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Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

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III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

Übung "Nährboden<br />

Gruppenpotenzial"<br />

Um optimal als Team zusammen arbeiten zu können <strong>und</strong><br />

um das bestmögliche Ergebnis nicht für einen Einzelnen,<br />

sondern als Gemeinschaftsarbeit zu erzielen, ist es<br />

wichtig, sich über die Stärken jedes Gruppen<strong>mit</strong>glieds<br />

bewusst zu werden.<br />

Jedes Gruppen<strong>mit</strong>glied hinterlässt dafür zwei bunte<br />

Fußspuren (benutzen Sie Wachsmalstifte oder dicke<br />

Filzstifte <strong>und</strong> möglichst viele Farben) auf einem "Papierteppich"<br />

(große Packpapierfläche – ca. 4 x 4m). In eine<br />

der beiden Fußspuren schreibt jeder selbst, was er oder<br />

sie für eine Stärke oder besondere Neigung bei sich<br />

erkennt (Beispiel: "Ich zeichne gerne Comicfiguren").<br />

In die zweite Spur schreibt die benachbarte Person,<br />

was er oder sie für eine besondere Fähigkeit bei dem<br />

Anderen erkennt (bitte sehr konkret z.B. "kann laut <strong>und</strong><br />

deutlich sprechen"). Anschließend treten alle aus ihren<br />

Spuren <strong>und</strong> schreiben in eine Gedankenblase neben die<br />

Fußspuren: "Was möchte ich gerne versuchen/ausprobieren,<br />

welche Aufgabe möchte ich übernehmen?", z.B.<br />

"Plakate illustrieren, Führungen durch die Ausstellung<br />

begleiten". Danach können Sie <strong>mit</strong> Ihrer Gruppe die<br />

weiteren Arbeitsschritte <strong>und</strong> die Aufgaben konkret festschreiben.<br />

Jede Aufgabe wird <strong>mit</strong> einer Terminvorgabe<br />

versehen: "Bis wann kannst du dies oder jenes erledigt<br />

haben?". Dadurch entsteht für Ihre Gruppe die nötige<br />

Verbindlichkeit, die Ausstellung auch Termin gerecht<br />

fertig zu bekommen. Bedenken Sie jedoch: Es sollten<br />

Zeitreserven vorhanden sein. Nicht alle Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

sind es gewohnt, verbindliche Zusagen auch<br />

wirklich verantwortlich einzuhalten. Deshalb sollten Sie<br />

Nachbesserungszeiten <strong>mit</strong> einberechnen<br />

Ausstellungssystem <strong>und</strong> -technik<br />

Eine der ersten Aufgaben im Planungsbereich betrifft<br />

das Ausstellungssystem. Sie müssen festlegen, woran<br />

Ihre Ausstellungselemente befestigt werden sollen.<br />

Häufig sind Systeme (Stelltafeln, Posterhalter etc.) in<br />

Ihren Einrichtungen bzw. Schulen bereits vorhanden.<br />

Es bietet sich an, diese dann entsprechend zu nutzen.<br />

Mitunter ist es jedoch notwendig, Träger- oder Halterungssysteme<br />

anzuschaffen. Sie müssen dabei die<br />

Anforderungen an Haltbarkeit <strong>und</strong> ggf. Witterungsbeständigkeit<br />

untersuchen, sollten jedoch auch andere<br />

Kriterien wie Transport (Gewicht, Größe) oder Umweltverträglichkeit<br />

der Materialien (Herstellung <strong>und</strong><br />

Entsorgung) berücksichtigen.<br />

Bei der Unterstützung Ihrer Ausstellung durch Ton-<br />

oder Bildabspielgeräte (CD/DVD, MP3, Video etc.)<br />

oder Computer aber auch anderer Elemente können<br />

technische Anforderungen an den Ausstellungsraum<br />

entstehen. Festzulegen ist in jedem Fall die benötigte<br />

technische Infrastruktur (Wasseranschlüsse, Stromanschlüsse,<br />

Licht etc.). Außerdem sollten Sie begleitend<br />

alle nötigen Werkzeuge <strong>und</strong> ggf. Aufbauanleitungen<br />

zusammenstellen <strong>und</strong> bereithalten. Den Leitfaden zur<br />

Vorbereitung der Ausstellungspräsentation finden Sie<br />

in Abschnitt 3.1. Hier gibt es auch einen Hinweis auf<br />

den ausstellungsbegleitenden Personaleinsatz. Die<br />

Gruppe sollte sich im Vorfeld der Ausstellungspräsentation<br />

rechtzeitig um die nötigen Vorbereitungen <strong>und</strong><br />

Qualifikationen (ggf. Schulung) der Ausstellungsbegleiter<br />

kümmern.<br />

Finanzierung<br />

Die Finanzierung Ihres Ausstellungsprojektes ist ein<br />

wichtiger Aspekt in der Planungsphase. Es ist wichtig,<br />

dass Sie sich einen guten Überblick über die zu<br />

erwartenden Kosten machen. Was kostet der Plakatdruck,<br />

was das Ausstellungssystem (z.B. Stelltafeln)?<br />

Brauchen Sie spezielle Hardware (Laptop oder Projektor)<br />

oder Software (Grafikprogramme)? Ist es möglicherweise<br />

nötig, sich Beratung von einem Experten<br />

einzuholen? Welche Materialien für die Erstellung von<br />

Objekten benötigen Sie?<br />

Lassen Sie sich von den Kosten nicht schon im Vorfeld<br />

abschrecken! Es gibt häufig Möglichkeiten, Gelder einzuwerben.<br />

Ein Telefonat oder ein Brief an den örtlichen<br />

Energieversorger, das Kreditinstitut von nebenan oder<br />

den sozial engagierten Mittelstandsbetrieb können<br />

schnell für einige h<strong>und</strong>ert Euro in Ihrem Budget sorgen.<br />

Sollten Sie einen größeren Finanzbedarf für Ihr<br />

Projekt er<strong>mit</strong>telt haben, dann können Sie sich auch<br />

an eine Stiftung wenden. Sie finden zu fast allen Bereichen<br />

spezielle Stiftungen, z.B. Staatliche Lotterie<br />

für Kultur- oder Umweltprojekte, die Aktion Mensch für<br />

soziale Projekte, InWent für Projekte <strong>mit</strong> Entwicklungshilfebezug,<br />

verschiedene Unternehmensstiftungen<br />

insbesondere im Jugend- <strong>und</strong> Technikbereich sowie<br />

Landesumweltstiftungen oder Städtische Stiftungen.<br />

Im Kapitel VI sind regionale Ansprechpartner aufgeführt.<br />

Diese oder ein Umweltverband in Ihrer Nähe können<br />

Ihnen sicherlich Auskunft über die richtigen Stiftungen<br />

für einen Antrag zu Ihrem Projekt geben. Es lohnt sich<br />

nachzufragen, da<strong>mit</strong> Ihre Gruppe die Möglichkeit bekommt<br />

eine professionelle Ausstellung zu erstellen.<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |

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