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SECURITY insight 1/12

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InterviewInterview„Sicherheitstechnik ist einintegraler Bestandteil derstädtischen Infrastruktur“Mit Matthias Rebellius sprach Marcus Heideüber die praktischen Auswirkungen der neuen Zugehörigkeitder Division „Building Technologies“ zumneuen Siemens-Sektor „Infrastructure & Cities“Wenn die Wirtschaftspresse über die Neuorganisation eines Konzernsberichtet, ist viel von Umsätzen, Margen und Renditen die Rede. Aktionärelechzen nach dem Zahlenstakkato der Vorstände. Auch als Siemens am 1. Oktoberoffiziell den Startschuss für seinen neuen, vierten Sektor „Infrastructure &Cities“ gab, konzentrierten sich die Medien vor allem auf die Zahlen. Für dieSicherheitsbranche war die Nachricht insofern relevant, als die Division „BuildingTechnologies“, zu der auch die Sicherheitstechnik gehört, dem neuen Sektorzugeordnet ist.Wie die Bezeichnung schon sagt, setztder Sektor auf das Geschäft mit Städten,wenn es um Infrastrukturinvestitionengeht, etwa in Straßenverkehr, Flughäfen,Häfen oder Logistikzentren. „Die Gebäudetechnikist aus einem Randbereich derIndustrie nun in die Mitte gerückt“, sagteSektor-Vorstandsvorsitzender RolandBusch kurz vor dem Start in einer Pressekonferenzund fügte hinzu: „Vom 1. Oktoberan geht es um den Kunden.“ Letztererwird sich sicherlich fragen, um wen esdenn wohl vorher gegangen sein mag.<strong>SECURITY</strong> <strong>insight</strong> hat deshalb nachgefragt,was dieser Einschnitt letztlich fürKäufer und Anwender der Sicherheitstechnikvon Siemens praktisch bedeutet.Matthias Rebellius, CEO der BusinessUnit „Fire Safety and Security“ innerhalbder Building-Technologies-Division,stand Rede und Antwort.<strong>SECURITY</strong> <strong>insight</strong>: Herr Rebellius, Berlin,Chicago und Schanghai sind gewissattraktive Kunden für Siemens, und siefühlen sich ganz bestimmt vom SektorInfrastructure & Cities angesprochen.Bekommt Castrop-Rauxel da nicht einenMinderwertigkeitskomplex?Matthias Rebellius: Das ist hübsch formuliert,trifft aber nicht den Punkt. Esgeht nicht darum, nur die Mega-Cities zubedienen und die kleineren Städte linksliegen zu lassen. Es geht im Grunde nichteinmal um die Städte als Kommunen.Tatsache ist vielmehr, dass ein großerTeil der Weltwirtschaft in Städten abläuft.Die 600 größten Städte vereinen etwadie Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistungauf sich und investieren starkin Infrastrukturprojekte. Wegen diesesPotenzials hat sich Siemens entschlossen,statt einer reinen Großkundenbetreuungvia Key Account Managementeinen operativ tätigen Sektor aufzubauen,der nicht nur in Vertrieb, sondern auch inneue Produkte für städtische Bedürfnisseinvestiert. Es geht letztlich um Lösungenfür ein komplexes Umfeld.Was meinen Sie damit genau?Foto: Jürgen Effner - Fotolia.comNehmen Sie das Beispiel Wasser: ImFokus steht nicht nur die eigentlicheVersorgungssicherheit, sondern auchdie physische Sicherung der gesamtenVersorgungskette und der Schutzvor Fremdeinwirkung und Manipulation.Beispielsweise soll einer Verunreinigungdurch Fahrlässigkeit oder Kriminellevorgebeugt sowie eine energieeffizienteund störungsfreie Abwicklunggewährt werden. Das ist zwar in ersterLinie ein städtisch-kommunales Thema,aber es betrifft nicht nur die Bevölkerung,sondern auch die Unternehmen.Andere Beispiele sind Energieversorgungund Verkehr. Es geht darum, dassSicherheit und Infrastruktur Hand inHand gehen, denn Sicherheitstechnikist ein integraler Bestandteil der städtischenInfrastruktur. Und Siemens kanndazu nicht nur mit der Division BuildingTechnologies seinen Teil beitragen,sondern beispielsweise auch mit denDivisionen Rail Systems, Mobility andLogistics sowie Smart Grid.Wer sind Ihre Ansprechpartner in denStädten?Das hängt vom Kulturraum ab. Peking istanders als Mumbai. In der chinesischenHauptstadt haben wir eine regierungsgetriebeneTop-Down-Struktur, in derindischen Millionenstadt dagegen komplexeEntscheidungswege mit zentralerBundesstaaten-Organisation. In jedemFall muss man herausfinden, wer die entsprechendenEntscheidungsträger sind,dazu bedarf es zudem der Ansprachevon Beratern, Universitäten oder auchArchitekten. All diese Leute muss manmit Informationen zu unseren Lösungsmöglichkeitenversorgen.Um auf Castrop-Rauxel zurückzukommen:Kennen Sie dort den richtigen Entscheidungsträger?Das ist doch die Stärke unserer Flächenorganisation:Ob Berlin oder Castrop-Rauxel – im Zweifelsfall sind wir dortschon längst präsent.Was ändert sich durch die Neuorganisationganz konkret für den kleinenDurchschnittskunden, beispielsweise einFertigungsunternehmen mit 100 Mitarbeiternin Südost-Bayern, das sich eineneue Brandmeldeanlage und ein Zutrittskontrollsystemvon Siemens zulegenmöchte?Wenn Sie so fragen: letztlich nichts. Dasist auch nicht tragisch, denn wir habenim Mittelstand eine breite Basis undeine hohe lokale Präsenz. Unsere Produktesind und bleiben hochwertig, leistungsstarkund flexibel einsetzbar. DerMehrwert, der der neuen Organisationinnewohnt, kommt hier praktisch nichtzum Tragen oder ist für den Mittelstandzumindest nicht auf den ersten Blickerkennbar. Ein Mehrwert könnte sich füreinen Mittelständler dadurch ergeben,dass er Brandschutz und Zutrittskontrollenicht einzeln zu installieren braucht. Vielmehrkann die Firma die gesamte Gebäudetechnikeinheitlicher und energieeffizientersteuern. Was ich aus Ihrer Frageeher heraushöre, ist die Annahme, unsereNeuausrichtung sei rein organisatorischerNatur und damit nur intern relevant.Damit wären wir schlecht beraten, dennder Markt ändert sich ja nicht, weil sichSiemens ändert. Vielmehr tragen wir mitBlick auf die umfassenden, komplexenund ineinandergreifenden Infrastrukturenden geänderten KundenwünschenRechnung, und das in einer Form, wiees bislang kein anderer leistet. Das lässtsich mit dem Thema Sicherheit allerdingsweitaus schwerer propagieren als mitder Energieeffizienz, die derzeit in allerMunde ist. Insgesamt aber geht es umintegrierte Lösungen. Diese lassen sichnicht über Slogans vermitteln, sondernüber das Gespräch mit dem potenziellenKunden.Was sind denn in einem solchen Gespräch– neben den üblichen Schlagworten –weitere Argumente pro Siemens?Beispielsweise Haftung (Liability), Nachhaltigkeit(Sustainability) und Securityas a Service (SaaS). Unsere Technologienermöglichen übergreifend einenMatthias Rebelliuswebbasierten Workflow, ein Maximuman Entscheidungshilfen sowie dielückenlose Dokumentation der Sicherheits-und anderer Maßnahmen, sodassdie Verantwortlichen jederzeit nachweisenkönnen, dass sie vorschriftsmäßiggehandelt haben. SaaS ist letztlich derenglische Begriff für „Betreibermodell“:Der Kunde überträgt uns das ThemaSicherheit und muss sich dann nichtweiter darum kümmern. Egal, welcheBranche – wir besitzen das notwendigeKnow-how. Und dass das Thema Nachhaltigkeitderzeit eine große Rolle spielt,muss ich nicht weiter erläutern. Dakönnen wir mit dem Know-how unseresneuen Sektors Infrastructure & Citiesaus dem Vollen schöpfen.www.siemens.com/buildingtechnologieswww.siemens.com/infrastructure-cities32Security <strong>insight</strong> 1/20<strong>12</strong> 33

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