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Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

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Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


Impressum<br />

Herausgeber: Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Zur Bettfedernfabrik 3<br />

30451 Hannover<br />

Telefon: 0511 - 210 87 10<br />

Email: info@wissenschaftsladen-hannover.de<br />

Internet: www.wissenschaftsladen-hannover.de<br />

Fotos: DBU <strong>und</strong> Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

<strong>mit</strong> kollegialer Unterstützung von Cara Cahusac, Stephan Dezelske,<br />

Tanja Kötting <strong>und</strong> Jo Schrader<br />

Gestaltung: dezelske designstudio, www.dezelske-design.de<br />

Druck: Printshop, Hannover<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.


<strong>Ausstellungen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

<strong>gestalten</strong><br />

Handreichungen für die<br />

schulische <strong>und</strong> außerschulische<br />

Bildungsarbeit zu<br />

Umwelt <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

Silke Kleinhückelkotten <strong>und</strong> Thomas Meiseberg<br />

unter Mitarbeit von<br />

Cara Cahusac (Kap. III. 3.1)<br />

Stephan Deselzke (Kap. III. 2.3)<br />

Daniel Fischer (Kap. III. 3.3)<br />

Tanja Kötting (Kap. III. 2.3)<br />

Cheryl Meiseberg (Kap. IV)<br />

Jörg Schimke (Kap. III. 2.2)<br />

Christina Skowronek (Kap.III. 1)<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.


Inhaltsverzeichnis<br />

I. Grußwort 6<br />

II. Einleitung <strong>und</strong> Einführung 7<br />

III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen 9<br />

1 Planung <strong>und</strong> Vorbereitung 9<br />

1.1 Festlegung der thematischen Schwerpunkte, Ziele, Botschaften <strong>und</strong> Wirkungen 9<br />

1.2 Ausstellungskonzeption 11<br />

1.3 Organisation <strong>und</strong> Koordination 14<br />

1.4 Leitfaden, Arbeitsblätter, Checklisten 16<br />

2 Umsetzung der Ausstellungs- <strong>und</strong> Aktionsideen 28<br />

2.1 Recherchieren 28<br />

2.2 Texten 33<br />

2.3 Illustrieren <strong>und</strong> Modellieren 42<br />

3 Abschluss des Ausstellungsprojektes 51<br />

3.1 Präsentation der Ausstellung 51<br />

3.2 Erfolgskontrolle I: Wurden die Ziele der Ausstellung erreicht? 54<br />

3.3 Erfolgskontrolle II: Was haben die am Ausstellungsprojekt beteiligten<br />

Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> gelernt? 55<br />

IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen 58<br />

1 Kleidung / Textilien 58<br />

2 Papier 60<br />

3 Wasser 62<br />

4 Ernährung 64<br />

5 Klimaschutz / Energie 66<br />

6 Naturschutz / Biodiversität 68<br />

7 Konsum 70<br />

V. Weiterführende Literatur 72<br />

VI. Ansprechpartner in Ihrer Nähe 75<br />

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I. Grußwort<br />

I. Grußwort<br />

<strong>Ausstellungen</strong> gehören heute zum festen Repertoire<br />

zielgruppenspezifischer Kommunikation. Nicht nur<br />

große Museen, Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Bildungszentren<br />

nutzen die Chance, über eine attraktive Ausstellung<br />

ihr Zielpublikum anzusprechen <strong>und</strong> für ihre<br />

Ideen zu begeistern. Auch im schulischen Bereich<br />

bieten Umweltausstellungen ein enormes Potential,<br />

komplexe Themen der Nachhaltigkeit zu veranschaulichen.<br />

Der gezielte Einsatz von Umweltausstellungen<br />

im Unterricht <strong>und</strong> in der schulischen Projektarbeit eröffnet<br />

dabei vielfältige <strong>und</strong> neuartige Zugangsformen<br />

für Schüler, umweltrelevantes Wissen zu erschließen<br />

<strong>und</strong> Ergebnisse eigener Recherchen aufzubereiten <strong>und</strong><br />

einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Aufgabe,<br />

ein Umweltthema inhaltlich zu erarbeiten <strong>und</strong><br />

zu gliedern, ein Präsentationskonzept zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsvorschläge für eine Schul-Ausstellung<br />

zu erarbeiten, fördert in besonderer Weise die<br />

Gestaltungskompetenz von <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> leistet<br />

da<strong>mit</strong> einen wichtigen Beitrag zur Bildung für eine<br />

nachhaltige Entwicklung.<br />

Die hier vorliegende Handreichung <strong>und</strong> Materialsammlung<br />

ist das Ergebnis eines vom Wissenschaftsladen<br />

Hannover e. V. durchgeführten <strong>und</strong> von der Deutschen<br />

B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt (DBU) geförderten Modellprojektes.<br />

Am Beispiel niedersächsischer Schulen wurden<br />

im Rahmen eines Wettbewerbes Möglichkeiten des<br />

Einsatzes von Umweltausstellungen als Instrumente<br />

der Umweltbildung im schulischen Bereich erprobt.<br />

Erstmalig konnte dabei ein Medienpaket entwickelt<br />

werden, das spezifische Hilfestellungen für Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer für die Entwicklung sowie zahlreiche<br />

Anregungen für den Einsatz des Mediums Ausstellung<br />

im Unterricht gibt. Mit der vorliegenden Publikation<br />

wird dabei eine wichtige Lücke im Angebot entsprechender<br />

didaktischer Hilfen geschlossen.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Dem Wissenschaftsladen Hannover e. V., der das Projekt<br />

<strong>mit</strong> hoher fachlicher Kompetenz entwickelt <strong>und</strong><br />

durchgeführt hat, aber auch allen beteiligten Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrern, den in das Projekt eingeb<strong>und</strong>enen<br />

Agenturen <strong>und</strong> Fachexperten <strong>und</strong> nicht zuletzt den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die <strong>mit</strong> ihrem großen Engagement<br />

<strong>und</strong> ihren kreativen Ausstellungsbeiträgen<br />

erheblich zum Gelingen dieser Publikation beigetragen<br />

haben, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen<br />

Dank aussprechen!<br />

Thomas Pyhel<br />

Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt<br />

Stellvertretender Leiter der Abteilung<br />

Umweltkommunikation


II. Einleitung <strong>und</strong> Einführung<br />

II. Einleitung <strong>und</strong> Einführung<br />

<strong>Ausstellungen</strong> eignen sich hervorragend als Anschauungs-<br />

<strong>und</strong> Lernobjekte in der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Bildung zu Umwelt- <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsthemen<br />

(Rat für nachhaltige Entwicklung: "Nachhaltige<br />

Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt<br />

<strong>mit</strong> sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

zu berücksichtigen. Das eine ist ohne das<br />

andere nicht zu haben. Zukunftsfähig wirtschaften<br />

bedeutet also: Wir müssen unseren <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> Enkelkindern<br />

ein intaktes ökologisches, soziales <strong>und</strong><br />

ökonomisches Gefüge hinterlassen."). Gut gemachte<br />

<strong>Ausstellungen</strong> ermöglichen einen breiteren Zugang zu<br />

verschiedensten Themen als viele andere Methoden.<br />

Während Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen, Schrift-, Bild-<br />

<strong>und</strong> Tonmedien hinsichtlich der nutzbaren Sinneszugänge<br />

stark begrenzt sind, können in <strong>Ausstellungen</strong><br />

durch den Einsatz unterschiedlicher Medien alle Sinne<br />

angesprochen werden. Mit <strong>Ausstellungen</strong> ist es deshalb<br />

auch viel leichter möglich, nicht nur die kognitive<br />

Ebene der Adressaten <strong>mit</strong> Informationen zu erreichen,<br />

sondern ebenso sinnliche Eindrücke zu ver<strong>mit</strong>teln oder<br />

einen spielerischen Zugang zum jeweiligen Thema zu<br />

ermöglichen. Auch können in erlebnisorientierten <strong>Ausstellungen</strong><br />

Situationen <strong>und</strong> Umgebungen geschaffen<br />

werden, die den Besuchern neue Erfahrungen ermöglichen<br />

<strong>und</strong> Anstöße zur aktiven Auseinandersetzung <strong>mit</strong><br />

einem bestimmten Problem oder Thema geben.<br />

Ein besonders gut geeigneter Weg, um Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche zu einer intensiven Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> Umwelt- <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsthemen anzuregen,<br />

ist das gemeinsame Erstellen von <strong>Ausstellungen</strong>. Als<br />

Ausstellungsmacher erwerben Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

dabei gleichzeitig methodische Kompetenzen, wie Recherchieren,<br />

Texten <strong>und</strong> Gestalten von Ausstellungselementen.<br />

Weitere Schlüsselqualifikationen, die bei der<br />

Erstellung von <strong>Ausstellungen</strong> erlernt werden können,<br />

liegen vor allem in den Bereichen Kooperation, Motivation,<br />

Partizipation, Planung <strong>und</strong> Umsetzung. Die Erstellung<br />

von <strong>Ausstellungen</strong> durch Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

fördert da<strong>mit</strong> insgesamt die Gestaltungskompetenz im<br />

Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung:<br />

Bildung ist "eine unerlässliche Voraussetzung für<br />

die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung <strong>und</strong><br />

die Verbesserung der Fähigkeit des Menschen, sich<br />

<strong>mit</strong> Umwelt- <strong>und</strong> Entwicklungsfragen auseinander zu<br />

setzen (…). Sowohl die formale als auch die nichtformale<br />

Bildung sind unabdingbare Voraussetzungen<br />

für die Herbeiführung eines Bewusstseinswandels<br />

(…). Sie sind auch von entscheidender Bedeutung<br />

für die Schaffung eines ökologischen <strong>und</strong> ethischen<br />

Bewusstseins sowie von Werten <strong>und</strong> Einstellungen,<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Verhaltensweisen, die <strong>mit</strong> einer nachhaltigen<br />

Entwicklung vereinbar sind, sowie für eine<br />

wirksamere Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entscheidungsfindung"<br />

(BMU o. J.: 261).<br />

Um die Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit selbstbestimmt<br />

<strong>gestalten</strong> zu können, werden viele Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten benötigt (siehe auch www.transfer-<br />

21.org):<br />

Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz<br />

• Kompetenz, vorausschauend zu denken, <strong>mit</strong><br />

Unsicherheit sowie <strong>mit</strong> Zukunftsprognosen,<br />

-erwartungen <strong>und</strong> -entwürfen umgehen zu können<br />

• Kompetenz zu weltoffener Wahrnehmung, transkultureller<br />

Verständigung <strong>und</strong> Kooperation<br />

• Kompetenz, interdisziplinär zu arbeiten<br />

• Partizipationskompetenz<br />

• Planungs- <strong>und</strong> Umsetzungskompetenz<br />

• Fähigkeit zu Empathie, Mitleid <strong>und</strong> Solidarität<br />

• Kompetenz, sich <strong>und</strong> andere motivieren zu können<br />

• Kompetenz zur distanzierten Reflexion über<br />

individuelle wie kulturelle Leitbilder<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


II. Einleitung <strong>und</strong> Einführung<br />

Viele dieser Fähigkeiten können Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im Rahmen eines Ausstellungsprojektes erlernen<br />

(siehe hierzu Kapitel III, Abschnitt 3.3, Erfolgskontrolle<br />

II). Ausstellungsprojekte <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

sind da<strong>mit</strong> den so genannten Schülerfirmen vergleichbar,<br />

bei denen die Schüler alles, vom Konzept über die<br />

Finanzierung bis zur Verwendung der Erlöse, eigenverantwortlich<br />

erarbeiten <strong>und</strong> entscheiden, natürlich<br />

betreut durch eine Lehrkraft.<br />

Die Handreichungen "<strong>Ausstellungen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> <strong>gestalten</strong>" bieten konkrete Anleitungen<br />

<strong>und</strong> Hilfestellungen für die Durchführung von Ausstellungsprojekten<br />

<strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen.<br />

Sie verbinden Erfahrungen der praktischen pädagogischen<br />

Arbeit im Bereich der Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>mit</strong> Erfahrungen professioneller Gestalter,<br />

Grafiker, Designer, Texter <strong>und</strong> Ausstellungsmacher.<br />

Ziel dieser Handreichungen ist es, Sie als Anleiterin<br />

oder Anleiter von Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen bei<br />

der Durchführung von Ausstellungsprojekten <strong>mit</strong> Ihren<br />

Gruppen zu unterstützen. Die Handreichungen<br />

sind geeignet für die Projektarbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> des gesamten Sek<strong>und</strong>arbereichs aller<br />

Schulformen (ab Klasse 5 bis in die Oberstufe). Sie<br />

richten sich in erster Linie an Lehrer, sind jedoch auch<br />

für in der außerschulischen Bildung Tätige bestens<br />

geeignet. Sie können sie im Umweltbildungsbereich<br />

ebenso gut einsetzen wie in der offenen Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendarbeit. Die praktischen Tipps <strong>und</strong> Hinweise<br />

bieten darüber hinaus kreative Impulse für jeden, der<br />

Jugendliche bei der Ausstellungsgestaltung oder der<br />

Präsentation von Projektergebnissen unterstützen<br />

möchte. Der Einsatz der Arbeitsmaterialien ist so<strong>mit</strong><br />

nicht auf die Themenbereiche Umweltschutz <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit beschränkt.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Die Handreichungen sind so angelegt, dass sie Ihnen<br />

<strong>und</strong> Ihrer Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppe ganz konkrete Hilfen<br />

sowohl für die Erstellung von einfachen <strong>Ausstellungen</strong><br />

als auch von komplexeren Ausstellungsvorhaben bieten.<br />

Eine praktische Erprobung der Arbeitsmaterialien erfolgte<br />

im Rahmen des vom Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

durchgeführten Pilotprojektes "Umweltausstellungen<br />

als Instrumente der Umweltbildung in Schulen". Das<br />

Projekt wurde gefördert von der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung<br />

Umwelt (DBU). Im Vordergr<strong>und</strong> stand dabei für<br />

vier niedersächsische Schülergruppen unterschiedlicher<br />

Altersstufen <strong>und</strong> Schulformen die praktische Erstellung<br />

von anspruchsvollen <strong>Ausstellungen</strong>: "Wenn Schüler wie<br />

die Profis arbeiten!" lautete das Motto der Arbeit vor<br />

Ort. Die Gruppen wurden unterstützt durch ein Team<br />

von Ausstellungsspezialisten <strong>und</strong> Experten aus den<br />

Bereichen Grafik, Design, Webdesign <strong>und</strong> Text.<br />

Die Handreichungen sind wie folgt aufgebaut: Das<br />

Kapitel III beinhaltet für die Ver<strong>mit</strong>tlung an Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche aufbereitete Informationen zu den<br />

wesentlichen Arbeitsschritten bei der Erstellung von<br />

<strong>Ausstellungen</strong>. Dieser Wissenstransfer von professionellen<br />

Gestaltern <strong>und</strong> Ausstellungsmachern in die<br />

Schulen <strong>und</strong> außerschulischen Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

erfolgt gebündelt <strong>und</strong> nach Bereichen sortiert:<br />

Themenfindung (1.1), Konzeption (1.2), Recherche<br />

(2.1), Texten (2.2), Layout (2.3), Erfolgskontrolle (3.2)<br />

etc. Die jeweiligen Methodenschwerpunkte werden<br />

durch Profitipps <strong>und</strong> klar definierte Handlungsaufträge<br />

(Leitfäden) veranschaulicht. Checklisten <strong>und</strong><br />

Arbeitsblätter sollen Ihrer Gruppe das Erstellen von<br />

<strong>Ausstellungen</strong> erleichtern. Die Informationen zu den<br />

jeweiligen Arbeitsschritten können Sie auch einzeln<br />

erschließen, wenn nur ein bestimmter Kreativbereich,<br />

z.B. Grafikdesign, für Ihr Projekt interessant ist. Die<br />

Handreichungen enthalten zudem eine Anleitung dafür,<br />

wie ein <strong>mit</strong> dem Projekt erzielter Kompetenzzuwachs<br />

bei den beteiligten <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> gemessen<br />

werden kann (Kapitel III, Abschnitt 3.3). Im Kapitel IV<br />

finden Sie Praxisanregungen zu sieben verschiedenen<br />

Themen aus dem Bereich Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>mit</strong> Beispielen zu Schülerausstellungen.<br />

Darüber hinaus finden Sie Hinweise auf einschlägige<br />

Literatur <strong>und</strong> Kontakte im Bereich "Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung" (Kapitel V <strong>und</strong> VI).<br />

Anmerkung der Autorinnen <strong>und</strong> Autoren: In diesem Text<br />

werden möglichst geschlechtsneutrale Formulierungen<br />

verwendet. Wo dies nicht möglich ist, folgt die Wortwahl<br />

der besseren Lesbarkeit willen den allgemeinen<br />

sprachlichen Konventionen. Aus unserer Sicht bedeutet<br />

dies keine Geringschätzung der gesellschaftlichen Rolle<br />

von Frauen <strong>und</strong> Mädchen.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes<br />

<strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendgruppen<br />

1 Planung <strong>und</strong> Vorbereitung<br />

Wie bei einer Reise in ein unbekanntes Land ist es auch<br />

für ein gelungenes Ausstellungsprojekt wichtig, nicht<br />

übereilt aufzubrechen. Viele Dinge sind im Voraus<br />

zu bedenken. Ein Fahrplan muss entstehen. Bevor<br />

Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe <strong>mit</strong> Arbeiten wie Recherchieren,<br />

Texten <strong>und</strong> Illustrieren beginnen können, müssen Sie<br />

sich <strong>mit</strong> Ihrer Gruppe zunächst über ein Thema verständigen,<br />

die wichtigsten Schwerpunkte festlegen<br />

<strong>und</strong> über Ausführung <strong>und</strong> Wirkung der Ausstellung<br />

nachdenken. Sie müssen gemeinsam festlegen, wo es<br />

lang gehen soll: Wen wollen Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe <strong>mit</strong><br />

Ihrer Ausstellung ansprechen? Wo wird die Ausstellung<br />

stehen? Wer kümmert sich um den Aufbau? Wird<br />

Begleitmaterial benötigt? etc.<br />

Der erste Abschnitt des III. Kapitels erläutert die wichtigsten<br />

Fragen <strong>und</strong> Vorgehensweisen im Bereich der<br />

Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen Themenfindung <strong>und</strong> inhaltliche Planung,<br />

Ausstellungskonzeption <strong>und</strong> Organisation.<br />

1.1 Festlegung der thematischen<br />

Schwerpunkte, Ziele, Botschaften<br />

<strong>und</strong> Wirkungen<br />

Der Beginn eines Ausstellungsprojektes ist gekennzeichnet<br />

durch die Bestimmung des Ausstellungsthemas.<br />

Oftmals bestehen Vorgaben durch das Unterrichtsfach<br />

<strong>und</strong> den Lehrplan oder den Schwerpunkt<br />

einer AG. In diesem Fall geht es dann um die genaue<br />

Festlegung des Ausstellungsthemas. In anderen Fällen,<br />

z.B. in der offenen Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit, ist<br />

es zunächst erforderlich, das grobe Ausstellungsthema<br />

festzulegen ("Zu welchem Thema wollen wir<br />

arbeiten?") <strong>und</strong> dann genau zu bestimmen, was das<br />

konkrete Thema <strong>und</strong> die Inhalte der Ausstellung sein<br />

sollen. Es reicht z.B. nicht aus, eine Ausstellung zum<br />

Thema Wasser zu erstellen. Die genauen Schwerpunkte<br />

müssen klar definiert werden. Dabei ist zu empfehlen,<br />

die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> frühzeitig an der Auswahl<br />

der Themenschwerpunkte <strong>und</strong> der Gestaltung des<br />

Projektes zu beteiligen. Projekte ohne frühzeitige Einbindung<br />

der Gruppe in die Festlegung des Projektes<br />

wirken häufig demotivierend auf die Beteiligten <strong>und</strong><br />

führen zu einem Mangel an Identifikation <strong>und</strong> Akzeptanz.<br />

Die Beteiligung der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> an<br />

der Projektgestaltung wirkt sich vor allem positiv auf<br />

die Verbesserung der Gestaltungskompetenz aus.<br />

Identifikation wird ebenfalls erleichtert, wenn eigene<br />

Ideen <strong>und</strong> Phantasien, insbesondere aber die Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

bei der Gestaltung berücksichtigt werden.<br />

Zum Einstieg können Sie <strong>mit</strong>tels eines Brainstormings<br />

nach Themenvorschlägen fragen. Dabei ist es wichtig,<br />

jeden Vorschlag ernst zu nehmen <strong>und</strong> alle Antworten<br />

zu sammeln (z.B. auf Karten, auf einem großen Papierplakat<br />

oder an der Tafel), ohne sie direkt zu bewerten<br />

oder frühzeitig einige auszuwählen. Nach dieser<br />

Sammlungsphase können Sie die Vorschläge <strong>mit</strong> Ihrer<br />

Gruppe diskutieren <strong>und</strong> gruppieren. Ihre Gruppe muss<br />

dann, z.B. durch das Kleben von Punkten, entscheiden,<br />

welche Richtung sie weiter verfolgen möchte.<br />

Im Anschluss an Brainstorming, Diskussion <strong>und</strong> Wertung<br />

werden die ausgewählten Ideen konkretisiert.<br />

Vor Beginn der inhaltlichen Arbeit ist es für Sie wichtig,<br />

den Rahmen so genau wie möglich abzustecken.<br />

Deshalb muss Ihre Gruppe nach der ersten übergeordneten<br />

Sammlung nun Themen, Unterthemen <strong>und</strong><br />

Teilbereiche festlegen. Dabei ist es auch sinnvoll,<br />

an die Erfahrungen, Ideen, Kenntnisse, Interessen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten der einzelnen Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

anzuknüpfen <strong>und</strong> dort zu beginnen, wo sich Ihre<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Ideennetz<br />

Gruppen<strong>mit</strong>glieder zu Beginn des Projektes befinden.<br />

Gelingt es, in der Ausstellung dort anzuschließen,<br />

wird dies die Identifikation der beteiligten Kinder <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> dem Projekt verstärken. Anregungen<br />

zu möglichen Fragen <strong>und</strong> zur Vorgehensweise für diese<br />

Vertiefungsphase finden Sie im folgenden Kasten:<br />

Ein Beispiel für die möglichen Anknüpfungen <strong>und</strong> Vertiefungen<br />

ist ein interaktives Teamspiel: "Das Ideen-Netz<br />

knüpfen". Dabei werden als Ausgangspunkt sechs Fragen<br />

verwendet:<br />

• "Welche Fragen interessieren euch?"<br />

• "Was wollt ihr <strong>mit</strong> eurer Ausstellung zeigen,<br />

worüber wollt ihr informieren?"<br />

• "Welche Informationen habt ihr bereits?"<br />

• "Welche Erfahrungen habt ihr <strong>mit</strong> <strong>Ausstellungen</strong>?"<br />

• "Welche Phantasien <strong>und</strong> Vorstellungen<br />

zu <strong>Ausstellungen</strong> habt ihr?"<br />

•<br />

"Was ist eure Motivation zum Projekt?"<br />

Jede Idee ist wertvoll <strong>und</strong> wird in einem großen Netz verwoben.<br />

Sie benutzen dazu Pappkarten oder Leinenfetzen, die<br />

<strong>mit</strong> Filzstiften oder Stoffmalstiften <strong>mit</strong> den verschiedenen<br />

Einfällen zum Ausstellungsthema beschriftet werden. An den<br />

Eckpunkten der Karten bzw. Stofffetzen sollen dann Sisal-<br />

oder Wollbänder befestigt <strong>und</strong> alles <strong>mit</strong>einander verknotet<br />

werden (Interaktionsaufgabe <strong>mit</strong> Vorgaben: vier Kleingruppen,<br />

je ein Gruppen<strong>mit</strong>glied hilft beim Netz knüpfen, die<br />

jeweiligen "Gruppensprecher" - werden als Erstes von den<br />

Gruppen<strong>mit</strong>gliedern bestimmt - verteilen die Karten nach vorheriger<br />

Diskussion in der Kleingruppe: Welche Karte gehört<br />

zu welchem Zweig?). Die Ausgangsfragen können Sie je nach<br />

Ziel <strong>und</strong> entsprechend der bereits erfolgten Vorbetrachtungen<br />

beliebig variieren. Bedenken Sie jedoch das Ziel der Übung:<br />

Am Ende sollen die wichtigsten Eckpunkte der Ausstellung<br />

feststehen, die Inhalte, Eindrücke <strong>und</strong> Botschaften, die Ihre<br />

Gruppe <strong>mit</strong> der Ausstellung ver<strong>mit</strong>teln möchte. Außerdem<br />

haben Sie bereits einiges über Neigungen <strong>und</strong> Interessen<br />

Ihrer Gruppe erfahren, Informationen, an die Sie zu einem<br />

späteren Zeitpunkt anschließen können.<br />

Es folgt eine anschließende Erläuterung <strong>und</strong> Diskussion der<br />

jeweiligen Ergebnisse aus dem Ideennetz. Alle Ergebnisse<br />

werden gesammelt <strong>und</strong> können zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder genutzt werden, beispielsweise bei der Festlegung<br />

der Inhalte oder möglicher Medien <strong>und</strong> Methoden (siehe 1.2<br />

Konzeption).<br />

0 | Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Die Gruppe einigt sich abschließend auf thematische<br />

Schwerpunkte, Ziele, Botschaften <strong>und</strong> geplante Wirkungen<br />

(Eindrücke) der Ausstellung. Zu beantworten<br />

sind folgende Fragen:<br />

• "Welche Inhalte wollen wir in der Ausstellung<br />

ver<strong>mit</strong>teln?" (thematische Schwerpunkte)<br />

• "Welche Ziele wollen wir <strong>mit</strong> der Ausstellung<br />

erreichen?" (Hauptanliegen)<br />

• "Welche Botschaften wollen wir ver<strong>mit</strong>teln?"<br />

(Hauptaussagen)<br />

• "Welche Eindrücke wollen wir in der Ausstellung<br />

ver<strong>mit</strong>teln?" (Wirkungen)<br />

Die Festlegung der konkreten Inhalte, die in der Ausstellung<br />

verwendet werden sollen, geschieht dann im<br />

Anschluss an die Recherche (Abschnitt 2.1) <strong>und</strong> beim<br />

Texten (Abschnitt 2.2). Zuvor ist es jedoch wichtig<br />

festzulegen, für welche Zielgruppen die Ausstellung<br />

gedacht ist <strong>und</strong> wie die Inhalte aufbereitet werden<br />

sollen. Dies geschieht im Rahmen der Ausstellungskonzeption.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

1.2 Ausstellungskonzeption<br />

Zielgruppen: "Für wen <strong>gestalten</strong> wir die Ausstellung?"<br />

In der Regel werden <strong>Ausstellungen</strong> als Mittel der<br />

Dokumentation oder der Kommunikation erstellt <strong>und</strong><br />

verbreitet. Bei der Kommunikation gibt es immer einen<br />

Sender <strong>und</strong> einen Empfänger eines Signals (mehr dazu<br />

im Kapitel III, Abschnitt 2.2). Sender der Botschaften<br />

<strong>und</strong> der Inhalte ist Ihre Gruppe, sind die Ausstellungsmacher.<br />

Aber wer sind die Empfänger? Wen soll die<br />

Ausstellung erreichen?<br />

Der Versuch <strong>mit</strong> einer Ausstellung "alle" zu erreichen<br />

führt meist dazu, dass niemand richtig erreicht wird.<br />

Deshalb ist es notwendig, sich genau zu überlegen,<br />

wer die Besucher der Ausstellung sein sollen. Im Arbeitsschritt<br />

der Zielgruppendefinition <strong>und</strong> -beschreibung<br />

geht es darum, eine oder mehrere Zielgruppen<br />

auszuwählen <strong>und</strong> diese dann möglichst genau hinsichtlich<br />

ihrer Interessen <strong>und</strong> ästhetischen Vorlieben<br />

sowie der von Ihnen bevorzugten Kommunikationswege<br />

(Plakate, Filme, Computerpräsentation etc.) zu<br />

beschreiben. Ziel ist es, sich ein Bild von der jeweiligen<br />

Zielgruppe zu machen.<br />

Die Zielgruppe von <strong>Ausstellungen</strong>, die <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> gestaltet werden, sind häufig Gleichaltrige,<br />

eine Zielgruppe, die Ihre Ausstellungsgruppe<br />

sehr gut kennt. Möglicherweise möchte Ihre Gruppe<br />

<strong>mit</strong> ihrer Ausstellung aber auch Erwachsene, z.B. Eltern,<br />

ansprechen. Auch dann ist es wichtig, zu überlegen,<br />

wie diese angesprochen werden sollten. Eine<br />

Möglichkeit zur genaueren Beschreibung von Interessen<br />

der Zielgruppe "Gleichaltrige" ist die im folgenden<br />

Kasten vorgestellte Kleingruppenarbeitsmethode.<br />

Bildimpressionsübung :<br />

"Was spricht uns an?"<br />

Es handelt sich dabei um eine Übung zur eigenen Wahrnehmung:<br />

Die Kleingruppen von drei bis maximal sechs <strong>Kindern</strong> bzw.<br />

<strong>Jugendlichen</strong> beschäftigen sich <strong>mit</strong> Bildern <strong>und</strong> Texten aus<br />

Zeitungen, von Werbeplakaten, Postkarten etc. Sie beantworten<br />

zunächst für sich alleine die Fragen:<br />

• "Wann <strong>und</strong> wo nehme ich Informationen auf?"<br />

• "Was spricht mich an?"<br />

• "Wohin gucke ich zuerst?"<br />

• "Wann schaue ich genauer hin?"<br />

• "Wann lese ich Texte?"<br />

• "Wann blättere ich weiter oder schau gar nicht erst hin?"<br />

•<br />

"Woran könnte das liegen?"<br />

Nach einer kurzen Stillarbeitsphase werden die Antworten<br />

in der Kleingruppe gesammelt <strong>und</strong> diskutiert. Die Ergebnisse<br />

sollen dann von der Gesamtgruppe in einem Schaubild<br />

gesammelt werden, links <strong>und</strong> rechts neben einer lebensgroßen<br />

Figur (gezeichnete Silhouette) auf einem großen<br />

Papierplakat. Fragen sind: "Welches Bild habt ihr von eurer<br />

Zielgruppe?", "Welche Vorlieben hat eure Zielgruppe, welche<br />

Bedürfnisse?". An dieser Stelle kann zusätzlich diskutiert<br />

werden, über welche Kommunikationswege die Zielgruppe<br />

neben schriftlichen Medien noch erreicht werden kann (z.B.<br />

Computer, Filme, Spiele). Das so entstandene Bild schafft<br />

eine gute Voraussetzung für eine angemessene Ansprache<br />

der Zielgruppe "Gleichaltrige".<br />

Zur Vertiefung empfohlen: Interviews zur Wirkung von Informationen<br />

bei anderen Zielgruppen. Alle Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

fragen in Kurzinterviews unter Verwendung der oben<br />

genannten Fragen z.B. bei Fre<strong>und</strong>en, Eltern <strong>und</strong> Bekannten<br />

(je nach untersuchter Zielgruppe) nach deren Vorlieben <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen hinsichtlich unterschiedlicher Kommunikationsmedien<br />

(Zeitungen, Plakate, Zeitschriften, Bücher etc.).<br />

Zur Unterstützung können hierbei konkrete Beispiele vorgelegt<br />

werden ("Was spricht euch an?").<br />

Die gesammelten Informationen über eine zielgruppengerechte<br />

Ansprache werden im Projekt fortlaufend<br />

genutzt. Sowohl bei der Gestaltung von Plakaten <strong>und</strong><br />

anderen Medien als auch beim Texten werden die Erwartungen<br />

der Zielgruppe berücksichtigt (siehe dazu<br />

Kapitel 2).<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Didaktik: "Wie bereiten wir die Inhalte der Ausstellung<br />

auf?"<br />

Ein wesentlicher Teilschritt der Ausstellungskonzeption<br />

ist neben der Festlegung der Zielgruppen die<br />

Erstellung des didaktischen Konzepts. Hierbei geht<br />

es um die Breite <strong>und</strong> Tiefe der zu ver<strong>mit</strong>telnden Informationen<br />

sowie um die Art der Darstellung <strong>und</strong><br />

Ver<strong>mit</strong>tlung.<br />

¯• Unterschiedliche Informationstiefen anbieten<br />

In einer Ausstellung sollten alle nötigen Informationen<br />

angeboten werden, da<strong>mit</strong> das Thema verständlich<br />

wird. Auf zu viele Nebenaspekte oder Detailinformationen<br />

sollte dabei aber verzichtet werden. Die Kunst<br />

liegt hier in der Beschränkung auf das Wesentliche.<br />

Auf diese Weise wird es für den Besucher einfacher,<br />

die Inhalte <strong>und</strong> Hauptbotschaften der Ausstellung zu<br />

erfassen. Bei einer Ausstellung zum Lebensraum Bach<br />

ist es beispielsweise nicht notwendig, auf den globalen<br />

Wasserkreislauf oder die erb-biologischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Bachbewohner einzugehen. Viel wichtiger ist es<br />

Antworten auf folgende Fragen anzubieten: "Welche<br />

Lebewesen gibt es im Bach?", "Was unterscheidet<br />

das Leben in einem renaturierten Bach von dem im<br />

verbauten Bach?". Bei der Festlegung der Informationsbreite<br />

<strong>und</strong> -tiefe entstehen so<strong>mit</strong> die Vorgaben für<br />

die spätere Recherche, die jeweiligen Rechercheziele<br />

(siehe Abschnitt 2.1).<br />

Gelungene <strong>Ausstellungen</strong> bieten gestaffelte Tiefen von<br />

Informationen an, für die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

ihrer Besucher: Bilder <strong>und</strong> Grafiken, ergänzt um<br />

kurze erläuternde Texte, ermöglichen oft eine schnelle<br />

<strong>und</strong> anschauliche <strong>und</strong> leicht verständliche, häufig <strong>mit</strong><br />

Emotionen beladene Information der Ausstellungsbesucher.<br />

Ihre Gruppe sollte im Vorfeld die Vorlieben<br />

<strong>und</strong> Erwartungen der Besucher für die Auswahl der<br />

Sprache <strong>und</strong> Darstellungsweise berücksichtigen. Für<br />

weitergehende Informationen können separate Textboxen<br />

oder Popups (wenn Sie computergestützte Darstellungen<br />

in die Ausstellung einbinden) verwendet<br />

werden. Sinnvoll sind außerdem Angebote wie Literaturhinweise,<br />

Links, kleinen Heftchen oder Faltblätter<br />

zum Mitnehmen etc. Sie ergänzen die Informationen<br />

auf den Plakaten <strong>und</strong> Tafeln <strong>und</strong> staffeln so die Informationstiefe<br />

der Ausstellung. Ggf. können die Ausstellungsbesucher<br />

sogar zum Weiterrecherchieren bewegt<br />

werden, z.B. durch begleitendes Unterrichtsmaterial<br />

für die Besuchergruppen.<br />

¯• Bezüge schaffen<br />

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Der richtige Aufbau einer Ausstellung, die richtige<br />

Inszenierung oder Präsentation entscheidet über die<br />

Gunst der Besucher. Wie finden die Besucher den richtigen<br />

Einstieg in die Ausstellung Ihrer Gruppe, wovon<br />

fühlen sie sich angesprochen? Das sind zunächst die<br />

Fragen, die Ihre Gruppe <strong>mit</strong> Bezug auf die Zielgruppe<br />

der Ausstellung beantworten muss. Wie schafft die<br />

Gruppe <strong>mit</strong> der Ausstellung einen Zugang zu den<br />

Besuchern?<br />

Entscheidend sind dafür vor allem die persönlichen<br />

Bezüge der Besucher zum Thema. Die Ausstellung<br />

sollte daher immer Alltagsbezüge herstellen, z.B.:<br />

"Wo verbraucht ihr Papier?"– "Wird bei euch auch<br />

Altpapier gesammelt?" – "Welche Recyclingprodukte<br />

kennst du?" Wenn die Besucher <strong>mit</strong> dem Inhalt der<br />

Ausstellung in ihrem ganz normalen Alltag zu tun<br />

haben, haben sie einen leichteren Zugang zu den Inhalten<br />

<strong>und</strong> Informationen – es geht sie etwas an! Gibt<br />

es darüber hinaus noch lokale Bezüge? Direkte örtliche<br />

Zusammenhänge können einen ganz besonders<br />

guten Zugang zum Ausstellungsinhalt herstellen, zum<br />

Beispiel: "Der verbaute Bach liegt genau an eurem<br />

Schulweg!". Bekannte Orte <strong>und</strong> Probleme aus ihrem<br />

Alltag können Besucher besonders gut zuordnen <strong>und</strong><br />

fühlen sich selbst betroffen. Die Ausstellung sollte<br />

den Besuchern nach Möglichkeit immer einige Tipps<br />

für den Alltag anbieten: "Das kannst du selber tun: …"<br />

Wenn Ihre Gruppe möchte, dass die Besucher selbst<br />

aktiv werden, sollte sie ihnen etwas Praktisches <strong>mit</strong><br />

auf dem Weg geben.<br />

Einen besseren Zugang zur Ausstellung finden die<br />

Besucher auch, wenn die beschriebenen Ereignisse<br />

<strong>und</strong> Probleme einen aktuellen Bezug haben <strong>und</strong> wenn<br />

sich die Lösungen <strong>und</strong> Alternativen, die eventuell angeboten<br />

werden, in einem überschaubaren Zeitraum<br />

verwirklichen lassen. Folgende Fragen sind zu klären:<br />

Wurde über das Thema gerade im Fernsehen oder in<br />

der Zeitung berichtet?, Lässt sich in einem überschaubaren<br />

Zeitraum etwas gegen das Problem tun?. Geht<br />

es z.B. um die Renaturierung des Lebensraumes Bach,<br />

so könnten die Besucher aufgefordert werden, sich an<br />

einem Rückbauprojekt zu beteiligen, sofern dies zur<br />

Zeit der Ausstellungspräsentation durchgeführt wird.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

¯• Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse ermöglichen<br />

Sinnliche Erfahrungsmöglichkeiten <strong>und</strong> überraschende<br />

Blickwinkel erleichtern die Wahrnehmung<br />

eines Problems. Wenn die Ausstellung den Besuchern<br />

unterschiedliche Wahrnehmungswege <strong>und</strong> Erlebnisse<br />

anbietet, die über das Verstehen eines Problems hinausgehen,<br />

wenn sie sie "begreifen" lässt, nehmen<br />

die Besucher das angesprochene Thema häufig viel<br />

besser wahr. Das Thema kann sie "berühren" <strong>und</strong> "bespüren".<br />

Und wenn Sie <strong>und</strong> Ihre Ausstellungsgruppe<br />

die Besucher in eine für sie neue Position bringen, sie<br />

z.B. zum Forscher oder zum Forschungsobjekt machen,<br />

erhöht auch dies die Erfolgschancen. Dinge zum selber<br />

Ausprobieren, Aktivelemente <strong>und</strong> Spiele machen die<br />

Ausstellung attraktiver <strong>und</strong> sind häufig anschaulicher<br />

als lange Erklärungen. Außerdem sind selbst erschlossene<br />

Antworten "haltbarer" als ausschließlich vorgefertigte<br />

Informationen <strong>und</strong> Ergebnisse. Aber auch die<br />

Möglichkeit, z.B. im Rahmen von Führungen Fragen zu<br />

stellen oder Rückmeldung zur Ausstellung zu geben,<br />

erhöht für die Besucher den Erlebniswert der Ausstellung.<br />

Die Fragen <strong>und</strong> Kommentare der Besucher sind<br />

zugleich wertvolle Rückmeldungen für die Evaluation<br />

der Ausstellung (s. Abschnitt 3.2).<br />

Medien <strong>und</strong> Methoden<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen der Ausstellungskonzeption<br />

ist die Auswahl der Medien <strong>und</strong> Methoden,<br />

die eingesetzt werden sollen. Diese Auswahl<br />

sollte auf der Gr<strong>und</strong>lage der Zielgruppenanalyse <strong>und</strong><br />

des didaktischen Konzepts erfolgen. Bereits bei der<br />

Betrachtung der Zielgruppe hat sich Ihre Gruppe <strong>mit</strong><br />

den Vorlieben der erwarteten Besucher beschäftigt<br />

<strong>und</strong> überlegt, über welche Ver<strong>mit</strong>tlungswege die Zielgruppe<br />

anzusprechen ist: Bevorzugen die Besucher<br />

schriftliche Medien oder sehen sie lieber bewegte<br />

Bilder? Bei der Unterstützung der Ausstellung durch<br />

audio-visuelle Medien können Ton- oder Bildabspielgeräte<br />

(CD/DVD, MP3, Video etc.) oder Computer zum<br />

Einsatz kommen. Hier empfiehlt es sich auf das zurückzugreifen,<br />

was bereits vorhanden ist. Tipp: Setzen Sie<br />

Multimedia nicht um jeden Preis ein! Manchmal ist ein<br />

übermäßiger Einsatz von Computern dem Thema nicht<br />

angemessen. Außerdem können andere sinnliche Zugänge<br />

viel effektvoller sein. Eine kreative Auswahl der<br />

Medien kann den Unterhaltungswert der Ausstellung<br />

enorm steigern. Neben Plakaten <strong>und</strong> elektronischen<br />

"Unterhaltungsmedien" können Plastiken <strong>und</strong> Objekte<br />

sowie Spiele <strong>und</strong> Aktionen zum Einsatz kommen.<br />

Beachten Sie hierzu die Hinweise im Abschnitt 2.3<br />

<strong>und</strong> 3.1.<br />

Geeignete Ausstellungsmedien<br />

<strong>und</strong> -methoden<br />

• Plakate<br />

• Informationstafeln<br />

• Klapptafeln (Beispiel: Es wird eine Frage <strong>mit</strong><br />

drei verschiedenen Antwortmöglichkeiten<br />

vorgegeben, unter den Klappen verbirgt sich<br />

die Antwort)<br />

• andere Auswahlelemente (z.B. Leuchtdioden,<br />

die Auskunft über die richtige oder falsche<br />

Zuordnung von Frage <strong>und</strong> Antwort geben)<br />

• Objekte (z.B. modelliertes Obst <strong>und</strong> Gemüse,<br />

selbst geschöpftes Papier, eine<br />

Ernährungspyramide)<br />

• Spiele (z.B. Suchspiele, Memory,<br />

Ausstellungsquiz)<br />

• Fühlkästen (gefüllt <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />

Materialien zum Spüren)<br />

• Duftdosen<br />

• Multimedia-Präsentationen<br />

• Computer-Animationen<br />

• Videofilme<br />

• Theater<br />

• Lesungen<br />

• Gesang<br />

•<br />

Musikeinspielungen/Klanginstallationen<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Gliederung: "Wie bauen wir unsere Ausstellung<br />

auf?"<br />

Nach Auswahl der Medien <strong>und</strong> Methoden, die in der<br />

Ausstellung zum Einsatz kommen sollen, ist in einem<br />

nächsten Schritt zu überlegen, wie die einzelnen Ausstellungselemente<br />

aufgestellt werden sollen. Eine klar<br />

erkennbare <strong>und</strong> übersichtliche Gliederung ermöglicht<br />

es dem Betrachter, sich in der Ausstellung zurechtzufinden<br />

<strong>und</strong> erleichtert da<strong>mit</strong> auch die Informationsaufnahme.<br />

Dabei sollten immer dort, wo es nötig ist,<br />

Angebote <strong>und</strong> Informationen eindeutig gekennzeichnet<br />

<strong>und</strong> eine einfache Orientierung ggf. entsprechend<br />

aufbauender Informationen ermöglicht werden. Sie<br />

können Elemente nummerieren oder eine Gehrichtung<br />

<strong>mit</strong> definiertem Anfang vorgeben.<br />

Häufig steht für den Aufbau der Ausstellung nur wenig<br />

Platz zur Verfügung. Deshalb kann es sinnvoll<br />

sein, die Ausstellung modular aufzubauen. Das heißt,<br />

versuchen Sie die Ausstellung <strong>mit</strong> Ihrer Gruppe so zu<br />

konzipieren, dass Einzelelemente gezeigt werden können,<br />

ohne die ganze Ausstellung zeigen zu müssen.<br />

Dann können eventuell Teile der Ausstellung auch mal<br />

in ganz neuen Zusammenhängen gezeigt <strong>und</strong> so noch<br />

häufiger dem Publikum präsentiert werden.<br />

1.3 Organisation <strong>und</strong><br />

Koordination<br />

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Was ist bei der Umsetzung einer Ausstellungsidee<br />

noch zu beachten? Für Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe gibt es<br />

viele organisatorische Aufgaben am Rande der eigentlichen<br />

Ausstellungsfertigung.<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Zeitplan<br />

Nach Erstellen des Ausstellungskonzeptes sind nun<br />

viele Arbeiten konkret zu planen <strong>und</strong> zu koordinieren.<br />

Deshalb sollten Sie schon frühzeitig die weiteren Arbeitsschritte<br />

<strong>mit</strong> Ihrer Gruppe festlegen: "Wann macht<br />

wer was <strong>und</strong> <strong>mit</strong> wem?". Dazu ist es sinnvoll zunächst<br />

einmal alle anstehenden Aufgaben untereinander<br />

zu schreiben. Danach sollten Sie überlegen, wie viel<br />

Zeit <strong>und</strong> wie viele "Mitarbeiter" für die Bewerkstelligung<br />

dieser Aufgaben nötig sind. Außerdem müssen<br />

Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe die Reihenfolge der Aufgaben<br />

überdenken: Welcher Schritt kommt zuerst, welcher<br />

später? Und dann kommt die entscheidende Frage:<br />

"Wann müssen wir fertig sein, wie viel Zeit haben wir<br />

insgesamt?". Nach der Festlegung der Aufgaben <strong>und</strong><br />

des dafür benötigten Zeitraums müssen die Aufgaben<br />

auf die einzelnen Gruppen<strong>mit</strong>glieder verteilt werden:<br />

Wer kann was am besten <strong>und</strong> wer hat welche besonderen<br />

Neigungen <strong>und</strong> Fähigkeiten? Um die Potenziale<br />

Ihrer Gruppe optimal einzusetzen, sollten Sie jeden<br />

an den für ihn passenden Platz stellen! (Aufgaben <strong>und</strong><br />

Arbeitsblöcke wie Recherchieren, Texten, grafisches<br />

Gestalten, Modellieren, Spiele <strong>und</strong> kreative Aktionen<br />

vorbereiten etc. können dann in Kleingruppen zeitversetzt<br />

oder parallel abgearbeitet werden). Hierfür<br />

haben wir eine einfache aber sehr effektive Übung:<br />

den "Nährboden" (siehe Kasten).


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Übung "Nährboden<br />

Gruppenpotenzial"<br />

Um optimal als Team zusammen arbeiten zu können <strong>und</strong><br />

um das bestmögliche Ergebnis nicht für einen Einzelnen,<br />

sondern als Gemeinschaftsarbeit zu erzielen, ist es<br />

wichtig, sich über die Stärken jedes Gruppen<strong>mit</strong>glieds<br />

bewusst zu werden.<br />

Jedes Gruppen<strong>mit</strong>glied hinterlässt dafür zwei bunte<br />

Fußspuren (benutzen Sie Wachsmalstifte oder dicke<br />

Filzstifte <strong>und</strong> möglichst viele Farben) auf einem "Papierteppich"<br />

(große Packpapierfläche – ca. 4 x 4m). In eine<br />

der beiden Fußspuren schreibt jeder selbst, was er oder<br />

sie für eine Stärke oder besondere Neigung bei sich<br />

erkennt (Beispiel: "Ich zeichne gerne Comicfiguren").<br />

In die zweite Spur schreibt die benachbarte Person,<br />

was er oder sie für eine besondere Fähigkeit bei dem<br />

Anderen erkennt (bitte sehr konkret z.B. "kann laut <strong>und</strong><br />

deutlich sprechen"). Anschließend treten alle aus ihren<br />

Spuren <strong>und</strong> schreiben in eine Gedankenblase neben die<br />

Fußspuren: "Was möchte ich gerne versuchen/ausprobieren,<br />

welche Aufgabe möchte ich übernehmen?", z.B.<br />

"Plakate illustrieren, Führungen durch die Ausstellung<br />

begleiten". Danach können Sie <strong>mit</strong> Ihrer Gruppe die<br />

weiteren Arbeitsschritte <strong>und</strong> die Aufgaben konkret festschreiben.<br />

Jede Aufgabe wird <strong>mit</strong> einer Terminvorgabe<br />

versehen: "Bis wann kannst du dies oder jenes erledigt<br />

haben?". Dadurch entsteht für Ihre Gruppe die nötige<br />

Verbindlichkeit, die Ausstellung auch Termin gerecht<br />

fertig zu bekommen. Bedenken Sie jedoch: Es sollten<br />

Zeitreserven vorhanden sein. Nicht alle Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

sind es gewohnt, verbindliche Zusagen auch<br />

wirklich verantwortlich einzuhalten. Deshalb sollten Sie<br />

Nachbesserungszeiten <strong>mit</strong> einberechnen<br />

Ausstellungssystem <strong>und</strong> -technik<br />

Eine der ersten Aufgaben im Planungsbereich betrifft<br />

das Ausstellungssystem. Sie müssen festlegen, woran<br />

Ihre Ausstellungselemente befestigt werden sollen.<br />

Häufig sind Systeme (Stelltafeln, Posterhalter etc.) in<br />

Ihren Einrichtungen bzw. Schulen bereits vorhanden.<br />

Es bietet sich an, diese dann entsprechend zu nutzen.<br />

Mitunter ist es jedoch notwendig, Träger- oder Halterungssysteme<br />

anzuschaffen. Sie müssen dabei die<br />

Anforderungen an Haltbarkeit <strong>und</strong> ggf. Witterungsbeständigkeit<br />

untersuchen, sollten jedoch auch andere<br />

Kriterien wie Transport (Gewicht, Größe) oder Umweltverträglichkeit<br />

der Materialien (Herstellung <strong>und</strong><br />

Entsorgung) berücksichtigen.<br />

Bei der Unterstützung Ihrer Ausstellung durch Ton-<br />

oder Bildabspielgeräte (CD/DVD, MP3, Video etc.)<br />

oder Computer aber auch anderer Elemente können<br />

technische Anforderungen an den Ausstellungsraum<br />

entstehen. Festzulegen ist in jedem Fall die benötigte<br />

technische Infrastruktur (Wasseranschlüsse, Stromanschlüsse,<br />

Licht etc.). Außerdem sollten Sie begleitend<br />

alle nötigen Werkzeuge <strong>und</strong> ggf. Aufbauanleitungen<br />

zusammenstellen <strong>und</strong> bereithalten. Den Leitfaden zur<br />

Vorbereitung der Ausstellungspräsentation finden Sie<br />

in Abschnitt 3.1. Hier gibt es auch einen Hinweis auf<br />

den ausstellungsbegleitenden Personaleinsatz. Die<br />

Gruppe sollte sich im Vorfeld der Ausstellungspräsentation<br />

rechtzeitig um die nötigen Vorbereitungen <strong>und</strong><br />

Qualifikationen (ggf. Schulung) der Ausstellungsbegleiter<br />

kümmern.<br />

Finanzierung<br />

Die Finanzierung Ihres Ausstellungsprojektes ist ein<br />

wichtiger Aspekt in der Planungsphase. Es ist wichtig,<br />

dass Sie sich einen guten Überblick über die zu<br />

erwartenden Kosten machen. Was kostet der Plakatdruck,<br />

was das Ausstellungssystem (z.B. Stelltafeln)?<br />

Brauchen Sie spezielle Hardware (Laptop oder Projektor)<br />

oder Software (Grafikprogramme)? Ist es möglicherweise<br />

nötig, sich Beratung von einem Experten<br />

einzuholen? Welche Materialien für die Erstellung von<br />

Objekten benötigen Sie?<br />

Lassen Sie sich von den Kosten nicht schon im Vorfeld<br />

abschrecken! Es gibt häufig Möglichkeiten, Gelder einzuwerben.<br />

Ein Telefonat oder ein Brief an den örtlichen<br />

Energieversorger, das Kreditinstitut von nebenan oder<br />

den sozial engagierten Mittelstandsbetrieb können<br />

schnell für einige h<strong>und</strong>ert Euro in Ihrem Budget sorgen.<br />

Sollten Sie einen größeren Finanzbedarf für Ihr<br />

Projekt er<strong>mit</strong>telt haben, dann können Sie sich auch<br />

an eine Stiftung wenden. Sie finden zu fast allen Bereichen<br />

spezielle Stiftungen, z.B. Staatliche Lotterie<br />

für Kultur- oder Umweltprojekte, die Aktion Mensch für<br />

soziale Projekte, InWent für Projekte <strong>mit</strong> Entwicklungshilfebezug,<br />

verschiedene Unternehmensstiftungen<br />

insbesondere im Jugend- <strong>und</strong> Technikbereich sowie<br />

Landesumweltstiftungen oder Städtische Stiftungen.<br />

Im Kapitel VI sind regionale Ansprechpartner aufgeführt.<br />

Diese oder ein Umweltverband in Ihrer Nähe können<br />

Ihnen sicherlich Auskunft über die richtigen Stiftungen<br />

für einen Antrag zu Ihrem Projekt geben. Es lohnt sich<br />

nachzufragen, da<strong>mit</strong> Ihre Gruppe die Möglichkeit bekommt<br />

eine professionelle Ausstellung zu erstellen.<br />

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1.4 Leitfaden, Arbeitsblätter, Checklisten<br />

Im nachfolgenden Leitfaden finden Sie Anregungen zu<br />

den wichtigsten Punkten, die Sie im Vorfeld der Erstellung<br />

einer Ausstellung <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

beachten sollten. Diese werden anhand von Beispielen<br />

für eine Ausstellung zum Thema "Wasser" erläutert.<br />

Leitfaden für die Planung <strong>und</strong><br />

Konzeption von <strong>Ausstellungen</strong><br />

Thema<br />

• Welches Thema soll im Mittelpunkt der<br />

Ausstellung stehen?<br />

Es reicht nicht, eine Ausstellung allgemein zum<br />

Thema "Wasser" erstellen zu wollen. Die thematischen<br />

Schwerpunkte sollten klar definiert<br />

werden:<br />

- Gewässer als ökologischer Lebensraum,<br />

- Wasser als Ressource,<br />

- Gewässer als Erholungsraum.<br />

• Zu welchen anderen Themen sollen Bezüge<br />

hergestellt werden?<br />

Botschaft<br />

• Welche (Haupt-) Aussagen sollen über die<br />

Ausstellung transportiert werden? Welche<br />

Ziele verfolgen wir <strong>mit</strong> unserer Ausstellung?<br />

Die Ausstellung sollte wenige aber klare Botschaften<br />

ver<strong>mit</strong>teln, z.B.:<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Gewässer sind zu wertvoll, um nur<br />

als Abwasserkanal oder Schifffahrtsweg<br />

zu dienen.<br />

Jeder kann durch sein tägliches Verhalten<br />

dazu beitragen, die wertvollen Reserven<br />

an gutem Trinkwasser zu schonen.<br />

Es gibt vielfältige technische Ansätze<br />

zur effizienten Nutzung von Wasser.<br />

Zielgruppen<br />

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• Welche Bevölkerungsgruppen (hier meist<br />

Schüler der Altersstufe 10 bis 19 Jahre, Eltern,<br />

etc.) sollen <strong>mit</strong> der Ausstellung angesprochen<br />

werden? Welches Vor- <strong>und</strong> Kontextwissen,<br />

welchen Informationsbedarf <strong>und</strong> welche<br />

ästhetischen Vorlieben haben die Besucher<br />

der Ausstellung?<br />

Der Versuch "alle" zu erreichen, führt in der Regel<br />

dazu, dass niemand richtig erreicht wird. Thema,<br />

Botschaft <strong>und</strong> Art der Ansprache (Sprache<br />

<strong>und</strong> Darstellungsweise) müssen vielmehr auf die<br />

Zielgruppen (Fähigkeiten, Vorlieben <strong>und</strong> Erwartungen)<br />

abgestimmt werden:<br />

-<br />

Eine Ausstellung, die sich an Schüler richtet<br />

(z.B. fun- <strong>und</strong> action-orientiert), muss andere<br />

inhaltliche Schwerpunkte setzen <strong>und</strong><br />

anders gestaltet werden als eine Ausstellung,<br />

die Eltern <strong>und</strong> Lehrer erreichen soll.<br />

Informationsspektrum<br />

• Welche Informationen zum Ausstellungsthema<br />

sollen angeboten werden? Sind sie<br />

ausreichend? Sind sie alle nötig, um die<br />

Botschaft zu ver<strong>mit</strong>teln?<br />

Die Ausstellung soll das notwendige Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

ver<strong>mit</strong>teln. Auf Informationen, die<br />

aus Sicht einzelner, an der inhaltlichen Ausstellungserarbeitung<br />

Beteiligter, zwar ganz spannend<br />

sein mögen, für die Besucher aber unnötigen<br />

"Ballast" darstellen, sollte jedoch verzichtet<br />

werden.<br />

-<br />

Informationen zur lokalen Gr<strong>und</strong>wassersituation<br />

würden eine Ausstellung zu Möglichkeiten<br />

der Regenwasserversickerung<br />

<strong>und</strong> –nutzung abr<strong>und</strong>en, eine längere<br />

Darstellung der Dürreproblematik im Sahel<br />

würde dagegen keine für das eigentliche<br />

Thema relevanten Informationen beitragen.


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Informationstiefe<br />

• Ist es möglich, die Informationen in gestaffelter<br />

Tiefe anzubieten?<br />

• Wie können Sachverhalte <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />

verständlich <strong>und</strong> anschaulich dargestellt<br />

werden?<br />

Die Besucher sollen sich selbst für eine ihren Interessen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnissen entsprechende Informationstiefe<br />

entscheiden können:<br />

-<br />

Eine Darstellung der Fauna in einem Bach<br />

als Panorama könnte durch Informationen<br />

zu einzelnen Tieren ergänzt werden, die<br />

den Besuchern z.B. in zusätzlichen Info-<br />

Boxen oder als Untermenüs auf einem<br />

Multimedia-Terminal angeboten werden.<br />

Lebensweltbezug<br />

• Lässt sich ein Bezug zum Alltag der Besucher<br />

herstellen?<br />

Bei den meisten Zielgruppen sind Beispiele aus<br />

dem täglichen Leben zur Ver<strong>mit</strong>tlung von Problembewusstsein<br />

<strong>und</strong> das Erkennen der Bezüge<br />

zwischen eigenem Alltagshandeln <strong>und</strong> Umweltproblemen<br />

unverzichtbar:<br />

-<br />

-<br />

In einer Ausstellung zum Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />

soll nicht nur das Problem der<br />

Stickstoff- <strong>und</strong> Pestizid-Einträge durch die<br />

Landwirtschaft dargestellt werden, sondern<br />

auch aufgezeigt werden, dass die intensive<br />

Landwirtschaft Folge von konkreten alltäglichen<br />

Konsumentenentscheidungen ist.<br />

Die Ausstellung könnte auch auf die<br />

Belastungen eingehen, die auf den übermäßigen<br />

Einsatz von Pestiziden in Haus-<br />

<strong>und</strong> Kleingärten zurückzuführen sind.<br />

Ortsbezug<br />

• Kann auf die konkrete lokale Situation<br />

eingegangen werden?<br />

Oft löst erst ein konkreter örtlicher Bezug des<br />

dargestellten Problems Interesse <strong>und</strong> Betroffenheit<br />

aus. In der Ausstellung sollten nach Möglichkeit<br />

Bezüge zum jeweiligen geografischen<br />

Umfeld der Besucher hergestellt werden. Bei<br />

den Anregungen zum eigenen Handeln sollte<br />

auf Möglichkeiten <strong>und</strong> Ressourcen hingewiesen<br />

werden, die lokal umgesetzt bzw. genutzt werden<br />

können:<br />

-<br />

-<br />

Eine Wanderausstellung zur Gewässerökologie<br />

könnte z.B. Elemente enthalten, die<br />

am Ausstellungsort <strong>mit</strong> Informationen über<br />

lokale Gewässer ergänzt werden können.<br />

Informationen über Betriebe in der Region,<br />

die entsprechende Anlagen installieren,<br />

wären eine sinnvolle Ergänzung für eine<br />

Ausstellung zur Brauchwassernutzung.<br />

Zeitbezug<br />

• Sind die Probleme, die dargestellt werden<br />

sollen, aktuell? Lassen sich die Lösungen <strong>und</strong><br />

Alternativen, die ggf. angeboten werden<br />

sollen, in einem überschaubaren Zeitraum<br />

verwirklichen?<br />

Wenn es darum geht, die Besucher durch die<br />

Ausstellung zu bestimmten Aktivitäten anzuregen,<br />

wird dies am besten erreicht, wenn die Ausstellung<br />

aus einen konkreten Anlass gezeigt bzw.<br />

<strong>mit</strong> einem konkreten zeitnahen Handlungsangebot<br />

verb<strong>und</strong>en wird.<br />

-<br />

-<br />

Eine Ausstellung zum "Lebensraum Wasser"<br />

könnte <strong>mit</strong> dem Startschuss für eine<br />

Renaturierungsmaßnahme an einem<br />

lokalen Gewässer verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Eine geplante Erhöhung der Abwassergebühren<br />

könnte zum Anlass genommen werden,<br />

um im Rahmen einer Ausstellung auf die<br />

Möglichkeiten der Regenwasserversickerung<br />

<strong>und</strong> der Brauchwassernutzung hinzuweisen.<br />

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Wahrnehmung<br />

• Wie kann die Ausstellung dazu beitragen, die<br />

Sicht auf die angesprochenen Probleme zu<br />

verändern bzw. zu schärfen? Können verschiedene<br />

Zugänge <strong>und</strong> (sinnliche) Wahrnehmungskanäle<br />

angeboten werden?<br />

Oft wird ein Problem erst als solches bewusst erkannt<br />

bzw. wahrgenommen - obwohl es eigentlich<br />

längst bekannt sein sollte - wenn der Blick<br />

aus einem neuen, überraschenden Blickwinkel<br />

darauf gelenkt wird, oder wenn ein anderer Zugang<br />

als der rein kognitive angeboten wird:<br />

-<br />

-<br />

Eine Probierbar oder ein Geschmackstest<br />

<strong>mit</strong> verschiedenen (anonymisierten)<br />

Leitungs- <strong>und</strong> Mineralwässern könnte<br />

den Besuchern zeigen, dass das lokale<br />

Trinkwasser mindestens so wohlschmeckend<br />

wie importierte Tafelwässer ist.<br />

Die Gefahren für unsere Gewässer <strong>und</strong><br />

unser Gr<strong>und</strong>wasser könnten anhand<br />

der Reise eines Wassertropfens durch<br />

den Wasserkreislauf aus einer anderen<br />

Perspektive dargestellt werden.<br />

Aktivierung<br />

• Wie können die Besucher in die Ausstellung<br />

einbezogen <strong>und</strong> zum Mitmachen angeregt<br />

werden?<br />

Der Einsatz von Aktivelementen macht jede Ausstellung<br />

abwechslungsreicher <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> interessanter.<br />

Zudem werden Informationen, die aktiv<br />

erschlossen, <strong>und</strong> Wissen, das spielerisch erworben<br />

wurde, eher akzeptiert <strong>und</strong> behalten:<br />

-<br />

-<br />

Informationen bleiben besser im Gedächtnis,<br />

wenn sie in ein kleines Quiz r<strong>und</strong> ums<br />

Wasser eingebaut werden, <strong>und</strong> nicht nur in<br />

Textform vorliegen.<br />

Durch ein Simulationsspiel, in dem der Wasserstand<br />

eines Flusses abhängig von der<br />

Boden- <strong>und</strong> Landschaftsnutzung, Regenfällen<br />

<strong>und</strong> anderen Umwelteinflüssen reguliert<br />

werden muss, kann den Besuchern viel<br />

besser als jede Erklärung die Bedeutung<br />

von Überflutungsflächen ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />

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Handlungsorientierung<br />

• Können Hinweise auf konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

im Alltag in die Ausstellung<br />

eingebaut werden?<br />

Wenn <strong>mit</strong> der Ausstellung Anstöße zu einem umweltgerechteren<br />

Verhalten gegeben werden sollen,<br />

reicht es meist nicht, nur Wissen zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Es sollten auch konkrete, alltagspraktische<br />

Tipps gegeben werden:<br />

-<br />

-<br />

Soll <strong>mit</strong> der Ausstellung ein sparsamerer<br />

Umgang <strong>mit</strong> Wasser angeregt werden,<br />

wären neben Anstößen, eingefahrene<br />

Gewohnheiten, die zu unnötigem Wasserverbrauch<br />

führen, zu überprüfen (z.B. sind<br />

hier Hinweise auf Wasser sparende Armaturen<br />

angebracht).<br />

Eine Ausstellung über die ökologische<br />

Bedeutung von Kleingewässern kann dazu<br />

beitragen, die Situation vor Ort zu verbessern,<br />

wenn sie Informationen über die Anlage<br />

naturnaher Gartenteiche ver<strong>mit</strong>telt <strong>und</strong><br />

Hinweise gibt, welche heimischen Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tiere dort angesiedelt werden sollten.<br />

Kommunikation<br />

• Lässt sich die Ausstellung so konzipieren,<br />

dass sie bzw. einzelne Ausstellungselemente<br />

zum Dialog der Besucher untereinander, <strong>mit</strong><br />

den Veranstaltern oder den Ausstellungsmachern<br />

anregen?<br />

Den Besuchern sollte die Möglichkeit gegeben<br />

werden, eigene Ideen zum Ausstellungsthema<br />

einzubringen <strong>und</strong> sich zu der persönlich empf<strong>und</strong>enen<br />

Wirkung der Ausstellung zu äußern:<br />

-<br />

Die Besucher können, z.B. durch einen Wettbewerb,<br />

animiert werden, Visionen <strong>und</strong> Wünsche<br />

für die Gestaltung der Gewässer in der<br />

Region in ein "Zukunftsbuch" einzutragen.<br />

-<br />

Besucherbücher, kleine Fragebögen oder<br />

kurze Befragungen können (auch als<br />

Bestandteil einer kontinuierlichen Evaluation)<br />

dazu genutzt werden, um Kritik <strong>und</strong><br />

Anregungen der Besucher zu sammeln.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Vertiefung<br />

• Wie können die Besucher zusätzlich dazu<br />

angeregt werden, sich intensiver <strong>mit</strong> der<br />

Ausstellung zu beschäftigen?<br />

-<br />

-<br />

Ausstellungs - Rallyes <strong>mit</strong> Fragen zu den<br />

Inhalten von Ausstellungselementen sind<br />

ein beliebtes Mittel, um insbesondere<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche dazu zu bringen,<br />

sich wichtige Ausstellungselemente genau<br />

anzusehen.<br />

Die Besucher können Informationen zur<br />

Ausstellung zum Nachschlagen <strong>und</strong> Weiterlesen<br />

in begleitenden Materialien <strong>mit</strong> nach<br />

Hause nehmen. Diese müssen aber sehr<br />

ansprechend gestaltet sein, da<strong>mit</strong> sie auch<br />

aufgehoben werden.<br />

Gliederung: Übersichtlichkeit<br />

• Wird die geplante Gliederung auch für die<br />

Besucher erkenntlich sein? Wie kann man den<br />

Besuchern eine einfache Orientierung<br />

innerhalb der Ausstellung ermöglichen?<br />

Die Gliederung der Gesamt-Ausstellung <strong>und</strong> ihrer<br />

einzelnen Elemente, z.B. hinsichtlich der Informationstiefe<br />

oder der Zielgruppen, für die es<br />

besondere Angebote gibt, sollte klar erkennbar<br />

sein:<br />

-<br />

-<br />

<strong>Ausstellungen</strong>, bei denen Informationen<br />

verschiedener Ausstellungselemente<br />

aufeinander aufbauen, sollten entweder<br />

so arrangiert werden, dass die Besucher<br />

(unbewusst) gelenkt werden, oder<br />

es muss ein Markierungssystem entwickelt<br />

werden, das den Besuchern eine<br />

einfache Orientierung ermöglicht.<br />

Zusätzliche Angebote oder vereinfachte<br />

Darstellungen für Kinder sollen<br />

leicht auffindbar sein, z.B. indem sie<br />

in immer gleicher Weise in die Ausstellungselemente<br />

integriert werden.<br />

Gliederung: Modularer Aufbau<br />

• Ist es möglich, die Ausstellung so zu konzipieren,<br />

dass einzelne Ausstellungselemente<br />

auch eigenständig eingesetzt werden können?<br />

Viele Wanderausstellungen werden u.a. deshalb<br />

so selten eingesetzt, weil oft nicht der Platz für<br />

die gesamte Ausstellung zur Verfügung steht.<br />

Ein modularer Aufbau würde es den Nutzern zumindest<br />

ermöglichen, einzelne Elemente zu zeigen<br />

oder diese in eine eigene kleine Ausstellung<br />

zu integrieren:<br />

-<br />

Ein Ausstellungselement zu den Räuber-Beute-Beziehungen<br />

in einem See<br />

könnte, wenn es als eigenständiges Modul<br />

konzipiert wird, z. B. in anderen Gewässerausstellungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Technische Planung:<br />

Ausstellungssystem<br />

• Welche Stelltafeln, Wandbefestigungen, Rahmen<br />

oder dergleichen sollen für die Präsentation der<br />

Ausstellung eingesetzt werden?<br />

<strong>Ausstellungen</strong> werden häufig nicht hinreichend<br />

gewürdigt, weil sie nicht angemessen präsentiert<br />

werden. Dabei ist auch die Auswahl eines<br />

angemessenen Befestigungssystems ausschlaggebend.<br />

• Können Sie ein Ausstellungssystem einsetzen,<br />

welches ggf. bereits vorhanden ist oder<br />

anderweitig weiter genutzt werden kann?<br />

• Sind die vorgesehenen Materialien, insbesondere<br />

im Hinblick auf Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />

Haltbarkeit, im Einklang <strong>mit</strong> den Ansprüchen<br />

an eine Umweltausstellung?<br />

Umweltausstellungen, insbesondere wenn sie als<br />

Wanderausstellungen eingesetzt werden sollen,<br />

müssen eine Reihe von Anforderungen z.B. hinsichtlich<br />

des ökologischen "Gewissens" bezüglich<br />

der verwendeten Materialien, der Haltbarkeit,<br />

des Gewichts <strong>und</strong> der Funktionalität erfüllen, die<br />

aber oft nur schwer in Einklang zu bringen sind.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Technische Planung: Medieneinsatz<br />

• Welche Medien können <strong>mit</strong> Blick auf die<br />

eigenen Ressourcen <strong>und</strong> die anderer Nutzer<br />

der Ausstellung eingesetzt werden?<br />

Der Einsatz unterschiedlicher Medien ermöglicht<br />

unterschiedliche Darstellungsweisen, sinnliche<br />

Zugänge, Informationstiefen <strong>und</strong> Aktionsmöglichkeiten<br />

für die Besucher. Die eingesetzten<br />

Medien müssen dem Thema der Ausstellung jedoch<br />

angemessen sein <strong>und</strong> die bezweckte Aussage<br />

unterstützen:<br />

-<br />

Eine Computersimulation der biologischen<br />

Zyklen eines Sees kann eine sinnvolle<br />

Bereicherung einer Ausstellung zur Gewässerökologie<br />

sein.<br />

-<br />

Andererseits würde man <strong>mit</strong> einer Wasserausstellung,<br />

die nur aus Multimedia-<br />

Terminals besteht, viele andere Zugangsmöglichkeiten<br />

verschenken, die sich gerade<br />

bei dem sehr "sinnlichen" Element Wasser<br />

anbieten (fühlen, schmecken, spielen, ...).<br />

Arbeitsblätter <strong>und</strong> Checklisten<br />

0 | Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Im folgenden Abschnitt finden Sie einige Arbeitsblätter.<br />

Diese sollen Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Gruppe als Hilfe für<br />

die konkrete Umsetzung Ihres Ausstellungsprojektes<br />

dienen. Sie finden einen Zeitplan, in den in die rechte<br />

Spalte alle anstehenden Tätigkeiten eingetragen<br />

werden können, um diese dann <strong>mit</strong> einem Umsetzungszeitrahmen<br />

zu verbinden (Beispiel: Recherche<br />

Solarenergie – 15. <strong>und</strong> 16. KW). Der Arbeitsplan dient<br />

der Konkretisierung von Aufgaben: Sie tragen die<br />

Tätigkeiten ein (Recherchieren, Fotografieren, Texten,<br />

Gestalten der Ausstellungstafeln, Modellbauen,<br />

Spiele <strong>gestalten</strong>, Technik/Licht/Musik aufbereiten,<br />

Präsentieren, Theater spielen etc.), benennen die jeweils<br />

zuständigen Gruppen<strong>mit</strong>glieder <strong>und</strong> den Umsetzungszeitrahmen.<br />

In nachfolgenden Besprechungen<br />

kann dann jeweils der Umsetzungsstatus eingetragen<br />

werden (Was ist der aktuelle Stand der Aufgabenabarbeitung?)<br />

Im Projektprotokollblatt wird der jeweils<br />

aktuelle Stand des Projektes festgehalten. Es dient<br />

der laufenden Dokumentation aktueller Absprachen<br />

<strong>und</strong> Festlegungen. Die daran anschließenden Checklisten<br />

sollen Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Gruppe helfen, an alle<br />

Eckpunkte bei der Planung <strong>und</strong> Konzeption der Ausstellung<br />

zu denken. In diese Checklisten können dann<br />

zu den jeweiligen Fragen Notizen, z.B. zum Status, zu<br />

geplanten Aktivitäten oder zum Ergebnis des jeweiligen<br />

Arbeitsschrittes (z.B. formulierte Botschaften)<br />

eingetragen werden.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

2 Umsetzung der Ausstellungs-<br />

<strong>und</strong> Aktionsideen<br />

Nachdem Ihre Ausstellungsgruppe alle wichtigen Planungsaufgaben<br />

erledigt hat <strong>und</strong> weiß, wohin die Reise<br />

gehen soll, nachdem jeder eine Aufgabe entsprechend<br />

seiner Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten übernommen hat,<br />

kann die konkrete inhaltliche <strong>und</strong> gestalterische Arbeit<br />

beginnen:<br />

• "Welche konkreten Inhalte sollen auf die Plakate<br />

bzw. Texttafeln?"<br />

• "Wie entwickeln wir einen Ausstellungstitel, eine<br />

Überschrift?"<br />

• "Wie schreiben wir anschauliche <strong>und</strong> informative<br />

Ausstellungstexte?"<br />

• "Wie <strong>gestalten</strong> wir Plakate, Aktivelemente, Modelle<br />

<strong>und</strong> plastische Anschauungsobjekte?"<br />

Im Abschnitt 2 dieses Kapitels geht es um f<strong>und</strong>ierte<br />

Recherchen, Textgestaltung <strong>und</strong> Layout. Hier kommt<br />

das Handwerkszeug der Kreativen zum Einsatz. Die<br />

in diesem Kapitel vorgestellten Tipps <strong>und</strong> Hinweise<br />

verbinden die Ausstellungsidee Ihrer Gruppe <strong>mit</strong> den<br />

Erfahrungen professioneller Werber <strong>und</strong> Designer.<br />

2.1 Recherchieren<br />

Recherchieren bedeutet nachforschen, er<strong>mit</strong>teln, sich<br />

genau informieren, sich ein Bild von einer Sache machen<br />

<strong>und</strong> Hintergründe kennen lernen. Recherchieren<br />

heißt im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Erstellung einer<br />

Ausstellung, die für die Ausstellung nötigen Informationen<br />

zusammenzutragen <strong>und</strong> auf ihre Richtigkeit hin<br />

zu überprüfen. Die beteiligten Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

lernen dabei die Inhalte zum jeweiligen Ausstellungsthema.<br />

Außerdem können sie wichtige Methodenkompetenzen<br />

erwerben. Recherchieren braucht allerdings<br />

Leidenschaft, Ausdauer <strong>und</strong> <strong>mit</strong>unter Hartnäckigkeit.<br />

Denn wer recherchiert, stößt regelmäßig auf Widerstände<br />

<strong>und</strong> Widersprüche. Deshalb ist es wichtig,<br />

den <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> die Spannung <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten einer guten Recherche zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Eine detaillierte Recherche bietet eine hervorragende<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Auswahl der wichtigsten Inhalte für<br />

die Ausstellung durch Ihre Gruppe.<br />

Im Folgenden finden Sie einige Hintergründe <strong>und</strong> Anregungen<br />

zur Durchführung von Recherchen <strong>mit</strong> Ihrer<br />

Ausstellungsgruppe.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Recherche<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Folgender Gr<strong>und</strong>satz ist bei der Recherche zu beachten:<br />

Erst die Faktenebene klären, dann die Informanten<br />

nach ihrer Interpretation fragen. Ein Rechercheur gibt<br />

in seinen Berichten Antworten auf die 7 W-Fragen:<br />

• Wer?<br />

• Was?<br />

• Wann?<br />

• Wo?<br />

• Wie?<br />

• Warum?<br />

• Woher? (Angabe der Quelle, manchmal<br />

nur anonym möglich)<br />

Ein Beispiel: Eine Gruppe arbeitet an einer Ausstellung<br />

zum Klimawandel. In einer Nachrichtensendung hat<br />

ein Mitglied der Ausstellungsgruppe einen Bericht<br />

über die Folgen des Klimawandels gehört. Es wurden<br />

Ergebnisse eines Gutachtens vorgestellt, die besagen,<br />

dass Köln möglicherweise bald am Meer liegen werde.<br />

Der Rechercheauftrag lautet nun, Antworten auf<br />

die W-Fragen zu bekommen. Es ist zu recherchieren,<br />

wer (also welcher Wissenschaftler) was gesagt hat<br />

(Hafenstadt? Wo? Bis wann?). Der Rechercheur muss<br />

herausfinden, in welchem Zusammenhang <strong>und</strong> auf<br />

welcher Gr<strong>und</strong>lage diese Feststellung getroffen wurde.<br />

Sollte er Antworten auf diese Fragen gef<strong>und</strong>en haben,<br />

kann er sich schließlich der Interpretationsebene nähern.<br />

Dann können Fragen dazu gestellt werden, wie<br />

genau das Gutachten zustande gekommen ist (z.B.<br />

langjähriges Forschungsvorhaben führender Institute)<br />

<strong>und</strong> warum (im Auftrag welcher Institution ist das Gutachten<br />

<strong>und</strong> <strong>mit</strong> welchem Ziel entstanden?).<br />

Ablauf einer Recherche<br />

1. Festlegen der Rechercheziele<br />

Zu Beginn einer Recherche ist es wichtig, sich genau zu<br />

überlegen, was die Ziele der Recherche sind. Welche<br />

Richtung verfolgt die Gruppe bei der Recherche, was<br />

sind die Inhaltsschwerpunkte der Ausstellung? Es ist<br />

sehr ärgerlich, nach langer Recherche festzustellen:<br />

"Ich weiß nun zwar viel mehr, aber ich habe eigentlich<br />

am Thema vorbeirecherchiert." (im genannten Beispiel:<br />

Der Rechercheur weiß nun, dass der <strong>mit</strong> dem<br />

Gutachten betraute Wissenschaftler einen Dackel hat<br />

<strong>und</strong> gerne spazieren geht, aber über die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

des Gutachtens <strong>und</strong> die darin erwähnten Schlussfolgerungen<br />

weiß der Rechercheur nichts Genaues).


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Ein Rechercheziel im Rahmen eines Ausstellungsprojektes<br />

zum Klimawandel wäre, Informationen zu<br />

möglichen Auswirkungen des Klimawandels zusammenzustellen.<br />

2. Erstellen des Rechercheplans<br />

Der Rechercheplan legt fest, welche konkreten Informationen<br />

aus welchen Quellen <strong>und</strong> in welcher Reihenfolge<br />

gesucht werden sollen. Für die Eingrenzung der<br />

Suchaufgaben ist ein anfängliches Brainstorming sinnvoll.<br />

Dabei wird alles, was den Gruppen<strong>mit</strong>gliedern<br />

zum Thema einfällt, aufgeschrieben <strong>und</strong> anschließend<br />

sortiert, strukturiert <strong>und</strong> zusammengefasst. Schließlich<br />

werden die (offensichtlich) uninteressanten Dinge<br />

gestrichen <strong>und</strong> die wichtigen in eine Rangfolge<br />

gebracht. Beispiele für die Suchaufgaben zum Thema<br />

Klimawandel wären: Was sind Klimaszenarien <strong>und</strong> woher<br />

kommen diese? Worauf beruhen Szenarien? Welche<br />

unterschiedlichen Erwartungen gibt es bezüglich<br />

möglicher Auswirkungen des Klimawandels? Welche<br />

Maßnahmen werden ergriffen um einem Klimawandel<br />

zu begegnen?<br />

Es gilt: "Texte, die sich nur auf eine einzige Quelle<br />

stützen, sind tabu": Die Ausstellungsmacher sollten<br />

mehrere Quellen sorgfältig in Betracht ziehen, um<br />

ein abgesichertes Rechercheergebnis zu erhalten.<br />

Mögliche Quellen sind Bibliotheken, Archive oder das<br />

Internet. Ein Besuch am Ort des Geschehens gehört<br />

- wenn möglich - auch auf den Rechercheplan. Die<br />

wichtigste Quelle sind aber oftmals Personen, die<br />

etwas zum jeweiligen Thema zu sagen haben, z.B.<br />

weil sie selbst betroffen sind oder weil sie Experten<br />

sind. Im Rechercheplan wird festgehalten, wer wann<br />

zu welchem Thema befragt wird. Oft ist es ratsam,<br />

zuletzt diejenigen zu befragen, die den angeblichen<br />

Sachstand zu verantworten haben. Denn nur dann<br />

können sie <strong>mit</strong> allen gesammelten Widersprüchen<br />

konfrontiert werden.<br />

3. Führen eines Rechercheprotokolls<br />

Das Rechercheprotokoll erfüllt drei wichtige Funktionen:<br />

• Es strukturiert die Recherche.<br />

• Es dokumentiert Recherche-Wege <strong>und</strong> -Ergebnisse.<br />

• Es bereitet Recherche-Ergebnisse so auf, dass<br />

man sie für die Ausstellung verwerten kann.<br />

Auf einem Blatt notiert der Rechercheur alle Antworten<br />

auf die W-Fragen zum Sachverhalt. Zu jeder Information<br />

gehört der Vermerk, woher sie stammt. So<br />

bleibt das Wissen zum Thema immer im Blick. Es ist<br />

zu jedem Zeitpunkt möglich, die Zwischenergebnisse<br />

zu betrachten <strong>und</strong> neue Ideen für die Recherche zu<br />

gewinnen. Insofern stößt ein Protokoll auch kreative<br />

Denkprozesse an. Das Protokoll fasst die Recherche<br />

in ihrer gesamten Breite zusammen, <strong>und</strong> zwar alle<br />

Informationen, die im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Informationsbeschaffung<br />

von Bedeutung sind. Auf diese Weise<br />

sichert das Protokoll das Wissen für den Rechercheur.<br />

Wenn er das Thema erneut aufgreift, kann er sich entlang<br />

des Protokolls wieder in das Thema einarbeiten,<br />

<strong>und</strong> zwar inhaltlich <strong>und</strong> organisatorisch.<br />

Informationsquellen<br />

Bibliotheken <strong>und</strong> Archive<br />

In jeder Schule gibt es eine Bibliothek.<br />

Dort finden sich meist sehr viele Sachbücher<br />

zu allen möglichen Themen sowie<br />

Fachzeitschriften <strong>und</strong> Zeitungsartikel<br />

aller Art. Sollte dieses Informationsangebot<br />

nicht ausreichen, können Ihre Rechercheure<br />

in der Stadtbibliothek weiter<br />

suchen. Falls gut erreichbar, sind auch Universitätsbibliotheken<br />

ein guter F<strong>und</strong>ort für interessante Informationen.<br />

Ob Bücher <strong>und</strong> Zeitschriften zum Thema<br />

vorhanden <strong>und</strong> auch ausleihbar sind, können die Rechercheure<br />

zumeist vor einem Besuch online überprüfen.<br />

Auch die Archive der örtlichen Tageszeitungen bieten<br />

sich als Recherche-Ort an. Wer fre<strong>und</strong>lich fragt,<br />

bekommt in der Regel auch Zugang zu Ordnern <strong>und</strong><br />

Datenbanken.<br />

Die Internet-Recherche<br />

Eine gute Recherche darf in Internet-Suchmaschinen<br />

<strong>und</strong> -Plattformen wie "Google" oder "Wikipedia"<br />

beginnen, aufhören darf sie dort nicht. Diese Suchmaschinen<br />

stellen zum einen nur einen kleinen Teil der<br />

im Internet bereit gestellten Information dar <strong>und</strong> zum<br />

anderen sollte sich eine gute Recherche nach Möglichkeit<br />

an Originaltexten oder offiziellen Nachschlagewerken<br />

orientieren. Eine gut verständliche Einführung<br />

in die netzgestützte Recherche bietet das Handbuch<br />

"Internet Recherche" von Rainer Werle, online zu lesen<br />

unter http://www.werle.com/intagent/<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Leitfaden: Recherche<br />

Ziel<br />

• Konkrete Frage (Was wollen wir herausfinden?)<br />

Planung (Rechercheplan)<br />

• Suchaufgaben <strong>und</strong> mögliche Quellen<br />

zusammenstellen<br />

• wenn möglich Ortstermin einplanen<br />

• Reihenfolge der Suchaufgaben festlegen<br />

• Rechercheur bestimmen<br />

Fragen<br />

• Gr<strong>und</strong>sätzliches: wer, was, wann, wo?<br />

• Hintergründe: wie, warum?<br />

Informationsquellen<br />

• Internet (nur für Erstorientierung)<br />

• Bibliotheken <strong>und</strong> Archive (Zeitschriften<br />

<strong>und</strong> Bücher)<br />

• Personen (z.B. Experten)<br />

Quellen<br />

• immer mehr als eine Quelle verwenden<br />

• Quellen immer notieren <strong>und</strong> möglichst<br />

in der Ausstellung <strong>mit</strong> angeben<br />

Protokoll<br />

(Struktur, Dokumentation, Aufbereitung)<br />

• Sachverhalte immer notieren<br />

• Quellen den Sachverhalten zuordnen<br />

• auf Vollständigkeit prüfen (alle<br />

Fragen beantwortet?).<br />

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Als Unterstützung für die Recherchearbeit finden Sie<br />

nachfolgend zwei Arbeitsblätter. Es handelt sich dabei<br />

um den Rechercheplan, der entsprechend der<br />

Beschreibung im letzten Abschnitt benutzt werden<br />

kann. Auf der nächsten Seite finden Sie zusätzlich<br />

ein Blatt für das Rechercheprotokoll, auf dem alle<br />

Rechercheergebnisse gut strukturiert dokumentiert<br />

werden können.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

2.2 Texten<br />

Das Texten ist eine wichtige Disziplin bei der Erstellung<br />

von <strong>Ausstellungen</strong>. Sie <strong>und</strong> Ihre Ausstellungsgruppe<br />

stehen dabei vor einer großen Herausforderung. Der<br />

Ausstellungstext soll Aufmerksamkeit erregen, Interesse<br />

wecken, Informationen ver<strong>mit</strong>teln <strong>und</strong> vieles<br />

mehr. Wichtig ist dabei, die Ausstellungsziele im Blick<br />

zu behalten. Die Ausstellungsmacher sollten eine klare<br />

Vorstellung davon haben, was sie ihren Kommunikationspartnern,<br />

den Ausstellungsbesuchern, ver<strong>mit</strong>teln<br />

wollen. Die Frage lautet: Wie sage ich es meiner<br />

Zielgruppe?<br />

Hierzu lässt sich einiges von der Werbung lernen. Werbung<br />

setzt auf Eindringlichkeit <strong>und</strong> "Zeichen". Sie<br />

knüpft dabei über Sprache, Bilder <strong>und</strong>/oder Ton an<br />

Werte <strong>und</strong> Einstellungen, Gewohnheiten <strong>und</strong> Vorlieben<br />

der jeweiligen Zielgruppen an.<br />

Von der Werbung lernen -<br />

Werben <strong>mit</strong> System<br />

Die Vorgehensweise der Werbung erfolgt in vier Stufen.<br />

Zunächst wird durch ein schickes Bild, eine große<br />

provokative Überschrift oder Ähnliches die Aufmerksamkeit<br />

erregt, danach das Interesse ausgelöst weiter<br />

zu lesen oder aufmerksam zu schauen. Dabei sollen<br />

beim K<strong>und</strong>en Wünsche geweckt ("Das muss ich auch<br />

haben!") <strong>und</strong> dieser zu einer Handlung aufgefordert<br />

werden ("Kaufen Sie jetzt zum besonders günstigen<br />

Preis. Rufen Sie an unter…"). Das System wird kurz als<br />

das AIDA – Prinzip beschrieben:<br />

• A – Attention: Aufmerksamkeit erregen<br />

• I – Interest: Interesse auslösen<br />

• D – Desire: Wünsche wecken<br />

• A – Action: zum Handeln auffordern<br />

Zum Erregen der Aufmerksamkeit wird häufig <strong>mit</strong> unterhaltsamen<br />

Elementen gearbeitet, aber auch <strong>mit</strong> Provokation<br />

oder Schockierendem. Auch ungewöhnliche<br />

Fragen sind geeignet um Interesse zu wecken.<br />

Was bedeutet das AIDA-Prinzip nun für die Formulierung<br />

des Ausstellungstextes?<br />

Die Überschrift ist sehr wichtig. Sie muss die Aufmerksamkeit<br />

der Besucher erregen <strong>und</strong> das Interesse zum<br />

Weiterlesen wecken. Dieses Prinzip gilt nicht nur für<br />

die große Überschrift, sondern auch für jede weitere<br />

Unterüberschrift. Der Text sollte insgesamt an die Interessen<br />

der Zielgruppe anknüpfen <strong>und</strong> beim Be-<br />

trachter - je nach Ausstellungsziel – z.B. den Wunsch<br />

auslösen, sich praktisch für die Umwelt einzusetzen.<br />

Hierfür sollten ihm konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

genannt werden. Der folgende Profitipp gibt einige<br />

konkrete Anregungen zur Formulierung von Ausstellungstexten.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Profitipp: Wie man Texte so schreibt,<br />

dass sie gelesen werden...<br />

Ihre Gruppe hat höchstens zehn Sek<strong>und</strong>en um den Ausstellungsbesucher<br />

anzusprechen! Wenn die Überschrift<br />

oder der Einleitungstext dann kein Interesse geweckt hat,<br />

geht der Besucher weiter. Das ist eine Regel aus der Werbung,<br />

die Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe als Ausstellungsexperten<br />

unbedingt beherzigen sollten. Was heißt nun aber ansprechen?<br />

Die vier magischen "P"<br />

Eine Schlagzeile (Überschrift) dient dazu, den Text zu<br />

verkaufen. Wenn Sie jemandem etwas verkaufen wollen,<br />

müssen Sie die vier menschlichen Gr<strong>und</strong>bedürfnisse kennen.<br />

Im Englischen fangen sie alle <strong>mit</strong> P an: Pride, Pleasure,<br />

Profit <strong>und</strong> Peace. Zu Deutsch: Stolz (Anerkennung,<br />

Bew<strong>und</strong>erung), Vergnügen, Profit (Erfolg) <strong>und</strong> Frieden<br />

(Sicherheit, Bequemlichkeit).<br />

Schlagzeilen, die verkaufen<br />

Wenn der Ausstellungstext die Aufmerksamkeit der Besucher<br />

erregen soll, dann sollte die Überschrift die folgenden<br />

Bedingungen erfüllen:<br />

• Sie sollte mindestens ein Gr<strong>und</strong>bedürfnis ansprechen<br />

• Sie sollte dem Leser auf einen Blick zeigen, worum es<br />

geht<br />

• Sie sollte <strong>mit</strong> dem Leser zu tun haben<br />

Ein Beispiel: Schauen Sie sich noch einmal die Überschrift<br />

für diesen Abschnitt an (Wie man Texte so schreibt,<br />

dass sie gelesen werden…). Sie sehen auf einen Blick,<br />

dass es ums Texten geht, <strong>und</strong> offensichtlich geht es um<br />

eine erfolgreiche Schreibarbeit (Profit) <strong>und</strong> mehr Anerkennung<br />

(Pride). Außerdem hat es etwas <strong>mit</strong> Ihnen <strong>und</strong><br />

der Aufgabenstellung Ihrer Ausstellungsgruppe zu tun<br />

(lesenswerte Texte schreiben) <strong>und</strong> bleibt so interessant<br />

für Sie.<br />

Das Geheimnis: Zustimmung sammeln!<br />

Um den Leser bei der Stange zu halten, müssen Sie ihn<br />

immer wieder dazu bringen, dass er zustimmend oder<br />

anerkennend nickt. Andernfalls verliert er sofort an Le-<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

selust <strong>und</strong> gibt schließlich auf. Sein Gehirn fragt nämlich<br />

die ganze Zeit: "Bringt es noch etwas, wenn ich weiter<br />

lese?" Wenn die Antwort lautet "Ich glaube nicht", dann<br />

ist die Chance vertan <strong>und</strong> das Ende des Textes bleibt ungelesen.<br />

Sieh’ mich an, wenn du <strong>mit</strong> mir sprichst!<br />

Der Leser muss das Gefühl haben, dass Sie ihn nicht aus<br />

den Augen lassen. Sprechen Sie den Leser direkt an, als<br />

ob Sie <strong>mit</strong> ihm reden würden.<br />

Spannungsbögen erzeugen, um Langeweile zu<br />

vermeiden<br />

Langweilige Texte werden nicht gelesen. Häufig ist die<br />

Länge eines Textes nicht der ausschlaggebende Gr<strong>und</strong><br />

dafür, dass der Leser frühzeitig sein Interesse verliert.<br />

Ihre Gruppe muss deshalb <strong>mit</strong> Spannungsbögen dafür<br />

sorgen, dass ihre Texte kurzweilig werden.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie schauen sich im Fernsehen den<br />

neuesten James Bond an: «007» ist soeben dank seiner<br />

unglaublichen Intelligenz <strong>und</strong> einem supersonaren Füllfederhalter<br />

von «Mr. Q» den tödlichen Fängen des Bösewichts<br />

entwischt, als er sich unerhofft vor einem Abgr<strong>und</strong><br />

wieder findet. Was tun? Hinter ihm die Dreckspatzen<br />

auf Motorrädern <strong>und</strong> vor ihm die gähnende Tiefe. James<br />

springt <strong>und</strong> kann sich nach zehn Metern an einem mickrigen<br />

Ästchen festhalten, das sich langsam aus der sandigen<br />

Wand loszulösen beginnt...<br />

Werbeunterbrechung!<br />

Was Sie soeben erlebt haben, ist ein so genannter "Cliffhanger"<br />

oder Klippenhänger. Mit diesem Begriff bezeichnet<br />

man in der Filmbranche Spannungsmomente, die den<br />

Zuschauer bei der Stange halten. Und genau diese Methode<br />

werden Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe für Ihre Ausstellung<br />

benutzen <strong>und</strong> hangeln so die Besucher von Information<br />

zu Information.<br />

Die Leseprobe<br />

Ein Text ist keine Rede. Und umgekehrt. Trotzdem: Ein<br />

guter Text "klingt" auch gut. Lautes Vorlesen ist eine gute<br />

Kontrolle. Wo’s hakt – noch mal genau hinschauen.<br />

(Frei nach Hans-Peter Zimmermann, Unternehmensberater)


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Mit Worten Bilder malen<br />

"Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht<br />

Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge<br />

vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben <strong>und</strong> die<br />

Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht<br />

nach dem weiten, endlosen Meer." (Antoine de<br />

Saint-Exupéry)<br />

Texten bedeutet <strong>mit</strong> Worten zu malen – ein interessant<br />

geschriebener Text kann Bilder entstehen lassen, ist<br />

Kino für den Kopf. Das Geheimnis ist, wie dem Profitipp<br />

zu entnehmen, auf die wichtigen Feinheiten zu achten:<br />

Berücksichtigung der Bedürfnisse des Lesers, direkte<br />

persönliche Ansprache, Zustimmung <strong>und</strong> Identifikation,<br />

Langeweile vermeiden durch Spannungsbögen,<br />

Fragen, Provokationen, Übertreibungen, Aufrüttelndes<br />

<strong>und</strong> Bewegendes.<br />

Auch ohne den Schreibstil der Werbung <strong>und</strong> der Literatur<br />

lassen sich interessante Texte schreiben. Für<br />

die Ausstellung ist es zudem besonders wichtig, dass<br />

die Texte gut verständlich sind. Hierzu finden Sie im<br />

folgenden Abschnitt Hintergr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong><br />

Profitipps.<br />

Verständlichkeit von Texten<br />

In den meisten <strong>Ausstellungen</strong> befindet sich eine Fülle<br />

von Informationen, da<strong>mit</strong> die Besucher alle Hintergründe<br />

zum Thema verstehen <strong>und</strong> anschließend sachk<strong>und</strong>ig<br />

handeln können. Aber das Verstehen wird den<br />

Besuchern nicht immer leicht gemacht. Sie müssen<br />

sich hindurch beißen durch verschachtelte Satzkonstruktionen<br />

<strong>und</strong> durch unnötig komplizierte Wörter<br />

<strong>und</strong> Wortgebilde. Oft hört man hierfür das Argument:<br />

"Der Gr<strong>und</strong> für Schwerverständlichkeit liegt in der<br />

Sache - schwierige Dinge lassen sich eben nicht ein-<br />

fach erklären". Das stimmt aber nicht. Wenn der Text<br />

schwer zu verstehen ist, so liegt das selten an seinem<br />

Inhalt. Der Inhalt ist meistens gar nicht so kompliziert.<br />

Er wird erst kompliziert gemacht - durch eine schwer<br />

verständliche Ausdrucksweise.<br />

Ausstellungstexte sollten immer verständlich formuliert<br />

sein. Die wichtigsten Merkmale der Verständlichkeit<br />

sind:<br />

1) Einfachheit: Dieses Merkmal bezieht sich auf die<br />

Wortzahl <strong>und</strong> den Satzbau, also auf die sprachliche<br />

Formulierung. Geläufige, anschauliche Wörter sind<br />

zu kurzen, einfachen Sätzen zusammengefügt.<br />

Bei einer einfachen Sprache erfasst der Leser die<br />

Wörter schnell <strong>und</strong> stellt die Zusammenhänge<br />

zwischen ihnen im Satz mühelos her.<br />

2) Eine gute Gliederung <strong>und</strong> Ordnung von Texten ist<br />

eine wichtige Gr<strong>und</strong>voraussetzung für deren Einprägung.<br />

Es wird zwischen innerer Ordnung <strong>und</strong><br />

äußerer Gliederung unterschieden:<br />

• Innere Ordnung: Der Text besitzt eine innere<br />

Folgerichtigkeit oder einen logischen Aufbau.<br />

Die Informationen werden in einer sinnvollen<br />

Reihenfolge dargeboten.<br />

• Äußere Gliederung: Der Aufbau des Textes<br />

wird durch drucktechnische Mittel sichtbar<br />

gemacht, d. h. zusammengehörige Teile werden<br />

übersichtlich gruppiert <strong>mit</strong>tels Absätzen,<br />

Zwischenbemerkungen <strong>und</strong> Hervorhebungen<br />

(Schriftart, Schriftgröße usw.).<br />

3) Kürze/Prägnanz: Dieses Merkmal bezieht sich auf<br />

eine angemessene Länge eines Textes zum Kommunikationsziel.<br />

Eine zu ausführliche bzw. weit<br />

schweifende Ausdrucksweise kann oft von den<br />

wesentlichen Inhalten ablenken. Ebenso ist eine zu<br />

knappe, gedrängte Ausdrucksweise hinderlich.<br />

4) Anregende Zusätze: Dieses Merkmal eines Textes<br />

soll eine animierende <strong>und</strong> anregende Wirkung<br />

auf den Leser hervorrufen. Es gibt verschiedene<br />

Arten der Stimulans, z.B. Ausrufe, wörtliche Rede,<br />

rhetorische Fragen zum Mitdenken, lebensnahe<br />

Beispiele, direktes Ansprechen des Lesers, Reizwörter<br />

usw. (siehe dazu Profitipp: "Wie man Texte<br />

so schreibt, dass sie gelesen werden...")<br />

("Hamburger Verständlichkeitsmodell" (1974) von<br />

Reinhard Tausch, Inghard Langer <strong>und</strong> Friedemann<br />

Schulz von Thun)<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Ein anderer ebenso hilfreicher Ansatz stammt von<br />

Norbert Groeben (1972). Er basiert auf vier verschiedenen<br />

Verständlichkeitsdimensionen. Die genannten<br />

Verständlichkeitsmerkmale lassen sich in konkretere<br />

Anweisungen für die Produktion verständlicher Texte<br />

umsetzen (siehe dazu den Leitfaden <strong>mit</strong> Beispielen am<br />

Ende des Kapitels). Es handelt sich dabei um Richtlinien<br />

zur besseren Verständlichkeit von Texten (Elemente<br />

der Textgestaltung). Das erste Element beruht<br />

auf "stilistischer Einfachheit" <strong>mit</strong> kurzen Satzteilen,<br />

aktiven Verben, aktiv-positiv Formulierungen, ohne<br />

Nominalisierungen, <strong>mit</strong> persönlichen Wörtern <strong>und</strong><br />

Leitfaden Texten:<br />

Wortwahl<br />

Kurze Wörter<br />

möglichst wenige Silben, möglichst keine zusammengesetzten<br />

Wörter:<br />

• besser Problem als Problematik, Problemzone,<br />

Problembereich<br />

Wörter wie Bilder<br />

Wörter, die wir konkret <strong>mit</strong> unserem Alltag verbinden:<br />

• essen, trinken, kaufen…<br />

• Boden, Himmel, Liebe, Hass, Treue, Neid, Eifersucht...<br />

Verb statt Substantiv<br />

Vorsicht bei Endungen auf -ung, -heit, -keit, -tum, -schaft, -ismus:<br />

• besser "... wir entwickeln..." statt "... unsere Entwicklung..."<br />

• schlecht: "Nach Aushebung einer Vertiefung liegt auch<br />

für den Urheber ein Stürzen im Bereich der Möglichkeit."<br />

Lebende Verben<br />

Verben sollen sagen, was sie tun:<br />

• schlecht: "Hier steht ein Baum, dort steht ein Kirchturm,<br />

draußen steht ein Auto, drüben steht eine Kerze."<br />

(liegen, gehören, aufweisen, sich befinden...)<br />

• besser: "ein Baum wächst, ein Kirchturm ragt in<br />

die Höhe, ein Auto parkt, eine Kerze flackert"<br />

• schlecht: Verben die auf "-ieren" enden (konkretisieren,<br />

realisieren, abstrahieren, egalisieren, stabilisieren...)<br />

Hilfsverben (haben, sein, werden) <strong>und</strong> Modalverben (wollen,<br />

sollen, mögen, dürfen, können, müssen) ersetzen:<br />

• schlecht: "Er hatte keine Waffe, um sich zu verteidigen."<br />

• besser: "Er fand seinen Colt nicht."<br />

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ohne Satzverschachtelungen. "Semantische Red<strong>und</strong>anz"<br />

(keine wörtlichen Wiederholungen, stattdessen<br />

sinngemäße Wiederholungen wichtiger Textinformationen<br />

sowie die Vermeidung von Weitschweifigkeiten)<br />

ist das zweite Element des Ansatzes. Das Verwenden<br />

von Vorstrukturierungen, Hervorhebungen <strong>und</strong> Zusammenfassungen<br />

sowie anschaulichen Beispielen<br />

oder Vergleichen (Unterschiede <strong>und</strong> Ähnlichkeiten)<br />

gehört zum dritten Element, der "kognitiven Strukturierung".<br />

Das vierte Element "kognitiver Konflikt"<br />

hebt auf Neuheiten, Überraschungen, Inkongruenzen,<br />

alternative Problemlösungen <strong>und</strong> Fragen ab.<br />

Freiheit für die Behördensprache<br />

Substantiv-Verb-Verbindungen aktiv auflösen:<br />

• nicht "Ich bringe meine Auslagen in Abrechnung"<br />

sondern "Ich rechne meine Auslagen<br />

ab"<br />

• nicht "in Erwägung ziehen" sondern "erwägen"<br />

Mit Adjektiven geizen<br />

möglichst ohne Adjektiv auskommen:<br />

• besser "Sturm" statt "starker Wind",<br />

• besser "Schluchzen" statt" heftiges Weinen"<br />

Mit Adjektiven überraschen<br />

Adjektive neu kombinieren:<br />

• Regeln kreativ umsetzen, Tatsachen elastisch<br />

deuten...<br />

Vokale suchen – Konsonanten meiden<br />

weil Text auch in den Augen klingt... laut vorlesen<br />

hilft:<br />

• besser a, o, u als i oder e<br />

• besser"froh" als "heiter",<br />

•<br />

besser "brauchbar" als "tauglich"


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Leitfaden Texten:<br />

Stilvoll formulieren<br />

Kurze Sätze<br />

möglichst Hauptsätze, Nebensätze meiden –<br />

besser: Hauptsätze beiordnen.<br />

• schlecht: "Ich esse keine Schokolade, weil ich<br />

davon dick werde."<br />

• besser: "Ich esse keine Schokolade, ich werde<br />

davon dick."<br />

also aufpassen bei Konjunktionen: weil, obwohl,<br />

denn, trotzdem, da...<br />

dass-Sätze meiden:<br />

• aus "Ich nehme an, dass ihr jetzt<br />

eine Pause wollt." wird "Ich nehme<br />

an, ihr wollt jetzt eine Pause."<br />

• schlecht: "Zwei Königskinder konnten, obwohl<br />

sie einander so lieb hatten, nicht zusammenkommen,<br />

weil das Wasser viel zu tief war."<br />

• besser: "Es waren zwei Königskinder, die hatten<br />

einander so lieb. Sie konnten zusammen<br />

nicht kommen, das Wasser war viel zu tief."<br />

aber die Mischung macht’s: kurze Sätze allein zerhacken<br />

einen Text - ab <strong>und</strong> an dürfen auch <strong>mit</strong>tellange<br />

Sätze eingestreut werden.<br />

Hauptsache Hauptsatz, Nebensätze Nebensache<br />

das Wesentliche in den Hauptsatz - auf keinen<br />

Fall sollten Nebensätze auch noch verschachtelt<br />

werden<br />

• gut: "Schokolade ist ein großer Genuss, den wir<br />

den Inkas verdanken."<br />

Mit Details Bilder schaffen <strong>und</strong> beeindrucken<br />

durch lebendige Einzelheiten Bilder in den Köpfen entstehen<br />

lassen:<br />

• Nicht "... das Ergebnis mühsamer Arbeit..." sondern<br />

"... dafür haben wir vier Tage lang geschwitzt..."<br />

Wiederholungen<br />

Wiederholungen nur zum Betonen einsetzen:<br />

• Gut: "Wir stehen uns Auge in Auge gegenüber."<br />

Unwichtige Wiederholungen durch Synonyme oder Fürwörter<br />

ersetzen:<br />

• "Ich trinke gerne Grünen Tee. Er schmeckt so angenehm herb."<br />

Bekanntes Neu formulieren <strong>und</strong> kombinieren<br />

<strong>mit</strong> Sprichwörtlichkeiten <strong>und</strong> bekannten Werbetexten<br />

spielen:<br />

• aus "Bei uns ist der K<strong>und</strong>e König" wird<br />

"Hier regieren Ihre Wünsche"<br />

• besser "Wir haben einige Hebel, die wir für<br />

Sie in Bewegung setzen können" statt "Wir<br />

setzen für Sie alle Hebel in Bewegung"<br />

Ohne Umschweife<br />

Einleitungs-Floskeln weglassen:<br />

• "Ich bin der Meinung, dass...", "Man sollte glauben,<br />

dass...", "Wie allgemein bekannt ist, ..."<br />

Positiv formulieren<br />

sagen, was ist - nicht sagen, was nicht ist<br />

• besser "Die Sonne scheint" statt "Es regnet nicht"<br />

vor allem die Wörter "nicht" <strong>und</strong> "keine" meiden, besser:<br />

Formulierungen, in denen das "Nein" schon eingebaut<br />

ist:<br />

• besser "aufhören" statt "… nicht weiter machen"<br />

• besser "falsch / Fehler" statt "… nicht richtig"...<br />

•<br />

besser "Dieser Kaffee ist koffeinfrei"<br />

statt "... hat kein Koffein..."<br />

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Sparsam schreiben<br />

schlank in der Sache: nicht zu viele, überflüssige<br />

Gedanken / Informationen (was kann ich streichen<br />

<strong>und</strong> werde trotzdem noch verstanden?)<br />

schlank in der Sprache: Formulierungen abspecken,<br />

gleiches <strong>mit</strong> weniger Worten sagen.<br />

• schlecht: "Für den Fall, das es heute regnet...",<br />

besser: "Falls es heute regnet..."<br />

• "Er spricht <strong>mit</strong> einer lauten Stimme." "Er<br />

spricht <strong>mit</strong> lauter Stimme." "Er spricht laut."<br />

"Er schreit."<br />

Betonungen bewusst <strong>und</strong> sparsam einsetzen:<br />

ausdrücklich, abermals, erneut, ausgerechnet,<br />

ausnahmslos, außerdem, äußerst, allenfalls,<br />

allzu, besonders, denn, deswegen, einfach, irgendwann...<br />

Aktiv formulieren<br />

Passivform vermeiden:<br />

• nicht "Die Zeitung wird gelesen" sondern<br />

"Er liest die Zeitung".<br />

• nicht "Das Fenster wird geöffnet" sondern<br />

"Sie öffnet das Fenster".<br />

• nicht "Polen wird überfallen" sondern "Nazis<br />

überfallen Polen"<br />

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Von der Information zum Ausstellungstext<br />

Die folgende Checkliste fasst alle Arbeitsschritte <strong>und</strong><br />

wichtigen Fragen, die im Laufe der konkreten Arbeit<br />

an Texten beachtet werden sollten, zusammen. Beim<br />

Texten geht es für Ihre Gruppe noch nicht um das Gestalten<br />

von Plakaten.<br />

Sollten Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe die Arbeiten entsprechend<br />

der Interessensgebiete <strong>und</strong> Fähigkeiten der<br />

Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> aufgeteilt haben, werden<br />

Sie ab jetzt möglicherweise in Kleingruppen parallel<br />

weiter arbeiten. Sie müssen dann <strong>mit</strong> den Gruppen<br />

einen regelmäßigen Austausch zwischen Textgruppe<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsgruppe ermöglichen. Wenn Ihre Gestaltungsgruppe<br />

beispielsweise den geplanten Text in<br />

eine lesbare Größe überführt, wird sie möglicherweise<br />

feststellen, dass der Text doch etwas lang geraten ist<br />

<strong>und</strong> alle Platzvorgaben übersteigt. So werden immer<br />

wieder Anpassungen der Arbeiten nötig werden.


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Anhand der nachfolgenden Checkliste können<br />

Sie die Texte Ihrer Gruppe durchgehen <strong>und</strong><br />

durch wenige Hilfen eine gute Verständlichkeit<br />

der Texte beim Zielpublikum erreichen.


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2.3 Illustrieren <strong>und</strong> Modellieren<br />

Eine ebenso wichtige Fertigkeit für Ausstellungsmacher<br />

wie das Texten ist das grafische Gestalten von<br />

Ausstellungstafeln <strong>und</strong> –plakaten, Modellen <strong>und</strong> Objekten<br />

sowie Spielen, interaktiven Elemente etc.<br />

Um <strong>mit</strong> der praktischen Gestaltungsarbeit beginnen<br />

zu können, benötigen Sie <strong>und</strong> Ihre Ausstellungsgruppe<br />

zunächst eine Gestaltungsidee für die Ausstellung:<br />

Welche Gesamtatmosphäre bzw. -wirkung (Anmutung)<br />

soll erzielt werden? Wie soll die Ausstellung wirken,<br />

wie soll sie aussehen? (z.B. edel, teuer, technisch, natürlich,<br />

poppig, fein, bunt, futuristisch, etc.). Hierbei<br />

ist es wichtig, die ausgewählte Zielgruppe im Blick zu<br />

behalten. Die Festlegung der Anmutung hilft bei der<br />

Wahl <strong>und</strong> Beschreibung von Farbigkeit, Form, Schrift,<br />

Gliederungs- <strong>und</strong> Gestaltungselementen (Text, Foto,<br />

Grafik, Zeichnung, Symbole) für die Ausstellung <strong>und</strong><br />

ihre einzelnen Elemente. Abschließend sollte noch die<br />

Gewichtung der Gestaltungselemente vorgenommen<br />

werden. Diese ist abhängig vom geplanten Zweck des<br />

jeweiligen Ausstellungselements: Ein Informationselement,<br />

sei es nun ein Plakat oder eine Ausstellungstafel,<br />

weist natürlich einen höheren Textanteil auf als ein<br />

rein illustrierendes oder interaktives Element.<br />

Zur Festlegung der Gestaltungsidee können Sie <strong>mit</strong> einer<br />

Kreativ-Methode arbeiten, die in der Werbebranche<br />

<strong>und</strong> im Bereich Grafikdesign häufig verwendet<br />

wird, der "6-3-5-Methode":<br />

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6-3-5 – Brainstorming - Methode<br />

Hierbei werden an 6 Gruppen<strong>mit</strong>glieder eines<br />

der nachfolgenden Arbeitsblätter sowie<br />

(farbige) Stifte verteilt. Anschließend beginnen<br />

die beteiligten Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

auf ein Startsignal jeweils in der ersten Zeile<br />

ihres Arbeitsblattes 3 verschiedene Ideen zur<br />

Ausstellungsgestaltung zu skizzieren (in Wort<br />

oder Bild). Achtung, die Zeit dafür beträgt nur<br />

5 Minuten, es geht um spontane Einfälle. Sie<br />

können die Zeit ggf. sogar auf drei Minuten reduzieren.<br />

Nach fünf Minuten werden die Blätter<br />

im Uhrzeigersinn weitergereicht <strong>und</strong> nun<br />

wird in der zweiten Zeile die jeweils erste Idee<br />

des Vorgängers weiterentwickelt. Nach 30 Minuten<br />

liegt eine Vielzahl von sehr assoziativen<br />

Entwürfen vor, die nun von der Gruppe bewertet<br />

werden.<br />

Die Methode kann natürlich auch <strong>mit</strong> einer größeren<br />

oder auch kleineren Anzahl von Personen<br />

durchgeführt werden. Sie lautet dann eben<br />

Methode 534 oder 837.<br />

Es herrscht kein Zwang in jedes Kästchen etwas<br />

zu schreiben. Wem nichts einfällt, der lässt<br />

seine Kästchen frei.


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Anschließend werden alle Ergebnisse gemeinsam betrachtet<br />

<strong>und</strong> ausgewertet. Die Gruppe entscheidet<br />

dann, welche Ideen weiterverfolgt werden sollen <strong>und</strong><br />

legt die Gestaltungsidee für die gesamte Ausstellung<br />

<strong>und</strong> für die Einzelelemente fest. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

werden erste Entwürfe erstellt. Diese werden nochmals<br />

in der Gesamtgruppe abgestimmt <strong>und</strong> danach<br />

umgesetzt.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Im Folgenden finden Sie einige Anregungen zur Gestaltung<br />

von Informationselementen. Diese beziehen<br />

sich auf Plakate, da diese das einfachste Medium für<br />

die Ver<strong>mit</strong>tlung von Informationen sind. Diese Hinweise<br />

sind direkt übertragbar auf Text- <strong>und</strong> Bildtafeln, die<br />

fest in ein Ausstellungssystem integriert sind.<br />

Plakate<br />

In der Regel sind Plakate als Ausstellungselemente relativ<br />

kurzlebige Produkte. Sie werden häufig nur kurz<br />

betrachtet <strong>und</strong> müssen daher soviel bewirken <strong>und</strong> inhaltlich<br />

transportieren, dass sie von möglichst vielen<br />

Menschen gesehen <strong>und</strong> ihre jeweiligen Aussagen registriert<br />

werden. Plakate sind deshalb <strong>mit</strong>unter auch<br />

Experimentierfelder zur Anregung der Phantasie des<br />

Betrachters. Sie wecken Vorstellungen, Wünsche, Assoziationen<br />

<strong>und</strong> besitzen oft einen unterschwelligen<br />

Nachwirkungseffekt, der sie trotz aller Kurzlebigkeit zu<br />

einem respektablen Informationsträger macht.<br />

Plakat-Formate<br />

Ein Plakat hat in der Regel mindestens das Format DIN<br />

A1 bzw. sogar das Format DIN A0. Das Format ist aber<br />

natürlich den Umständen <strong>und</strong> Einsatzgebieten des Plakats<br />

entsprechend zu wählen.<br />

Formattabelle<br />

DIN A4 29,7 cm x 21,0 cm<br />

DIN A3 42,0 cm x 29,7 cm<br />

DIN A2 59,4 cm x 42,0 cm<br />

DIN A1 84,0 cm x 59,4 cm<br />

DIN A0 118,8 cm x 84,0 cm<br />

Kriterien<br />

Es gibt einige Kriterien für eine gelungene Plakatgestaltung:<br />

• optische Fernwirkung durch auffällig gestaltete<br />

Bild- <strong>und</strong> Textelemente<br />

• klare Gliederung <strong>und</strong> Überschaubarkeit<br />

• eindeutige Interpretationsmöglichkeiten (Missverständlichkeit<br />

bzw. der geplanten Botschaft gegensätzliche<br />

Interpretationsmöglichkeiten vermeiden)<br />

• auf den Inhalt bezogener Schrifttyp<br />

(siehe Anmutung)<br />

• knapper <strong>und</strong> gut lesbarer Text<br />

• Unterstützung der Aussagen<br />

durch Bilder <strong>und</strong> Grafiken<br />

• Originalität<br />

• ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis<br />

Die Gewichtung der einzelnen Kriterien untereinander<br />

kann durchaus variabel sein, um aber die Aussagekraft<br />

<strong>und</strong> Qualität eines Plakats feststellen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

<strong>mit</strong> anderen Plakaten vergleichen zu können,<br />

ist das Heranziehen aller Gestaltungsfaktoren<br />

unumgänglich.<br />

Der nachfolgende Leitfaden fasst die allgemeinen Gestaltungshinweise<br />

für Plakate zusammen. Bei parallel<br />

arbeitenden Gruppen hat die Gestaltungsgruppe bereits<br />

einen groben Entwurf erstellt <strong>und</strong> grafische Elemente<br />

der Tafeln oder Plakate zusammengestellt. Sie<br />

erhält nun von der gleichzeitig arbeitenden Textgruppe<br />

die Textblöcke zur Weiterverarbeitung. Wie bereits im<br />

vorigen Abschnitt erwähnt, ist ein permanenter Austausch<br />

zwischen den beiden Gruppen nötig. So ist es<br />

für die Textgruppe erforderlich, eine ungefähre Vorstellung<br />

der Gesamtgestaltung <strong>und</strong> der Grafikelemente<br />

eines Plakates zu haben, um zwischen Texten <strong>und</strong> Grafiken<br />

einen Bezug herstellen zu können. Außerdem<br />

wird die Gestaltungsgruppe Rückmeldung geben, ob<br />

die Textblöcke passend erstellt wurden oder aufgr<strong>und</strong><br />

gestalterischer Anforderungen ggf. noch überarbeitet<br />

werden müssen, z.B. wenn sie für die geplanten Plakate<br />

zu umfangreich geworden sind.<br />

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Leitfaden:<br />

Text - Allgemeine Gestaltungshinweise<br />

Vorgaben<br />

• Anzahl der Plakate festlegen<br />

• Größe der Plakate festlegen<br />

• Anmutung der Plakate festlegen<br />

Gliederung<br />

• Titelüberschrift in auffälliger Größe erstellen<br />

• klare logische Gliederung der verwendeten<br />

Textblöcke<br />

• Platz für Bilder <strong>und</strong> Grafiken vorsehen<br />

Titel<br />

• klar <strong>und</strong> hervorstechend: eventuell provokativen<br />

Schrifttyp oder Farbgebung wählen<br />

Absätze<br />

• Größe von Absätzen: 8 bis 12 Zeilen, möglicherweise<br />

<strong>mit</strong> Zwischenüberschriften<br />

Schrift<br />

• Text dient der übersichtlichen Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />

Informationen <strong>und</strong> als beschreibendes<br />

Element für Bilder <strong>und</strong> Grafiken<br />

• lesbar (Schriftfarbe <strong>und</strong> –typ) <strong>und</strong> genügend<br />

groß (im Abstand von 3 - 4 m lesbar), Kleinbuchstaben<br />

mindestens 8 mm, Grossbuchstaben<br />

<strong>und</strong> Zahlen mindestens 10 mm (am<br />

besten ausprobieren...)<br />

• Richtwerte sind: für Texte zwischen 20 <strong>und</strong> 30<br />

Punkten, für Zwischenüberschriften etwas<br />

größer (40 bis 50 Punkte), für große Überschriften<br />

etwa 140 Punkte (ca. 10 cm hoch). Es<br />

können natürlich auch andere Größen verwendet<br />

werden.<br />

Bilder<br />

• "Eyecatcher" eines Plakats dienen als<br />

beschreibendes oder ergänzendes Element<br />

zur Ver<strong>mit</strong>tlung von Informationen auf einer<br />

stärker gefühlsbetonten Ebene<br />

• Bildgröße ausgewogen im Verhältnis zu den<br />

Textblöcken<br />

Grafiken<br />

•<br />

visuelle Strukturierung des Inhalts: Grafiken<br />

sagen aus, was <strong>mit</strong> Worten nur schwer zu<br />

sagen ist<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Die nachfolgende Checkliste ist gut geeignet, die kreative<br />

Arbeit zu strukturieren.<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Gestalten am Computer<br />

Plakate erstellen<br />

Für die Bearbeitung an Computern gibt es verschiedene<br />

Software, die Ihnen helfen kann, die Arbeit Ihrer<br />

Gruppe zu professionalisieren. Die einfachste <strong>und</strong><br />

am meisten verbreitete Software ist Microsoft Office<br />

<strong>mit</strong> den Programmen MS Powerpoint <strong>und</strong> MS Word.<br />

Mit beiden Programmen lassen sich in "überschaubarer"<br />

Zeit Plakate <strong>gestalten</strong>, doch sind Sie da<strong>mit</strong> in<br />

Ihrer Gestaltungsfreiheit stark eingeschränkt, da es<br />

sich primär um Textverarbeitungsprogramme handelt.<br />

Professioneller arbeiten lässt sich <strong>mit</strong> Grafikprogrammen<br />

wie Adobe Photoshop. Dessen Handhabung ist<br />

jedoch komplex <strong>und</strong> die Arbeit kann deswegen zu Beginn<br />

etwas frustrierend sein. Mit Adobe Indesign oder<br />

QuarkXPress lässt sich sehr effizient <strong>und</strong> auf einem<br />

hohen Niveau arbeiten. Diese zwei Programme werden<br />

üblicherweise in der professionellen Druckvorstufe<br />

eingesetzt.<br />

Bilder bearbeiten<br />

Bilder lassen sich am einfachsten <strong>mit</strong> Grafikprogrammen<br />

wie z.B. Adobe Photoshop, Paintshop oder vergleichbarer<br />

Software bearbeiten. Das Bildmaterial<br />

muss von guter Qualität sein, da der Betrachter immer<br />

zuerst die Bilder sieht. Es empfiehlt sich Bilder im Format<br />

TIFF (Tagged Image File Format) zu speichern, um<br />

eine hochauflösende Qualität zu erreichen. Sollte nicht<br />

genügend Speicherplatz vorhanden sein, kann auch<br />

das Format JPEG (Joint Photographic Experts Group)<br />

benutzt werden. Die Auflösung ist geringer, genügt in<br />

der Regel aber den Ansprüchen <strong>und</strong> belegt weniger<br />

Speicherplatz. Sie sollten nach Möglichkeit Bilder <strong>mit</strong><br />

eine Auflösung von 300 dpi (Bildpunkte pro Zoll) wählen,<br />

da<strong>mit</strong> sie dem Druck genügen.<br />

Die Farbigkeit von Bildern hat einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Aussage z.B. die Ernsthaftigkeit oder<br />

Glaubwürdigkeit eines Plakats. So gelten schwarzweiße<br />

Bilder als seriös <strong>und</strong> glaubwürdig <strong>und</strong> farbige<br />

eher als Unterhaltung. Sie sind jedoch aufgr<strong>und</strong> der<br />

Sehgewohnheiten der Betrachter in der Regel zu favorisieren.<br />

Textbearbeitung für Plakate<br />

Die Texte bearbeiten Sie am besten <strong>mit</strong> den Programmen<br />

MS Word, StarOffice oder einfach in einem Text-<br />

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editor-Programm. Es ist möglich in den Grafikprogrammen<br />

QuarkXpress bzw. Indesign direkt zu texten,<br />

einfacher ist es jedoch den Text in einem Textprogramm<br />

komplett zu bearbeiten <strong>und</strong> ihn später zu importierten.<br />

Es empfiehlt sich eine serifenlose Schrift zu wählen,<br />

da sie dem Text eine natürliche Übersichtlichkeit verleiht.<br />

Serifenlose Schrift: Beispiel<br />

Serifenschrift: Beispiel<br />

Serifenbetonte Schrift: Beispiel<br />

Ein weiteres Gestaltungs<strong>mit</strong>tel ist die Wahl zwischen<br />

Flatter- oder Blocksatz bzw. zentrierter Schreibweise:<br />

Blocksatz<br />

Der Flattersatz lässt sich am leichtesten lesen, sieht jedoch<br />

oft etwas nervös aus. Der Blocksatz kommt oft etwas<br />

schwer daher, doch Textblöcke lassen sich so am<br />

übersichtlichsten ordnen. Zentrierte Schreibweise ist<br />

am schwierigsten einzusetzen, da sie sich immer an<br />

zwei Seiten orientiert <strong>und</strong> so kaum noch andere Gestaltungselemente<br />

zulässt.<br />

Flattersatz<br />

Der Flattersatz lässt sich am leichtesten lesen,<br />

sieht jedoch oft etwas nervös aus. Der Blocksatz<br />

kommt oft etwas schwer daher, doch Textblöcke lassen<br />

sich so am übersichtlichsten ordnen. Zentrierte<br />

Schreibweise ist am schwierigsten einzusetzen,<br />

da sie sich immer an zwei Seiten orientiert <strong>und</strong> so<br />

kaum noch andere Gestaltungselemente zulässt.<br />

Zentriert<br />

Der Flattersatz lässt sich am leichtesten lesen,<br />

sieht jedoch oft etwas nervös aus. Der Blocksatz<br />

kommt oft etwas schwer daher, doch Textblöcke<br />

lassen sich so am übersichtlichsten ordnen. Zentrierte<br />

Schreibweise ist am schwierigsten einzusetzen,<br />

da sie sich immer an zwei Seiten orientiert <strong>und</strong><br />

so kaum noch andere Gestaltungselemente zulässt.<br />

Die nachfolgende Checkliste Plakat soll Ihrer Ausstellungsgruppe<br />

dabei helfen ihre Arbeit systematisch<br />

vorzubereiten:


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Basteln <strong>und</strong> Modellieren<br />

Neben Informationselementen sind anschauliche Ausstellungselemente<br />

ein wichtiger Bestandteil von <strong>Ausstellungen</strong>.<br />

Dabei kann es sich sowohl um interaktive<br />

Elemente <strong>und</strong> Anschauungsmodelle handeln als auch<br />

um Objekte. Diese können als "Eyecatcher" fungieren<br />

oder als sinnliches Objekt zum Anfassen. Häufig<br />

sind diese Elemente die dreidimensionalen "Veranschaulicher"<br />

der Ausstellung. Ihre Herstellung erfolgt<br />

sehr unterschiedlich, je nach Funktionsweise <strong>und</strong> Gestaltungsanspruch.<br />

Ein geeignetes Objekt wäre beispielsweise<br />

ein Arrangement von Rohstoffen oder Endprodukten<br />

des Ausstellungsthemas (aus Holz, Papier,<br />

Wasser, Boden, Sand, Steinen, Baumrinde, Stoffen<br />

etc.).<br />

Sie können jegliche Materialien für Bau <strong>und</strong> Gestaltung<br />

einsetzen: Papier <strong>und</strong> Pappe, Gips, Ton, Holz,<br />

Metalle, Stoffe <strong>und</strong> Kunststoffe jeder Art. Es gilt nur<br />

eine Regel: Geizen Sie nicht <strong>mit</strong> Modellen, aber setzen<br />

Sie die Objekte gezielt ein. Außerdem müssen Sie<br />

darauf achten, dass Modelle stabil <strong>und</strong> funktionstüchtig<br />

gebaut werden. Nicht selten überlebt eine Modelllandschaft<br />

nicht einmal den Transport zum Ausstellungsort.<br />

Wichtig: Für eine Ausstellung im Freien müssen Sie<br />

<strong>und</strong> Ihre Ausstellungsgruppe beachten, dass Sie Materialien<br />

verwenden, die der Witterung standhalten. Sonne<br />

<strong>und</strong> Regen sollten dem Objekt nicht allzu schnell<br />

zusetzen. Auf unbeschichtetes Papier <strong>und</strong> Pappe sollte<br />

deshalb verzichtet werden.<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Aus Gründen der Nachhaltigkeit empfehlen wir Ihnen<br />

die anzufertigenden Objekte aus Materialien herzustellen,<br />

die sonst in den Müll wandern würden. Da<strong>mit</strong><br />

soll die Lebensdauer des auch als Rohstoff zu<br />

betrachtenden "Mülls" verlängert <strong>und</strong> es sollen wertvolle<br />

Ressourcen geschont werden. Außerdem erscheint<br />

es sinnvoll in einem Projekt, das sich <strong>mit</strong> Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Naturschutz auseinandersetzt, dieses auch<br />

konsequent auf der Ebene der Umsetzung <strong>und</strong> Darstellung<br />

zu berücksichtigen.<br />

Auch andere Reststoffe, beispielsweise aus der Tischlerei,<br />

können Sie <strong>und</strong> Ihre Ausstellungsgruppe natürlich<br />

für kleinere oder auch größere Arbeiten verwerten<br />

(Restholzkiste, Restmetallkiste). Wichtig ist vor allem,<br />

dass die Ausstellungsgruppe erst einmal sichtet, was<br />

an Materialien schon vorhanden ist <strong>und</strong> was man da<strong>mit</strong><br />

anfangen kann, ohne einen riesigen Aufwand zu<br />

betreiben. Natürlich lässt sich nicht immer alles konsequent<br />

aus recyceltem Material herstellen. Besonders<br />

die Verbindungselemente müssen in ausreichender<br />

Menge vorhanden sein <strong>und</strong> auch funktionieren.<br />

Auf die Vielfalt möglicher Modelle, Objekte etc. <strong>und</strong><br />

deren Erstellung wollen wir im nachfolgenden Beispiel<br />

nur exemplarisch eingehen. Sollten die konkreten Umsetzungsideen<br />

oder –techniken Ihrer Gruppe nicht genügen,<br />

um das geplante Modell zu erstellen, empfiehlt<br />

es sich Experten in Ihrem Umfeld zu Rate zu ziehen<br />

(aktive Kollegen, Gruppen<strong>mit</strong>glieder oder Elternteile).<br />

Häufig ist Modellbau-Know-how auch außerhalb Ihrer<br />

Einrichtung im Ort oder Stadtteil vorhanden (z.B.<br />

in Schulen, Kirchengemeinden, Jugendverbänden <strong>und</strong><br />

Vereinen). Kleine <strong>und</strong> <strong>mit</strong>tlere Handwerksbetriebe<br />

sind oft ebenfalls bereit aktive Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

bei ihrer Arbeit zu unterstützen.<br />

Im Folgenden einige Anregungen für die Umsetzung<br />

verschiedener Tiermodelle:<br />

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Beispiel: Herstellen von Tiermodellen aus<br />

Wertstoffen<br />

Für den Bau der Tiermodelle Schmetterling, Maus<br />

<strong>und</strong> Raupe bieten sich Tetra Paks an. Das Material<br />

ist ohnehin licht- <strong>und</strong> wasserbeständig <strong>und</strong><br />

eignet sich auch wegen seiner Materialstärke<br />

hervorragend zum Falten <strong>und</strong> Knicken. Natürlich<br />

ist ein dreidimensionales Verständnis der späteren<br />

Form Voraussetzung für die Entwicklung<br />

des Gr<strong>und</strong>schnittes aus den ehemaligen Getränkeverpackungen.<br />

Durch Reduzieren der Form<br />

auf das Wesentliche (Stilisieren) können Sie <strong>mit</strong><br />

Ihrer Gruppe aber relativ problemlos eine geeignete<br />

Variante finden.<br />

Für die Verbindung der einzelnen Elemente können<br />

Draht, Heftzwecken, Bindfaden oder Schrauben<br />

verwendet werden. Ungeeignet ist jede Form<br />

von Kleber, auch Silikonheißkleber, da er unnötig<br />

die Umwelt belastet <strong>und</strong> keine dauerhafte Verbindung<br />

gewährleistet.<br />

Anleitung Schmetterling<br />

Mit Metallresten werden der Korpus <strong>und</strong> die<br />

Spannbreite der Flügel festgelegt. Die Flügel an<br />

sich können aus Tetra Pak ausgeschnitten <strong>und</strong> an<br />

der Metallbasis <strong>mit</strong> Draht befestigt werden. So<strong>mit</strong><br />

können die Flügel des Schmetterlings später<br />

variiert (gebogen) werden.<br />

Anleitung Maus<br />

Wie oben beschrieben wird die Gr<strong>und</strong>form der<br />

Maus auf das auseinander gefaltete Tetra Pak<br />

übertragen <strong>und</strong> später in eine dreidimensionale<br />

Form gebracht. Alle Details der Maus können<br />

ebenfalls zurechtgeschnitten <strong>und</strong> angefügt<br />

werden. Draht oder Heftzwecken bieten sich zur<br />

Verbindung an.<br />

Anleitung Raupe<br />

Aus r<strong>und</strong> ausgeschnittenen Tetra Pak Teilen oder<br />

r<strong>und</strong> ausgesägten oder gebohrten Holzstückchen,<br />

die auf einen Draht aufgereiht werden,<br />

kann eine Raupe dargestellt werden. Die Kreise<br />

sollten größer <strong>und</strong> wieder kleiner werden, um<br />

eine Bauchigkeit der Raupe zu symbolisieren.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

3 Abschluss des Ausstellungsprojektes<br />

3.1 Präsentation der Ausstellung<br />

Wenn die Ausstellung zum Ende des Projektes zum<br />

ersten Mal öffentlich präsentiert wird, ist der Moment<br />

gekommen, auf den Ihre Gruppe die ganze Zeit hingearbeitet<br />

hat. Die jungen Ausstellungsmacher erhalten<br />

erstmals eine Rückmeldung von außen. Sie erfahren<br />

Anerkennung, Lob oder Kritik. Deshalb ist es sehr<br />

wichtig, dass dieser öffentliche Auftritt angemessen<br />

begangen wird. Vielleicht gibt es einen kleinen Festakt,<br />

eine Vernissage oder eine Ausstellungseröffnung<br />

durch den Schuldirektor, die Bürgermeisterin oder den<br />

Vorsitzenden eines großen Umweltverbandes. Als angemessenes<br />

Rahmenprogramm zur Ausstellungseröffnung<br />

könnte auch eine zum Thema passende Theateraufführung,<br />

musikalische Vorführung oder Lesung<br />

stattfinden. Ihre Gruppe wird sicherlich viele Ideen haben,<br />

welches Rahmenprogramm für diesen großen Tag<br />

interessant ist <strong>und</strong> durchgeführt werden soll.<br />

Da<strong>mit</strong> dieser Tag gelingt, ist eine sorgfältige <strong>und</strong> vor<br />

allem auch rechtzeitige Planung erforderlich:<br />

• Die Ausstellungsräume müssen ausgewählt <strong>und</strong><br />

ggf. hergerichtet werden. Die Verfügbarkeit der<br />

notwendigen Technik muss sichergestellt werden.<br />

• Das Rahmenprogramm muss geplant <strong>und</strong><br />

organisiert werden: Externe Redner für die<br />

Eröffnung, Theater- oder Musikgruppen müssen<br />

rechtzeitig angefragt, informiert <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

dem Konzept vertraut gemacht werden.<br />

• Die Einladungen <strong>und</strong> die Werbung müssen<br />

rechtzeitig auf den Weg gebracht werden.<br />

• Die Arbeiten im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Aufbau<br />

<strong>und</strong> der Betreuung (Führungen, Erklärungen,<br />

Begleitung von Spielen etc.) der Ausstellung<br />

<strong>und</strong> bei der Durchführung des Rahmenprogramms<br />

müssen in der Gruppe verteilt werden.<br />

Hilfestellung bei der Planung gibt der Leitfaden Planung<br />

der Präsentation. Zur Vorbereitung des Betreuungspersonals<br />

<strong>und</strong> zu einem Rahmenprogramm <strong>mit</strong><br />

Aufführungen <strong>und</strong> Aktionen werden im Folgenden<br />

noch einige Hinweise gegeben.<br />

Betreuungspersonal<br />

Für eine überzeugende Präsentation der Ausstellung<br />

ist es wichtig, dass die Verantwortlichen gut auf ihre<br />

Aufgabe vorbereitet sind. Gerade bei der Betreuung<br />

der Ausstellungselemente sind Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse<br />

gefordert, die über das inhaltliche Verstehen des<br />

Ausstellungsthemas hinaus reichen. "Experten" zum<br />

Thema sind im Laufe der Ausstellungserstellung alle<br />

Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> Ihrer Gruppe geworden. Fühlen<br />

sie sich auch so sicher, dass sie ihre Ergebnisse<br />

vortragen können? Probeführungen durch die Ausstellung<br />

sind eine gute Methode, die inhaltlichen Kenntnisse<br />

aufzufrischen <strong>und</strong> Unsicherheiten zu verringern.<br />

Manchmal sind noch ein paar Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

erforderlich, um alle Zusammenhänge auch richtig<br />

erklären zu können.<br />

Nicht jeder ist ein guter Redner! Wie bei allen Aufgaben<br />

des Projektes, werden Sie <strong>mit</strong> Ihrer Gruppe auch<br />

hier eine Auswahl treffen: Wer kann besonders gut vortragen,<br />

traut sich laut <strong>und</strong> deutlich vor Publikum zu<br />

sprechen? Wichtig ist, dass für diese Aufgabe genügend<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche ausgewählt werden, da<strong>mit</strong><br />

auch bei Ausfällen eine Betreuung der Ausstellung<br />

gewährleistet ist. Zur Vorbereitung kann eine kleine<br />

"Präsentationsschulung" ratsam sein, bei der Tipps zu<br />

Sprache, Körpersprache, Auftreten <strong>und</strong> angemessener<br />

Kleidung gegeben werden. Die bei der Ausstellungspräsentation<br />

gemachten Erfahrungen werden die Ausstellungsmacher<br />

auch bei anderen öffentlichen Auftritten<br />

gut gebrauchen können.<br />

Rahmenprogramm <strong>mit</strong> Aufführungen <strong>und</strong> Aktionen<br />

Spektakuläre Aktionen können dazu eingesetzt werden,<br />

Publikum zur Ausstellung zu locken. Mit Aufführungen<br />

<strong>und</strong> Aktionen können aber auch die Botschaften<br />

der Ausstellung noch einmal auf einem anderen Weg<br />

an das Publikum herangetragen werden. Wenn die<br />

Gruppe Lust, Ideen <strong>und</strong> die notwendigen Fähigkeiten<br />

hat, kann sie das Rahmenprogramm eigenständig bestreiten.<br />

Aufführungen <strong>und</strong> Aktionen, die Ihre Gruppe<br />

zur Ausstellung durchführt, bedürfen natürlich einer<br />

intensiven Vorbereitung. Es muss genau überlegt werden,<br />

was die Gruppe vorführen möchte <strong>und</strong> was sie dafür<br />

benötigt (Kostüme, Requisiten, Instrumente). Auch<br />

muss genug Zeit für Proben eingeplant werden.<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Wenn die Gruppe <strong>mit</strong> der Präsentation ihrer Ausstellung<br />

schon ausgelastet ist, sollte sie sich Verstärkung<br />

von außen holen. Dies können andere Schulklassen<br />

oder Jugendgruppen sein. Wenn sich ein Sponsor findet,<br />

kann auch eine professionelle Theater- oder Musikgruppe<br />

engagiert werden. In jedem Fall muss aber<br />

sichergestellt werden, dass die externen Künstler <strong>und</strong><br />

Akteure <strong>mit</strong> den Inhalten <strong>und</strong> Botschaften der Ausstellung<br />

vertraut gemacht werden <strong>und</strong> ihr Programm darauf<br />

abstimmen.<br />

Für einen reibungslosen Ablauf des Programms ist es<br />

wichtig, dass es einen detaillierten Ablaufplan gibt<br />

<strong>und</strong> dass klar ist, wer wann welche Aufgaben zu übernehmen<br />

hat <strong>und</strong> wer einspringt, falls jemand ausfällt.<br />

Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Inszenierung<br />

auf die räumlichen Gegebenheiten <strong>und</strong> die<br />

technischen Möglichkeiten abgestimmt wird.<br />

Leitfaden: Planung der Präsentation<br />

Der nachfolgende Leitfaden hilft Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Gruppe<br />

die Präsentation der Ausstellung gut zu planen <strong>und</strong><br />

angemessen vorzubereiten.<br />

Ausstellungsräume<br />

• Wo wird die Ausstellung gezeigt?<br />

Die Räumlichkeiten müssen nicht nur ausreichende<br />

Fläche bieten, sondern der Zuschnitt<br />

muss auch so sein, dass die Ausstellung dem<br />

Konzept entsprechend aufgebaut werden kann.<br />

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Technische Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Ausstattung<br />

• Welche technischen Installationen sind für<br />

die Präsentation der Ausstellung erforderlich?<br />

Es ist zu klären, welche Infrastruktur an den Veranstaltungsorten<br />

gegeben sein muss (z.B. Licht,<br />

Verdunklungsmöglichkeit für Diaschauen <strong>und</strong><br />

Filmvorführungen, Stromanschluss, Wasseranschluss,<br />

Abwasseranschluss).<br />

• Welche Werkzeuge <strong>und</strong> technischen Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

werden zum Aufbau <strong>und</strong> zum Betrieb der<br />

Ausstellung benötigt?<br />

Besondere Werkzeuge <strong>und</strong> Hilfs<strong>mit</strong>tel sollten<br />

zum festen Bestand der Ausstellung gehören.<br />

Transport<br />

•<br />

Wie kann die Ausstellung transportiert<br />

werden?<br />

Eine oftmals entscheidende Frage beim Einsatz<br />

von Wanderausstellungen ist der Transportaufwand<br />

vor allem im Hinblick auf das erforderliche<br />

Fahrzeug <strong>und</strong> das Personal. Aber auch der<br />

Aufwand für die notwendigen Transportverpackungen<br />

<strong>und</strong> die Hilfs<strong>mit</strong>tel zum Hantieren <strong>mit</strong><br />

den Ausstellungselementen sind zu beachten.


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Aufbauanleitung<br />

• Ist eine Aufbauanleitung erforderlich?<br />

Bei komplexeren <strong>Ausstellungen</strong>, die womöglich<br />

noch eine bestimmte Zuordnung der Ausstellungselemente<br />

zueinander erfordern, sowie bei<br />

komplizierteren Elementen, die vor Ort zusammengesetzt<br />

werden müssen, ist eine übersichtliche,<br />

möglichst bebilderte Aufbauanleitung unverzichtbar.<br />

Einladung <strong>und</strong> Werbung<br />

• Wer soll persönlich zur Ausstellungseröffnung<br />

eingeladen werden?<br />

Prominente Ehrengäste stärken das Ansehen der<br />

Ausstellung <strong>und</strong> der Ausstellungsmacher <strong>und</strong><br />

erhöhen das Interesse auf Seiten der Presse für<br />

die Veranstaltung. Der Presse sollten gesonderte<br />

Gespräche, Führungen etc. angeboten werden.<br />

Mitschüler, Eltern, Verwandte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der<br />

Ausstellungsmacher bilden den Gr<strong>und</strong>stock der<br />

Ausstellungsbesucher.<br />

• Wie soll für die Eröffnung geworben werden?<br />

Relativ einfache Werbewege sind der Lokalteil<br />

der Zeitung, am einfachsten ist wahrscheinlich<br />

eine Ankündigung im Veranstaltungskalender,<br />

Plakate u.a. in Geschäften, Stadtteil- <strong>und</strong> Jugendzentren<br />

oder Handzettel, die z.B. auf Märkten<br />

oder bei Veranstaltungen verteilt werden.<br />

Nachfolgend finden Sie einen Leitfaden für die Planung<br />

<strong>und</strong> Durchführung von Aktionen wie Theateraufführungen,<br />

Lesungen oder Modenschauen. Viele der Anregungen<br />

sind ebenfalls geeignet, um Aktionen externer<br />

Gruppen vorzubereiten.<br />

Aktions-Leitfaden:<br />

Aussagen <strong>und</strong> Atmosphäre<br />

• Was soll die Aktion / Aufführung<br />

transportieren?<br />

• Welche Atmosphäre wird für<br />

die Aktion gebraucht?<br />

Raum <strong>und</strong> Technik<br />

• Wo <strong>und</strong> <strong>mit</strong> wie vielen Zuschauern soll die<br />

Aktion stattfinden?<br />

• Wie soll der Raum ausgestattet sein? Wie<br />

wird aufgebaut?<br />

• Welche technischen Möglichkeiten (Licht, Ton<br />

usw.) gibt es, um die gewünschte Stimmung<br />

zu erzeugen? Wird Musik gespielt <strong>und</strong> soll es<br />

eine multimediale Begleitung geben?<br />

• Welche Technik steht zur Verfügung? Welche<br />

Technik muss <strong>mit</strong>gebracht werden?<br />

Ablauf<br />

• Wie soll der Ablauf aussehen? Welche<br />

Programmpunkte sind geplant? (Überlegungen<br />

zu Moderation, Länge der Vorführung,<br />

Anzahl der Mitwirkenden etc.)<br />

Bühnenbild <strong>und</strong> Requisiten<br />

• Wie soll das Bühnenbild aussehen? Welche<br />

Requisiten werden benötigt?<br />

Aufgabenverteilung<br />

•<br />

Wer macht was? (Akteure, Musiktechnik,<br />

Lichttechnik, Bühnentechnik/Vorhang,<br />

Betreuung der Akteure)<br />

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

3.2 Erfolgskontrolle I:<br />

Wurden die Ziele der Ausstellung<br />

erreicht?<br />

Zum Abschluss eines Ausstellungsprojektes ist zu<br />

klären, ob die Ausstellung bei den Besuchern "ankommt"<br />

– ob sie ihnen gefällt, ob sie verständlich ist,<br />

ob sie Verständnis <strong>und</strong> Wissen zu den behandelten<br />

Sachverhalten ver<strong>mit</strong>telt usw. Die Antworten auf diese<br />

Fragen sind eine wesentliche Rückmeldung für Ihre<br />

Ausstellungsgruppe. Sie geben Aufschluss darüber,<br />

ob das didaktische Konzept der Ausstellung aufgegangen<br />

ist, ob die gesteckten Ziele erreicht werden<br />

konnten. Mit diesem Wissen kann die Ausstellung<br />

gegebenenfalls noch verbessert werden, z.B. durch<br />

Ergänzung um ein interaktives Element. Das Wissen ist<br />

für Sie <strong>und</strong> Ihre Gruppe aber vor allen Dingen nützlich<br />

für eine bessere Planung <strong>und</strong> Erstellung neuer <strong>Ausstellungen</strong>.<br />

Außerdem setzen sich die Mitglieder Ihrer<br />

Ausstellungsgruppe dabei <strong>mit</strong> den Interessen <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen der Ausstellungsbesucher auseinander<br />

<strong>und</strong> lernen so andere Perspektiven <strong>und</strong> Sichtweisen<br />

auf das Ausstellungsthema kennen.<br />

Folgende Fragen sind zu beachten:<br />

• Gefallen <strong>und</strong> Interesse<br />

-<br />

-<br />

Sind die Besucher zufrieden <strong>mit</strong><br />

der Ausstellung insgesamt?<br />

Welche Ausstellungselemente stoßen bei den Besuchern<br />

auf mehr, welche auf weniger Interesse?<br />

- Welche Kritikpunkte haben die Besucher?<br />

• Verständlichkeit <strong>und</strong> Informationsgehalt<br />

-<br />

-<br />

Sind die wesentlichen Botschaften<br />

<strong>und</strong> Inhalte verstanden worden?<br />

Sind die in der Ausstellung angebotenen Informationen<br />

ausreichend oder gar zu viel?<br />

• Lerneffekt<br />

- Haben die Besucher neues Wissen erworben?<br />

-<br />

-<br />

Haben sich die Einstellungen<br />

der Besucher verändert?<br />

Nehmen die Besucher Anregungen für eine<br />

Veränderung ihres Verhaltens <strong>mit</strong>?<br />

Der Lerneffekt beim Besucher ist besonders schwer zu<br />

messen. Wissenschaftlich korrekt wäre eine Befragung<br />

der Besucher vor <strong>und</strong> nach dem Besuch der Ausstellung<br />

sowie eine weitere zeitlich versetzte Befragung,<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

um zu überprüfen, wie dauerhaft die festgestellten<br />

Veränderungen sind. Insbesondere die Veränderung<br />

von Einstellungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen hängt zudem<br />

von vielen Faktoren ab <strong>und</strong> lässt sich da<strong>mit</strong> nicht<br />

zweifelsfrei auf einen Ausstellungsbesuch zurückführen.<br />

Es gibt aber auch einfachere Methoden, <strong>mit</strong> denen<br />

sich Ihre Ausstellungsgruppe einen Eindruck über die<br />

Wirkung der Ausstellung verschaffen kann, wie im Folgenden<br />

dargestellt wird.<br />

Methoden der Erfolgskontrolle<br />

Eine mögliche Methode ist die Befragung der Besucher.<br />

Dies kann eine schriftliche oder mündliche Befragung<br />

durch die beteiligten Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

oder eine Gruppendiskussion <strong>mit</strong> den Besuchern bzw.<br />

einer ausgewählten Besuchergruppe sein. Eine weitere<br />

Möglichkeit ist die Durchführung von Ratespielen<br />

zu Ausstellungsinhalten sowie das Auslegen von<br />

Meinungskarten <strong>und</strong> Besucherbüchern (auch in elektronischer<br />

Form). Mit einem Quiz lässt sich vor allem<br />

überprüfen, ob die Inhalte der Ausstellung verstanden<br />

<strong>und</strong> "gespeichert" wurden. Meinungskarten <strong>und</strong> Besucherbücher<br />

geben in erster Linie Auskunft darüber,<br />

ob die Ausstellung den Besuchern gefallen hat. Die<br />

Beobachtung des Raumverhaltens der Besucher gibt<br />

Aufschluss über die Attraktivität einzelner Ausstellungselemente.<br />

Auch der Ausstellungsbesuch durch<br />

Bekannte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e unter einer bestimmten Fragestellung<br />

kann wertvolle Erkenntnisse liefern. Eine<br />

mögliche Frage könnte sein: "Fühlt ihr euch gut informiert<br />

zum Thema der Ausstellung oder hättet ihr zu bestimmten<br />

Aspekten gerne noch mehr erfahren?".<br />

Methoden der Erfolgskontrolle<br />

Folgende Methoden eignen sich für die Überprüfung<br />

der Ausstellungswirkung:<br />

• mündliche <strong>und</strong> schriftliche Befragung<br />

der Besucher<br />

• Gruppendiskussionen<br />

• Ratespiele zu Ausstellungsinhalten<br />

• Meinungskarten <strong>und</strong> Besucherbücher<br />

• Beobachtung des Raumverhaltens<br />

der Besucher


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

3.3 Erfolgskontrolle II:<br />

Was haben die am Ausstellungsprojekt<br />

beteiligten Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

gelernt?<br />

In Ausstellungsprojekten erwerben die beteiligten Kinder<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowohl inhaltliches Wissen als<br />

auch Schlüsselqualifikationen aus dem Bereich der<br />

Gestaltungskompetenz. Zur Überprüfung des inhaltlich<br />

Behandelten stehen klassische Messinstrumente<br />

wie Lernzielkontrollen, Lernstandserhebungen <strong>und</strong> andere<br />

Formen von aufgabenbasierten Testverfahren zur<br />

Verfügung. Lehrer sind in ihrer täglichen Berufspraxis<br />

darin geübt, aus dem, was in einer Unterrichtsreihe<br />

inhaltlich behandelt wurde, abschließende Klassenarbeiten<br />

oder Tests zu konstruieren. Deshalb soll es<br />

hier vor allem um die Frage gehen, wie Lernprozesse<br />

im Bereich der Gestaltungskompetenz untersucht werden<br />

können.<br />

Am Anfang steht eine klare Zielfrage: Was soll evaluiert<br />

werden? Nicht alle Kompetenzen, die im Folgenden genannt<br />

werden, können <strong>mit</strong> einem Ausstellungsprojekt<br />

ver<strong>mit</strong>telt werden. Deshalb ist es wichtig zu überlegen,<br />

in welchen Bereichen das Ausstellungsprojekt etwas<br />

bewirken soll, <strong>und</strong> genau diese Bereiche zum Gegenstand<br />

der Erfolgskontrolle zu machen.<br />

Untrennbar <strong>mit</strong> der Wahl der Methoden- <strong>und</strong> Kompetenzfelder<br />

ist eine zweite Was-Frage zu klären: Was<br />

wollen Sie genau wissen? Eine präzise Antwort auf diese<br />

zunächst trivial erscheinende Frage ist wichtig, wie<br />

zwei mögliche Ansätze verdeutlichen:<br />

• Soll der Lernzuwachs der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

(z.B. im Bereich der Planungskompetenz)<br />

festgestellt werden? Dafür sind zwei Erhebungen<br />

notwendig, die verglichen werden können: eine<br />

zu Beginn <strong>und</strong> eine zum Schluss des Projektes.<br />

• Soll herausgef<strong>und</strong>en werden, wie die Kinder <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> einzelne Projektbereiche (z.B. die<br />

Planung) eingeschätzt haben, wo Probleme oder<br />

besonders gelungene Phasen in der Projektplanung<br />

lagen? Solche Ergebnisse könnten zur Verbesserung<br />

von zukünftigen Projekten genutzt werden.<br />

Abschließend ist zu klären, wie die Rückmeldung eingeholt<br />

werden kann. Mögliche Instrumente sind Aufgaben<br />

(Tests) sowie mündliche <strong>und</strong>/oder schriftliche<br />

Befragungen der beteiligten Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong>.<br />

Je nach Art des Projektes können allerdings auch andere<br />

Formen wie Arbeitsproben, Präsentationen oder<br />

Diskussionen Aufschluss über den Erfolg des Ausstellungsprojektes<br />

geben.<br />

Wir haben uns in unseren Handreichungen vor allem<br />

auf Fragen beschränkt, da diese sowohl schriftlich als<br />

auch mündlich gestellt werden können <strong>und</strong> relativ problemlos<br />

auch in Aufgabenform übersetzbar sind. Klar<br />

ist jedoch: Jedes Untersuchungsinstrument hat seine<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile, so dass selten eine perfekte Lösung<br />

ohne Kompromisse möglich ist. Auch dazu zwei<br />

Beispiele:<br />

• Wie aussagekräftig sind beispielsweise Selbstauskünfte<br />

der Schüler über ihren eigenen Lernprozess<br />

("Ich kann jetzt besser rechnen als vorher")?<br />

• Wie offen äußern Schüler tatsächlich Kritik<br />

("Sie waren viel zu bestimmend!")?<br />

Die Wahl der Methode kann nur in Abhängigkeit von<br />

der konkreten Gruppensituation (Alter, Sozialstruktur<br />

<strong>und</strong> Gruppendynamik) getroffen werden. Im Allgemeinen<br />

empfiehlt es sich jedoch, persönliche oder die<br />

gemeinsame Arbeit betreffende Fragen schriftlich zu<br />

stellen <strong>und</strong> einen vertraulichen Umgang <strong>mit</strong> den Antworten<br />

(oder gar Anony<strong>mit</strong>ät) zuzusichern, um unerwünschte<br />

Effekte sozialer Erwünschtheit ("Meine Mitschüler<br />

waren die ganze Zeit über total motiviert!")<br />

oder Gefälligkeitsaussagen ("Alles super, ganz besonders<br />

Sie!") abzudämpfen.<br />

Wir empfehlen Ihnen, sich nicht <strong>mit</strong> überhöhten Erwartungen<br />

an eine Erfolgskontrolle selber unter Druck zu<br />

setzen: Eine wissenschaftlich sichere Messung von<br />

Kompetenzen erfordert externe Unterstützung <strong>und</strong><br />

kann <strong>und</strong> soll nicht von Ihnen in Einzelarbeit geleistet<br />

werden. Dennoch kann eine eigene Erfolgskontrolle Ihnen<br />

wichtige Aufschlüsse liefern darüber, was wie verstanden<br />

wurde <strong>und</strong> wo die gelungenen <strong>und</strong> problematischen<br />

Phasen des Projekts lagen.<br />

Sie finden nun eine Zusammenstellung von möglichen<br />

Fragestellungen in einzelnen Kompetenzfeldern. Die<br />

Bereiche lassen sich einzelnen Teilbereichen der Gestaltungskompetenz<br />

zuordnen <strong>und</strong> umfassen so<strong>mit</strong><br />

zentrale Lernziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung.<br />

Mit diesen Bausteinen, die übrigens frei kombinierbar,<br />

modifizierbar <strong>und</strong> erweiterbar sind, können<br />

Sie eine Rückmeldung einholen <strong>und</strong> Anhaltspunkte<br />

gewinnen, welche Wirkung die gemeinsame Arbeit in<br />

den einzelnen Kompetenzfeldern hatte.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Erfolgskontrolle des Lernzuwachses<br />

im Bereich Gestaltungskompetenz<br />

Kompetenzen Allgemeine Fragestellungen Beispiel: Regenwald<br />

Kooperation Wie beurteilen die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

die Effektivität der gemeinsamen<br />

kooperativen Arbeit?<br />

Offenheit Haben die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

auch andere (z.B. kulturelle) Sichtweisen<br />

auf das Problem verstanden <strong>und</strong> gelernt,<br />

diese anzuerkennen?<br />

Motivation Für wie wichtig hielten/halten die Kinder<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> das Thema des<br />

Ausstellungsprojekts? Was fanden sie<br />

daran wichtig, was nicht?<br />

Wie verhalten sich die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

unmotivierten Gruppen<strong>mit</strong>gliedern<br />

gegenüber?<br />

Partizipation Haben die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> eigene<br />

Ideen zur Thematik eingebracht?<br />

Wie beurteilen die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

die selbstständige <strong>und</strong> selbst organisierte<br />

Arbeit <strong>und</strong> ihre Ergebnisse?<br />

Sind die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> daran<br />

interessiert, ihr Thema auch in der Öffentlichkeit<br />

darzustellen <strong>und</strong> dafür öffentlich<br />

einzutreten?<br />

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Was lief gut in der gemeinsamen Arbeit?<br />

Was kann man verbessern?<br />

Wie könnten ein Holzfäller <strong>und</strong> ein Indianer<br />

in Brasilien die Abholzung des<br />

Regenwalds beurteilen?<br />

Was an dem Projektthema „Regenwald“<br />

fandet ihr wichtig? Was fandet ihr eher<br />

unwichtig?<br />

Wie hast du reagiert, wenn jemand nicht<br />

<strong>mit</strong>gemacht hat in der Gruppenarbeit?<br />

Wie könntest du ihn oder sie gewinnen?<br />

Welche deiner eigenen Ideen <strong>und</strong> Vorschläge<br />

sind jetzt in der Ausstellung<br />

enthalten?<br />

Welche Aufgaben hast du dir im Projekt<br />

selber ausgesucht? Wie zufrieden bist<br />

du <strong>mit</strong> deinen Ergebnissen?<br />

Wollt ihr auch <strong>mit</strong> Fre<strong>und</strong>en, Verwandten<br />

<strong>und</strong> anderen Menschen über die<br />

Abholzung des Regenwalds sprechen?<br />

Falls ja: Mit wem <strong>und</strong> wie? Was kann<br />

man alles machen?


III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Planung Was würden die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

bei einem zukünftigen Projekt genauso,<br />

was anders machen?<br />

Wie würden sie ein Projekt zu einem anderen<br />

Thema planen?<br />

Zukunftsdenken Können die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> Zukunftsvisionen<br />

zur behandelten Thematik<br />

entwickeln <strong>und</strong> begründen?<br />

Interdisziplinarität<br />

Können die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> die<br />

Bezüge zwischen der Gegenwart <strong>und</strong><br />

der Zukunft herstellen?<br />

Können die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

verschiedene fachliche Zugänge zur<br />

Thematik erkennen <strong>und</strong> nutzen?<br />

Umsetzung Welche Arbeitsmethoden haben die Kinder<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> durch das Projekt<br />

besser kennen gelernt?<br />

Reflexion Hat das Thema etwas… / Was hat das<br />

Thema … <strong>mit</strong> dem Leben der Kinder <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> zu tun?<br />

Erkennen die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede in<br />

ihren Einstellungen zum Thema?<br />

Kennen die Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

Gründe, die Menschen <strong>und</strong>/oder sie<br />

selbst an einem besseren Handeln hindern?<br />

Angenommen, wir würden das Regenwald-Projekt<br />

noch mal machen: Was<br />

würdet ihr genauso, was anders machen?<br />

Angenommen, du bist <strong>mit</strong> der Planung<br />

eines Projekt zum Thema „Wasser“ beauftragt:<br />

Wie gehst du vor?<br />

Stell dir vor, du schaust 20 Jahre in die<br />

Zukunft: Wie könnte es dem Regenwald<br />

gehen? Woran liegt das? Ggf.: Könnte es<br />

auch anders aussehen?<br />

Sollen wir uns heute überhaupt <strong>mit</strong> der<br />

Zukunft des Regenwaldes beschäftigen?<br />

Begründe!<br />

Wie könnte man ein Regenwald-Projekt<br />

in verschiedenen Fächern bearbeiten?<br />

Welche neue Arbeitstechnik hast du im<br />

Projekt zum ersten Mal probiert / besser<br />

kennen gelernt?<br />

Was hat der Regenwald in Brasilien <strong>mit</strong><br />

unserem Leben hier in Deutschland zu<br />

tun?<br />

Was denkst du über das Problem der<br />

Abholzung des Regenwaldes? Wie denken<br />

andere darüber?<br />

Trägst du selber etwas zur Abholzung<br />

bei? Warum verhalten die Menschen<br />

sich nicht so, dass die Abholzung gestoppt<br />

werden muss?<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

IV. Praxisanregungen: Beispiele<br />

für <strong>Ausstellungen</strong> zu Umwelt- <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsthemen<br />

Im nachfolgenden Abschnitt finden Sie einige thematische<br />

Anregungen für die Erstellung von <strong>Ausstellungen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie praktische<br />

Beispiele für <strong>Ausstellungen</strong>, die von unterschiedlichen<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen zu verschiedenen Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsthemen erstellt wurden. Diese Beispiele<br />

sollen Ihnen einen kleinen Einblick geben, wie<br />

andere Gruppen der Herausforderung begegnet sind.<br />

Beschrieben werden dabei das Vorgehen der jeweiligen<br />

Gruppen sowie die Ziele, Zielgruppen <strong>und</strong> Inhalte,<br />

die von den Gruppen für ihre Ausstellung festgelegt<br />

wurden. Zur Illustration sind Arbeitsergebnisse<br />

abgebildet. Die Beispiele 1 (Textilien), 2 (Papier), 3<br />

(Wasser), 5 (Klimaschutz) <strong>und</strong> 6 (Biodiversität) wurden<br />

im Rahmen des Modellprojektes "Umweltausstellungen<br />

als Instrument der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Umweltbildung" entwickelt. Am Ende der<br />

Abschnitte finden Sie Beschreibungen der begleitenden<br />

Lehrerinnen, welche Wirkungen die Ausstellungsprojekte<br />

aus ihrer Sicht bei den beteiligten Schülern<br />

hatten.<br />

1 Kleidung / Textilien<br />

Kleidung ist ein Thema, das sich gut für die Bearbeitung<br />

<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> eignet: Kleidung<br />

ist "hautnah", ist ein Bestandteil täglicher Entscheidungen.<br />

Mode ist wichtig für soziale Zugehörigkeit<br />

aber auch Ausdruck von Individualität. Ältere Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche bestimmen heutzutage sehr stark<br />

<strong>mit</strong>, was für sie gekauft wird oder kaufen sich ihre<br />

Kleidung selbst. Kleidung bietet sich auch als Thema<br />

im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

an, da bei Herstellung, Nutzung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

von Kleidung zahlreiche soziale <strong>und</strong> ökologische Probleme<br />

auftreten. Dazu gehören u.a. Ressourcenverbrauch<br />

(Produktionsflächen, Wasserverbrauch, Energieverbrauch),<br />

Umwelteinwirkungen (Pestizide beim<br />

Anbau von Textilpflanzen, giftige Abwässer der Textilindustrie,<br />

Luftverunreinigung), Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

für Arbeiter <strong>und</strong> Verbraucher (Pestizide, Chemikalieneinsatz<br />

bei der Herstellung von Textilfasern, Chemikalienrückstände<br />

in der Kleidung) <strong>und</strong> die oft ausbeuterischen<br />

Arbeitsbedingungen bei der Herstellung.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Plakate zu den wichtigsten sozialen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Problemen<br />

• Kleidung als Ausstellungselemente (Plakattafeln<br />

aus Stoffen <strong>und</strong> Altkleidern)<br />

• Multimediaausstellung zu Mode, z.B. eine Website<br />

• ein "sehr großer" Modekatalog<br />

• Modefotographie<br />

• Neue Kleidung aus alten Kleidungsstücken<br />

oder Stoffen (Modenschau, Mode-Puppen)<br />

• Kleiderkollektion aus Wertstoffen z.B. Tetra<br />

Pak (Modenschau, Mode-Puppen)<br />

• "Kleiderberge", die den Kleidungsverbrauch<br />

sichtbar machen<br />

• Eimer <strong>mit</strong> blau gefärbtem Wasser, die zeigen, wie<br />

viel Abwasser beim Färben einer Jeans anfällt<br />

• eine Weltkarte, die die Reisewege einer Jeans von<br />

der Rohstofferzeugung bis zum Geschäft darstellt<br />

• Aktionsspiele<br />

• Fühlstationen <strong>mit</strong> verschiedenen Stoffsorten<br />

Beispiel BBS Osterholz-Scharmbeck:<br />

"Aus alt mach´ schick!"<br />

Der Wahlpflichtkurs Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie der Berufsbildenden<br />

Schule Osterholz-Scharmbeck erstellte<br />

im Schuljahr 2005/2006 eine Modekollektion <strong>und</strong><br />

eine Ausstellung zum Thema Textilien <strong>und</strong> Nachhaltiger<br />

Konsum. Die Entwürfe wurden in einer Modenschau<br />

<strong>und</strong> auf Plakattafeln vorgestellt.<br />

Ziele<br />

Ziel der Ausstellung <strong>und</strong> der Modenschau war es,<br />

Anstöße zu einem nachhaltigen Umgang <strong>mit</strong> Kleidung<br />

zu geben. Es sollte gezeigt werden, dass gut aufgearbeitete<br />

alte Kleidungsstücke schick <strong>und</strong> tragbar sind,<br />

dass Altkleider einfach zu schade zum Wegwerfen<br />

sind. Die Ausstellung sollte darüber hinaus Hintergründe<br />

zu den Sozial- <strong>und</strong> Umweltaspekten unseres<br />

derzeitigen Textilkonsums verdeutlichen.<br />

Zielgruppen<br />

Die Ausstellung richtet sich an Mitschüler im Alter<br />

von 16 bis 19 Jahren <strong>und</strong> insbesondere an junge Konsumentinnen,<br />

die kreativ, modebewusst, extrovertiert<br />

<strong>und</strong> mutig sind, aber meist nicht genug Geld für teure<br />

Modell-Kleidung haben.


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

Projektverlauf<br />

Nach Konzeption <strong>und</strong> Recherche wurden Text, Grafik<br />

<strong>und</strong> Bilddisplays am Computer erstellt, die dann auf<br />

die Ausstellungstafeln montiert wurden. Die Gesamtgestaltung<br />

<strong>mit</strong> Stelltafeln <strong>und</strong> Begleitelementen zum<br />

Anfassen (Kleidungsstücke etc.) wurde in Workshops,<br />

teils in den Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> teils zu Hause, fertig<br />

gestellt.<br />

Das Erstellen der Modekollektion erfolgte parallel. Im<br />

Textilworkshop wurden aus alten Kleidungsstücken<br />

<strong>und</strong> anderen Textilien neue Kleidungsstücke handwerklich<br />

hergestellt. Dabei wurden zunächst Entwürfe<br />

erstellt, viel probiert, verfeinert <strong>und</strong> schließlich abger<strong>und</strong>et.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

• Der Verbrauch an Kleidungsstücken<br />

ist in Deutschland sehr hoch.<br />

• In der Bekleidungsindustrie werden bei der<br />

Produktion viele Gifte <strong>und</strong> Chemikalien eingesetzt<br />

<strong>und</strong> viele Ressourcen verbraucht.<br />

• Die zurzeit bestehenden Arbeitsplätze im<br />

Textilbereich, insbesondere in den Ländern<br />

des "Südens" <strong>und</strong> Osteuropas, basieren<br />

auf der Ausbeutung der Arbeiter.<br />

• In Deutschland werden viele Kleidungsstücke<br />

fast neuwertig entsorgt.<br />

• Wir können durch die Aufbereitung alter<br />

Kleidungsstücke einen neuen Arbeitsmarkt<br />

schaffen <strong>und</strong> die Umwelt entlasten.<br />

Die Informationen befinden sich auf Text- <strong>und</strong> Bilddisplays<br />

<strong>und</strong> werden ergänzt durch Anschauungsmaterial<br />

aus unserer un<strong>mit</strong>telbaren Lebenswelt. Die Ausstellung<br />

schließt da<strong>mit</strong> an unsere Erfahrungen <strong>mit</strong> einem<br />

alltäglichen Produkt <strong>und</strong> Kulturgegenstand an, unserer<br />

Kleidung. Die Inhalte sind knapp <strong>und</strong> leicht verständlich<br />

dargestellt <strong>mit</strong> auffälligen Überschriften <strong>und</strong><br />

kurzen informativen Textblöcken im Wechsel <strong>mit</strong> Grafiken<br />

<strong>und</strong> ansprechenden Bildern. Die Ansprache ist<br />

eher emotional, insbesondere durch lebendige Kleidungsbeispiele,<br />

die schön <strong>und</strong> ansprechend gestaltet<br />

wurden. Im Mittelpunkt der Präsentation steht der<br />

optische Eindruck, die selbst erstellte Modekollektion.<br />

Dieser verbindet sich <strong>mit</strong> der Ausstellung zur Aussage:<br />

"Aus alt mach´ schick!". Dabei wird insbesondere<br />

die Wandlung der Kleidungsstücke (vorher - nachher)<br />

durch die Präsentation deutlich. Die Präsentation ver<strong>mit</strong>telt<br />

ein positives Image für selbst gemachte Mode<br />

<strong>und</strong> zeigt eigene Handlungsmöglichkeiten auf, <strong>mit</strong> denen<br />

Veränderungen beim Bekleidungskonsum erreicht<br />

werden können.<br />

Projektrückschau aus Sicht der begleitenden<br />

Lehrerin<br />

Für die Durchführung des Ausstellungsprojektes haben<br />

folgende Motivationen den Ausschlag gegeben:<br />

der Erwerb besonderer Qualifikationen im Bereich Bildung<br />

für Nachhaltige Entwicklung, Interesse am Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeit, Themen öffentlich,<br />

plakativ <strong>und</strong> professionell präsentieren zu können.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sind stolz auf ihre Arbeitsergebnisse<br />

<strong>und</strong> haben für sich selbst den Eindruck<br />

gewonnen, etwas gelernt zu haben. Die Ergebnisse<br />

sehen sehr gut aus <strong>und</strong> wir benutzen sie auch<br />

weiterhin in den nachfolgenden Wahlpflichtkursen<br />

"Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie". Die Projektarbeit hat es<br />

möglich gemacht, über einen längeren Zeitraum an<br />

einem Thema zu arbeiten <strong>und</strong> ein konkretes Produkt<br />

zu erstellen. Das ist sehr viel spannender <strong>und</strong> motivierender<br />

für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler als "normaler"<br />

Unterricht.<br />

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IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

2 Papier<br />

Papier als Thema für Schülerausstellungen zu wählen,<br />

ist nahe liegend, da es im Schulalltag allgegenwärtig<br />

ist. Papier ist durch unseren enormen Verbrauch<br />

<strong>mit</strong>tlerweile nicht nur zu einem brisanten Umweltthema<br />

geworden, seine Herstellung führt auch zu erheblichen<br />

sozialen Problemen. Für die Herstellung von Papier<br />

werden Wälder gerodet, indigene Völker, Wildtiere<br />

<strong>und</strong> -pflanzen verlieren ihre Lebensräume, der Energieverbrauch,<br />

Abwasser, Abluft <strong>und</strong> Abfälle belasten<br />

die Umwelt, Menschen leiden unter Wasser- <strong>und</strong> Luftverschmutzung.<br />

Aus diesen Themenbereichen können<br />

zahlreiche Aspekte in einer Ausstellung aufgegriffen<br />

werden.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Plakatausstellung zu den wichtigsten sozialen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Problemen<br />

• Ausstellungstafeln aus selbst gemachtem Papier<br />

• Papierschöpfen<br />

• Direkt-Recycling (aus alten Papiermaterialien z.B.<br />

Kalenderblättern, Straßenkarten werden kleine<br />

Produkte für den täglichen Gebrauch hergestellt,<br />

z.B. Briefumschläge oder Schachteln)<br />

• Rohstoffe als Anschauungsobjekte<br />

• Papierprodukte als Anschauungsobjekte<br />

• "Altpapierberge", die den Papierverbrauch<br />

abbilden<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> "Papierstapeln", die den<br />

Pro-Kopf-Papierverbrauch in verschiedenen<br />

Ländern sichtbar machen<br />

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• Thematische Aufbereitung als Multimediaausstellung:<br />

"Die papierlose Ausstellung"<br />

• Papierquiz<br />

Beispiel Gymnasium Sulingen: "Papier – es<br />

kommt darauf an, was man daraus macht"<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (Jahrgang 5<br />

<strong>und</strong> 6) des Gymnasiums Sulingen erstellte im Schuljahr<br />

2005/2006 eine Ausstellung zum Thema Papier.<br />

Ziele<br />

Ziel der Ausstellung ist es, mehr Menschen zu umweltbewusstem<br />

Handeln zu bewegen. Die Ausstellung will<br />

neben den wesentlichen Gr<strong>und</strong>lagen von Papierproduktion<br />

<strong>und</strong> der da<strong>mit</strong> zusammenhängenden Auswirkungen<br />

zeigen, dass Papierrecycling einen wichtigen<br />

Bestandteil des Umweltschutzes darstellt: Papier recyceln<br />

ist besser als Wegwerfen. Die Ausstellungsbesucher<br />

sollen zu einem sparsamen Umgang <strong>mit</strong> Papier,<br />

zur Sammlung von Altpapier <strong>und</strong> zum Kauf von<br />

Altpapierprodukten <strong>mit</strong> dem blauen Engel motiviert<br />

werden.<br />

Zielgruppen<br />

Hauptzielgruppe der Ausstellung sind Schüler der 5.<br />

bis 10. Klasse (ca. 11-17 Jahre), denen das Thema in<br />

den Pausen näher gebracht werden soll. Die Ausstellung<br />

soll auch ältere Mitschüler, Lehrer, Eltern z.B. an<br />

Projekttagen <strong>und</strong> auf Schulveranstaltungen ansprechen<br />

<strong>und</strong> informieren.<br />

Projektverlauf<br />

Zu Beginn des Projektes wurde von den Ausstellungsmachern<br />

überlegt, dass die Besucher Interesse an<br />

unterhaltsamen (Aktiv-) Elementen <strong>und</strong> auffälligen<br />

Darstellungen (groß, farbig, illustriert), knappen, informativen<br />

Texten <strong>und</strong> einer altersgerechten Sprache<br />

haben werden. Für vertiefende Informationen sollten<br />

Begleitmaterialien zur Verfügung stehen.<br />

Anschließend wurde der weitere Projektverlauf geplant.<br />

Inhalte <strong>und</strong> Bilder mussten recherchiert werden,<br />

Gestaltungsentwürfe wurden in einem Workshop erarbeitet.<br />

Es wurden Text-, Grafik- <strong>und</strong> Bilddisplays am<br />

Computer erstellt <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Hilfe eines Grafikprogramms


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

zu auffälligen Plakaten (6 Stück, Vierfarbdruck <strong>mit</strong> Texten<br />

<strong>und</strong> Bildern) verarbeitet. Sie konnten anschließend<br />

im Format DIN A0 gedruckt werden. Aktivelemente<br />

<strong>und</strong> Spiele sowie die Gesamtgestaltung <strong>mit</strong> Stelltafeln<br />

<strong>und</strong> Begleitelementen zum Anfassen wurden teils<br />

in den Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> teils in der Freizeit fertig<br />

gestellt.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

• Papiergeschichte: Hintergründe der Papierherstellung<br />

z.B.: Seit wann gibt es Papier? Woraus<br />

ist "historisches" Papier gemacht?<br />

• Papierherstellung: Wie ist der Prozess? Welche Einsatzstoffe<br />

brauchen wir dazu (Input: Wasser, Holz,<br />

Energie, Zusatzstoffe etc.)? Welche Folgen kennen<br />

wir (Abwasser, zerstörte Wälder, kranke Menschen,<br />

tote Flüsse <strong>und</strong> Seen, Luftverschmutzung)?<br />

• Papierprodukte: Wo benutzen wir überall Papier?<br />

• Papierverbrauch: Wie viel Papier verbraucht<br />

ein Mensch in Deutschland im Durchschnitt?<br />

• Recycling <strong>und</strong> andere Herstellungsmethoden:<br />

Wie kann man Papier auch anders herstellen?<br />

• Handlungsmöglichkeiten: Was können wir tun?<br />

Welche Recyclingprodukte können wir benutzen?<br />

Die Informationen werden über leicht verständliche<br />

Texte <strong>mit</strong> Zahlen, Daten, Fakten <strong>und</strong> Grafiken ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Die Ausstellungsplakate sind farbig <strong>und</strong> kontrastreich<br />

gestaltet. Anschauliche Modelle <strong>und</strong> Objekte,<br />

Mitmachaktionen <strong>und</strong> Spiele ergänzen die Ausstellung.<br />

Projektrückschau aus Sicht der begleitenden<br />

Lehrerin<br />

Die Schüler waren zu Projektbeginn vor allem daran interessiert,<br />

sich für den Umweltschutz einzusetzen. Sie<br />

wünschen sich eine saubere Umgebung ohne Müll. Im<br />

Projekt wollten sie Spaß haben <strong>und</strong> interessante Sachen<br />

machen. Vor allem ging es darum, sich neue Informationen<br />

zu verschaffen, neue Dinge zu lernen <strong>und</strong><br />

interessante Themen, die man aus dem Alltag nicht<br />

kennt, zu bearbeiten.<br />

Bei der Umsetzung fanden die Schüler besonders die<br />

Arbeit am Computer interessant. Daneben spielten<br />

Arbeitstechniken wie Bildrecherche, Bildbearbeitung<br />

etc. eine große Rolle. Wichtig für den Lernerfolg <strong>und</strong><br />

die erfolgreiche Umsetzung der Ausstellungsidee war,<br />

dass das Lernen im herkömmlichen Sinne hier nicht im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stand.<br />

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IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

3 Wasser<br />

Wasser ist lebenswichtig! Wir alle brauchen täglich<br />

Wasser. Jeder Tag beginnt für uns mehr oder weniger<br />

sofort <strong>mit</strong> dem Kontakt zu Wasser: in der Dusche, beim<br />

Frühstück, beim Zähneputzen <strong>und</strong> auf dem WC. Für<br />

Kinder hat, wenn sie nicht gerade wasserscheu sind,<br />

Wasser sehr viel <strong>mit</strong> Spaß zu tun: Baden gehen, Schiffchen<br />

schwimmen lassen, Dämme bauen. Der Alltag<br />

bietet so<strong>mit</strong> genug Anknüpfungspunkte für eine Beschäftigung<br />

<strong>mit</strong> dem Thema Wasser ("Wo komme ich<br />

<strong>mit</strong> Wasser im Alltag in Berührung? Wo brauche ich es?<br />

Wo habe ich Vergnügen <strong>und</strong> Erholung im <strong>und</strong> am Wasser?").<br />

Welche Bedeutung Wasser im Alltag hat, wird<br />

besonders deutlich beim Vergleich unserer Situation<br />

des Wasserüberflusses <strong>mit</strong> den Lebensbedingungen in<br />

Regionen, in denen es nicht genug oder kein sauberes<br />

Wasser gibt. Wasser ist aber nicht nur das wichtigste<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel des Menschen, sondern Voraussetzung<br />

für jedes Leben. Gewässer sind zudem die Lebensräume<br />

vieler Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. Wichtige Aspekte des<br />

Themas Wasser sind Wassergewinnung, Wasseraufbereitung,<br />

Abwasser, Wasserverschmutzung, Leben<br />

ohne sauberes Trinkwasser, Leben am <strong>und</strong> im Wasser,<br />

Schutz von Gewässern <strong>und</strong> Trinkwasservorräten sowie<br />

Freizeit <strong>und</strong> Tourismus am Wasser.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Ein endloses (blaues) Band <strong>mit</strong> Bildern<br />

<strong>und</strong> Texten, die den Weg eines Wassertropfens<br />

im Wasserkreislauf darstellen<br />

• Modell eines Bachs oder Teichs<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> einer vergleichenden Darstellung<br />

von Wasserverbräuchen in verschiedenen Ländern<br />

• Wasser-Quiz<br />

• Simulation eines Fließgewässers<br />

• Eimerpyramiden, die den Wasserverbrauch<br />

für verschiedene Zwecke darstellen<br />

• Wasserspartechnik im Haushalt (Spartasten,<br />

Perlatoren etc.)<br />

• Geschmackstest von Wasser verschiedener<br />

Herkunft<br />

• Wassermusik<br />

• Lesungen zu Wasserthemen<br />

• Aquarium <strong>mit</strong> Wasserlebewesen<br />

• Bau eines Brunnens, z.B. im Schulgarten<br />

• begleitend: Veranstaltungen an Wasserorten (See,<br />

Fluss, Schwimmbad, Wasserwerk, Klärwerk etc.)<br />

Beispiel Geschwister Scholl Realschule Embsen:<br />

"Der natürliche <strong>und</strong> der verbaute Bach"<br />

Die Klasse 7d der Geschwister Scholl Realschule in<br />

Embsen beteiligte sich im Schuljahr 2005/2006 an<br />

einem Projekt zur Renaturierung eines schulnahen<br />

Bachabschnittes der Illmenau. Diese Arbeiten wurden<br />

dokumentiert, Hintergründe wurden Unterrichts<br />

begleitend aufbereitet. Im Schuljahr 2005/2006 erstellte<br />

die Klasse (nun 8d) eine Ausstellung zu ihren<br />

Arbeiten <strong>und</strong> den Hintergründen des Projektes aus<br />

dem Vorjahr.<br />

Ziele<br />

Hauptziel der Ausstellung "Der natürliche <strong>und</strong> der verbaute<br />

Bach" ist es, den Lebensraum Bach <strong>mit</strong> seinen<br />

wichtigsten Aspekten im Kontext seiner Umgebung<br />

verständlich darzustellen. Dabei soll deutlich werden,<br />

dass aktiver Naturschutz für jeden machbar ist. Die<br />

Ausstellung soll das Engagement einer Schülergruppe<br />

für unsere gemeinsame Zukunft verdeutlichen.


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

Zielgruppe<br />

Die Ausstellung wurde konzipiert für Schüler aller<br />

Schulformen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Zu den Besuchern<br />

zählen Klassengruppen (z.B. zur Vorbereitung<br />

auf den eigenen Praxiseinsatz im Rahmen eines ähnlichen<br />

Renaturierungsprojektes, ggf. auch von anderen<br />

Schulen) sowie Eltern <strong>und</strong> Lehrer (in Pausen oder bei<br />

Veranstaltungen, z.B. am Tag der offenen Tür).<br />

Projektverlauf<br />

In einer konzeptionellen Vorbetrachtung wurde festgestellt,<br />

dass die Ausstellung wahrscheinlich häufig<br />

von anderen Schulklassen, also nicht freiwillig besucht<br />

wird. Nur wenige Besucher werden ein "echtes" Interesse<br />

an Naturschutzthemen haben. Deshalb wurden<br />

die Informationen der Ausstellung <strong>mit</strong> Unterhaltung<br />

verknüpft.<br />

Bis zur Projektwoche, in der die eigentliche Ausstellungsgestaltung<br />

stattfand, mussten die benötigten Inhalte<br />

<strong>und</strong> Bilder recherchiert werden.<br />

Bei der Ausstellungsumsetzung wurde in drei Gruppen<br />

parallel gearbeitet: Modellbau, Spiele <strong>und</strong> Aktivelemente<br />

sowie Plakatgestaltung <strong>mit</strong> Text, Bildern <strong>und</strong><br />

Grafiken. Auf der Gr<strong>und</strong>lage erster Gestaltungsentwürfe<br />

wurden Plakate am Computer <strong>mit</strong> Hilfe eines Grafikprogramms<br />

erstellt. Sie wurden anschließend im<br />

Format DIN A1 gedruckt <strong>und</strong> kaschiert. Modelle, Aktivelemente<br />

<strong>und</strong> Aufhängungen für die Plakate wurden<br />

im laufenden Unterricht fertig gestellt. Der Modellbau<br />

wurde in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> einem aktiven Elternteil<br />

aus der Klasse umgesetzt.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

Aspekte des verbauten <strong>und</strong> des renaturierten Baches<br />

• Folgen der Verbauung für Flora <strong>und</strong> Fauna<br />

• Lebensräume am Bach<br />

• Kulturlandschaftliche Nutzung<br />

• Renaturierung (Dokumentation der eigenen<br />

praktischen Arbeiten)<br />

Die in der Ausstellung dargestellten Informationen beziehen<br />

sich auf das Renaturierungsprojekt der Schulklasse.<br />

Der Bachabschnitt befindet sich in un<strong>mit</strong>telbarer<br />

Nähe der Geschwister Scholl Schule. Schüler<br />

können die Ergebnisse der Renaturierung jederzeit<br />

vor Ort besichtigen.<br />

Die einzelnen Ausstellungselemente haben keine festgelegte<br />

Reihenfolge. Es handelt sich vielmehr um eigenständige<br />

Einzelelemente. Um die Fragen eines<br />

Quiz zur Ausstellung beantworten zu können (Aktivelemente<br />

<strong>mit</strong> Leuchtdioden für richtige <strong>und</strong> falsche Antworten,<br />

Kausalkettenmodell), ist es jedoch ratsam die<br />

Informationstafeln zuerst zu lesen.<br />

Projektrückschau aus Sicht der begleitenden<br />

Lehrerin<br />

Die größte Motivation der beteiligten Schüler lag in<br />

der praktischen Arbeit sowohl im Rahmen der Bachrenaturierung<br />

als auch im Bereich der Ausstellungsgestaltung.<br />

Darüber hinaus haben einige Schüler eine<br />

gute Möglichkeit gesehen, neue Erfahrungen zu machen<br />

<strong>und</strong> Techniken zu erlernen. Das Interesse an Natur-<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz war vor allem bei der direkten<br />

Arbeit des Bachrückbaus ein weiterer Anreiz.<br />

Der Gewinn für die Gruppe ist, dass etwas Bleibendes<br />

<strong>und</strong> qualitativ Hochwertiges geschaffen wurde, von<br />

dem auch andere Schüler profitieren können. Für den<br />

Einzelnen war es besonders positiv, dass die kreative<br />

Arbeit Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung erfahren hat.<br />

Die praktischen Arbeitsanteile waren sehr hoch, Teamarbeit<br />

wurde gefördert.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

4 Ernährung<br />

Essen <strong>und</strong> Trinken sind für jeden Menschen ein wichtiges<br />

<strong>und</strong> direktes tägliches "Erlebnis". Ernährung ist<br />

aber auch <strong>mit</strong> vielen Problemen verb<strong>und</strong>en. Themen,<br />

die in einer Ausstellung aufgegriffen werden können<br />

sind z.B.: Lebens<strong>mit</strong>tel <strong>und</strong> ihre Herstellung, Transportwege,<br />

Saisonalität <strong>und</strong> Regionalität, ethische Überlegungen<br />

(z.B. Fleischkonsum etc.). Soziale Aspekte<br />

können zum einen über die soziale Funktion gemeinsamen<br />

Essens, Essensrituale etc. <strong>und</strong> zum anderen<br />

über Essstörungen, ernährungsbedingte Krankheiten<br />

etc. thematisiert werden. Die ökologischen Folgen unserer<br />

Ernährungsweise können anhand der Umweltauswirkung<br />

von industriellen Produktionsmethoden,<br />

Pestizid- <strong>und</strong> Dünge<strong>mit</strong>teleinsatz, Fast Food <strong>und</strong> Abfall,<br />

auf vielfältige Weise dargestellt werden.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Plakate, die einfache Regeln für eine ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung illustrieren<br />

• Einkaufsrallye in einem nachgebauten Supermarkt<br />

• Probierstände<br />

• Geschmacks-, Geruchs- <strong>und</strong> Fühltests<br />

• "Best Practice" Ladenregal: umwelt-<br />

<strong>und</strong> sozialrelevant<br />

• Ernährungspyramide<br />

• Kleidung <strong>mit</strong> Gewichten, um Übergewicht<br />

zu simulieren<br />

• Anschauungsmodelle zur Käfighaltung/Massentierhaltung<br />

• Puppen, z.B. zur plakativen Darstellungen<br />

der Folgen von Essstörungen<br />

• Ratespiele, z.B. zum Fett- oder Zuckergehalt<br />

von Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

• Selbsttests (Wie schmeckt was?)<br />

• Modelliertes "Riesen-Gen-Food"<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

• begleitend: Filmvorführungen (z.B.: "We<br />

feed the world" oder "Super size me!")<br />

• gemeinsames ges<strong>und</strong>es Frühstück als Aktion<br />

im Rahmen der Ausstellung<br />

Beispiel IGS Linden: "Food'n'Fun"<br />

Die Klasse 9f hat zusammen <strong>mit</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />

"Ernährung" des 9 Jahrgangs der IGS Linden,<br />

Hannover, im Schuljahr 2004/2005 Ausstellungsmodule<br />

konzipiert <strong>und</strong> umgesetzt, die sich interaktiv<br />

<strong>und</strong> "begreifbar" <strong>mit</strong> dem Thema ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

auseinandersetzen. Die Ausstellungsmodule<br />

(ein Spiel, ein Marktstand für "ges<strong>und</strong>e Snacks" sowie<br />

Skulpturen) konnten während der AG-Zeit, einmal<br />

wöchentlich, konzipiert <strong>und</strong> bearbeitet werden. Die<br />

jugendlichen Ausstellungsmacher übernahmen auch<br />

die Ausstellungspräsentation <strong>und</strong> Führungen durch<br />

die Ausstellung.<br />

Ziele<br />

Jugendliche sollen gezielt angeregt werden, über<br />

ihr Ernährungsverhalten nachzudenken, um ein Bewusstsein<br />

dafür zu entwickeln, dass Ges<strong>und</strong>heit nicht<br />

selbstverständlich ist. Es soll ver<strong>mit</strong>telt werden, dass<br />

"man selbst" aktiv dazu beitragen muss, um ges<strong>und</strong><br />

im Sinne von "Fit sein" zu bleiben oder zu werden.<br />

Die jugendlichen Ausstellungsbesucher sollen sich aktiv<br />

<strong>mit</strong> den folgenden Themen auseinander setzen: ge-


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

s<strong>und</strong>e Ernährung, nachhaltige Landwirtschaft, Folgen<br />

von Fehlernährung <strong>und</strong> Übergewicht sowie Nahrung,<br />

Körper <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Zielgruppe<br />

Zielgruppe für die Ausstellung "Food'n'Fun" sind Jugendliche<br />

ab dem 7. Jahrgang.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

• Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> körperliche Leistungsfähigkeit:<br />

Leichte "Fitness-Tests" (Steppen <strong>und</strong> Sit-ups).<br />

• Ernährungs- <strong>und</strong> Essverhalten: Ein "Lifestyle<br />

–Test" <strong>mit</strong> verschieden Fragen<br />

zum eigenen Ernährungsverhalten<br />

• Zucker in Lebens<strong>mit</strong>teln: Ein "Zuckertest": Wie<br />

viel Zucker ist in welchem Lebens<strong>mit</strong>tel versteckt?<br />

• Ges<strong>und</strong>e Alternativen: Der Marktstand <strong>mit</strong> Schau-<br />

Küche - hier werden "ges<strong>und</strong>e Snacks" in Form<br />

von Vollkornwaffeln <strong>und</strong> frischen Fruchtspießen<br />

hergestellt. Mehl <strong>und</strong> Haferflocken werden vor Ort<br />

selbst gemahlen <strong>und</strong> gequetscht. Dafür werden<br />

Weizen <strong>und</strong> Hafer aus ökologischem Anbau<br />

verwendet. Der Puderzucker wird aus Rohrzucker<br />

gewonnen (in einer Mühle gemahlen).<br />

• Wissen zu Ernährung <strong>und</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln: Das<br />

Aktionsspiel "Fight for Fit" - zwei Teilnehmer<br />

treten zum Wettbewerb an. Ihnen werden<br />

zum einen Fragen zum Thema Ernährung <strong>und</strong><br />

Lebens<strong>mit</strong>tel gestellt, zum anderen müssen<br />

praktische Aufgaben wie z.B. Karotten<br />

oder Kartoffel schälen bewältigt werden.<br />

• Einfluss von Werbung: Eine Videoinstallation zeigt<br />

einen Zusammenschnitt verschiedener Werbespots<br />

zu Lebens<strong>mit</strong>teln <strong>und</strong> Süßigkeiten für Kinder. Sie<br />

fordert auf darüber nachzudenken, was Werbung<br />

ver<strong>mit</strong>telt <strong>und</strong> wie stark sie uns beeinflussen kann.<br />

• Auswirkungen von "schlechter" Ernährung bzw.<br />

Ernährungsverhalten auf die Leistungsfähigkeit:<br />

Skulpturen eines Jungen <strong>und</strong> eines Mädchen,<br />

denen man direkt in einen <strong>mit</strong> Obst <strong>und</strong> einen<br />

<strong>mit</strong> Schokolade gefüllten "Bauch" schauen<br />

kann. Hier wird auf das Problem aufmerksam<br />

gemacht, dass viele Schüler ohne Frühstück in<br />

die Schule kommen, im Unterricht unkonzentriert<br />

sind <strong>und</strong> dann Süßigkeiten essen, um schnell<br />

ihren Hunger zu stillen. Gezeigt wird plakativ die<br />

Botschaft: gut gefrühstückt - ich fühle mich fit,<br />

schlecht gefrühstückt - ich fühle mich schlapp.<br />

• Was bedeutet Ruhe <strong>und</strong> Entspannung:<br />

Entspannung ist ein<br />

wichtiger Bestandteil des Wohlbefindens.<br />

Dafür steht ein abgetrennter<br />

Bereich <strong>mit</strong> bequemen<br />

Sitzgelegenheiten zur Verfügung.<br />

In dieser "Chill-Out-Zone" können<br />

die Besucher verweilen <strong>und</strong><br />

die gewonnenen Eindrücke der<br />

Ausstellung sacken lassen.<br />

Die Informationsver<strong>mit</strong>tlung wird durch zwei Comicfiguren<br />

auf großformatigen Plakaten begleitet. Dabei<br />

steht eine Figur für den <strong>Jugendlichen</strong>, der sich ges<strong>und</strong><br />

ernährt <strong>und</strong> weiß, wie wichtig genügend Bewegung ist.<br />

Die andere Figur steht für den eher faulen <strong>und</strong> trägen<br />

Typus, der sich am liebsten von Fast Food ernährt <strong>und</strong><br />

trotzdem die "richtigen" Fragen stellt.<br />

Die Ausstellung wurde in einzelnen Modulen vorbereitet<br />

<strong>und</strong> erarbeitet. Die Ausstellungsmodule wurden so<br />

konzipiert <strong>und</strong> konstruiert, dass sie gut transportierbar<br />

<strong>und</strong> fortlaufend verwendbar sind (Wanderausstellung).<br />

Sie werden zurzeit in Schulen sowohl als Input<br />

<strong>und</strong> Informationsmaterial für die Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

als auch für weitere Veranstaltungen zum Thema<br />

ges<strong>und</strong>e Ernährung genutzt.<br />

Projektrückschau aus Sicht der begleitenden<br />

Lehrerin<br />

Die Schüler konnten gut für diese Art der Themenaufbereitung<br />

begeistert werden. Die Umsetzung eigener<br />

Ideen wirkte hoch motivierend. Wie erwartet, wurden<br />

die von <strong>Jugendlichen</strong> konzipierten Module von anderen<br />

<strong>Jugendlichen</strong> positiv aufgenommen <strong>und</strong> gut verstanden.<br />

Interessant war für die Schüler die Frage, wie das<br />

Thema an andere Jugendliche herangetragen werden<br />

kann. Die Aussicht, etwas zu planen, umzusetzen<br />

<strong>und</strong> anderen Schülern nahe zubringen, empfanden<br />

die Schüler als reizvoll. Die Erfahrung, dass selbst<br />

Erdachtes <strong>und</strong> Produziertes derart positiv von Schülern<br />

der eigenen Schule sowie fremden Schülern <strong>und</strong><br />

Erwachsenen aufgenommen wurde, ver<strong>mit</strong>telte das<br />

Gefühl <strong>und</strong> die Überzeugung, Erfolgreiches leisten<br />

zu können. Die öffentliche Präsentation stellte eine<br />

"Ernstsituation" dar, die Übernahme von Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit unabdingbar machte. Es hat<br />

sich gezeigt, dass alle Schüler im Rahmen dieses Projektes<br />

dazu in der Lage waren.<br />

Wie fit bin ich?<br />

Teste Dich selbst!<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |<br />

Puh, ist das<br />

anstrengend!<br />

...<strong>und</strong> jetzt?<br />

Der Fitnesstest<br />

Der Zuckertest<br />

Selbsttest:<br />

„Was für ein<br />

Esstyp bin ich?“<br />

Ich kann nicht mehr!<br />

Fit sein macht<br />

Spaß!<br />

Hauptsache mir schmeckt‘s! Außerdem<br />

brauche ich zum Zocken nicht<br />

fit zu sein.<br />

FOOD’n’FUN<br />

Die Ausstellung...<br />

Kannst du ja –<br />

was ges<strong>und</strong> ist,<br />

kann auch gut<br />

schmecken! –<br />

Komm mal <strong>mit</strong>...<br />

Fit-Sein heißt für mich: aktiv zu sein,<br />

mich stark <strong>und</strong> schön zu fühlen <strong>und</strong><br />

gut drauf zu sein!<br />

Und für dich? Was bedeutet für dich „Fit-Sein“?<br />

Um fit zu sein <strong>und</strong> zu bleiben, ist es wichtig:<br />

aktiv zu sein,<br />

sich viel zu bewegen,<br />

auf die Ernährung zu achten!<br />

Zu mehr als Computer spielen, fernsehen<br />

<strong>und</strong> schlafen bist du so nicht<br />

in der Lage! Du kannst nicht lange<br />

Rad fahren, skaten, schwimmen <strong>und</strong><br />

was sonst noch Spaß macht! Außerdem<br />

hast du keine Energien für die<br />

Schule <strong>und</strong> kannst dich nicht lange<br />

konzentrieren.<br />

Für dumm verkauft? – ein Werbefernsehen<br />

Leckere Snacks – Die „ges<strong>und</strong>e“ Küche<br />

Der Saftladen<br />

Die Skulptur – Leerer Bauch – Leerer<br />

Kopf<br />

Eine geheimnisvolle Pyramide<br />

„Fight for Fit!“ Das Spiel<br />

„Selbstmord <strong>mit</strong> Messer <strong>und</strong> Gabel” –<br />

eine schaurige Plakatwand<br />

Die „Chill-out-Zone“ – entspannt euch!<br />

Weitere Informationen<br />

FOOD’n’FUN<br />

Ich will aber das essen was mir<br />

schmeckt!<br />

Jetzt möchten wir euch<br />

durch eine Ausstellung<br />

führen, in der es viel zu<br />

entdecken gibt:<br />

FOOD’n’FUN<br />

Wir können uns dann auch noch<br />

über andere spannende Themen<br />

unterhalten.<br />

Wir wär‘s <strong>mit</strong> Gentechnologie<br />

<strong>und</strong> wie das Zeug in unsere<br />

Milch kommt...<br />

...<strong>und</strong> ob Bio-Kost wirklich<br />

schlecht schmeckt <strong>und</strong> nichts<br />

bringt...<br />

...oder woher eigentlich unsere<br />

Schokolade <strong>und</strong> der Orangensaft<br />

kommt???<br />

Für Interessierte <strong>und</strong> zukünftige Ausstellungsmacher/<br />

-innen gibt es noch<br />

viel zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> herauszufinden.<br />

FOOD’n’FUN


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

5 Klimaschutz / Energie<br />

Das Thema Klimaveränderung <strong>und</strong> Klimaschutz ist in<br />

der Öffentlichkeit präsent, ohne dass die ganze Komplexität<br />

des Themas immer bewusst ist. Hier spielen<br />

viele ökonomische, soziale <strong>und</strong> ökologische Aspekte<br />

eine Rolle: Energieverbrauch von privaten Haushalten,<br />

Verkehr <strong>und</strong> Industrie, Risiken der klassischen<br />

Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kernenergie, Braun- <strong>und</strong><br />

Steinkohle), Potenziale der Erneuerbaren Energien,<br />

Treibhausgase, soziale, ökologische <strong>und</strong> ökonomische<br />

Folgen der globalen Klimaveränderungen,<br />

in Deutschland<br />

<strong>und</strong> weltweit.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong><br />

Ausstellungselemente<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> der Temperaturverteilung<br />

heute <strong>und</strong> in 20 Jahren<br />

• Schautafeln <strong>und</strong> Objekte, die<br />

die Energieträger <strong>und</strong> die Auswirkungen<br />

ihrer Nutzung darstellen<br />

• Energiewaage zum Vergleich des<br />

Energieverbrauchs bei verschiedenen<br />

Aktivitäten (Kochen, Auto<br />

fahren, Wohnung heizen etc.)<br />

• Energiefahrrad zum Erzeugen der für verschiedene<br />

Aktivitäten notwendigen Energie<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> dem Pro-Kopf-Energieverbrauch<br />

in verschiedenen Ländern<br />

• über Fotovoltaikzellen betriebene Solar-Modelle<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

• selbstgebaute Solarkocher <strong>und</strong> Kollektoren<br />

• Dämmmaterial <strong>und</strong> Isolierungen<br />

• Kurbelradio<br />

• Displays zur Anzeige unterschiedlicher Verbrauchsdaten<br />

(z.B. Vergleich Ein/Aus/Standby)<br />

• "Das interaktive Jugendzimmer" (Veranschaulichung<br />

des Energieverbrauchs an<br />

konkreten Beispielen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche:<br />

Computer, TV, Hi-Fi- Anlage etc.)<br />

• Hörelement: "Nachrichten vom<br />

Ende des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts"<br />

• Experimente <strong>und</strong> Verbrauchsmessungen<br />

Beispiel BBS Osterholz-Scharmbeck: "Klimawandel<br />

- wir wissen, was dagegen hilft!"<br />

Der Wahlpflichtkurs Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie der Berufsbildenden<br />

Schule Osterholz-Scharmbeck erstellte<br />

im Schuljahr 2005/2006 eine Ausstellung zum Thema<br />

Klimawandel <strong>und</strong> Umgang <strong>mit</strong> Energie.<br />

Ziele<br />

Ziel der Ausstellung ist es einerseits zu zeigen, dass<br />

weit reichende Anstrengungen zum Klimaschutz notwendig<br />

sind, die <strong>mit</strong> einfachen Handlungen im eigenen<br />

Lebensumfeld beginnen können. Es soll insbesondere<br />

erreicht werden, dass sich mehr Menschen aktiv<br />

für den Klimaschutz einsetzen. Außerdem<br />

soll deutlich werden, dass<br />

sich Jugendliche für den Umweltschutz<br />

einsetzen, was andere zur<br />

Nachahmung ermutigen soll.<br />

Zielgruppe<br />

Die Ausstellung "Klimawandel, wir wissen<br />

was dagegen hilft!" ist als Information in erster<br />

Linie an Mitschüler im Alter von 16 bis 19<br />

Jahren gerichtet.<br />

Projektverlauf<br />

Im Rahmen einer Zielgruppenanalyse wurde das Informationsbedürfnis<br />

der Besucher als eher gering eingeschätzt<br />

(wenig Zeit, sich während der Schulzeit länger<br />

<strong>mit</strong> Inhalten zu beschäftigen). Deshalb sollte auf<br />

ausführliche Texte verzichtet <strong>und</strong> die Informationen interessant<br />

<strong>und</strong> lebendig verpackt werden. Die Elemente


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

sollten ungewöhnlich sein, um<br />

Aufmerksamkeit zu erregen. Anschließend<br />

wurden die weiteren Arbeitsschritte<br />

geplant.<br />

Bei der Ausstellungsumsetzung wurde<br />

in drei Gruppen parallel gearbeitet:<br />

Modellbau, Spiele <strong>und</strong> Aktivelemente<br />

sowie Plakatgestaltung <strong>mit</strong> Text, Bildern<br />

<strong>und</strong> Grafiken. Plakate wurden am Computer<br />

<strong>mit</strong> Hilfe eines Grafikprogramms erstellt. Sie<br />

wurden anschließend in den Formaten DIN A1<br />

<strong>und</strong> DIN A3 gedruckt <strong>und</strong> kaschiert.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

• Treibhauseffekt<br />

• globale Klimaveränderungen der letzten Jahrzehnte<br />

• Veränderungen des Weltklimas in den nächsten<br />

Jahren <strong>und</strong> die erwarteten Auswirkungen<br />

• alternative Energiequellen<br />

• Möglichkeiten zum<br />

sparsamen Umgang<br />

<strong>mit</strong> Energie im Alltag<br />

Die Ausstellungstafeln sind in<br />

Form einer umgekehrten Pyramide<br />

zusammengesetzt, die unter der<br />

Raumdecke befestigt eine optimale<br />

Ansicht ermöglicht, um auf ungewöhnliche<br />

Weise auf das Thema aufmerksam<br />

zu machen. Zugleich weist die<br />

Spitze des Elementes auf weitere Ausstellungselemente<br />

darunter hin. Als Aktivskulptur<br />

dienen zwei große Erdkugeln,<br />

auf denen zahlreiche Hinweise auf mögliche<br />

globale Klimaveränderungen angebracht sind.<br />

Ein weiteres Ausstellungselement zeigt Handlungsalternativen<br />

im Alltag auf. Dabei handelt<br />

es sich um eine Anordnung von wabenförmigen<br />

Texttafeln, die auf dem Boden aufgebaut wie eine<br />

Durchgangsbarriere wirken. Darüber hinaus gibt es<br />

ein Ratespiel <strong>und</strong> selbst hergestellten Schmuck aus<br />

Solarzellenmaterial.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

6 Naturschutz / Biodiversität<br />

Durch den Flächenverbrauch u.a. für Siedlungen, Landwirtschaft,<br />

Rohstoffgewinnung <strong>und</strong> Verkehr sowie<br />

andere Eingriffe des Menschen in die Umwelt wurden<br />

schon viele Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten ausgerottet.<br />

Viele Lebensräume der verbliebenen Arten sind stark<br />

bedroht. In einer Ausstellung zum Thema könnten<br />

unter anderem die folgenden Aspekte aufgegriffen<br />

werden: Bedeutung der Artenvielfalt für die Natur <strong>und</strong><br />

den Menschen, Artensterben als globales Problem,<br />

Bedrohung einheimischer Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten,<br />

Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt. Für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche bietet sich als anschaulicher Zugang<br />

zum Thema die Planung <strong>und</strong> Pflege von artenreichen<br />

Schulgärten an. Mit Informationstafeln versehen, können<br />

diese auch Besucher an das Thema Artenvielfalt<br />

<strong>und</strong> Naturschutz heranführen.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Informationstafeln zu Pflanzen<br />

in einem Freigelände<br />

• Fotogalerie ausgestorbener Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> bedrohten Lebensräumen<br />

seltener Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

• Plakate zu alten Nutztieren <strong>und</strong> Nutzpflanzen<br />

• Fotos der Arten auf der Roten Liste bedrohter Arten<br />

• Suchspiel zu Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

in einem Freigelände<br />

• Fotorallyes in der Natur (z.B. zu Waldpflanzen <strong>und</strong><br />

Tieren, Stadtökologie, Fließgewässerlebewesen)<br />

• Memoryspiel <strong>mit</strong> bedrohten Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

• Multimedia-Präsentation zu den Ursachen<br />

des Artensterbens<br />

• Hörstationen z.B. <strong>mit</strong> den Rufen<br />

einheimischer Vögel<br />

• Riechstationen <strong>mit</strong> den Düften einzelner<br />

einheimischer Pflanzen<br />

• begleitend: Broschüre <strong>mit</strong> Tipps für Besucher,<br />

wie sie in ihrem eigenen Garten Lebensräume<br />

für bedrohte Arten schaffen können<br />

Beispiel IGS Peine: "Schmetterlingslehrpfad"<br />

Der Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften (Jahrgang<br />

7) der Integrierten Gesamtschule Peine baute in den<br />

Jahren 2005 bis 2007 einen Naturlehrpfad zum Thema<br />

"Schmetterlinge <strong>und</strong> ihre Lebensräume" im Ökogarten<br />

der Schule auf. Dabei wurden zunächst auf einem<br />

Gelände von ca. 300 qm eine Schmetterlingswiese sowie<br />

ein kleiner Weg <strong>und</strong> später entlang des Weges ein<br />

Lehrpfad angelegt.<br />

Ziele<br />

Durch die Schmetterlingswiese ("ein kleines Schmetterlingsparadies")<br />

<strong>und</strong> den Lehrpfad soll verdeutlicht<br />

werden, was jeder Einzelne tun kann, um Lebensräume<br />

für Schmetterlinge zu schaffen. Dabei wird auch umfassend<br />

über ökologische Zusammenhänge in Gärten<br />

<strong>und</strong> auf Wiesen informiert.<br />

Zielgruppe<br />

Mit dem Schmetterlingslehrpfad werden vor allem<br />

Schulklassen <strong>und</strong> Gruppen (von der 4. bis 10. Klasse)<br />

der eigenen Schule <strong>und</strong> von Schulen aus der Umgebung


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

angesprochen. Sie besuchen den Schmetterlingslehrpfad<br />

im laufenden Biologie- oder Naturwissenschaftsunterricht,<br />

bei einer Schulaktion oder einem Ausflug.<br />

Projektverlauf<br />

Für die Zielgruppe "Mitschüler" sollten einige informative<br />

jedoch nicht zu ausführliche Texte erstellt werden.<br />

Die Informationen sollten interessant <strong>und</strong> lebendig<br />

verpackt werden, da<strong>mit</strong> die Ausstellung allen<br />

Besuchern in positiver Erinnerung bleibt.<br />

Nach der Konzepterstellung wurden Inhalte <strong>und</strong> Bilder<br />

für die Informationstafeln recherchiert. Die Ausstellungsumsetzung<br />

erfolgte in drei parallel arbeitenden<br />

Gruppen: Modellbau, Spiele <strong>und</strong> Aktivelemente<br />

sowie Plakatgestaltung <strong>mit</strong> Text, Bildern <strong>und</strong> Grafiken.<br />

Es wurden zunächst Gestaltungsentwürfe erstellt. Die<br />

Schüler erstellten danach im Rahmen von Tagesworkshops<br />

<strong>und</strong> im laufenden Wahlpflichtunterricht aus Texten,<br />

Grafiken <strong>und</strong> Bildern am Computer <strong>mit</strong> Hilfe eines<br />

Grafikprogramms auffällige Plakate. Diese wurden anschließend<br />

im Format DIN A3 gedruckt <strong>und</strong> wetterfest<br />

kaschiert. Modelle, Spiele <strong>und</strong> Aktivelemente sowie<br />

die Befestigungen für die Plakate wurden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt vervollständigt. Außerdem wurde<br />

eine begleitende Information als Bildschirmpräsentation<br />

erstellt.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

• Der Garten, die Wiese<br />

• Gleichgewichte in Lebensräumen<br />

• Schmetterlinge <strong>und</strong> Insekten<br />

• verschiedene Arten von Schmetterlingen<br />

• Körperbau der Schmetterlinge<br />

• Bewegungsgewohnheiten<br />

• Fortpflanzung<br />

• Nahrungsgewohnheiten<br />

• Futterpflanzen der Insekten<br />

Die Inhalte werden auf Informationstafeln <strong>mit</strong> Kurzinformationen<br />

sowie über Anschauungs-Modelle <strong>und</strong><br />

Spiele zum Weiterlernen präsentiert. Begleitmaterialien<br />

bieten vertiefende Informationen. Die Ausstellungselemente<br />

wurden entlang der Wege durch die<br />

Schmetterlingswiese so arrangiert, dass die Besucher<br />

aufeinander aufbauende Informationen erhalten. Zusätzlich<br />

zu den Informationstafeln können Aktivelemente<br />

eingesetzt werden: Memoryspiel, Schmetterlingsschach,<br />

Saugrüsselmodell, Gelände-Suchspiel.<br />

Projektrückschau aus Sicht der begleitenden<br />

Lehrerin<br />

Die Teilnehmer waren im Vorfeld des Projektes motiviert,<br />

praktisch naturschützerisch zu arbeiten <strong>und</strong> die<br />

Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Durch die intensive<br />

Arbeit konnte ein Arbeitsergebnis präsentiert<br />

werden, auf das die Schüler stolz sind. Wir sind alle<br />

<strong>mit</strong> dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Ausstellung wird<br />

langfristig im Ökogarten genutzt. Dort findet nicht nur<br />

Unterricht <strong>mit</strong> unseren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

statt. Wir kooperieren <strong>mit</strong> der Vöhrumer Gr<strong>und</strong>schule,<br />

<strong>mit</strong> der Junioruniversität Salzgitter, <strong>mit</strong> Altenheimen<br />

usw.<br />

Die langfristige Beschäftigung <strong>mit</strong> einem Thema aus<br />

ganz unterschiedlichen <strong>und</strong> fachübergreifenden Blickwinkeln<br />

heraus, war für die Gruppe neu. Ihr konnten<br />

dadurch viele Zugangsmöglichkeiten zu einem ökologischen<br />

Thema geboten werden. Der Einzelne hatte<br />

die Möglichkeit, viel auszuprobieren. Die praktischen<br />

Arbeitsanteile waren sehr hoch <strong>und</strong> die Teamarbeit<br />

wurde gefördert. Die Schüler hatten besonders viel<br />

Interesse an den Arbeiten am Computer <strong>mit</strong> den Grafikprogrammen,<br />

den Bastelarbeiten <strong>und</strong> der Arbeit im<br />

Freien. Es gelang den Schülern, sich gegenseitig immer<br />

wieder gut zu motivieren, indem sie andere durch<br />

Fragen in die Gruppe einbezogen haben <strong>und</strong> ihnen sowohl<br />

Aufgaben zugeteilt, als auch selber Aufgaben<br />

übernommen haben. Mitunter wurde auch gestritten.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

7 Konsum<br />

Unser Konsum hat gravierende ökologische <strong>und</strong> soziale<br />

Auswirkungen. Das Konsumverhalten wird im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter geprägt. Das war schon immer<br />

so, aber heute kommt hinzu, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

immer mehr eigene Konsumentscheidungen treffen.<br />

Zum einen, weil sie über viel mehr Geld verfügen<br />

als früher. Zum anderen, weil sich Eltern vielfach den<br />

Konsumwünschen ihrer Kinder beugen, die durch Werbung<br />

<strong>und</strong> den Fre<strong>und</strong>eskreis geprägt werden. Deshalb<br />

bietet sich das Thema Nachhaltiger Konsum für eine<br />

Ausstellung an, bei deren Erstellung sich Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche intensiv da<strong>mit</strong> auseinander setzen, welche<br />

Auswirkungen ihre Entscheidungen für bestimmte<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen auf andere Menschen<br />

<strong>und</strong> die Umwelt haben. Einige Produkte werden unter<br />

unzumutbaren Bedingungen für die Arbeiter in den<br />

Fabriken vor allem in Asien <strong>und</strong> Lateinamerika hergestellt<br />

oder ihre Herstellung führt zu großen Umweltbelastungen.<br />

Andere Produkte unterstützen eine positive<br />

soziale Entwicklung in den Herstellerländern <strong>und</strong> bei<br />

der Produktion wird darauf geachtet, die Umweltauswirkungen<br />

so gering wie möglich zu halten. Nachhaltiger<br />

Konsum bedeutet, Dinge zu nutzen, die positive<br />

(oder zumindest keine schädigenden) Wirkungen für<br />

Mensch <strong>und</strong> Umwelt haben. Die Aspekte des Themas<br />

Konsum sind sehr vielfältig: soziale <strong>und</strong> ökologische<br />

Auswirkungen von Produktion, Transport, Handel <strong>und</strong><br />

Verbrauch, Alternativen zu sozial- <strong>und</strong> umweltschädlichen<br />

Produkten, Fairer Handel, Konsum als Folge sozialen<br />

Drucks etc.<br />

Ideen für Ausstellungselemente<br />

• Einkaufswagenkarawane, voll gepackt<br />

<strong>mit</strong> den Produkten, die ein Durchschnittsbürger<br />

pro Monat verbraucht<br />

0 | Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> einer Darstellung der Konsumausgaben<br />

pro Kopf in verschiedenen Ländern<br />

• Pranger unfairer Produkte, z.B. Sportartikel<br />

• Marktstand <strong>mit</strong> Produkten aus dem Fairen Handel<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> einer Darstellung der<br />

Hauptproduktions- <strong>und</strong> Lieferländer<br />

<strong>und</strong> der Hauptkonsumentenländer<br />

• Collage <strong>mit</strong> Werbeanzeigen, die sich an<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche richten<br />

• Kritischer "Schaufensterbummel" oder<br />

"Stadtr<strong>und</strong>gang" als Begleitaktion<br />

• Einkaufsrallye als Aktion (z.B. "Findet<br />

alle Produkte des Fairen Handels in<br />

diesen oder jenen Geschäften")<br />

• Aktionsspiele z.B.: "Kaffeeparcours"<br />

• Faires Frühstück als Begleitaktion<br />

• Aktionstheater z.B. "das unfaire Fußballspiel"<br />

oder "Mars-TV" (Fernsehreportage oder Interviews<br />

<strong>mit</strong> "einem Außerirdischen")<br />

Beispiel: "Konsumgüter auf vier Rädern"<br />

Im Schuljahr 2004/2005 beteiligten sich zahlreiche<br />

Schulen <strong>und</strong> Jugendeinrichtungen aus Hannover an<br />

einem Wettbewerb zur Gestaltung von Konsumskulpturen<br />

in "herrenlosen" Einkaufswagen. Dafür sollten<br />

alltägliche Dinge <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>ene Abfälle (Wertstoffe)<br />

genutzt werden. Die Frage lautete: "Was kann man<br />

aus Müll herstellen? Was liegt auf den Straßen <strong>und</strong><br />

in den Grünflächen eures Stadtteils herum? Was findet<br />

ihr zuhause, in eurem Müllsack, auf dem Dachboden<br />

oder im Keller?" Darüber hinaus stellten sich den<br />

jeweiligen Gruppen die Fragen: "Wo kommt das alles<br />

her? Was steckt dort tatsächlich drin? Wie wurde das<br />

produziert <strong>und</strong> transportiert? Welche Rolle spielen<br />

dabei Raubbau <strong>und</strong> Ausbeutung? Auf wessen Kosten<br />

konsumieren wir <strong>und</strong> wie lange soll <strong>und</strong> kann das noch<br />

so weiter gehen?"<br />

Ziele<br />

Mit den "Konsumgütern auf vier Rädern" soll das<br />

Problembewusstsein von <strong>Jugendlichen</strong> auf eine spek-


IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

takuläre Weise geweckt werden. Die vorherrschenden<br />

Konsum- <strong>und</strong> Lebensstilmuster sollen hinterfragt <strong>und</strong><br />

in einen kulturellen Zusammenhang gestellt werden.<br />

Zielgruppen<br />

Zielgruppen der Ausstellung sind politisch <strong>und</strong> kulturell<br />

interessierte Menschen sowie Kinder <strong>und</strong> Jugendgruppen.<br />

Die aus dem Projekt entstandene Multimediainstallation<br />

"Das Einkaufswagenballett" wurde<br />

bei allen beteiligten Partnern, sowie in städtischen<br />

Kultur- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen ausgestellt <strong>und</strong><br />

kann weiterhin in öffentlichen Einrichtungen ausgestellt<br />

werden.<br />

Projektverlauf<br />

Beteiligt waren Schul- <strong>und</strong> Jugendgruppen, die sich<br />

zunächst Gedanken zu ihrem Thema <strong>und</strong> eine mögliche<br />

Umsetzung gemacht hatten. Aus den Entwürfen<br />

der Gestaltungsideen wurden drei Preisträger er<strong>mit</strong>telt.<br />

Sieger des Gestaltungswettbewerbs waren der<br />

Bethlehem Kellertreff, das Jugendumweltnetzwerk JA-<br />

NUN <strong>und</strong> die Arbeitsgemeinschaft CaféMobil der Integrierten<br />

Gesamtschule Hannover-Linden. Sie überzeugten<br />

durch witzige <strong>und</strong> interessante, jedoch auch<br />

technisch <strong>und</strong> materiell umsetzbare Ideen.<br />

Inhalte der Ausstellung <strong>und</strong> ihre Darstellung<br />

Für die Ausgestaltung der Skulpturen wurden von den<br />

Gruppen sowohl "verbrauchte" Produkte als auch ihre<br />

Verpackungen (Abfälle <strong>und</strong> Wertstoffe) verwendet.<br />

Die <strong>Jugendlichen</strong> von JANUN zeigten eine Installation<br />

zum Thema Energieverbrauch <strong>und</strong> Atomstrom. Sie<br />

wurde aus Elektronikschrott hergestellt, farbig ausgeleuchtet<br />

<strong>und</strong> <strong>mit</strong> Hinweisen für die Ausstellungsbesucher<br />

versehen. Unterstützt wurde die Aussage durch<br />

schockierende Bilder von Opfern der Atomkatastrophe<br />

aus dem Jahr 1986 in der Ukraine.<br />

Die Gruppe des Bethlehem Kellertreffs thematisierte<br />

den gesellschaftlichen Umgang <strong>mit</strong> Informationen.<br />

"Surfen im Internet" war der Titel. Die Installation bestand<br />

aus einem zerlegten Computer <strong>mit</strong> zahlreichen<br />

Einzelbauteilen <strong>und</strong> einem stilisierten Surfbrett. Sie<br />

stellte den Besuchern die Frage: "Ist das Internet immer<br />

informativ oder finden wir darin nicht auch manchmal<br />

Informationsmüll?".<br />

Die AG CaféMobil stellte in ihrem Wagen alltägliche<br />

Genuss<strong>mit</strong>tel aus, die zur Hälfte fair <strong>und</strong> zur Hälfte unfair<br />

gehandelt waren. Die Frage war: "Handelst auch<br />

du in Zukunft fair?"<br />

Weitere Skulpturengestalter waren: die Greenpeace<br />

Gruppe Hannover, der BUND <strong>mit</strong> dem Projekt ÖkologieGlobal,<br />

die Kampagne für Saubere Kleidung des 3.<br />

Welt Forums <strong>und</strong> die Jungen Humanisten Hannover.<br />

Alle Wagen, einschließlich einer Videoinstallation der<br />

"Götter des Fluxus", wurden zu einer Gesamtinstallation<br />

zusammengeführt: dem "Einkaufswagenballett".<br />

Das "Einkaufswagenballett" besteht aus elf gestalteten<br />

Einkaufswagen zu den Themen:<br />

• Textilien<br />

• Holz <strong>und</strong> Papier<br />

• Verpackungen<br />

• Nahrungs<strong>mit</strong>tel<br />

• Gentechnologie<br />

• Erneuerbare Energien<br />

• Atomstrom<br />

• Fairer Handel<br />

• Werbung<br />

• Alltags-Kommunikation<br />

• Internet<br />

Projektrückschau aus Sicht des Anleiters<br />

Den Anreiz für die Beteiligung der Schul- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

am Projekt gab die Möglichkeit, die Arbeitsergebnisse<br />

in einem außerschulischen Umfeld zu präsentieren.<br />

Zudem fanden die <strong>Jugendlichen</strong> es reizvoll,<br />

fast völlig freie Hand bei der Entwicklung <strong>und</strong> Ausführung<br />

eigener Ideen zu haben. Das Einkaufswagenballett<br />

wurde an zahlreichen Orten, insbesondere bei allen<br />

beteiligten Schul- <strong>und</strong> Jugendgruppen sowie in<br />

Kulturzentren als Multimediainstallation ausgestellt.<br />

Darüber hinaus wurde es zu zahlreichen Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Kongressen (z.B. McPlanet.com 2005)<br />

sowie als Kreativinput <strong>und</strong> Diskussionsanstoß bei<br />

Workshops zum Thema Nachhaltigkeit, Konsum- <strong>und</strong><br />

Lebensstile präsentiert.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


V. Weiterführende Literatur<br />

V. Weiterführende Literatur<br />

Titel: Schüler/innen üben Projektarbeit. Von<br />

der Idee zur Präsentation: kleinschrittig<br />

<strong>und</strong> konkret<br />

Autor: Karin Kochwasser, Gerlinde Horcher,<br />

Rebecca Kaiser<br />

Verlag: Aol-Verlag, (September 2006)<br />

ISBN 3865674291<br />

Titel: Projektmanagement in der Schule.<br />

Projekte erfolgreich planen <strong>und</strong> <strong>gestalten</strong><br />

Autor: Susanna Endler<br />

Verlag: Aol-Verlag, (Juli 2002)<br />

ISBN 3891116934<br />

Titel: Medienpädagogischer Atlas Nordrhein-<br />

Westfalen (Broschiert)<br />

Autor: Karl Wachtel, Axel Wolpert<br />

Verlag: Vs Verlag (Januar 2001)<br />

ISBN 3810019429<br />

Titel: Aufgaben Politischer Bildung in der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe 1. Studien aus dem<br />

Projekt Civic Education<br />

Autor: Christa Händle, Detlef Oesterreich,<br />

Luitgard Trommer<br />

Verlag: Leske + Budrich Verlag (März 2002)<br />

ISBN 3810023396<br />

Titel: Recherchieren<br />

Autor: Michael Haller<br />

Verlag: Uvk (Universitätsverlag Konstanz)<br />

(Februar 2004)<br />

ISBN 3896694340<br />

Titel: Aufführungen <strong>und</strong> Spiele. Handbuch für<br />

Aufführungen<br />

Autor: Mitsing Wienacht<br />

Verlag: Lehr<strong>mit</strong>telverlag d. Kantons Zürich<br />

(2001)<br />

ISBN 3906743403<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Titel: Theater im Klassenzimmer. Aufführungen<br />

- Gespräche - Workshops<br />

Autor: Caren Fischer Hrsg. v. Theater Junge<br />

Generation, Landesbühnen Sachsen<br />

Schauspiel Dresden<br />

Verlag: ASSITEJ e.V. B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

(2002)<br />

ISBN 3930759225<br />

Titel: Ice-Breaker. 55 spielerische Aktionen für<br />

die Gruppenarbeit. Spielend leicht<br />

Autor: Frank Bonkowski<br />

Verlag: Aussaat (Januar 2007)<br />

ISBN 3761555377<br />

Titel: Öffentlichkeitsarbeit für soziale Organisationen.<br />

Praxishandbuch für Strategien<br />

<strong>und</strong> Aktionen (edition sozial)<br />

Autor: Ewald Schürmann<br />

Verlag: Juventa (September 2004)<br />

ISBN 3779920549<br />

Titel: Tue Gutes <strong>und</strong> rede darüber<br />

Autor: Walter Fischer<br />

Verlag: Orell Füssli (2002)<br />

ISBN 3280026865<br />

Titel: Faszination Ausstellung. Praxisbuch für<br />

Umweltthemen<br />

Autor: Marie-Luise Braun, Ulrike Peters,<br />

Thomas Pyhel<br />

Verlag: Edition Leipzig (2003)<br />

ISBN 3361005655<br />

Titel: Förderung des Umweltbewusstseins von<br />

<strong>Kindern</strong> Evaluation von Naturbegegnungen<br />

<strong>mit</strong> Kindergartenkindern einer<br />

Großstadt<br />

Autor: Rudolf Nützel<br />

Verlag: Oekom Verlag (Februar 2007)<br />

ISBN 3865810578


V. Weiterführende Literatur<br />

Titel: Von der Agrarwende zur Konsumwende?<br />

Die Kettenperspektive. Ergebnisband 2<br />

Autor: Karl Werner Brand<br />

Verlag: Oekom Verlag (Dezember 2006)<br />

ISBN 3865810403<br />

Titel: Bringen wir das Klima aus dem Takt?<br />

Hintergründe <strong>und</strong> Prognosen. Forum für<br />

Verantwortung<br />

Autor: Mojib Latif<br />

Verlag: Fischer Taschenbuch Vlg. (Januar 2007)<br />

ISBN 3596172764<br />

Titel: Was verträgt unsere Erde noch? - Wege<br />

in die Nachhaltigkeit<br />

Autor: Jill Jäger<br />

Verlag: Fischer Taschenbuch Vlg.<br />

ISBN 3596172705 (Januar 2007)<br />

Titel: Aufbruch im Umbruch, Das Dorf Brodowin<br />

zwischen Ökologie <strong>und</strong> Ökonomie<br />

Autor: Leonore Scholze-Irrlitz<br />

Verlag: LIT Verlag (Dezember 2006)<br />

ISBN 3825800059<br />

Titel: Projekte der Hoffnung Der Alternative<br />

Nobelpreis: Ausblicke auf eine andere<br />

Globalisierung<br />

Autor: Geseko von Lüpke, Peter Erlenwein<br />

Verlag: Oekom Verlag (September 2006)<br />

ISBN 3865810063<br />

Titel: Umweltkonflikte verstehen <strong>und</strong> bewerten<br />

Ethische Urteilsbildung im Natur-<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz<br />

Autor: Albrecht Müller, Uta Eser<br />

Verlag: Oekom Verlag (September 2006)<br />

ISBN 3936581975<br />

Titel: GrünKultur 2 Interkulturelle Umweltbildung<br />

/ Green Culture 2 intercultural<br />

environmental education<br />

Autor: Elisabeth Marie Mars<br />

Verlag: Oekom Verlag (August 2006)<br />

ISBN 3865810144<br />

Titel: Nachhaltige Entwicklung in Deutschland<br />

Die Zukunft dauerhaft umweltgerecht<br />

<strong>gestalten</strong><br />

Hrsg.: Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

Verlag: Erich Schmidt Verlag (Juni 2002)<br />

ISBN 3503066500<br />

Titel: Umwelt bildet - Warum wir anders lernen<br />

müssen<br />

Autor: Richard Häusler, Christina Fischer<br />

Verlag: Oekom Verlag (Oktober 2005)<br />

ISBN 3936581959<br />

Titel: Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Ernährung - Produktion<br />

- Handel - Konsum<br />

Autor: Karl-Michael Brunner, Gesa U. Schönberger<br />

Verlag: Campus Verlag (Juni 2005)<br />

ISBN 3593377152<br />

Titel: Ich - Draussen, Ein Naturerlebnisprojekt<br />

für Gruppen <strong>und</strong> Teams.<br />

Autor: v. Gouder, Dirk /Neureuter, Andrea /<br />

Rösler, Michael /Bührig, Winfried<br />

Verlag: Oekom Verlag (Januar 2004)<br />

ISBN 3936581215<br />

Titel: Navigationshilfe für Umweltbewegte. -<br />

Methoden für erfolgreiches Engagement.<br />

Autor: Rasmus Grobe, Imke Kreusel<br />

Verlag: Oekom Verlag (August 2004)<br />

ISBN 393658141x<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


V. Weiterführende Literatur<br />

Titel: Umweltethik. Manifest eines verantwortungsvollen<br />

Umgangs <strong>mit</strong> der Natur.<br />

Verlag: Stocker Leopold Verlag (2001)<br />

ISBN 3702009167<br />

Titel: Ökologie. Ein Lernbuch.<br />

Autor: Dietmar Kalusche<br />

Verlag: Verlagsgemeinschaft AULA-Verlag,<br />

Quelle Meyer Verlag, Limpert Verlag<br />

(1999)<br />

ISBN 3494012628<br />

Titel: Jugend, Musik <strong>und</strong> Soziale Arbeit -<br />

Anregungen für die sozialpädagogische<br />

Praxis<br />

Autor: Burkhard Hill, Elke Josties<br />

Verlag: Juventa Verlag GmbH (März 2007)<br />

ISBN 3779902664<br />

Titel: Praktische Erlebnispädagogik 2, Neue<br />

Sammlung handlungsorientierter<br />

Übungen für Seminar <strong>und</strong> Training -<br />

Band 2<br />

Autor: Annette Reiners, Illustriert von Oliver<br />

Eger<br />

Verlag: Ziel- Zentrum für Interdisziplinäre<br />

Studien (2007)<br />

ISBN 3937210903<br />

Titel: Übergänge in der Bildungsarbeit <strong>mit</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong>, Empirische Studien zu den<br />

Nahtstellen von Jugendarbeit, Schule<br />

<strong>und</strong> Freizeit<br />

Autor: Wolfgang Ilg, Martin Weingardt<br />

Verlag: Juventa Verlag GmbH (2007)<br />

ISBN 377992126x<br />

Titel: Improvisationstechniken für Pädagogik,<br />

Therapie <strong>und</strong> Theater<br />

Autor: Viola Spolin, Übersetzt von Michael<br />

Sauerbrei<br />

Verlag: Junfermann Verlag (Dezember 2005)<br />

ISBN 3873872099<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Titel: Die Bildung der Vorstellung. - Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für Theater <strong>und</strong> Pädagogik.<br />

Autor: Anne Kehl<br />

Verlag: Klinkhardt Verlag (2002)<br />

ISBN 9783781512504<br />

Titel: Interkulturelle <strong>und</strong> antirassistische<br />

Bildungsarbeit. Projekterfahrungen <strong>und</strong><br />

theoretische Beiträge.<br />

Redak- Wolfram Stender, Georg Rohde, Thomas<br />

tion: Weber<br />

Verlag: Brandes & Apsel Verlag GmbH (September<br />

2003)<br />

ISBN 3860993178


VI. Ansprechpartner in Ihrer Nähe<br />

VI. Ansprechpartner in Ihrer<br />

Nähe<br />

Baden-Württemberg<br />

Organisation: Landesinstitut für Erziehung<br />

<strong>und</strong> Unterricht Stuttgart<br />

Ansprechpartner: Claus-Peter Herrn<br />

Anschrift: Wiederholdstr. 13,<br />

70174 Stuttgart<br />

Fax: 0711 / 1849-565<br />

E-Mail: herrn@media.leu.bw.schule.<br />

de<br />

Organisation: ANU Baden-Württemberg<br />

Geschäftsstelle Ökostation Freiburg<br />

Anschrift: Falkenbergerstr. 21 B,<br />

79110 Freiburg<br />

Telefon: 0761 / 7677303<br />

Fax: 0761 / 807520<br />

E-Mail: bawue@anu.de<br />

Bayern<br />

Organisation: Akademie für Lehrerfortbildung<br />

<strong>und</strong> Personalführung,<br />

Referat Umweltbildung<br />

Ansprechpartner: Hans Fendt<br />

Anschrift: Kardinal-von-Waldburg-Str. 5-6,<br />

89407 Dillingen a. d. Donau<br />

Telefon: 09071 / 53 172 <strong>und</strong> 53 177<br />

Fax: 09071 / 53 5 172 <strong>und</strong> 53 5 177<br />

E-Mail: h.fendt@alp.dillingen.de<br />

Organisation: Bayerisches Staatsministerium<br />

für Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz,<br />

Referat 1A4<br />

Ansprechpartner: Max Loy<br />

Anschrift: Rosenkavalierplatz 2,<br />

81925 München<br />

Telefon: 089 / 92 14 - 31 35<br />

E-Mail: maximilian.loy@stmugv.<br />

bayern.de<br />

Organisation: ANU Bayern Geschäftsstelle,<br />

c/o LBV<br />

Ansprechpartner: Barbara Benoist<br />

Anschrift: Eisvogelweg 1,<br />

91161 Hilpoltstein<br />

Telefon: 09174 / 4775-42<br />

Fax: 09174 / 4775-75<br />

E-Mail: b-benoist@lbv.de<br />

Berlin<br />

Organisation: Landesbüro Berlin der<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

Anschrift: Hiroshimastraße 17,<br />

10785 Berlin<br />

E-Mail: Lbbmail@fes.de<br />

Organisation: Freie Universität Berlin,<br />

Programmwerkstatt Berlin<br />

Ansprechpartner: Hilla Metzner<br />

Anschrift: Arnimallee 9, 14195 Berlin<br />

Telefon: 030 / 83 85 64 71<br />

Fax: 030 / 83 85 64 89<br />

E-Mail: programmwerkstatt@serviceumweltbildung.de<br />

oder<br />

prowerk@zedat.fu-berlin.de<br />

Brandenburg<br />

Organisation: Landesinstitut für Schule <strong>und</strong><br />

Medien Brandenburg (LISUM<br />

Bbg)<br />

Ansprechpartner: Beate Fritz<br />

Anschrift: Struveweg,<br />

14974 Ludwigfelde-Struveshof<br />

Telefon: 03378 / 20 91 52<br />

Fax: 03378 / 20 91 99<br />

E-Mail: beate.fritz@lisum.brandenburg.de<br />

Organisation: ANU Brandenburg e.V., Haus<br />

der Natur<br />

Anschrift: Lindenstr. 34, 14467 Potsdam<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |


VI. Ansprechpartner in Ihrer Nähe<br />

Bremen<br />

Organisation: Landesinstitut für Schule<br />

Ansprechpartner: Mareike Molkewehrum<br />

Anschrift: Am Weidedamm 20,<br />

28215 Bremen<br />

Telefon: 0421 / 36 11 44 30<br />

Fax: 0421 / 36 11 61 46<br />

E-Mail: mmolkewehrum@lis.bremen.<br />

de<br />

Homepage: www.schulprojekte-bremen.<br />

de<br />

Hamburg<br />

Organisation: Landesinstitut für Lehrerbildung<br />

<strong>und</strong> Schulentwicklung<br />

Hamburg<br />

Ansprechpartner: Regina Marek<br />

Anschrift: Felix-Dahn-Straße 3,<br />

20357 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 428 01 37 32<br />

Fax: 040 / 428 01 27 99<br />

E-Mail: regina.marek@li-hamburg.de<br />

Organisation: Landesinstitut Hamburg, ZSU<br />

Ansprechpartner: Gerhard Nobis<br />

Anschrift: Hemmingstedter Weg 142,<br />

22609 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 82 31 42-0<br />

Fax: 040 / 82 31 42-22<br />

E-Mail: gerhard.nobis@li-hamburg.<br />

de<br />

Hessen<br />

Organisation: Hessisches Amt für Lehrerbildung,<br />

Ökologische Bildung<br />

<strong>und</strong> Globales Lernen<br />

Ansprechpartner: Reiner Mathar<br />

Anschrift: Schubertstraße 60 H 15,<br />

35392 Gießen<br />

Telefon: 0641 / 48 00 36 57<br />

Fax: 0641 / 48 00 36 60<br />

E-Mail: r.mathar@afl.hessen.de<br />

Homepage: lernen.bildung.hessen.de/21transfer<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Organisation: ANU Hessen, Naturschutzhaus<br />

Weilbacher Kiesgruben<br />

Ansprechpartner: Martina Teipel<br />

Anschrift: Frankfurter Straße 74,<br />

65439 Flörsheim/Weilbach<br />

Telefon: 06145 / 93636-0<br />

Fax: 06145 / 93636-9<br />

E-Mail: M.Teipel@weilbacherkiesgruben.de<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Organisation: Landesinstitut für Schule <strong>und</strong><br />

Ausbildung (L.I.S.A.)<br />

PRI Rostock<br />

Ansprechpartner: Marlies Müller<br />

Anschrift: Möllnerstrasse 12,<br />

18109 Rostock<br />

Telefon: 0381 / 52908<br />

Fax: 0381 / 5486202<br />

E-Mail: m.mueller@lisa-mv.de<br />

Homepage: www.nachhaltigkeit-in-mv.de<br />

Organisation: ANU Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Ansprechpartner: Arndt Müller<br />

Anschrift: Badenstraße 45,<br />

18439 Strals<strong>und</strong><br />

Telefon: 03831 / 306300<br />

E-Mail: anu@umweltbildung-mv.de<br />

Organisation: Landeskoordinationsstelle<br />

des Programms Transfer-21,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong><br />

Ausbildung Mecklenburg-<br />

Vorpommern (L.I.S.A.)<br />

Ansprechpartner: Adelheid Taeger<br />

Anschrift: Ellerried 5, 19061 Schwerin<br />

Telefon: 0385 / 7601742<br />

Fax: 0385 / 711188<br />

E-Mail: a.taeger@lisa-mv.de


VI. Ansprechpartner in Ihrer Nähe<br />

Niedersachsen<br />

Organisation: Umweltberatungslehrkräfte<br />

der Landesschulbehörde<br />

Abteilung Hannover, Dez. 1<br />

Ansprechpartner: Ursula von der Heyde<br />

Telefon: 0511 / 106 - 2478<br />

E-Mail: ursula-von-der.Heyde@lschbh.niedersachsen.de<br />

Organisation: Programm Transfer-21<br />

Ansprechpartner: Jürgen Drieling<br />

Anschrift: Kuhlenstr. 20,<br />

26655 Westerstede<br />

Telefon: 04488 / 77877<br />

E-Mail: transfer-21.niedersachsen@<br />

ewetel.net<br />

Organisation: ANU LV Niedersachsen /<br />

Bremen, Deutsche Umwelthilfe<br />

e.V. RV Nord<br />

Ansprechpartner: Dagmar Israel<br />

Anschrift: Goebenstr. 3a,<br />

30161 Hannover<br />

Telefon: 0511/6634-80<br />

Fax: 0511/6634-81<br />

E-Mail: israel@duh.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Organisation: Landesinstitut für Schule<br />

Ansprechpartner: Rolf Schulz<br />

Anschrift: Paradieser Weg 64,<br />

59494 Soest<br />

Telefon: 02921 / 68 33 07<br />

Fax: 02921 / 68 32 28<br />

E-Mail: rolf.schulz@mail.lfs.nrw.de<br />

Homepage: http://www.learnline.de/<br />

angebote/agenda21schulen/<br />

medio/index.php<br />

Organisation: ANU Nordrhein - Westfalen<br />

Geschäftsstelle Biologische Station Kreis<br />

Recklinghausen<br />

Anschrift: Im Höltken 11,<br />

46286 Dorsten<br />

Telefon: 02369 / 775<br />

Fax: 02369 / 77607<br />

Homepage: www.anu-nrw.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Organisation: ANU Rheinland-Pfalz<br />

Ansprechpartner: Claudia Leibrock<br />

Anschrift: Hohlweg 6, 57612 Helmenzen<br />

Telefon: 02681 / 9516-17 oder 0151 /<br />

15545447<br />

E-Mail: cleibrock@lidis.de<br />

Organisation: Pädagogisches Zentrum<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Ansprechpartner: Dr. Rainer Tempel<br />

Anschrift: Europaplatz 7 - 9,<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

Telefon: 0671 / 840 88 42 PZ<br />

E-Mail: tempel@pz.bildung-rp.de<br />

Homepage: http://www.nachhaltigkeit.<br />

bildung-rp.de<br />

Saarland:<br />

Organisation: Programm Transfer-21,<br />

Landesinstitut für Pädagogik<br />

<strong>und</strong> Medien<br />

Ansprechpartner: Melanie Helm<br />

Anschrift: Beethovenstraße 26,<br />

66125 Saarbrücken - Dudweiler<br />

Telefon: 06897 / 7908 218<br />

E-Mail: helm@lpm.uni-sb.de<br />

Homepage: http://www.klasseschuletransfer21.de<br />

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VI. Ansprechpartner in Ihrer Nähe<br />

Sachsen:<br />

Organisation: Lokale Agenda 21 für<br />

Dresden e.V.<br />

Ansprechpartner: Dr. Claus Peter Geier<br />

Anschrift: Palaisplatz 2b,<br />

01097 Dresden<br />

Telefon: 0351 / 811 41 39<br />

E-Mail: verein@dresdner-agenda21.<br />

de<br />

Homepage: www.dresdner-agenda21.de<br />

Organisation: ANU Sachsen, Geschäftsstelle,<br />

SOLARIS Förderzentrum<br />

für Umwelt GmbH Sachsen<br />

Anschrift: Neefeststraße 82,<br />

09119 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 / 911772<br />

Fax: 0371 / 911770<br />

Sachsen-Anhalt:<br />

Organisation: LISA<br />

Ansprechpartner: Holger Mühlbach<br />

Anschrift: Riebeckplatz 9,<br />

06110 Halle (Saale)<br />

Telefon: 0345 / 204 23 05<br />

E-Mail: HMuehlbach@lisa.mk.lsanet.de<br />

Homepage: http://www.modellversuche.<br />

bildung-lsa.de/transfer21/<br />

index.htm<br />

Organisation: ANU Sachsen-Anhalt,<br />

ANU-Geschäftsstelle<br />

Anschrift: Olvenstedter Str.10,<br />

39108 Magdeburg<br />

Telefon: 0391 / 5433361<br />

Fax: 0391 / 5415270<br />

E-Mail: anu.sachsen-anhalt@web.de<br />

Schleswig-Holstein:<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Organisation: Institut für Qualitätsentwicklung<br />

in Schulen Schleswig-<br />

Holstein<br />

Ansprechpartner: Fritz Wimber<br />

Anschrift: Schreberweg 5,<br />

24119 Kronshagen<br />

Telefon: 0431 / 540 31 55<br />

Fax: 0431 / 540 32 16<br />

E-Mail: fritz.wimber@iqsh.de<br />

Homepage: http://transfer-21.lernnetz.de<br />

Organisation: ANU Schleswig-Holstein, Geschäftsstelle,Naturerlebniszentrum<br />

Kollhorst<br />

Anschrift: Kollhorster Weg 1<br />

24109 Kiel<br />

Telefon: 0431 / 8803498<br />

E-Mail: Stjohn@uni-bremen.de<br />

Thüringen:<br />

Organisation: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung,Lehrplanentwicklung<br />

<strong>und</strong> Medien<br />

Ansprechpartner: Elisabeth Geffers-Strübel<br />

Anschrift: Heinrich-Heine-Allee 2-4,<br />

99438 Bad Berka<br />

Telefon: 036458 / 56-237<br />

Fax: 036458 / 56-300<br />

E-Mail: egeffers-struebel@thillm.<br />

thueringen.de<br />

Homepage: http://www.transfer21.th.<br />

schule.de<br />

Organisation: Kooperationsgruppe Thüringen<br />

Ansprechpartner: Christine Fiedler<br />

Anschrift: Hinter dem Bahnhof 12,<br />

99427 Weimar<br />

Telefon: 03643/748262


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