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Ausgabe 2/2007 - Schuh Group

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Kommunalitäten imEntwicklungsprozessTeil 2: Mit modularen Produktarchitekturenzu mehrEntwicklungseffizienzDr. Richard DellanoiIm ersten Teil des Artikels (siehe <strong>Ausgabe</strong> 01-<strong>2007</strong>)wurde aufgezeigt, dass sich durch Kommunalitätennicht nur im Auftragsabwicklungsprozess Kostenpotenzialerealisieren lassen, sondern auch bei der ProduktentwicklungEffizienzvorteile geschaffen werdenkönnen. Dabei wurden vier Typen von Kommunalitätenim Entwicklungsprozess hergeleitet. Diese sindStruktur-, Lösungs-, Prozess- und Komponentenkommunalität.Dabei ist die Strukturkommunalität von besondererBedeutung, da sie die Grundlage für die dreiweiteren Kommunalitätsformen bildet. Im zweitenTeil werden nun die Effekte von kommunalen Strukturenund kommunalen Lösungen näher beschrieben.StrukturkommunalitätJe komplexer ein technisches Produkt, desto größerist die Bedeutung der Auslegung des Produktes alsGesamtsystem in der frühen Phase der Produktentwicklung.Dies gilt sowohl bezüglich der künftigenFunktionserfüllung und damit der Marktakzeptanzdes Produktes, als auch hinsichtlich der Festlegung derGesamtkosten des Produktes. Eine kommunale Gestaltungvon Prinzipstrukturen innerhalb von Produktfamilienhat daher wesentliche Auswirkungen auf dennachfolgenden Entwicklungsprozess.Einheitliche Systemauslegung. Bei der Gesamtauslegungeines komplexen mechatronischen Produkteswird die grundsätzliche Funktionsweise des Produktesfixiert. Sehr häufig ist dafür ein heterogenes Team mitverschiedenen Fachexperten erforderlich. Dieser Teilprozessmuss jedoch nicht für jede Variante individuellerfolgen. Eine intelligente und umfassende Systemauslegungkann als Basis für mehrere Produktderivate genutztwerden. Interessant ist eine Standardisierung deskonzeptionellen Systementwurfs auch im Anlagenbau,da damit der auftragsspezifische Engineering-Anteileingegrenzt werden kann. Dies setzt eine intelligenteund auf Langfristigkeit ausgelegte Produktarchitekturvoraus.Effiziente Variantenkonfiguration. Eine stabile,modulare Produktarchitektur bildet die Grundlagefür eine kostengünstige Bereitstellung eines breitenProduktsortiments. Sie ermöglicht die Generierungindividueller Kundenlösungen auf dem Prinzip derKombination anstatt der Neukonstruktion. Muss trotzder Kombinationsmöglichkeiten ein Bauteil geändertwerden, bedarf es bei einer variantengerechtenProduktstruktur lediglich der Änderung eines einzigenModuls. Kundenindividuelle Anpassungen werdensomit von der Systemebene auf die Bauteile- bzw.Baugruppenebene verlagert.Hohe Innovationsrate. Kommunale Strukturenbegünstigen nicht nur die effiziente Erfüllung kundenspezifischerAnforderungen. In ähnlicher Weisekönnen auch neuartige Funktionen oder Technologienmit geringem Zeit- und Kostenaufwand in die bestehendenProdukte bzw. Derivate integriert werden.Die so entwickelten neuen Produkte unterscheidensich dabei lediglich durch lokale Veränderungen vombestehenden Leistungsangebot, werden jedoch vomKunden oft als vollwertige Innovationen wahrgenommen(Abb. 1).Transparente Projektorganisation. Aufgrundzeitlicher Engpässe werden komplexe Entwicklungsprojektenicht nur von mehreren Personen, sondernhäufig auch von mehreren Teams durchgeführt. DieseTeams befinden sich zum Teil an unterschiedlichenStandorten und arbeiten in verschiedenen Unternehmen.Klassische Entwicklungsprojekte stellen dahererhebliche Ansprüche an die Organisation und Koordinationder Gesamtaufgabe.Eine modulare Produktarchitektur beruht auf derdetaillierten Beschreibung der Systemschnittstellenzwischen den einzelnen Modulen. Diese Strukturinformationenkönnen die Koordination der Entwicklungsprojekteteilweise oder vollständig übernehmen.Abteilungsübergreifende Problemstellungen tretendadurch selten auf. Diese Entkoppelung führt zu einerhoch effizienten Arbeitsweise der Teams. Eine stabile,modulare Produktarchitektur begünstigt daher Entwicklungskooperationenvon mehreren Unternehmensowie die Integration von extern entwickelten Teilsystemenund steigert somit die Netzwerkfähigkeit einesUnternehmens.Strukturiertes Wissensmanagement. TransparenteProduktstrukturen führen zu einer klaren Aufteilungder Entwicklungsaufgabe und schaffen ein eindeutigesAbbild der Kompetenzen, die für diese Aufgaben10 Complexity Management Journal 02/<strong>2007</strong>

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