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Pflege eines Patienten mit einem apallischen Syndrom. - ferronfred.eu

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estauriert hat, trotzdem eine gute Wahl. Insbesondere sollten die bevorzugte Musikrichtung,Hobbys, Lieblingssendungen im Fernsehen, Leibgericht, Gewohnheiten etc. erfasst werden.Es ist sinnvoll, die Angehörigen in die Planung des Tagesablaufs und die Maßnahmen selbst <strong>mit</strong>einzubeziehen. Idealerweise sollte ein interdisziplinäres Schema erarbeitet werden, indem sich Ergotherap<strong>eu</strong>ten, Logopäden, <strong>Pflege</strong>fachkräfte und durchaus auch Angehörige zeitlichabstimmen, um den <strong>Patienten</strong> nicht zu überfordern und ihm auch Ruhepausen zu gönnen.Insgesamt sind 2-4 Stimulationen täglich von je 20 Minuten ein sinnvolles Maß.Die Maßnahmen selbst werden möglichst immer von nur einer Person durchgeführt, auf die derPatient sich dann voll konzentrieren kann. Auch insgesamt sollte der betr<strong>eu</strong>ende Personenkreismöglichst klein gehalten werden, da<strong>mit</strong> zu dem <strong>Patienten</strong> eine Beziehung aufgebaut werden kann.Während der Stimulationen sollte die Zahl der Nebengeräusche (Klingel, Alarme, Radio,Lautsprecherdurchsagen etc.) soweit wie möglich reduziert werden. So erhält man leichter di<strong>eu</strong>ngeteilte Aufmerksamkeit des <strong>Patienten</strong>.Es ist ebenfalls sehr vorteilhaft, wenn sich alle Beteiligten auf eine bestimmt Initialberührungeinigen, die jeder Maßnahme voraus geht. So wird der Patient nicht überrascht undAbwehrreaktionen werden vermieden. Diese Initialberührung sollte möglichst am Körperstammerfolgen. Die Schulter ist im Allgemeinen eine günstige Lokalisation hierfür. Zu Vermeidenwären hastige, oberflächliche und punktuelle Berührungen. Auch nach der Initialberührung sollteman den <strong>Patienten</strong> niemals (alleine oder zu zweit) an mehreren Körperregionengleichzeitig berühren, da<strong>mit</strong> er eine Berührung eind<strong>eu</strong>tig wahrnehmen und verarbeiten kann.Während der ganzen Stimulation muss der Patient auf Reaktionen hin beobachtet werden. Sokönnen nach und nach Stimulationen <strong>mit</strong> großem Effekt von solchen abgegrenzt werden, diedem <strong>Patienten</strong> eher unangenehm sind.a. Vibratorische StimulationSie kann in die Körperpflege sehr leicht eingebunden werden, indem man den <strong>Patienten</strong>elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate benutzen läßt. Mit "benutzen läßt" ist hierbeigemeint, dass er die Geräte selbst in der Hand hält und wir seine Hand entsprechend dernormalen Benutzungsweise führen. Bei elektrischen Zahnbürsten besteht jedoch die Gefahr, dassunruhige oder ängstliche Patient zubeißen, dabei die oft sehr lockeren Bürstenaufsätze abtrennenund herunterschlucken oder gar aspirieren. Daher sollte von Patient zu Patient entschiedenwerden, ob der Nutzen das Risiko überwiegt.Des Weiteren kann Vibration durch Vibrax(r) Geräte erz<strong>eu</strong>gt werden, die am Thorax, aber auchentlang der Röhrenknochen oder einfach auf der Matratze angesetzt werden. K<strong>eines</strong>falls sollteman solche Geräte an der Muskulatur ansetzten, da das Risiko von pathologischenTonusveränderungen zu hoch ist.Auch Spazierfahrten auf rauhem Untergrund (Kiesweg) <strong>mit</strong> dem Rollstuhl, notfalls auch <strong>mit</strong> demKrankenbett, erzielen einen vibratorischen Effekt, der das Körpergefühl steigert und da<strong>mit</strong> auchder "Habituationsprophylaxe" dient.Nahe Angehörige sollten angeleitet werden, dass sie in engem Körperkontakt zu dem <strong>Patienten</strong>"in ihn hineinreden" (audio-vibratorische Stimulation). Dies funktioniert sitzend hinter dem<strong>Patienten</strong>, Thorax an Thorax gelehnt. Dabei lässt man die eigene Stimme vibratorisch auf ihneinwirken. Auf die gleiche Weise kann die eigene Atemfrequenz und -tiefe auf den <strong>Patienten</strong>übertragen werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn <strong>Patienten</strong> vom Beatmungsgerät abtrainiertwerden.b. Vestibuläre Stimulation

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