13.07.2015 Aufrufe

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

F ORSCHUNG UND L EHRE!Lehre weiter vorangetrieben und somitder Grundsatz der Einheit von Lehre undForschung an deutschen Universitätenaufgegeben. Eine zukünftige Differenzierungder deutschen Universitätslandschaftin Forschungs- und Lehreinrichtungenwird dadurch wahrscheinlicher. In eineähnliche Richtung argumentieren auchdie Studierenden, wenn sie befürchten,dass durch die Einsetzung von Lehrprofessorenaktuelle Forschungsergebnissenicht mehr in die Lehre gelangen und authentischeEindrücke aus der Forschungstätigkeitnicht mehr vermitteltwerden sowie eine Heranführung derStudierenden an Forschung und Wissenschaftnur noch bedingt stattfinden wird.Auch wird – obgleich Lehrprofessurenformal der Statusgruppe der Professorenangehören – eine Abwertung der Lehrprofessurbefürchtet, die eine Betrachtung als„Professoren zweiter Klasse“ an den Universitätennach sich ziehen könnte. Obeine lehrorientierte Tätigkeit, die keinenoder nur wenig Platz für Forschung lässt,auf Dauer tragfähig für eine wissenschaftlicheKarriere ist, wird ebenfalls bezweifelt.Es wird auch angenommen, dass vorallem Frauen die weniger begehrtenLehrprofessuren bzw. lehrintensiven Stellenbesetzen werden und sich somit derStereotyp „Männer forschen, Frauen lehren“dadurch festigen wird.Eine weitere Voraussetzung für Qualitätin der Lehre ist die Aus- und Weiterbildungder Lehrenden. Auch heute nochsind die meisten Lehrenden an UniversitätenAutodidakten und das Lehren wirdvielfach nur durch die eigene Durchführungvon Lehrveranstaltungen gelernt.Angebote, Lehrkompetenzen systematischaufzubauen und weiterzuentwickeln,existieren in der Regel nur in zentralenEinrichtungen zur Hochschuldidaktik.Diese sind in der Regel jedoch zuallgemein und können eine fachspezifischedidaktische Begleitung und ein entsprechendesFeedback nicht ersetzen.Somit wäre eine Qualifizierung desLehrnachwuchses auf Instituts- und Fakultätsebenewünschenswert, darüberhinaus könnten sich gegenseitige Hospitationenund eine Gesprächskultur, dieLehrstandards, bewährte Modelle, aberauch Erfahrungen im Umgang mit Problementhematisiert, sowohl zwischen denjungen Mitarbeitern untereinander, aberauch zwischen diesen und den Professorenals sinnvoll erweisen.Schließlich ist noch die Reputation undAnerkennung von Lehre an den Universitätenzu nennen. Momentan gibt es sowohlfür Wissenschaftler als auch für Fakultätenund Institute deutlich mehr Anreize,sich in der Forschung zu engagieren.„Ein Erfolg in der Forschung wirdpubliziert und ist in Fachkreisen bekannt,die Auswirkungen guter Lehre indesbleiben auf den Kreis der Studierendendes eigenen Fachbereichs beschränkt.Erfolgreiche Forschung verhilft zu neuenGeldern, Mitarbeitern und besserer Ausstattung,großes Engagement in der Lehrehingegen führt zu einer höheren Arbeitslastdurch mehr Studierende undviele Prüfungen“ (Wissenschaftsrat,2008, S. 43-44). Immaterielle Leistungsanreize,wie die Vergabe von Lehrpreisen,können allenfalls als ein Zeichengewertet werden, dass der Lehre nunmehr Bedeutung zugemessen wird als inder Vergangenheit. Weitaus effektiverwäre es, bereits in den Berufungsverfahrendie Lehrleistungen, Lehrkompetenzenund didaktische Eignung der Kandidatenstärker zu berücksichtigen, alsdies bislang der Fall ist. Auch wäre esdenkbar, das Engagement für gute Lehreüber finanzielle Anreize zu fördern, z. B.über zusätzliche Hilfskraftmittel.Doch die hier genannten Bedingungenfür die Lehre sind allein kein Garant fürihre Qualität. Vielmehr muss auch derLehrende selbst einen Beitrag dazu leisten.14 Ze-phir 15 (2008) 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!