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Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Nr. 32

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VeröffentlichungenBuchbesprechungenUlrike Schildmann rezensiertKampshoff, Marita/Wiepcke, Claudia (Hrsg.), (2012): <strong>Geschlechterforschung</strong><strong>und</strong> Fachdidaktik512 Seiten, geb., 59,99 €, ISBN 978-3-531-18222-3, Springer VS, WiesbadenWie kann unter den gegebenen gesellschaftlichenBedingungen des Lehrens <strong>und</strong> Lernens inBildungseinrichtungen eine geschlechtergerechteBildung für alle daran beteiligten Kinder, Jugendlichen<strong>und</strong> Erwachsenen hergestellt werden? Wiewerden die vorliegenden Ansätze <strong>und</strong> Ergebnisseder <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschlechterforschung</strong> von deneinzelnen Fächern des Schulunterrichts <strong>und</strong> derHochschullehre aufgenommen <strong>und</strong> vermittelt?Schließlich: Wie kann die Strukturkategorie Geschlechtals Querschnittperspektive systematischin die Allgemeine Didaktik <strong>und</strong> deren einzelneFachgebiete integriert werden? Mit diesen <strong>und</strong>ähnlichen Fragen gehen die Herausgeberinnendes neuen Handbuches, Marita Kampshoff <strong>und</strong>Claudia Wiepcke, beide Professorinnen an PädagogischenHochschulen (Schwäbisch Gmündbzw. Weingarten), ans Werk. Teil I des Buchesbesteht aus drei Gr<strong>und</strong>lagenartikeln zu Didaktikbzw. <strong>Geschlechterforschung</strong>. Teil II behandeltdie eingangs gestellten Fragen aus Sicht dereinzelnen (insgesamt knapp 20) Fachdidaktiken.Teil III enthält fünf Positionsartikel aus Sicht vonWissenschaftsdisziplinen. Und Teil IV untersucht<strong>Geschlechterforschung</strong> <strong>und</strong> Fachdidaktik in einzelnenQuerschnittdisziplinen.Teil I behandelt „Gr<strong>und</strong>lagen“.Von Karl-Heinz-Arnold <strong>und</strong> Anne-Elisabeth Roßawerden „Gr<strong>und</strong>lagen der Allgemeinen Didaktik<strong>und</strong> der Fachdidaktiken“ (S. 11–23) vorgestellt,die in Deutschland beide in der akademischenLehramtsausbildung eine bedeutsame Stellungeinnehmen (S. 11) <strong>und</strong> in einem engen Verhältniszueinander stehen, „weil die Beziehung der AllgemeinenDidaktik zum Fachunterricht immer –explizit oder implizit – über die Vermittlungsebeneder Fachdidaktik verläuft“ (Klafki 1994,S. 42, zitiert nach Arnold/Roßa in diesem Band,S. 13). Eine sehr gute Übersicht bietet in diesemZusammenhang der komprimierte Einblickin die Geschichte der Didaktik seit der Zeit derAufklärung. Innerhalb dieser Geschichte wurde inDeutschland „die Frage nach der Bedeutung vonGeschlecht für schulische Lern- <strong>und</strong> Bildungsprozesse“(S. 25) relativ spät aufgegriffen, wie HanneloreFalustich-Wieland <strong>und</strong> Marianne Horstkämperin ihrem Überblicksartikel zu Schule <strong>und</strong>Gender (S. 25–38) feststellen. Sie machen sowohlquantitative als auch qualitative Geschlechterdifferenzen– Mädchen <strong>und</strong> Jungen wie auch dasLehrpersonal betreffend – in der Schule sichtbar,identifizieren Geschlecht als soziale Konstruktion<strong>und</strong> die Schule als Ort der Herstellung vonGeschlecht. Zur Entwicklung einer geschlechtergerechtenDidaktik plädieren sie schließlich fürfolgenden analytischen Dreischritt: a) Dramatisierungder Differenzen zwischen den Geschlechtern,b) Reflexion/Überprüfung, c) Entdramatisierungvon Geschlecht (Dekonstruktion; nichtzu verwechseln mit „Geschlechtsneutralität“)(S. 34), um so die „unreflektierte Reproduktion hierarchischerGeschlechterdifferenz zu überwinden“(S. 36). Untermauert wird diese erziehungswissenschaftlicheAuseinandersetzung durch denBeitrag über „Feministische- <strong>und</strong> Geschlechtertheorien“von Paula-Irene Villa (S. 39–52), diegr<strong>und</strong>legende Positionen über Konstruktionen<strong>und</strong> Dekonstruktionen von Geschlecht soziologischherleitet <strong>und</strong>, wie der vorangegangeneBeitrag, damit eine theoriebezogene Folie für diefolgenden Diskurse der Fachdidaktiken anbietet.Teil II fokussiert die „Schulfächer“.In insgesamt 18 Beiträgen werden die einzelnenFächer in Anlehnung an die o. g. strukturierendenFragen der Herausgeberinnen zu Konstruktionen<strong>und</strong> De/Konstruktionen von Geschlecht systematischuntersucht. Die Anordnung der Schulfächerwurde alphabetisch vorgenommen:- Arbeitslehre- Biologiedidaktik- Chemie- <strong>und</strong> Physikdidaktik- Didaktik des Deutschunterrichts: Literaturdidaktik<strong>Journal</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschlechterforschung</strong> <strong>NRW</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>32</strong>/2013 89

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