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Ausgabe 2/2007 - Schuh Group

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enötigt werden. Die Strukturkommunalität führtdabei zu zwei Effekten beim Wissensmanagement:Einerseits wird der Lernprozess der einzelnen Konstrukteuredurch die Fokussierung der Teilaufgabenbeschleunigt, andererseits wird die Transparenz desim Unternehmen vorhandenen technologischenKnow-hows erhöht, was dessen Nutzbarkeit deutlichverbessert.LösungskommunalitätDurch die bereits erwähnte Verteilung der Teilaufgabeneines Entwicklungsprojekts erhöht sich auch dieWahrscheinlichkeit, dass ähnliche oder sogar gleicheProblemstellungen an verschiedenen Teilen des Produktesoder bei verschiedenen Kundengruppen auftreten.Eine separate Entwicklung dieser Teilproblemebringt häufig komplett unterschiedliche Lösungenmit sich. Dies führt zu einer Lösungsvielfalt, die fürden Kunden keinen Mehrwert darstellt und somit alsunnötige Varianz einzustufen ist. Wird die Ähnlichkeitvon Teilproblemen jedoch bereits bei der strukturellenAuslegung eines Gesamtproduktes berücksichtigt,erhöht dies die Wiederverwendbarkeit von Lösungendeutlich. Solche kommunalen Lösungen sollen indiesem Zusammenhang jedoch nicht als auskonstruierteBauteile verstanden werden. Der Lösungsbegriffumfasst hier vielmehr Wirkprinzipien und mehrfacheinsetzbare Produkttechnologien sowie vorgedachteund in geeigneter Form dokumentierte technischeLösungen.Kommunale Prinzipkonstruktionen. In vielen Unternehmenversucht man, die Wiederverwendung vonbestehenden Lösungen durch zentrale und allgemeinzugängliche Datenbanken zu forcieren. Aufgrund derhäufig sehr aufwendigen Suche und der unterschiedlichenindividuellen Abstraktion bzw. Beschreibungdes Problems bleibt die Wirkung dieser Maßnahme oftweit hinter den Erwartungen zurück. Aktives Kommunalitätsmanagementhingegen beruht auf der Planungeinheitlicher Lösungen. Basierend auf der Identifikationder Ähnlichkeit von Teilproblemen in derfrühen Phase der Entwicklung kann durch die gezielteStrukturierung des Gesamtsystems die Verwendungkommunaler technischer Prinzipien wesentlich unterstütztwerden.Fokussierte Technologie-Entwicklung. DieKonzentration auf kommunale Lösungen kann auchzur Bündelung der Ressourcen für die Technologie-Entwicklung genutzt werden. Bei substituierbarenTechnologien ist bezüglich der Komplexitätsreduzierungdie Konzentration auf eine einzige KompetenzAbb. 1: Lösungskompetenz als Basis für einen breiten Markterfolgerstrebenswert. Die breite Anwendung einer unternehmensinternentwickelten Technologie in mehrerenProdukten kann nicht nur einen wettbewerbsentscheidendenVorsprung am Markt bieten, sondernauch die Rentabilität der Technologieentwicklungdurch die kommunale Nutzung des aufgebauten Wissenserhöhen. Da Fertigungstechnologien nur indirektin die Produkte einfließen und daher von der Dynamikder Marktanforderungen üblicherweise nicht sostark betroffen sind, lassen sich hier solche Kommunalitätenleichter realisieren als bei Produkttechnologien.Markterweiterung durch Lösungskompetenz.Ein weiteres Potenzial des Managements von Lösungskommunalitätenbesteht darin, das bestehendetechnologische Know-how einer Produktfamilie aufandere Produkte und Märkte zu übertragen. Die breiteNutzung von Lösungskompetenzen für mehrereMarktsegmente führt nicht nur zu einer höheren Renditeder geleisteten Investitionen für den Aufbau destechnologischen Know-hows. Durch die Erweiterungder Entwicklungsfähigkeiten in verschiedenen Anwendungsgebietenkann zudem ein Wissensvorsprunggegenüber jenen Wettbewerbern aufgebaut werden,die sich nur auf wenige Zielmärkte konzentrieren. Dietechnologische Position des Unternehmens wird somitin allen Märkten abgesichert (Abb. 2).Kommunale Nutzung virtueller Produktmodelle.Die Informationstechnologie gewinnt auch im Produktentwicklungsprozessimmer mehr an Bedeutung.Die zunehmende Verwendung von virtuellen Produktmodellenund der damit verbundene hohe Anteil vonsoftware-unterstützten Entwicklungsaktivitäten sowiedie Funktionalität dieser neuen Technologien sprechendafür, dass der Kommunalitätsgedanke auch aufdiese Prozesse angewendet wird. Konkret lassen sichComplexity Management Journal 02/<strong>2007</strong> 11

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