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12 VII 05 - MDZ-Moskau

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<strong>Moskau</strong>er Deutsche Zeitung Nr. 17 (240) September 2008 ZEITGESCHEHEN11Fotos (6): Sonja BillHausbesuch in TadschikistanAm Goldenen Fluss haben sich Familien auf Urlauber eingerichtetVon Sonja Bill„Das ist alles selbstgemacht“, sagtSarvar Hodschamov mit Stolz inder Stimme. Zwischen verschiedenenTellern mit Trauben, Nüssenund Quark stehen ein GlasMaulbeersirup und Honig auf demTisch. Daneben liegt Brot. SarvarsFrau Mohaijo bringt frischenTee, zubereitet aus den Kräuternder Berge des Schingtals. „Sching“kommt aus der uralten sogdischenSprache, die in Tadschikistan vereinzeltnoch gesprochen wird, undbedeutet „grüner Garten“. Dergrüne Garten schlängelt sich entlangdes Flusses das Tal hinunter,das Sarvar so gut kennt. Er ist dortgeboren, hat dann in Duschanbe,der Hauptstadt, Pharmazie studiertund noch mehr über die Pflanzenseiner Heimat erfahren. Nun sammelter sie, verwendet sie und gibtsein Wissen weiter. Zum Beispielan Touristen. Die können in seinemHaus übernachten. FamilieHodschamov hat eigens ein Gästezimmerdafür eingerichtet.Sarvars Dorf befindet sich imNordwesten Tadschikistans, dervom Zerafschan, dem GoldenenFluss, durchschnitten wird. Die ma -lerische Gegend unweit von Samarkandauf der anderen Seite dertadschikisch-usbekischen Grenzelockte schon zu Sowjetzeiten vieleTouristen an. Sie ist reich an Seenwie dem Iskanderkul (Alexandersee)und den Alaudinseen auf 2 700Metern Höhe, geprägt auch vonverschiedenartigen Gebirgsformationen,darunter den Roten Bergen,deren Farbe durch die Auswaschungvon Metallen entsteht.Es ist ruhig und kühl in Sching,eine Wohltat gerade im heißentadschikischen Sommer. Das Dorfliegt nur 50 Kilometer von Pendschikententfernt, dem „Pom pejivon Zentralasien“ an der ehemaligenSeidenstraße. Sarvar lädtseine Gäste zu Wanderungen indie umliegenden Täler ein oderauch zu den Sieben Seen etwasoberhalb. Er freue sich, sagt er, mitihnen reden „und etwas von ihrerKultur lernen“ zu können. DieÜbernachtung kostet etwa neunDollar. Und ein leckeres Frühstückservieren die Hodschamovs selbstverständlichauch noch.Der Deutsche Entwicklungs dienst,die Deutsche Welthungerhilfe unddie örtliche NGO ASDP Nau unterstützenFamilien wie sie finanziellbeim Ausbau des so genanntenCommunity Based Tourism in derRegion. Die Urlauber eröffnen derLandbevölkerung mit den Homestayseine neue Einkommensquelle.Warm empfangen werden sie auchim Dörfchen Padrud bei FamilieBoturov. Sohira Boturova isteigentlich Krankenschwester undHebamme. Gemeinsam mit ihremVater versorgt sie Padrud und dieumliegenden Dörfer an den SiebenSeen. Ihr kleines Einkommenversucht die Familie nun mit demGästehaus ein wenig aufzubessern.Aus Deutschland, England, Spanien,Russland und natürlich ausTadschikistan sind schon Besucherdagewesen. Sohiras Mann Tujtschiverfügt über jahrelange Erfahrungmit Touristen. Als Bergführer undFahrer kennt er die schönsten Plätze,die ruhigsten Seitentäler unddie atemberaubendsten Aussichtspunkte.Touristen können je nach Wunschdirekt zu den Gästehäusern inSching, Padrud und anderen kleinenOrten fahren oder über dasTourismuszentrum in Pendschikentbuchen. Das hat den Vorteil,dass sich die Gastgeber aufden Besuch einstellen, eine Ziegeschlachten oder Lebensmittelbesorgen können. Im Tourismuszentrumwird Deutsch, Englisch,Russisch und natürlich Tadschikischgesprochen. Per E-Mail istes unter tic_panjakent@yahoo.comzu erreichen. Seit wenigen Tagengibt es auch eine Homepage mitder Adresse www.ztda-tourism.tj.Foto: Privat

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