InternationalesNeue Trends in der russischen SozialarbeitStudierende und Professoren besuchten die Universität WladimirBeratung, Bildung und soziale undwirtschaftliche Hilfen für Migrantinnenund Migranten, vor allem fürAsylbewerberinnen und -bewerber,Flüchtlinge und (Spät-)Aussiedlerinnenund -aussiedler – das sind dieEinsatzfelder von Studierenden ausder Sozialen Arbeit, die den SchwerpunktInterkulturelle Soziale Arbeitgewählt haben. Im Herbst war eineGruppe von 14 Studierenden diesesSchwerpunkts mit zwei Professorenin Russland, um sich über aktuelleTrends in der dortigen Sozialarbeitzu informieren und eine Partnerschaftmit der Universität Wladimiranzubahnen. Zwei Studentinnen berichtenvon dieser Reise.Sie präsentierten den Studiengang Soziale Arbeit vor Universitätsangehörigen im Auditorium der UniversitätWladimir: Tatjana Tirik, Helena Demenkov und Melanie Bloß (von links).Fotos: Prof. Dr. UnbahaunZu nachtschlafender Zeit trafensich Anfang Oktober 14Studierende der Fakultät Sozialwissenschaftenund zweiProfessoren, Prof. Dr. Werner Michl undProf. Dr. Horst Unbehaun, am <strong>Nürnberg</strong>erFlughafen, um eine Reise nachWladimir anzutreten. Die siebentägigeExkursion fand im Rahmen des SchwerpunktfachsInterkulturelle Soziale Arbeitstatt und sollte auch eine Partnerschaftmit der Universität Wladimir anbahnen.Dauerstau und grau in grauNach unserer planmäßigen Ankunftkonnten wir auf der Busfahrt vom FlughafenDomodedowo/Moskau in die rund190 km östlich liegende Stadt Wladimireinen ersten flüchtigen Eindruck vonRussland gewinnen. Dauerstau, Plattenbauten,alles grau in grau – und dazunoch unfreundliches Wetter. Bei unsererUnterkunft, dem Studentenwohnheimder Universität, angekommen, wurdenwir trotz später Stunde gastfreundlichempfangen und konnten ein eigenesStockwerk beziehen.Uns wurden zwei nette russische Studentinnenzur Seite gestellt, die uns dienächsten Tage über begleiten sollten,uns immer hilfsbereit zur Seite standenund bewiesen, dass man High Heelsauch bei schlechtestem Wetter ohneGrund zur Sorge tragen kann.Wir konnten uns am nächsten Morgenselbst davon überzeugen, wie man alsStudentin in Wladimir frühstückt: GefülltePfannkuchen, Salat, Krautwickel undsüßer Tee. Mit gefüllten Mägen ging eszur Universität. Bei einem großen Empfangim gut gefüllten Auditorium erfuhrenwir einiges über die Universität in Wladimir.Nach den Präsentationen unsererStudiengänge und der dortigen Fakultätfür Psychologie erzählten wir vom Lebenund Studieren in <strong>Nürnberg</strong>.Soziale Einrichtungen stellten sich vorAuf unserer Exkursion hatten wir dieMöglichkeit, verschiedene soziale Einrichtungenzu besuchen. Die erste warvon ihrer Erscheinung her gigantischund machte ihrem Namen, „der Palast“,alle Ehre. Hier findet die Freizeitgestaltungfür bis zu 5.000 Kinder ergänzendzur Schule statt. Die meistenAktivitäten sind kostenlos und werdenwie fast alle anderen Projekte für Kinderund Jugendliche vom Staat finanziert.Tanzen, Singen, Modeln, Gartenarbeit,Tierpflege und vieles andere mehr wirddort geboten.Am nächsten Tag besuchten wir so genannteClubs in verschiedenen Stadtteilen,die man mit Institutionen des Kreisjugendringsin Deutschland vergleichenkann. Die Kulturangebote für Kinder findenoft in einfachen Wohnungen in Plattenbautenstatt, die von außen nicht alssoziale Einrichtungen zu erkennen sind.Die Freude der Kinder, Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter war richtig ansteckendund beeindruckte uns sehr. Kreativarbeit,traditionelle Tänze und Gesang wurdenuns vorgeführt und wir selbst wurdenzum Mitmachen animiert.Kein Zugang zur PsychiatrieIn der psychiatrischen Abteilung derörtlichen Klinik bekamen wir durch denLeiter viel theoretischen Input zu denReformbestrebungen der letzten Jahre,aber leider wurde uns der Zugang zuden Räumen der Psychiatrie nicht ermöglicht,was wir sehr bedauerten.Zu guter Letzt besuchten wir die erlebnispädagogischeEinrichtung „BlauerHimmel“ für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten,welche mit jahrelanger Unterstützungder Partnerstadt Erlangenaufgebaut werden konnte. Im Rahmenvon jeweils zwei- bis dreiwöchigenErholungsaufenthalten für Kinder42<strong>OHM</strong>-<strong>Journal</strong> SS 2013
Die russische Bürokratie konnten wir ameigenen Leib erleben, als beim Kauf derZugtickets von Wladimir nach Moskaualle Pässe überprüft und in das Systemeingegeben werden mussten. EineinhalbStunden vergingen, bis wir unsere Ticketsin den Händen hielten. Dann endlichkonnten wir uns auf den Weg nachMoskau machen, wo wir die letzten beidenTage verbrachten.Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Wladimir: Das Goldene Stadttor aus dem Jahr 1164 imHintergrund.aus schwierigen Lebensverhältnissenversuchen pädagogische Fachkräfteund ihre Helferinnen und Helfer, neueImpulse für die Entwicklung der Kinderzu geben. Prof. Dr. Michl konnte dortim Rahmen eines Seminars sein breitgefächertesWissen über die Erlebnispädagogikan russische Studierendenvermitteln.Die Bedeutungen der TrinksprücheNeben den zahlreichen Eindrücken in densozialen Einrichtungen erlebten wir auchdie Kultur Russlands. Fleisch- und hefeteigreicheKüche, gut gekleidete Menschen,Matrjoschka-Puppen wohin dasAuge reicht und die Erfahrung, dass jederTrinkspruch wirklich eine andere Bedeutunghat. Unser Sightseeing bestand ausder Besichtigung von Kirchen, Klösternund der historischen Innenstadt Wladimirs.Natürlich studierten wir auch dasNachtleben – was allerdings nur mit Hilfeunserer geduldigen russischsprechendenKommilitonen möglich war, denn mit Englischkommt man in Russland nicht weit!Ausklang in MoskauDort angekommen gab es den erstenSchock: Unser Hostel war viel zu kleinund hatte keine Zimmer reserviert. Nachlangem Hin und Her bekamen wir einErsatzquartier und waren darüber sehrglücklich. Der Abend klang für die Gruppemit dem Besuch des Roten Platzesbei Nacht aus, der uns alle durch seineschiere Größe beeindruckte. In Moskauverbrachten wir die Zeit mit der Besichtigungdes Kreml, weiterer Kirchen, unteranderem der Basilika auf dem RotenPlatz, des Kaufhauses GUM und mit weiterenStreifzügen durch diese imposanteStadt. Anne Hanika, Claudia WittkopfAnzeigeINDUSTRIELÖSUNGEN AUS EINER HANDKARRIERE BEI HEITECHEITEC steht seit annähernd 30 Jahren für Lösungs-,Engineering- und Industriekompetenz in den BereichenSoftware, Mechanik und Elektronik. Rund850 Mitarbeiter an 18 deutschen und zahlreichenStandorten im Ausland erbringen in unmittelbarerKundennähe hochwertige Branchenlösungen.Wir suchen• Projektingenieure (m/w) der Fachrichtungen Elektrotechnik,Elektronik und Informationstechnik,„Ich braucheDICHals neuenKollegenbei HEITEC!“die unser Team bei der Entwicklung und Implementierungganzheitlicher Systemlösungen für unsereüber 1000 innovativen Kunden aus verschiedenenBranchen verstärken.Bei Fragen steht Ihnen Herr Ploner unter derTel.-Nr. 09131/877-325 gerne zur Verfügung.Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an karriere@heitec.de43