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S42 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Hamburg, 16. – 19. Mai 2007<br />

P131<br />

Der Einfluss antioxidativer Enzyme auf die<br />

Expression von Proteinen der Bcl-2 Familie und<br />

ihre Modulation durch proinflammatorische<br />

Zytokine in insulinproduzierenden Zellen<br />

Mehmeti I 1 , Lortz S 1 , Lenzen S 1<br />

1<br />

Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische<br />

Biochemie, Hannover, Germany<br />

Fragestellung: Proinflammatorische Zytokine induzieren den apoptotischen<br />

Zelltod der insulinsezernierenden Beta-Zellen des Pankreas. Die<br />

Mitglieder der Bcl-2-Familie greifen als pro- oder antiapoptotisch wirkende<br />

Proteine in die Regulation dieser Apoptoseinduktion ein. Zentraler<br />

Wirkort dieser Proteine ist das Mitochondrium, dessen Integrität eine<br />

wichtige Funktion bei der Initiierung des intrinsischen Apoptosewegs<br />

hat. Zusätzlich ist das Mitochondrium als Ort der oxidativen Phosphorylierung<br />

einer der bedeutendsten Bildner freier Sauerst<strong>of</strong>fradikale. Radikal-mediierte<br />

Schäden können als Ausgangspunkt für Beta-Zell-spezifische<br />

Dysfunktionen angesehen werden und können bis zur Beta-Zell-<br />

Apoptose führen. Daher war das Ziel dieser Studie, die Expression der<br />

Bcl-2 Familienmitglieder in insulinproduzierenden Zellen zu quantifizieren<br />

sowie den Einfluss von Zytokinen und zytoprotektiven Enzymen auf<br />

die Expression zu charakterisieren. Methodik: Insulinproduzierende<br />

RINm5F-Kontrollzellen und überexprimierende RINm5F-Zellen (Gluatathionperoxidase<br />

(GPx), zytosolische Katalase, mitochondrial lokalisierte<br />

Katalase (Mito-Katalase), CuZnSOD und MnSOD in sense bzw. antisense<br />

Orientierung) wurden für bis zu 24 h mit IL-1b oder einem Zytokinmix<br />

(IL-1b, TNF-a und IFN-g) inkubiert. Die Expression der untersuchten<br />

Bcl-2 Familienmitglieder wurde mittels quantitativer RT-PCR<br />

und Western-Blot analysiert. Ergebnisse: Sowohl die Expression der<br />

antiapoptotischen Proteine Bcl-2 und Bcl-XL als auch die Expression<br />

der proapoptotischen Proteine Bax, Bad, Bid und Bim konnte in allen<br />

untersuchten Zellklonen quantifiziert werden. GPx und Mito-Katalase<br />

überexprimierende Zellen zeigten im Vergleich zu Kontrollzellen eine<br />

erhöhte Bcl-2 und eine erniedrigte Bax Expression. Eine 24-stündige<br />

Zytokinexposition führte zu einer signifikanten Zunahme der Bcl-2 Expression<br />

und zu einer leichten Abnahme der Bax Expression in beiden<br />

Zellklonen. Die CuZnSOD, MnSODsense und antisense sowie die Katalase<br />

überexprimierenden Zellen zeigten im Vergleich zu den Kontrollzellen<br />

ein signifikant erniedrigtes Bcl-2 Expressionsniveau, während die Bax<br />

Expressionsstärke unverändert blieb bzw. leicht anstieg. Nach Zytokinstimulation<br />

konnte ein signifikanter Anstieg der Bax Expression in<br />

CuZnSOD Zellen beobachtet werden. Die Expressionsstärke von Bcl-XL,<br />

Bad, Bim und Bid wurde durch die Überexpression zytoprotektiver Enzyme<br />

nicht beeinflusst. Nach Zytokinstimulation konnte eine gesteigerte<br />

Bcl-X L, Bim und Bid, jedoch eine Abnahme der Bad Expression beobachtet<br />

werden. Schlussfolgerungen: Die Überexpression der GPx und Mito-<br />

Katalase führte zu einer erhöhten Expression des antiapoptotischen Proteins<br />

Bcl-2 und zu einer erniedrigten Expression des proapoptotischen<br />

Proteins Bax. Das dadurch veränderte Verhältnis zwischen pro- und<br />

antiapoptotischen Proteinen zugunsten des antiapoptotischen Signalwegs<br />

stellt eine therapeutische Perspektive zum Schutz von Beta-Zellen<br />

während der Typ 1 Diabetesmanifestation dar.<br />

P132<br />

Insulin beeinflusst die Tau-Phosphorylierung in<br />

vivo<br />

Becker K 1 , Freude S 1 , Leeser U 1 , Schnitker J 1 , Krone W 1 ,<br />

Udelhoven M 1 , Schubert M 1<br />

1 Klinikum der Universität zu Köln, Klinik II und Poliklinik<br />

für Innere Medizin, Zentrum für Molekulare Medizin Köln<br />

(ZMMK), Köln, Germany<br />

Hintergrund: Klinische Studien zeigen eine Assoziation von Diabetes<br />

mellitus Typ 2 und neurodegenerativen Erkrankungen. Insbesondere<br />

Patienten mit einer Hyperinsulinämie scheinen ein erhöhtes Risiko für<br />

die Entwicklung eines M. Alzheimer zu haben. Insulin (IN) ist zwar in<br />

der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, aber lediglich 1% einer<br />

peripher injizierten IN-Dosis erreicht den Liquor. Jedoch wird mit steigendem<br />

Alter weniger IN ins ZNS transportiert. Charakteristisch für neurodegenerative<br />

Erkrankungen wie M. Alzheimer sind so genannte neur<strong>of</strong>ibrilläre<br />

Tangles, die aus hyperphosphorylierten tau-Proteinen bestehen.<br />

Wir konnten kürzlich zeigen, dass eine periphere IN-Injektion innerhalb<br />

von 10 min zu einer Aktivierung der Insulinrezeptor(IR)-Signaltransduktion<br />

im ZNS führt und eine Phosphorylierungsstellen-spezifische<br />

Tau-Hyperphosphorylierung auslöst. Somit stellt das Gehirn ein<br />

direktes Zielorgan von peripher zirkulierendem IN dar und begünstigt<br />

möglicherweise die Bildung neur<strong>of</strong>ibrillärer Tangles. Methoden: Um die<br />

Auswirkung einer akuten Hyperinsulinämie bei 8 Wochen und 12 Mo-<br />

nate alten Mäusen zu untersuchen, wurden 4 IE IN in die V. cava inferior<br />

narkotisierter C 57BL/6 Mäuse injiziert und das Gehirngewebe 0, 5, 10,<br />

15, 20 min nach der Injektion entnommen. Um den Einfluss einer chronischen<br />

Hyperinsulinämie auf die zerebrale IR-Signaltransduktion zu<br />

untersuchen, wurden C 57BL/6 Mäuse mit Standard- oder fettreicher Diät<br />

gefüttert und im Alter von 12 – 16 Wochen die Expression und der<br />

Phosphorylierungsstatus relevanter Proteine im ZNS verglichen. Ergebnisse:<br />

Bei 8 Wochen alten Mäusen stieg die Phosphorylierung an<br />

Tau(Ser202) 10 min nach Beginn der IN-Stimulation signifikant um das<br />

2,5-fache an (p < 0,001, n = 4) und blieb bis 20 min nach der Injektion<br />

signifikant erhöht (2,3-fach, p < 0,01, n = 5). Die 12 Monate alten Tiere<br />

zeigten zwischen 5 und 20 min nach der IN-Injektion einen signifikanten<br />

1,5- bis 1,9-fachen Anstieg der Ser202 Phosphorylierung (p < 0,03,<br />

n = 7, bzw. p < 0,001, n = 7). Verglichen mit den 12 Monate alten Tieren,<br />

war die IN-induzierte Ser202 Phosphorylierung im Alter von 8 Wochen<br />

10 und 15 min nach der IN-Injektion signifikant höher (p < 0,05 bzw.<br />

p < 0,02). Die Phosphorylierung an Tau(Thr231) blieb bei allen Tieren<br />

unverändert. Die Untersuchung 12 – 16 Wochen alter Mäuse unter Standard-<br />

und fettreicher Diät ergab signifikant erhöhte Insulinspiegel bei<br />

fettreich ernährten Tieren (2,4-fach, p < 0,01, n = 7). Für die zerebrale IR-,<br />

Erk-1/-2-, Akt(Ser473)- und GSK-3b(Ser9)-Phosphorylierung, sowie die<br />

Ser202 und Thr231 Tau-Phosphorylierung ergab sich kein Unterschied<br />

zwischen den beiden Gruppen. Zusammenfassung: Sowohl bei jungen<br />

als auch bei alten Tieren induziert eine Gabe von Insulin im Sinne einer<br />

akuten Hyperinsulinämie die zerebrale Phosphorylierung an<br />

Tau(Ser202). Es zeigt sich ein geringer jedoch signifikanter Alterseffekt.<br />

Eine chronische Hyperinsulinämie durch fettreiche Ernährung zeigt sich<br />

kein Einfluss auf die Tau-Phosphorylierung im ZNS.<br />

P133<br />

Diabetologie & St<strong>of</strong>fwechsel 2007; 2: S1–S136 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Nachweis von regulatorischem Potential<br />

innerhalb der CD 8+ T-Lymphozyten in<br />

LEW.1AR1-iddm Ratten, ein Tiermodell des<br />

T1DM<br />

Arndt T 1 , Weiss H 2 , Elsner M 1 , Jörns A 1 , Lenzen S 1 ,<br />

Hedrich HJ 3 , Wedekind D 3<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Biochemie,<br />

Hannover, Germany, 2 Universität Rostock, Institut für<br />

Medizinische Biochemie und Molekularbiologie, Rostock,<br />

Germany, 3 Medizinische Hochschule Hannover, Institut für<br />

Versuchstierkunde, Hannover, Germany<br />

Hintergrund: Die LEW.1AR1-iddm Ratte ist ein Tiermodell des Typ 1<br />

Diabetes mellitus (T1DM), das 1997 in dem MHC-congenen Inzuchtstamm<br />

LEW.1AR1 durch Spontanmutation entstand. Die Diabetesinzidenz<br />

innerhalb des LEW.1AR1-iddm Stamm beträgt 60%. Adoptive<br />

Transferversuche von Lymphozyten zeigen, dass sowohl autoagressives<br />

als auch regulatorisches Potential übertragen werden kann. Ziel der Studie<br />

war es, T-Zellsubpopulationen der LEW.1AR1-iddm Ratte zu charakterisieren,<br />

welche in der Lage sind, Diabetes zu induzieren oder die<br />

Manifestation zu verhindern. Methoden: Die Isolation der T-Lymphozyten<br />

erfolgte mittels MACS Separation unter Verwendung monoklonaler<br />

Antikörper. Concanavalin A (ConA) stimulierte CD 4+ und CD 8+ Lymphozyten<br />

wurden (a) aus diabetischen LEW.1AR1-iddm in athymische<br />

LEW.1AR1-Whnrnu und (b) aus diabetes-resistenten LEW.1AR1 Ratten<br />

in prädiabetische LEW.1AR1-iddm transferiert. Ergebnisse: Der adoptive<br />

Transfer von CD4+ Lymphozyten aus diabetischen LEW.1AR1-iddm in<br />

LEW.1AR1-Whnrnu Ratten führte bei 60% der Empfänger zum T1DM,<br />

während CD8+ T-Lymphozyten nicht in der Lage waren, T1DM zu induzieren.<br />

Eine Kombination von CD 4+ und CD 8+ T-Lymphozyten dagegen<br />

senkte die T1DM Inzidenz auf 10%. Andererseits konnten CD 8+ T-Lymphozyten<br />

die T1DM Entstehung nach einem Transfer von diabetesresistenten<br />

LEW.1AR1 Ratten auf prädiabetische LEW.1AR1-iddm verhindern,<br />

CD 4+ T-Lymphozyten allein oder eine Kombination von CD4+ und CD8+<br />

T-Zellen dagegen nicht. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unterstützen<br />

die Annahme, dass die LEW.1AR1-iddm Ratte sowohl autoagressives<br />

Potential innerhalb der CD4+ T-Zellen als auch regulatorisches Potential<br />

in den CD8+ T-Zellen trägt. Beide Zellpopulationen sind im peripheren<br />

Blut nachweisbar. Offenbar ist die Balance zwischen regulatorischem<br />

und autoaggressivem Potential ausschlaggebend bei der T1DM Manifestation,<br />

da zwar alle Tiere der LEW.1AR1-iddm Population die Mutation<br />

tragen, jedoch nur 60% der Tiere erkranken. Dieses Ungleichgewicht<br />

spiegelt auch die Situation beim humanen T1DM wieder.

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