Schwerpunktthema: EvaluationZum Geleit 3Schwerpunktthema 8LectureLab: Die interaktive Vorlesung (M. Hofer) ........................................................................ … 8Forschung und Lehre! Ein Plädoyer für gute Lehre in der Sportwissenschaft (V. Burk) .................... 12Akkreditierung <strong>Sportwissenschaftlicher</strong> Studiengänge (H. Haag) ................................................... 16Sportwissenschaft 2009 im CHE-HochschulRanking (F. Borkenhagen) .......................................... 19Vereinsangelegenheiten 24„Forum Sportwissenschaft“ – Publikationspreis <strong>Sportwissenschaftlicher</strong> <strong>Nachwuchs</strong> ....................... 24Vorankündigung: Neuwahlen der dvs-Kommission „Wissenschaftlicher <strong>Nachwuchs</strong>“ unddes Vereins zur Förderung des sportwissenschaftlichen <strong>Nachwuchs</strong>es e.V. ................................... 25Berichte 26Bericht zum Symposium „Bewegungslernen & Persönlichkeitsentwicklung im Schul- und Vereinssport– neue Forschungsansätze zu einem alten Problem“ (C. Herrmann & M. Seyda) .................... 26Bericht: Goldener Herbst in Münster – dvs-<strong>Nachwuchs</strong>workshop 2008 unter dem Motto„Spitzensport – Spitzenlehre – Spitzenforschung“ – eine Spitzenveranstaltung(A. Meyer & H. Adler) ............................................................................................................................ 29Ankündigungen 31dvs-Akademie „Sportwissenschaft im Spannungsfeld zwischen Grundlagen und Anwendungsorientierung“vom 2.-7- August 2009 in Malente ............................................................................ 3119. dvs-<strong>Nachwuchs</strong>workshop: Geistes- und sozialwissenschaftliche Teildisziplinenvom 12.-14 November 2009 in Frankfurt am Main ......................................................................... 33Termine 34Zum Ze-phir und seinen Herausgebern, Impressum 432 Ze-phir 15 (2008) 2
Zum GeleitIn den letzten Jahren erfuhr der Begriff der Evaluation in der Sportwissenschaft einenstarken Bedeutungszuwachs, der sich sowohl in der theoretischen Diskussion im Rahmenvon verschiedenen Fachkongressen und Sonderausgaben von Zeitschriften, alsauch zunehmend häufiger in der praktischen Umsetzung der verschiedenen Maßnahmenzur Qualitätssicherung widerspiegelt. Nicht selten wird dieses Thema auch politischmotiviert in den sportwissenschaftlichen Diskurs gebracht. Das gestiegene Interesse anEvaluation wird vor allem durch den gestiegenen Anspruch an die Qualität von Prozessenund Dienstleistungen und zum anderen durch den erhöhten Legitimationsbedarf imRahmen von Effizienz- und Kostendruck erklärt. In Zeiten knapper Kassen und deswachsenden internationalen Wettbewerbs wird die Forderung nach Evaluation immerlauter. Auch wenn die Evaluation in jedermanns Munde ist, stellt sich dennoch die Frage,was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Was bedeutet dieses Schlagwort für dieSportwissenschaft?Durch die häufige Verwendung des Wortes Evaluation in verschiedenen Kontexten entstehtauf den ersten Blick der Eindruck, als ob es sich um einen einheitlichen Begriff imSinne der Zielsetzung, der Einhaltung gleicher methodischer Standards und des Verwendungszweckshandelt. Bei der Evaluation handelt es sich jedoch vielmehr um ein„Etikett für eine äußerst heterogene Gemengelage unterschiedlicher methodischer Ansätzeund vor allem auch unterschiedlicher, oft konfligierender und z. T. sogar faktischunvereinbarer Zielsetzungen" (Nitsch, 2001, S. 10). Im Allgemeinen bedeutet Evaluationdie systematische Anwendung empirischer Forschungsmethoden zur Bewertung desKonzepts, des Untersuchungsplanes, der Implementierung und der Wirksamkeit sozialerInterventionsprogramme (vgl. Rossi, Freeman & Lipsey, 1999, S. 20ff.; Bortz & Döring,2006, S. 96). Eine derart breite Definition des Evaluationsbegriffs verdeutlicht, dass sichdie Evaluation auf unterschiedlichste Aspekte des wissenschaftlichen Handelns beziehenkann. In der Sportwissenschaft wird der Evaluationsbegriff häufig in Bezug auf dieWirksamkeit und die qualitätsbezogene Implementierung verschiedener sportpädagogischer,-psychologischer, -therapeutischer und gesundheitsbezogener Maßnahmen verwendet.Da das Thema Evaluation in fast allen Bereichen der Sportwissenschaft angewandtwerden kann, werden wir uns im Rahmen dieses Heftes auf das Gebiet der Evaluationder Lehre in der Sportwissenschaft beschränken. Aus dieser Perspektive kann die Evaluationauf unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden. Erstens kann die Evaluationauf einer Mikroebene analysiert werden. Hier beschäftigt man sich mit der Frage, wieeine einzelne Unterrichtseinheit bzw. ein Teil der Unterrichtseinheit bewertet wird. Zweitenskann sich die Evaluation auf die Qualität von ganzen Veranstaltungen beziehen.Dabei stellt sich die Frage, welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, um dieeffiziente Umsetzung einer guten Lehre gewährleisten zu können. Diese Aspekte derLehre sind auf einer mittleren Ebene (Mesoebene) angesiedelt. Schließlich werden aufder Makroebene ganze Studiengänge und Institute evaluiert. Auf dieser Ebene stellt sichzunächst die Frage, ob die Studiengänge bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen,um überhaupt einen universitären Abschluss gewährleisten zu können. In Zeiten knapperZe-phir 15 (2008) 2 3