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Ameisen als Schlüsseltiergruppe in einem Grasland ... - wwwuser

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4. RasteruntersuchungFür <strong>Ameisen</strong> spielt <strong>in</strong> optimalen Lebensräumen die Konkurrenz um Raum <strong>in</strong> Formgeeigneter Nistplätze (Strukturen, Mikroklima, Bodeneigenschaften) und <strong>als</strong> Territoriumzur Nutzung der oft geklumpt verteilten Ressourcen e<strong>in</strong>e entscheidendeRolle (Hölldobler & Wilson 1990). Inter- und <strong>in</strong>traspezifische Konkurrenz bewirkenoft e<strong>in</strong>e Populationsstabilisierung der entsprechenden Arten (Pêtal 1981, Pont<strong>in</strong>1961). Für Myrmica- und Lasius- Artenpaare beschrieben Brian (1983) bzw.Pont<strong>in</strong> (1961 & 1963) die Ausbildung e<strong>in</strong>er Dom<strong>in</strong>anzhierarchie und das Ausweichender unterlegenen Arten auf die Nutzung suboptimaler Ressourcen; Rosengren(1986) konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Freilandexperiment klar <strong>in</strong>direkte positive Effekteder dom<strong>in</strong>anten Art Formica truncorum auf die subdom<strong>in</strong>anten Arten Lasius flavusund Tetramorium spec. durch Verdrängung der <strong>in</strong>termediären Art Lasius niger, dieohne Anwesenheit von Formica t. mit den subdom<strong>in</strong>anten Arten stark um die gleichenRessourcen konkurrierte, feststellen.Hügelbauende Arten haben <strong>in</strong> der Wahl ihres Nistplatzes größere Freiheit <strong>als</strong>Arten, die auf speziellere Nistplätze angewiesen s<strong>in</strong>d, und reduzieren bei größererDichte die <strong>in</strong>traspezifische Konkurrenz neben Reduktion der Koloniegrößen vorallem durch e<strong>in</strong>e regelmäßigere hexagonale Verteilung ihrer Nester (Waloff &Blackith 1962, Elmes 1974).Die räumliche Verteilung von Organismen, gerade von Schlüsselorganismen, istwesentlich für das Verständnis von Geme<strong>in</strong>schafts-Interaktionen, Mustern derPopulationsdynamik und Ökosystemprozessen (Christ & Wiens 1996). E<strong>in</strong> großerTeil der Aktivitäten von <strong>Ameisen</strong>, besonders mögliche Bottom-up-Wirkungen,konzentrieren sich im Bereich der Nester, die meist über Jahre h<strong>in</strong>aus am selbenOrt bleiben. Aufgrund dieser Immobilität eignen sich <strong>Ameisen</strong>nester auch besondersfür e<strong>in</strong>e räumliche Auswertung (Walloff & Blackith 1962, Christ & Wiens1996) sowie <strong>als</strong> Indikatoren für länger wirkende Umweltveränderungen (K<strong>in</strong>g 1981,Seifert 1998).Die Verteilung der <strong>Ameisen</strong>arten auf verschiedene Biotope oder auf Mikrohabitateentlang von Gradienten wechselnder Umweltfaktoren wurde zwar schonhäufiger untersucht (<strong>in</strong> Deutschland z.B. von Seifert 1982, Ass<strong>in</strong>g 1986, Bauschmann1988), dennoch ist der faunistische Erfassungsstand für viele Regionen,darunter <strong>in</strong>sbesondere Südniedersachsen und Nordhessen, noch sehr niedrig (Ass<strong>in</strong>g1994, Rögener & Pfau 1994, Bauschmann et al. 1996).Um die räumliche Verteilung der <strong>Ameisen</strong> zusammen mit anderen Tieren, <strong>in</strong>sbesondereder Bodenmakrofauna, und ihre Abhängigkeiten von verschiedenenUmweltfaktoren zu erfassen, habe ich im Untersuchungsgebiet e<strong>in</strong>e Fläche mitvielen unterschiedlichen Habitatausprägungen und Sukzessionsstufen ausgewähltund mit e<strong>in</strong>em räumlichen Raster mehrere dieser Gradienten abgedeckt. FolgendeFragen standen dabei im Zentrum:1. Welche <strong>Ameisen</strong>arten leben dort unter welchen ökologischen Bed<strong>in</strong>gungenund wie verteilen sie sich im Raum?2. Welche Korrelationen bestehen zur übrigen Tiergeme<strong>in</strong>schaft, welchemikroklimatischen, pedologischen und biologischen Umweltfaktorenspielen dabei e<strong>in</strong>e Rolle?24

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