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Pflege eines Patienten mit einem apallischen Syndrom. - ferronfred.eu

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g. Visuelle StimulationDie frühkindliche Entwicklung der Sehfähigkeit beginnt <strong>mit</strong> der Wahrnehmung von hell unddunkel. Erst später werden auch Farbstufen wahrgenommen. Entsprechend sollte die visuelleStimulation zuerst <strong>mit</strong> einfachen Motiven in den Farben Schwarz und Weiß beginnen. EinfacheObjekte werden vor den Augen des <strong>Patienten</strong> langsam hin und her bewegt. Dabei ist darauf zuachten, ob der Patient den Gegenstand <strong>mit</strong> den Augen zu fixieren beginnt. Wichtig istinsbesondere bei der Hell/Dunkel-Wahrnehmung, dass der Patient an der Helligkeitauch die Tageszeit erkennen kann. So sollte das Zimmer nachts dunkel bleiben und am Tagerl<strong>eu</strong>chtet sein. Bei Aktivitäten am <strong>Patienten</strong> die nachts stattfinden (z.B. Lagern) sollte aber dasLicht angeschaltet werden. Der Patient kann so besser zwischen Aktivität und Ruh<strong>eu</strong>nterscheiden.Gelegentlich sollte der Patient die Möglichkeit haben, das Sonnenlicht auf s<strong>einem</strong> Gesicht zuspüren.Später können einfache Farben in die Stimulation <strong>mit</strong> einbezogen werden. Die Farbe Rot solltejedoch möglichst vermieden werden, da sie als Warnfarbe meist Gefahr signalisiert.Geeignete Materialien für die Stimulation sind bekannte Gegenstände aus dem Familienleben wieSchlüssel, Uhren, Vasen usw., welche sich schon lange im Haus des <strong>Patienten</strong> befinden und die ergut wiedererkennt.Im Sichtbereich des <strong>Patienten</strong> sollten Fotos von Familienangehörigen, Fr<strong>eu</strong>nden oderUrlaubsbilder angebracht werden. Auch Fotos von Autos, Motorrädern o.ä. sind geeignet, wennder Patient positive Erinnerungen da<strong>mit</strong> verbindet. Das Unglücksfahrz<strong>eu</strong>g wäre also eher nichtgeeignet. An der Decke kann sich auch ein Mobile befinden, das dem Geschmack des <strong>Patienten</strong>entspricht. Wichtig ist aber, dass er nicht <strong>mit</strong> Bildern überladen wird. Lieber sollte man desÖfteren umdekorieren. So kann zum Beispiel das Bild der Lebensgefährtin und/oderder Kinder bestehen bleiben, während zwei bis drei andere Bilder im wöchentlichen Turnusausgetauscht werden. Gerade bei Kinderbildern sollte man auch darauf achten, ältere Bilder zuverwenden, die die Kinder so zeigen wie der Patient sie noch in Erinnerung hat.Literatur1. BIENSTEIN, C./FROHLICH, A.: Basale Stimulation in der <strong>Pflege</strong>. 7. Aufl., Düsseldorf, Selbstbestimmtes Leben 1995.2. LiPPERT-GRONER, M./QUESTER, R./TEERHAG, D.: Frühstimulation, ein Bestandteildes frührehabilitativen Behandlungskonzeptes auf der n<strong>eu</strong>rochirurgischen Intensivstation. In:Rehabilitation, 36, Stuttgart, New York, Thieme 1997.3. NYDAHL/BARTOSZEK (Hrsg): Basale Stimulation, N<strong>eu</strong>e Wege in der Intensivpflege. 2. Auflage, Wiesbaden, Ullstein Medical 1998.4. THOME, U.: N<strong>eu</strong>rochirurgische und n<strong>eu</strong>rologische <strong>Pflege</strong>. Berlin, Heidelberg,New York, Springer 1997.5. ZIEGER, A.: Dialogaufbau in der Frühphase <strong>mit</strong> komatösen Schädel-Hirn-Verletzten, In:Wege von Anfang an. Villingen-Schwenningen, Neckar-Verlag 1996.Gedicht <strong>eines</strong> unbekannten Verfassers: "Deine Hände"

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