Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

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IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen 6 Naturschutz / Biodiversität Durch den Flächenverbrauch u.a. für Siedlungen, Landwirtschaft, Rohstoffgewinnung und Verkehr sowie andere Eingriffe des Menschen in die Umwelt wurden schon viele Tier- und Pflanzenarten ausgerottet. Viele Lebensräume der verbliebenen Arten sind stark bedroht. In einer Ausstellung zum Thema könnten unter anderem die folgenden Aspekte aufgegriffen werden: Bedeutung der Artenvielfalt für die Natur und den Menschen, Artensterben als globales Problem, Bedrohung einheimischer Tier- und Pflanzenarten, Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt. Für Kinder und Jugendliche bietet sich als anschaulicher Zugang zum Thema die Planung und Pflege von artenreichen Schulgärten an. Mit Informationstafeln versehen, können diese auch Besucher an das Thema Artenvielfalt und Naturschutz heranführen. | Handreichungen zu Ausstellungen und Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. Ideen für Ausstellungen und Ausstellungselemente • Informationstafeln zu Pflanzen in einem Freigelände • Fotogalerie ausgestorbener Tier- und Pflanzenarten • Weltkarte mit bedrohten Lebensräumen seltener Tier- und Pflanzenarten • Plakate zu alten Nutztieren und Nutzpflanzen • Fotos der Arten auf der Roten Liste bedrohter Arten • Suchspiel zu Tier- und Pflanzenarten in einem Freigelände • Fotorallyes in der Natur (z.B. zu Waldpflanzen und Tieren, Stadtökologie, Fließgewässerlebewesen) • Memoryspiel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten • Multimedia-Präsentation zu den Ursachen des Artensterbens • Hörstationen z.B. mit den Rufen einheimischer Vögel • Riechstationen mit den Düften einzelner einheimischer Pflanzen • begleitend: Broschüre mit Tipps für Besucher, wie sie in ihrem eigenen Garten Lebensräume für bedrohte Arten schaffen können Beispiel IGS Peine: "Schmetterlingslehrpfad" Der Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften (Jahrgang 7) der Integrierten Gesamtschule Peine baute in den Jahren 2005 bis 2007 einen Naturlehrpfad zum Thema "Schmetterlinge und ihre Lebensräume" im Ökogarten der Schule auf. Dabei wurden zunächst auf einem Gelände von ca. 300 qm eine Schmetterlingswiese sowie ein kleiner Weg und später entlang des Weges ein Lehrpfad angelegt. Ziele Durch die Schmetterlingswiese ("ein kleines Schmetterlingsparadies") und den Lehrpfad soll verdeutlicht werden, was jeder Einzelne tun kann, um Lebensräume für Schmetterlinge zu schaffen. Dabei wird auch umfassend über ökologische Zusammenhänge in Gärten und auf Wiesen informiert. Zielgruppe Mit dem Schmetterlingslehrpfad werden vor allem Schulklassen und Gruppen (von der 4. bis 10. Klasse) der eigenen Schule und von Schulen aus der Umgebung
IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen angesprochen. Sie besuchen den Schmetterlingslehrpfad im laufenden Biologie- oder Naturwissenschaftsunterricht, bei einer Schulaktion oder einem Ausflug. Projektverlauf Für die Zielgruppe "Mitschüler" sollten einige informative jedoch nicht zu ausführliche Texte erstellt werden. Die Informationen sollten interessant und lebendig verpackt werden, damit die Ausstellung allen Besuchern in positiver Erinnerung bleibt. Nach der Konzepterstellung wurden Inhalte und Bilder für die Informationstafeln recherchiert. Die Ausstellungsumsetzung erfolgte in drei parallel arbeitenden Gruppen: Modellbau, Spiele und Aktivelemente sowie Plakatgestaltung mit Text, Bildern und Grafiken. Es wurden zunächst Gestaltungsentwürfe erstellt. Die Schüler erstellten danach im Rahmen von Tagesworkshops und im laufenden Wahlpflichtunterricht aus Texten, Grafiken und Bildern am Computer mit Hilfe eines Grafikprogramms auffällige Plakate. Diese wurden anschließend im Format DIN A3 gedruckt und wetterfest kaschiert. Modelle, Spiele und Aktivelemente sowie die Befestigungen für die Plakate wurden zu einem späteren Zeitpunkt vervollständigt. Außerdem wurde eine begleitende Information als Bildschirmpräsentation erstellt. Inhalte der Ausstellung und ihre Darstellung • Der Garten, die Wiese • Gleichgewichte in Lebensräumen • Schmetterlinge und Insekten • verschiedene Arten von Schmetterlingen • Körperbau der Schmetterlinge • Bewegungsgewohnheiten • Fortpflanzung • Nahrungsgewohnheiten • Futterpflanzen der Insekten Die Inhalte werden auf Informationstafeln mit Kurzinformationen sowie über Anschauungs-Modelle und Spiele zum Weiterlernen präsentiert. Begleitmaterialien bieten vertiefende Informationen. Die Ausstellungselemente wurden entlang der Wege durch die Schmetterlingswiese so arrangiert, dass die Besucher aufeinander aufbauende Informationen erhalten. Zusätzlich zu den Informationstafeln können Aktivelemente eingesetzt werden: Memoryspiel, Schmetterlingsschach, Saugrüsselmodell, Gelände-Suchspiel. Projektrückschau aus Sicht der begleitenden Lehrerin Die Teilnehmer waren im Vorfeld des Projektes motiviert, praktisch naturschützerisch zu arbeiten und die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Durch die intensive Arbeit konnte ein Arbeitsergebnis präsentiert werden, auf das die Schüler stolz sind. Wir sind alle mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Ausstellung wird langfristig im Ökogarten genutzt. Dort findet nicht nur Unterricht mit unseren Schülerinnen und Schülern statt. Wir kooperieren mit der Vöhrumer Grundschule, mit der Junioruniversität Salzgitter, mit Altenheimen usw. Die langfristige Beschäftigung mit einem Thema aus ganz unterschiedlichen und fachübergreifenden Blickwinkeln heraus, war für die Gruppe neu. Ihr konnten dadurch viele Zugangsmöglichkeiten zu einem ökologischen Thema geboten werden. Der Einzelne hatte die Möglichkeit, viel auszuprobieren. Die praktischen Arbeitsanteile waren sehr hoch und die Teamarbeit wurde gefördert. Die Schüler hatten besonders viel Interesse an den Arbeiten am Computer mit den Grafikprogrammen, den Bastelarbeiten und der Arbeit im Freien. Es gelang den Schülern, sich gegenseitig immer wieder gut zu motivieren, indem sie andere durch Fragen in die Gruppe einbezogen haben und ihnen sowohl Aufgaben zugeteilt, als auch selber Aufgaben übernommen haben. Mitunter wurde auch gestritten. Handreichungen zu Ausstellungen und Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |
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Inhaltsverzeichnis I. Grußwort 6 I
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II. Einleitung und Einführung II.
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III. Durchführung eines Ausstellun
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