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Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

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IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

7 Konsum<br />

Unser Konsum hat gravierende ökologische <strong>und</strong> soziale<br />

Auswirkungen. Das Konsumverhalten wird im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter geprägt. Das war schon immer<br />

so, aber heute kommt hinzu, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

immer mehr eigene Konsumentscheidungen treffen.<br />

Zum einen, weil sie über viel mehr Geld verfügen<br />

als früher. Zum anderen, weil sich Eltern vielfach den<br />

Konsumwünschen ihrer Kinder beugen, die durch Werbung<br />

<strong>und</strong> den Fre<strong>und</strong>eskreis geprägt werden. Deshalb<br />

bietet sich das Thema Nachhaltiger Konsum für eine<br />

Ausstellung an, bei deren Erstellung sich Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche intensiv da<strong>mit</strong> auseinander setzen, welche<br />

Auswirkungen ihre Entscheidungen für bestimmte<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen auf andere Menschen<br />

<strong>und</strong> die Umwelt haben. Einige Produkte werden unter<br />

unzumutbaren Bedingungen für die Arbeiter in den<br />

Fabriken vor allem in Asien <strong>und</strong> Lateinamerika hergestellt<br />

oder ihre Herstellung führt zu großen Umweltbelastungen.<br />

Andere Produkte unterstützen eine positive<br />

soziale Entwicklung in den Herstellerländern <strong>und</strong> bei<br />

der Produktion wird darauf geachtet, die Umweltauswirkungen<br />

so gering wie möglich zu halten. Nachhaltiger<br />

Konsum bedeutet, Dinge zu nutzen, die positive<br />

(oder zumindest keine schädigenden) Wirkungen für<br />

Mensch <strong>und</strong> Umwelt haben. Die Aspekte des Themas<br />

Konsum sind sehr vielfältig: soziale <strong>und</strong> ökologische<br />

Auswirkungen von Produktion, Transport, Handel <strong>und</strong><br />

Verbrauch, Alternativen zu sozial- <strong>und</strong> umweltschädlichen<br />

Produkten, Fairer Handel, Konsum als Folge sozialen<br />

Drucks etc.<br />

Ideen für Ausstellungselemente<br />

• Einkaufswagenkarawane, voll gepackt<br />

<strong>mit</strong> den Produkten, die ein Durchschnittsbürger<br />

pro Monat verbraucht<br />

0 | Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> einer Darstellung der Konsumausgaben<br />

pro Kopf in verschiedenen Ländern<br />

• Pranger unfairer Produkte, z.B. Sportartikel<br />

• Marktstand <strong>mit</strong> Produkten aus dem Fairen Handel<br />

• Weltkarte <strong>mit</strong> einer Darstellung der<br />

Hauptproduktions- <strong>und</strong> Lieferländer<br />

<strong>und</strong> der Hauptkonsumentenländer<br />

• Collage <strong>mit</strong> Werbeanzeigen, die sich an<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche richten<br />

• Kritischer "Schaufensterbummel" oder<br />

"Stadtr<strong>und</strong>gang" als Begleitaktion<br />

• Einkaufsrallye als Aktion (z.B. "Findet<br />

alle Produkte des Fairen Handels in<br />

diesen oder jenen Geschäften")<br />

• Aktionsspiele z.B.: "Kaffeeparcours"<br />

• Faires Frühstück als Begleitaktion<br />

• Aktionstheater z.B. "das unfaire Fußballspiel"<br />

oder "Mars-TV" (Fernsehreportage oder Interviews<br />

<strong>mit</strong> "einem Außerirdischen")<br />

Beispiel: "Konsumgüter auf vier Rädern"<br />

Im Schuljahr 2004/2005 beteiligten sich zahlreiche<br />

Schulen <strong>und</strong> Jugendeinrichtungen aus Hannover an<br />

einem Wettbewerb zur Gestaltung von Konsumskulpturen<br />

in "herrenlosen" Einkaufswagen. Dafür sollten<br />

alltägliche Dinge <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>ene Abfälle (Wertstoffe)<br />

genutzt werden. Die Frage lautete: "Was kann man<br />

aus Müll herstellen? Was liegt auf den Straßen <strong>und</strong><br />

in den Grünflächen eures Stadtteils herum? Was findet<br />

ihr zuhause, in eurem Müllsack, auf dem Dachboden<br />

oder im Keller?" Darüber hinaus stellten sich den<br />

jeweiligen Gruppen die Fragen: "Wo kommt das alles<br />

her? Was steckt dort tatsächlich drin? Wie wurde das<br />

produziert <strong>und</strong> transportiert? Welche Rolle spielen<br />

dabei Raubbau <strong>und</strong> Ausbeutung? Auf wessen Kosten<br />

konsumieren wir <strong>und</strong> wie lange soll <strong>und</strong> kann das noch<br />

so weiter gehen?"<br />

Ziele<br />

Mit den "Konsumgütern auf vier Rädern" soll das<br />

Problembewusstsein von <strong>Jugendlichen</strong> auf eine spek-

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