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12 VII 05 - MDZ-Moskau

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13<strong>Moskau</strong>er Deutsche Zeitung Nr. 17 (240) September 2008 Leben in <strong>Moskau</strong>Werksverkauf für Leseratten<strong>Moskau</strong>s größte Buchmesse im WWZ ist eher Massenbetrieb als FeingeistDas Allrussische Ausstellungszentrum im Norden von <strong>Moskau</strong> bezieht seineAtmosphäre aus dem Stein gewordenen Pathos der Sowjetzeit. Als Schauplatzder Internationalen <strong>Moskau</strong>er Buchmesse sieht es heute buchstäblich gestrig aus:Die Hallen wirken abgenutzt, es fehlt an modernen Präsentationsmöglichkeiten,an adäquater Messetechnik – und an Komfort. Dennoch kommen Ausstellerund Besucher in Scharen. Die Veranstalter halten dem WWZ seit mehr als30 Jahren die Treue und sehen rosige Perspektiven.DeutscheshistorischesInstitut15.09., 19 Uhr:Vortrag von Ex-BundespräsidentRichard von Weizsäcker: „Ein Beitragzur Geschichte und Gegenwart derrussisch-deutschen Beziehungen“. Miteinem Kommentar von Michail Gorbatschow.DHI <strong>Moskau</strong>Nachimowskij Prospekt 51/21M. Profsojusnajawww.dhi-moskau.deDRHDie Temperaturanzeige an derMetrostation WDNCh vermeldet26 Grad. Das hochsommerlicheWetter Anfang September wärmtdie Seelen im benachbarten Ausstellungszentrum,das nach demZusammenbruch der Sowjet unionin WWZ umbenannt wurde. DieAnlage, 1939 anlässlich der erstengroßen Landwirtschaftsausstellungder Sowjetrepubliken fertig gestellt,ist seither zum Vergnügungsparkevolutioniert. Es herrscht Volksfeststimmung.Parkweit installierteLautsprecher singen von der Liebezu Russland und seiner Hauptstadt,auf dem Rummelplatz kreischenKarusselle, Kinder reiten auf Kamelen,Pärchen posieren vor dem inder Sonne goldglänzenden Brunnender Völkerfreundschaft.Weiter hinten im Park ist es unterden Dächern der Pavillons mit denNummern 20, 57 und 58 regelrechtheiß geworden. Hier findetdie sechstägige <strong>Moskau</strong>er Buchmessestatt, deren Aussteller aus82 Ländern der Erde jetzt an ihrenStänden schwitzen. Klimaanlagengibt es nicht auf dem größten undältesten Messegelände Russlands.Wer schlau war und es sich leistenkonnte, hat seine eigene Messebaufirmabeauftragt. Die Ständeder großen und renommierten Verlageheben sich deutlich ab vondenen, die der Veranstalter für dievielen mittleren und kleinen Ausstellerzur Verfügung stellt. Denenbleibt nichts anderes übrig, als ihreBücherware in weißlackierte Gitterkonstruktionenzu klemmen, die anhellgrauen Trennwänden hängen.„Das ist keine angemessene Formder Präsentation“, moniert OlgaDitsch vom Stand der FrankfurterBuchmesse. Immerhin sei die Organisationder Veranstaltung in die-Von Anne Wäschlesem Jahr jedoch besser als im vergangenen.Nur mit dem gewünschtenInternetanschluss hat es nichtgeklappt. Der ist den Ausstellernim Pavillon 57 vorbehalten. „Aberin dieser Haupthalle ist es so laut“,berichtet Ditsch aus Erfahrung,„dass vernünftige Verkaufs- oderInfogespräche nicht geführt werdenkönnen.“Die Besucher der Messe nehmendie Lautstärke in Kauf. Sie schauen,lesen und kaufen in Scharen Bücher,die im Laden teurer sind als hier.„Während sich die Frankfurter Buchmessehauptsächlich an die Brancheund die Leipziger Messe an dasbreite Publikum richtet, versuchenwir eine Mischung aus beidem“, sagtGennadij Kusminow, Pressesprecherder Veranstaltung. Die Mengeder Besucher, der niedrige Eintrittspreisvon 60 Rubel und das enormeQualitätsspektrum der Bücher vomSchmöker bis zum Hochglanzbildbandsprechen eher dafür, dass vorallem das breite Publikum auf seineKosten kommt.Seit ihrer Premiere 1977 findet dieBuchmesse im WWZ statt. „Wirhaben hier günstige logistischeVoraussetzungen. Die Anlieferungder unzähligen Bücher lässt sich aufdem großen Gelände problemlosbewerkstelligen. Die Anbindung andie Metro ist gut und für unsereBesucher bietet das WWZ außerdemAbwechslung und Entspannungvom Messebetrieb“, begründetKusminow die Entscheidung fürden Standort. Die wenigen Veranstaltungendes 200 Punkte umfassendenProgramms, die im <strong>Moskau</strong>erZentrum in Clubs, Cafés undBuchhandlungen stattfinden, seienvöllig ausreichend, um das Buchfestentsprechend zu bewerben. Blindfür den mangelnden Komfort imCommunity-Termine23.09., 19 Uhr:Auftritt des Chores „Choricus“ ausDeutschland. Auf dem Programm stehenWerke von Brahms, Tschaikowski,Schostakowitsch und anderen.18.09., 19 Uhr:Kinodonnerstag im DRH. Serie „NeuesDeutsches Kino“. Gezeigt wird „Allesauf Zucker", der Überraschungserfolgdes Jahres 2004. Beim DeutschenFilmpreis 20<strong>05</strong> wurde die Komödievon Dani Levy um einen arbeitslosenjüdischen Zocker in sechs Kategorienausgezeichnet, darunter als besterFilm.Deutsch-Russisches HausMalaja Pirogowskaja 5M. Frunsenskajawww.drh-moskau.ruEvangelischeEmmausgemeinde14.09., 11.15 Uhr:Gottesdienst(Deutsche Botschaft,Ul. Mosfilmowskaja 56)16.09., 19.30 Uhr:Filmabend: „Jenseits von Germany“.Über das Leben Deutscher im Auslandund die Arbeit der evangelischenAuslandsgemeinden. AnschließendDiskussion.(Deutsche Botschaft)14.09., 11.15 Uhr:Gottesdienst(Deutsche Botschaft)Gedränge inklusive: Für Menschen mit Platzangst ist die Buchmesse nichts. Zwischenden großen Hallen gibt es zusätzlich fliegende Stände und einen Behelfspavillon.WWZ ist Kusminow indes nicht.Abhilfe verspricht er sich unteranderem von den groß angelegtenRekonstruk tionsmaßnahmen, diedas historische Areal bis 20<strong>12</strong> in einmodernes und zeitgemäßes Ausstellungszentrumverwandeln sollen.Phase eins ist in vollem Gange.Ein 45 000 Quadratmeter großerKontakt:Pfarrer Amlingamlingmoskau@tochka.ruwww.emmausgemeinde-moskau.deKatholischeGemeindeSt. Elisabeth14.09., 10 Uhr:Heilige Messe(Deutsche Botschaft)20.09., 8 Uhr:Ökumenischer Busausflug zum orthodoxenKloster Optina Pustin etwa 300Kilometer westlich von <strong>Moskau</strong>.(Abfahrt ab Botschaft und DeutschesDorf, Kosten 20 Euro pro Person)21.09., 11 Uhr:Heilige Messe(Deutsche Schule, AulaProspekt Wernadskogo 103)Kontakt:Pfarrer Wehlingwwehling@gmail.comwww.elisabethgemeinde-moskau.deneuer Pavillon inklusive neuesterKommunikations- und Messetechnikentsteht unter deutscher Beteiligungder Firma Obermeyer Consultunweit vom jetzigen Standortdes Buchfestes. Wenn alles gut geht,wird schon 2009 eine neue Seite inder Entwicklung der Messe aufgeschlagen.DeutscheBotschaft<strong>12</strong>.09., 18 Uhr:Skatturnier(400 Rubel Startgeld, Anmeldung beiDietmar Tusk, Tel. 147 6297)13.09., 8.30 Uhr:Ausflug nach Wechkije Wjasjomy,Sucharowo und Swenigorod.(Treffpunkt an der Botschaft, Kosten2600 Rubel pro Person, Anmeldungbei Nina Semjonowa, Tel. 541 8080)20.09., 7 Uhr:Ausflug zum Schnepfenfeld.(Treffpunkt an der Botschaft, Kosten3 400 Rubel pro Person, Anmeldungbei Nina Semjonowa, Tel. 541 8080)21.09., 13 Uhr:Besichtigung Neujungfrauenkloster.(Treffpunkt auf dem Bahnsteig derMetrostation Sportiwnaja, Kosten 5 00Rubel pro Person, Anmeldung bei NinaSemjonowa, Tel. 541 8080)Deutsche BotschaftUl. Mosfilmowskaja 56Fotos: Anne WäschleNachrichtenKurz u n d KnappKleingeld fürLuschkowMehrere Nationalbolschewisten wurdenim Viertel Tschistyje Prudy festgenommenund auf die Polizeiwachegebracht, wo sie sich wegen einer„nicht genehmigten Versammlung“verantworten mussten. Die jungenLeute hatten von Passanten undSympathisanten Kleingeld eingesammelt.Damit wollte Eduard Limonow,Chef der National bolschewisten, nacheigenem Bekunden eine Geldstrafe anBürgermeister Jurij Luschkow bezahlen.Der Oppositionspolitiker hatte imvergangenen Jahr auf „Radio Swoboda“gesagt, die <strong>Moskau</strong>er Gerichtewürden „von Luschkow kontrolliert“.Daraufhin verurteilte ihn ein Bezirksgerichtzu einer Strafe von 500000Rubel, die er ankündigte, mit Münzspendenzu begleichen, da er „keinvermögender Mensch“ sei.nach obengefallenDas Vorzeigepaar der sowjetischenAufbauästhetik soll bis 2009 wiedergesellschaftsfähig werden. Dieberühm te Skulptur „Arbeiter undKolchosbäuerin“, 1937 bei der Weltausstellungin Paris preisgekrönt und1939 vor dem WDNCh aufgestellt,fristete die letzten Jahre in einerWerkstatt. 2003 war die Plastik,Markenzeichen der Mosfilm-Studios,zu Restaurierungsarbeiten de ­mon tiert und die Fertigstellung für20<strong>05</strong> angekündigt worden. Wie jetztaus der Stadtverwaltung verlautete,werde das Monument von VeraMuchina im kommenden Jahre nichtnur an seinen alten Platz zurückgebracht,sondern wie damals in Parisauf einen 35 Meter hohen Sockelgehievt. Früher maß das Po dest nurzehn Meter und war von Muchinaals „Stummel“ verspottet worden,der die Proportionen des 80-Tonnen-Kunstwerks verzerre.Ja-Wort inder SchweizNikolaj Alexejew, Organisator der<strong>Moskau</strong>er Gay Pride, ist als ersterprominenter Russe eine gleichgeschlechtlicheEhe eingegangen. Erheiratete seinen langjährigen LebenspartnerPierre, einen Schweizer. DerAkt wurde im Rathaus von Genfoffiziell registriert. In Russland fehltdafür die Rechtsgrundlage.RegenrekordaufgestelltDie Monate Juni, Juli und Augustmarkierten den nassesten Sommerseit Beginn der meteorologischenAuf zeichnungen 1879. In <strong>Moskau</strong>wurden 51 Pro zent mehr Niederschlägegemessen als im langjährigenMittel. Die Durchschnittstemperaturlag bei 17,6 Grad. Wärmster Tag warder 17. August mit 32,5 Grad, amkältesten der 31. August mit 13 Grad.Zug zum Flugwird teurerDas Bahnunternehmen „Aeroexpress“harmonisiert die Fahrpreise zu dendrei <strong>Moskau</strong>er Flughäfen – und orientiertsich dabei am höchsten. EinTicket für den seit Juni verkehrendenZubringerzug nach Scheremetjewokostet 250 Rubel. Nach Domodedowokonnten Passagiere bisher für 150Rubel pendeln, nach Wnukowo für<strong>12</strong>0 Rubel. Jetzt wurden die Preise auf200 Rubel angehoben, allerdings nurübergangsweise. Ab nächstem Jahrwerden 250 Rubel fällig.

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