04.12.2012 Aufrufe

Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes <strong>mit</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen<br />

1.2 Ausstellungskonzeption<br />

Zielgruppen: "Für wen <strong>gestalten</strong> wir die Ausstellung?"<br />

In der Regel werden <strong>Ausstellungen</strong> als Mittel der<br />

Dokumentation oder der Kommunikation erstellt <strong>und</strong><br />

verbreitet. Bei der Kommunikation gibt es immer einen<br />

Sender <strong>und</strong> einen Empfänger eines Signals (mehr dazu<br />

im Kapitel III, Abschnitt 2.2). Sender der Botschaften<br />

<strong>und</strong> der Inhalte ist Ihre Gruppe, sind die Ausstellungsmacher.<br />

Aber wer sind die Empfänger? Wen soll die<br />

Ausstellung erreichen?<br />

Der Versuch <strong>mit</strong> einer Ausstellung "alle" zu erreichen<br />

führt meist dazu, dass niemand richtig erreicht wird.<br />

Deshalb ist es notwendig, sich genau zu überlegen,<br />

wer die Besucher der Ausstellung sein sollen. Im Arbeitsschritt<br />

der Zielgruppendefinition <strong>und</strong> -beschreibung<br />

geht es darum, eine oder mehrere Zielgruppen<br />

auszuwählen <strong>und</strong> diese dann möglichst genau hinsichtlich<br />

ihrer Interessen <strong>und</strong> ästhetischen Vorlieben<br />

sowie der von Ihnen bevorzugten Kommunikationswege<br />

(Plakate, Filme, Computerpräsentation etc.) zu<br />

beschreiben. Ziel ist es, sich ein Bild von der jeweiligen<br />

Zielgruppe zu machen.<br />

Die Zielgruppe von <strong>Ausstellungen</strong>, die <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> gestaltet werden, sind häufig Gleichaltrige,<br />

eine Zielgruppe, die Ihre Ausstellungsgruppe<br />

sehr gut kennt. Möglicherweise möchte Ihre Gruppe<br />

<strong>mit</strong> ihrer Ausstellung aber auch Erwachsene, z.B. Eltern,<br />

ansprechen. Auch dann ist es wichtig, zu überlegen,<br />

wie diese angesprochen werden sollten. Eine<br />

Möglichkeit zur genaueren Beschreibung von Interessen<br />

der Zielgruppe "Gleichaltrige" ist die im folgenden<br />

Kasten vorgestellte Kleingruppenarbeitsmethode.<br />

Bildimpressionsübung :<br />

"Was spricht uns an?"<br />

Es handelt sich dabei um eine Übung zur eigenen Wahrnehmung:<br />

Die Kleingruppen von drei bis maximal sechs <strong>Kindern</strong> bzw.<br />

<strong>Jugendlichen</strong> beschäftigen sich <strong>mit</strong> Bildern <strong>und</strong> Texten aus<br />

Zeitungen, von Werbeplakaten, Postkarten etc. Sie beantworten<br />

zunächst für sich alleine die Fragen:<br />

• "Wann <strong>und</strong> wo nehme ich Informationen auf?"<br />

• "Was spricht mich an?"<br />

• "Wohin gucke ich zuerst?"<br />

• "Wann schaue ich genauer hin?"<br />

• "Wann lese ich Texte?"<br />

• "Wann blättere ich weiter oder schau gar nicht erst hin?"<br />

•<br />

"Woran könnte das liegen?"<br />

Nach einer kurzen Stillarbeitsphase werden die Antworten<br />

in der Kleingruppe gesammelt <strong>und</strong> diskutiert. Die Ergebnisse<br />

sollen dann von der Gesamtgruppe in einem Schaubild<br />

gesammelt werden, links <strong>und</strong> rechts neben einer lebensgroßen<br />

Figur (gezeichnete Silhouette) auf einem großen<br />

Papierplakat. Fragen sind: "Welches Bild habt ihr von eurer<br />

Zielgruppe?", "Welche Vorlieben hat eure Zielgruppe, welche<br />

Bedürfnisse?". An dieser Stelle kann zusätzlich diskutiert<br />

werden, über welche Kommunikationswege die Zielgruppe<br />

neben schriftlichen Medien noch erreicht werden kann (z.B.<br />

Computer, Filme, Spiele). Das so entstandene Bild schafft<br />

eine gute Voraussetzung für eine angemessene Ansprache<br />

der Zielgruppe "Gleichaltrige".<br />

Zur Vertiefung empfohlen: Interviews zur Wirkung von Informationen<br />

bei anderen Zielgruppen. Alle Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

fragen in Kurzinterviews unter Verwendung der oben<br />

genannten Fragen z.B. bei Fre<strong>und</strong>en, Eltern <strong>und</strong> Bekannten<br />

(je nach untersuchter Zielgruppe) nach deren Vorlieben <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen hinsichtlich unterschiedlicher Kommunikationsmedien<br />

(Zeitungen, Plakate, Zeitschriften, Bücher etc.).<br />

Zur Unterstützung können hierbei konkrete Beispiele vorgelegt<br />

werden ("Was spricht euch an?").<br />

Die gesammelten Informationen über eine zielgruppengerechte<br />

Ansprache werden im Projekt fortlaufend<br />

genutzt. Sowohl bei der Gestaltung von Plakaten <strong>und</strong><br />

anderen Medien als auch beim Texten werden die Erwartungen<br />

der Zielgruppe berücksichtigt (siehe dazu<br />

Kapitel 2).<br />

Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V. |

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!