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58 | Lükko LeuchturmZwei Muschelschalen für ein HallelujaFortsetzung aus der Februar-Ausgabe.„Auf die Idee hätte ich auch kommen können“, sagteder Organist, „schließlich kenne ich doch Mytilus. Achja, moin zusammen. Hätte ich fast vergessen.“ „Moin.Für gute Ideen braucht man eben manchmal einenLeuchtturm“, tönte Lükko. „Na, dann will euch mal dieOrgel zeigen“, fuhr Haat fort. „Kommt mit in die Kirche.“In der schlicht ausgestatteten Kirche war die Orgelschnell ausgemacht. Mit ihren Flügeltüren, die manschützend vor die Orgel klappen konnte, thronte siewie eingroßer Vogel über den hölzernen Bänken.„Die Orgel wurde im Jahr 1457 gebaut“, erklärte Haat,„und klingt immer noch unglaublich gut. Na ja, bis aufdie eine Pfeife eben, diese große dort hinten, das tiefeG. Wartet, ich werde es euch vorführen.“ Haat Siemenspielte ein paar Akkorde auf der Orgel, die wirklichwunderschön klangen, doch dann war plötzlich einstörendes Brummen zu hören.„Hört sich an wie ein seekranker Seeigel“, meinteTebbe. „Oder wie der Bauch meiner Tante, wenn siezu viel Klee gefuttert hat“, fügte Gerda hinzu. „Und duhast wirklich keine Ahnung, warum die Pfeife nichtpfeift, sondern brummt?“, erkundigtesich Lükko. „Alles, was ichtun kann, habe ich schongetan“, klagte derOrganist, „jetzt bleibtnur noch der Ausbauder Pfeife. Aber dannmuss das Konzertmorgen leiderausfallen.“ „Das musses nicht, denn jetztkommt Mytilus zumEinsatz“, prahlte dieMiesmuschel. „Wo isthier der Einstiegin die Pfeife?“„Dort oben im Aufschnitt“,antworteteHaat. „Er sieht aus wie ein Schlitz. Es ist die Austrittsöffnungfür die Luft.“ Das war eine Aufgabe für Tebbe,der Mytilus mit einem seiner Arme wie mit einem Fahrstuhlin die Höhe hob und vor dem Schlitz absetzte.Dieser war so groß, dass Mytilus ohne Mühe ins Innereder Pfeife schlüpfen konnte. „Ganz schön dunkel“,stellte sie sofort fest. In der Flasche war es dagegennatürlich taghell gewesen. Sie brauchte eine Weile, bissich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten,dann machte sie sich an die gründliche Untersuchungder riesigen Pfeife. „Und? Hast du schon was gefunden?“,rief Lükko.Hatte sie, denn der Grund für das Brummen warnicht zu übersehen.Eine große, weiße Vogelfeder steckte unten in derPfeifenspitze fest und verhinderte, dass die Luft ordnungsgemäßeinströmen konnte. „Ich hab’s! Ich hab’s!“,piepste Mytilus und kletterte nach unten in die immerenger werdende Pfeifenspitze. Dabei stemmte sieihren Rücken gegen die Wand der Pfeife und stütztesich mit den Füßen an der gegenüberliegenden Wandab. Endlich konnte sie den Kiel der Feder packen undaus der Pfeifenspitze ziehen. „Geschafft!“Doch als sie mit dem Aufstiegbeginnen wollte, rührten sich ihreSchalen keinen Millimeter, dennsie hatten sich in der engen Pfeifenröhrefestgekeilt. „SOS!“, fieptesie, als sie merkte, dass sich ihreSchalen nicht mehr bewegen ließen.„Muschel in Orgelnot! SOS!Muschel in Orgelnot!“ „BeimKlabautermann und seinerbärtigen Großmutter!“, tönteLükko. „Das hat uns geradenoch gefehlt! Bei der Flaschehat so schön geklappt. Jetzt istguter Rat teuer. Wie können wirMytilus bloß aus der Orgelpfeifebefreien?“ „Vielleicht mit einemZahnstocher?“, blökte Gerda. „Odermit einem Pümpel, wie bei einemverstopften Abfluss“, meinte Jan.„Oder mit einem Büchsenöffner“,sagte Tebbe. „Oder mit einer Grillzange“,rief Simone. „Ich könnte esmit meinem Schnabel versuchen“,schlug Meta vor. „Am besten, wirrufen die Feuerwehr!“, meinte Jan.Mytilus fiepte währenddessenimmer noch in der Orgelpfeife:„Muschel in Orgelnot! SOS! Muschelin Orgelnot! Ich stecke fest!“ „Dasist ja eine Katastrophe“, klagte HaatSiemen und schlug die Hände überdem Kopf zusammen. „Da bleibt mirglatt die Luft weg!“ „Luft! Das ist die

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