Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes mit Kinder- und Jugendgruppen
Aus Gründen der Nachhaltigkeit empfehlen wir Ihnen
die anzufertigenden Objekte aus Materialien herzustellen,
die sonst in den Müll wandern würden. Damit
soll die Lebensdauer des auch als Rohstoff zu
betrachtenden "Mülls" verlängert und es sollen wertvolle
Ressourcen geschont werden. Außerdem erscheint
es sinnvoll in einem Projekt, das sich mit Umwelt-
und Naturschutz auseinandersetzt, dieses auch
konsequent auf der Ebene der Umsetzung und Darstellung
zu berücksichtigen.
Auch andere Reststoffe, beispielsweise aus der Tischlerei,
können Sie und Ihre Ausstellungsgruppe natürlich
für kleinere oder auch größere Arbeiten verwerten
(Restholzkiste, Restmetallkiste). Wichtig ist vor allem,
dass die Ausstellungsgruppe erst einmal sichtet, was
an Materialien schon vorhanden ist und was man damit
anfangen kann, ohne einen riesigen Aufwand zu
betreiben. Natürlich lässt sich nicht immer alles konsequent
aus recyceltem Material herstellen. Besonders
die Verbindungselemente müssen in ausreichender
Menge vorhanden sein und auch funktionieren.
Auf die Vielfalt möglicher Modelle, Objekte etc. und
deren Erstellung wollen wir im nachfolgenden Beispiel
nur exemplarisch eingehen. Sollten die konkreten Umsetzungsideen
oder –techniken Ihrer Gruppe nicht genügen,
um das geplante Modell zu erstellen, empfiehlt
es sich Experten in Ihrem Umfeld zu Rate zu ziehen
(aktive Kollegen, Gruppenmitglieder oder Elternteile).
Häufig ist Modellbau-Know-how auch außerhalb Ihrer
Einrichtung im Ort oder Stadtteil vorhanden (z.B.
in Schulen, Kirchengemeinden, Jugendverbänden und
Vereinen). Kleine und mittlere Handwerksbetriebe
sind oft ebenfalls bereit aktive Kinder- und Jugendgruppen
bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Im Folgenden einige Anregungen für die Umsetzung
verschiedener Tiermodelle:
0 | Handreichungen zu Ausstellungen und Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Beispiel: Herstellen von Tiermodellen aus
Wertstoffen
Für den Bau der Tiermodelle Schmetterling, Maus
und Raupe bieten sich Tetra Paks an. Das Material
ist ohnehin licht- und wasserbeständig und
eignet sich auch wegen seiner Materialstärke
hervorragend zum Falten und Knicken. Natürlich
ist ein dreidimensionales Verständnis der späteren
Form Voraussetzung für die Entwicklung
des Grundschnittes aus den ehemaligen Getränkeverpackungen.
Durch Reduzieren der Form
auf das Wesentliche (Stilisieren) können Sie mit
Ihrer Gruppe aber relativ problemlos eine geeignete
Variante finden.
Für die Verbindung der einzelnen Elemente können
Draht, Heftzwecken, Bindfaden oder Schrauben
verwendet werden. Ungeeignet ist jede Form
von Kleber, auch Silikonheißkleber, da er unnötig
die Umwelt belastet und keine dauerhafte Verbindung
gewährleistet.
Anleitung Schmetterling
Mit Metallresten werden der Korpus und die
Spannbreite der Flügel festgelegt. Die Flügel an
sich können aus Tetra Pak ausgeschnitten und an
der Metallbasis mit Draht befestigt werden. Somit
können die Flügel des Schmetterlings später
variiert (gebogen) werden.
Anleitung Maus
Wie oben beschrieben wird die Grundform der
Maus auf das auseinander gefaltete Tetra Pak
übertragen und später in eine dreidimensionale
Form gebracht. Alle Details der Maus können
ebenfalls zurechtgeschnitten und angefügt
werden. Draht oder Heftzwecken bieten sich zur
Verbindung an.
Anleitung Raupe
Aus rund ausgeschnittenen Tetra Pak Teilen oder
rund ausgesägten oder gebohrten Holzstückchen,
die auf einen Draht aufgereiht werden,
kann eine Raupe dargestellt werden. Die Kreise
sollten größer und wieder kleiner werden, um
eine Bauchigkeit der Raupe zu symbolisieren.