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12 VII 05 - MDZ-Moskau

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16Letzte Seite<strong>Moskau</strong>er Deutsche Zeitung Nr. 17 (240) September 2008H i n t e r l a n dSt. PetersburgUfaWladiwostokNebenkosten brauner BrauseUfa. Die Feiern zum 450. Jahrestag des Anschlusses von Baschkortostanan Russland hatten für Coca Cola ein gerichtliches Nachspiel. Vonder Konzernfiliale „HBC Ewrasija“ waren 2007 aus gegebenem Anlass100 000 Getränkedosen im Jubiläumsdesign vertrieben worden – miteinem Reiterstandbild des baschkirischen Volkshelden Salawat Julajewals Aufdruck. Die Skulptur gibt es tatsächlich, sie steht seit 1967 amSteilufer des Flusses Belaja in Ufa und ist das Wahrzeichen der Stadt.Ihre Reproduktion hatte sich Coca Cola von der baschkirischen Regierunggenehmigen lassen. Doch die Autorenrechte liegen bei den Erbendes Bildhauers Soslanbek Tawassijew, der dem Dichter und RebellenJulajew einst dieses Denkmal setzte. Seine Schwiegertochter Tatjanaforderte deshalb von Coca Cola 500 000 Rubel Honorar. Als eine Antwortausblieb, ging sie vor Gericht. Nun willigte das Unternehmendoch noch in einen Vergleich ein und schluckte eine Ausgleichszahlungvon 250 000 Rubel.Börsenstart mit HindernissenSt. Petersburg. Das neue Gebäude der St. Petersburger Börse auf derWassiljewskij-Insel muss den Kopf einziehen. Gouverneurin ValentinaMatwijenko hat verfügt, den 67 Meter hohen Neubau um rund zehnMeter abzusenken, damit er im historisch gewachsenen Stadtbild nichtaus dem Rahmen fällt. Die Bauaufsicht will nur 16 Stockwerke genehmigthaben – die Börse hat jedoch 18 und einen Rundbogen obendrauf.Anders als beim geplanten Bau des so genannten „Ochta-Centers“ vonGasprom mit seinem heftig umstrittenen 398 Meter hohen Wolkenkratzermacht der Smolnyj diesmal die konservativen städtebaulichenVorschriften geltend. In der Börse wurde am 16. Juni feierlich der Handeleingeläutet, seitdem ruhen die Geschäfte. Die Betreiber vermutennach eigener Darstellung hinter dem Druck von oben einflussreicheKonkurrenten.Klotzen, ohnezu protzenWladiwostok. Vier Jahre vor demGipfeltreffen des Asiatisch-PazifischenForums für ÖkonomischeZusammenarbeit (APEC) 20<strong>12</strong> inWladiwostok hat Russland als Gastgeberdamit begonnen, Haus und Hofin Form zu bringen. Premier WladimirPutin drängte Anfang Septemberbei einem Besuch der Stadt darauf,„unverzüglich“ Infrastrukturmaßnahmeneinzuleiten, um präsentabel zusein, wenn die Vertreter der 21 APEC-Mitgliedsländer – darunter die USA,Japan und Australien – anreisen. Somüsse der Flughafen modernisiert,das Straßennetz erweitert und dieEnergieversorgung an heutige Anforderungenangepasst werden. Für denAusbau der Fernöstlichen Staatsuniversitätzu einer Bildungseinrichtungvon internationalem Renommee stelltder Staat fast 300 Milliarden Rubelzur Verfügung. Das künftige Hauptgebäudeentsteht ebenfalls bis 20<strong>12</strong>auf der vorgelagerten Insel Russkij.Weitere 15 Milliarden Rubel fließenin Russlands bisher ehrgeizigstesBrückenprojekt. Der mehr als dreiKilometer lange und bis zu 70 Meterhohe Bau wird die Insel mit demFestland verbinden. Russkij war zuSowjetzeiten militärisches Sperrgebiet.In der Umbruchzeit starben dort1993 vier Marinesoldaten an Unterernährung.Heute ist das Eiland einbeliebtes Naherholungsgebiet undsoll auch Tagungsort des APEC-Gipfelswerden. Putin mahnte bei derErrichtung neuer Gebäude „Bescheidenheit“an: „Möglichst wenig Goldund Brillanten. Das ist nicht unserStil und nicht zeitgemäß. Alles solltefunktionell sein, ohne Protzerei.“Signale aus UssurijskIm Weißen Haus in <strong>Moskau</strong>, dortwo der Premieminister seine Amtsgeschäfteversieht, muss sich einBerater verbergen, der einiges vonPoesie und vielleicht noch mehr vonpolitischer Symbolik versteht. Inangespannten Zeiten lässt er seinenChef verschlüsselte Botschaften indie Welt hinaus senden, die Beobachterimmer wieder vor neue Rätselstellen. Dieses Mal kamen dieSignale aus russischen Wäldern.Bei einem Besuch im fernöstlichenUssurijskij Naturreservat zielte PremierWladimir Putin Ende Augustauf eine fünfjährige Tigerin – miteinem Betäubungsgewehr. Nachdemdas Tier eingschlafen war, befestigteer ein Band an dessen Hals, küsste esund sagte auf Wiedersehen. Seitherversuchen ganz Russland und halbEuropa die Zeichen zu deuten.Die Biologen im Naturreservatindes haben eine ganz einfacheErklärung: Sie markieren auf dieseWeise regelmäßig die bedrohtenUssuri-Tiger mit GPS-Halsbändern,um ihre Wanderungen in der freienWildbahn besser verstehen zu können.Foto: RIA Novosti

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