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S28 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Hamburg, 16. – 19. Mai 2007<br />
r = 0,359, p = 0,001, 24-h-Messung r = 0,344, p = 0,004) und diastolischen<br />
Blutdruck (spontan gemessen r = 0,359, p = 0,001). In der multivariaten<br />
Analyse bestand aber lediglich eine Assoziation zwischen der IMT und<br />
dem BMI (R-square = 0,263, ß= 0,525, p < 0,001). Schlussfolgerungen:<br />
Kinder und Jugendliche mit höherem Gewicht, BMI, BMI-SDS und einem<br />
höheren Fettanteil haben auch eine erhöhte IMT. Eine erhöhte IMT ist<br />
weiterhin assoziiert mit erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruckwerten<br />
und Laborveränderungen. *Mit freundlicher Unterstützung<br />
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), „Innovationsinitiative<br />
Neue Länder“, DISCO-Konzept.<br />
P87<br />
Veränderungen der Gefäßreaktion zentraler<br />
Netzhautgefäße bei Typ 1 und 2 Diabetikern bei<br />
verschiedenen Stadien der diabetischen<br />
Retinopathie im Vergleich zu Gesunden<br />
Mandecka A 1 , Dawczynski J 2 , Blum M 3 , Müller N 1 , Kloos C 1 ,<br />
Ach T 2 , Wolf G 1 , Vilser W 4 , Müller UA 1<br />
1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />
Jena, Germany, 2 Universitätsklinikum Jena, Klinik für<br />
Augenheilkunde, Jena, Germany, 3 Helios-Klinikum,<br />
Augenklinik, Erfurt, Germany, 4 IMEDOS, Jena, Germany<br />
Fragestellung: Noch vor morphologischen Schäden an der Retina kann<br />
die Funktion der Blutgefäße gestört sein. Die Studie untersucht die Reaktion<br />
retinaler Arterien- und Venendurchmesser auf Flickerlicht bei<br />
Gesunden und Patienten mit Diabetes mellitus (DM) mit unterschiedlichen<br />
Stadien der diabetischen Retinopathie (DR). Eine reduzierte Flickerdilatation<br />
wird als vaskuläre/endotheliale Dysfunktion betrachtet.<br />
Methodik: Es wurden 54 gesunde Probanden (Alter 41 J.), 68 DM 1 (Alter<br />
47,5 J) und 172 DM 2 (Alter 61,7 J) untersucht. Der Durchmesser der<br />
retinalen Gefäße jeweils eines Auge wurde kontinuierlich mittels eines<br />
Dynamic Vessel Analysers (Fa. IMEDOS) in Mydriasis gemessen. Jede<br />
Untersuchung bestand aus 80- s.- Baseline sowie 3 Perioden von 20 s<br />
Flickerlichtstimulation, gefolgt von 80- s.- Beobachtung. Die Ergebnisse<br />
wurden als Gefäßänderung (Dilatation) im Vergleich zur Baseline angegeben.<br />
Eine DR wurde nach ETDRS-Kriterien in 4 Kategorien klassifiziert:<br />
keine (0); milde nichtproliferative (1); moderate nichtproliferative<br />
(2), schwere nichtproliferative oder proliferative (3). Ergebnisse: Patienten<br />
mit DM hatten im Vergleich zu Gesunden eine reduzierte Gefäßantwort<br />
auf Flickerlicht. Die Dilatation der Arterien war bei DM mit 2,17%<br />
(€ 2,44) signifikant reduziert im Vergleich zu Gesunden mit 3,44%<br />
(€ 2,14) (p < 0,000). Der Mittelwert der Dilatation der Venen betrug bei<br />
DM 3,64% (€ 2,2) und bei Gesunden 4,4% (€ 2,4) (p < 0,018). Es konnte<br />
kein signifikanter Unterschied der Gefäßreaktion zwischen DM 1 und<br />
DM 2 nachgewiesen werden. Mit Zunahme der morphologischen Veränderungen<br />
der DR konnte bei Patienten mit DM eine schrittweise Verschlechterung<br />
der Gefäßantwort auf Flickerlicht nachgewiesen werden.<br />
Patienten mit moderater DR zeigten eine signifikant (p < 0,048) reduzierte<br />
Dilatation der Arterie als Reaktion auf Flickerlicht im Vergleich zu<br />
Patienten ohne Retinopathie. Patienten mit Stadium 3 hatten eine signifikant<br />
reduzierte Dilatation der Venen im Vergleich zur Patienten ohne<br />
DR (p < 0,036). Schlussfolgerung: Patienten mit Diabetes mellitus<br />
Typ 1 sowie Typ 2 haben eine signifikant schlechtere Gefäßantwort<br />
der Netzhautgefäße auf Flickerlicht als Gesunde. Die endotheliale Dysfunktion<br />
ist bereits bei einer moderaten nichtproliferativen DR nachweisbar.<br />
Ob die dynamische retinale Gefäßanalyse ein Verfahren zum<br />
frühzeitigen Erkennen von Risikopatienten bezüglich der Entwicklung<br />
einer diabetischen Retinopathie sein könnte, muss in Langzeitstudien<br />
untersucht werden.<br />
Folgeerkrankungen 2<br />
P88<br />
Supplementäre Insulintherapie nach Herzinfarkt<br />
Schönauer M 1 , Schönauer U 1 , Höppner S 2 , Thomas A 3 ,<br />
Thiele H 4 , Niebauer J 5<br />
1 Diabetes-Schwerpunktpraxis, Leipzig, Germany,<br />
2 Universität Leipzig, Leipzig, Germany, 3 Minimed Medtronic,<br />
Dresden, Germany, 4 Herzzentrum Leipzig, Leipzig, Germany,<br />
5 Paracelsus Universität, Salzburg, Austria<br />
Zielsetzung und Methode: Im Rahmen der SIT-CIT-Studie (Supplementary<br />
Insulin Therapy after Cardiologic Interventional Treatment) wurden<br />
konsekutiv 23 Typ 2 Diabetespatienten nach stattgehabtem akuten<br />
Myokardinfarkt (STEMI und NSTEMI) und Verlegung von Intensiv- auf<br />
Normalstation in zwei Gruppen randomisiert. Die antidiabetische Behandlung<br />
der konventionellen Gruppe erfolgte wie bisher (Therapie<br />
Diabetologie & St<strong>of</strong>fwechsel 2007; 2: S1–S136 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />
vor Infarkt), die interventionelle Gruppe erhielt nach einer modifizierten<br />
Schulung im Bedside-teaching durch eine Diabetesberaterin DDG eine<br />
SIT(+)-Therapie mit dem kurzwirksamen Insulinanalogon Aspart (Novorapid<br />
Ò ). Bei Studieneinschluss und nach 6 Monaten wurden die Parameter<br />
des Glukose- und Lipidst<strong>of</strong>fwechsels (Laborwerte und kontinuierliches<br />
Glukosemonitorung mittels CGMS von Medtronic Ò ) sowie Kreislaufparameter,<br />
Ejektionsfraktion, die Anzahl der endothelialen Progenitorzellen<br />
(CD34/KDR positiv) und die Herzfrequenzvariabilität (HRV)<br />
evaluiert. Patientencharakteristika zu Studienbeginn: Patientencharakteristika<br />
(N = 23, 7/16 w/m): Alter 62,2 € 8,8 Jahre, BMI: 29,3 € 4,3 kg/m 2 ,<br />
RRsyst.: 133,6 € 19,8 mm Hg, RRdiast.: 79,0 € 11,9 mm Hg, Nüchternblutzucker:<br />
7,8 € 3,9 mmol/l, HbA1c: 7,3 € 1,8%, Triglyzeride: 1,8 € 0,6 mmol/l,<br />
Gesamt-Cholesterin: 4,7 € 1,2 mmol/l, HDL:1,2 € 0,3 mmol/l, LDL:<br />
3,0 € 1,1 mmol/l, Diabetesdauer 6,1 € 4,5 Jahre, Ejektionsfraktion<br />
51,5 € 11,1%, HRV 764,1 € 1339,0 ms 2 , GFR 85,3 € 22,7 ml/min/1,73 m 2 ,<br />
CD 34/KDR pos. Zellen 538,6 € 742,1/ml, Antidiabetische Therapie: 9%<br />
der Patienten rein konservativ, 30% Metformin, 48% Sulfonylharnst<strong>of</strong>fe,<br />
9% Glinide, 9% Normalinsulin, 13% Insulinanaloga. Antihypertensive Behandlung:<br />
9% keine Therapie trotz Hypertension, bei 52% Zweier- und<br />
bei 35% Dreierkombination. 87% waren auf lipidsenkende Pharmaka<br />
eingestellt. Ergebnisse: Signifikante Verbesserungen in der Interventionsgruppe<br />
im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten sich für die Ejektionsfraktion<br />
(p < 0,05), den HbA1c-Wert (p < 0,05), die GFR (p < 0,03),<br />
Kreatinin (p < 0,02), HDL (p < 0,01) sowie den prozentualen hypoglykämischen<br />
Anteil im CGMS (p < 0,05). Der Nüchternglukosewert der Kontrollgruppe<br />
verschlechterte sich gegenüber der Interventionsgruppe signifikant<br />
(p < 0,02). Schlussfolgerung: Eine s<strong>of</strong>ortige supplementäre Insulintherapie<br />
kann bei Typ 2 Diabetespatienten nach stattgehabtem<br />
Myokardinfarkt auch erfolgen, wenn keine spezialisierte Diabetesabteilung<br />
zu Verfügung steht, und zu einer Optimierung des Glukose- und<br />
Lipidst<strong>of</strong>fwechsels beitragen. Verbesserungen zeigten sich auch hinsichtlich<br />
kardiologischer und nephrologischer Parameter wie Ejektionsfraktion<br />
und glomerulärer Filtrationsrate. Das Hypoglykämierisiko verringerte<br />
sich bei der interventionellen Patientengruppe.<br />
P89<br />
Einfluss der Qualität der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />
bei geriatrischen Diabetikern auf Lebensqualität<br />
und führende Geriatrische Syndrome – die<br />
GerSynDia Studie<br />
Rall M 1 , Friedl A 1 , Sinner J 1 , Schiller J 1 , Beischer W 1<br />
1 Medizinische Klinik 3 (Diabetologie/Endokrinologie,<br />
Geriatrie und Angiologie) Klinikum Stuttgart<br />
Bürgerhospital, Stuttgart, Germany<br />
Fragestellung: Die Lebensqualität geriatrischer Patienten ist <strong>of</strong>t vor allem<br />
durch bestehende geriatrische Syndrome vermindert. Diese Syndrome<br />
treten bei Diabetikern unter schlechter St<strong>of</strong>fwechseleinstellung häufiger<br />
auf und sind rascher progredient. In einer prospektiven Studie<br />
wurde untersucht ob eine verbesserte diabetische St<strong>of</strong>fwechsellage auch<br />
die Ausprägung geriatrischer Syndrome günstig beeinflussen kann, ähnlich<br />
wie dies für mikro- und makroangiopathische Folgeerkrankungen<br />
bekannt ist. Methodik: Bei 56 Diabetikern – Alter ‡ 65 Jahre, 28 Frauen,<br />
28 Männer – mit einem HbA1c über 8,5% und mindestens einem bekannten<br />
geriatrischen Syndrom, wurde ein standartisiertes geriatrisches<br />
Assessment als Eingangsuntersuchung durchgeführt um das Vorhandensein<br />
bzw. die Ausprägung funktionell bedeutsamer geriatrischer Syndrome<br />
(Harn- und Stuhlinkontinenz, Mobilitätseinschränkung/Sturzgefahr,<br />
Depression und kognitive Einschränkungen) festzustellen. Als Verlaufsuntersuchung<br />
wurden die Assessment-Tests nach 5 und 10 Monaten<br />
wiederholt, sowie jeweils die diabetischen St<strong>of</strong>fwechselparameter erhoben.<br />
Ergebnisse: Der HbA1c lag in der Eingangsuntersuchung bei<br />
10,15 € 1,28%, nach 5 Monaten bei 7,77 € 0,89% und nach 10 Monaten<br />
bei 7,64 € 1,13%. Die Mobilitätseinschränkungen zeigten sich im Verlauf<br />
nach 10 Monaten im Tinetti bei 56%, in der Berg-Balance-Skala bei 54%<br />
der Patienten verbessert. Depressive Beschwerden waren in der Geriatrischen<br />
Depressionskala bei 58% der Patienten weniger. Kognitive Beeinträchtigungen<br />
stellten sich im MMSE/Folstein bei 73%, im Trenntest zur<br />
Früherkennung von Demenz bei 71% der Patienten verringert dar. Eine<br />
Urininkontinenz war bei 88% der Patienten vermindert bzw. nicht verschlechtert.<br />
Zur differenzierten Auswertung wurden noch drei Untergruppen<br />
(Eingangs-HbA1c unter 10,5% und HbA1c Senkung weniger<br />
bzw. mehr als 2,0%; Eingangs-HbA1c über 10,5%) analysiert. Es fanden<br />
sich statistisch signifikant bessere Testergebnisse in der Gruppe mit<br />
niedrigerem HbA1c in der Eingangsuntersuchung und ausgeprägterer<br />
HbA1c Senkung nach 10 Monaten. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt<br />
werden dass auch bei geriatrischen Diabetikern die diabetische St<strong>of</strong>fwechsellage<br />
ausgeprägt und nachhaltig verbessert werden kann. Diese