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Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

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IV. Praxisanregungen: Beispielthemen für Umweltausstellungen<br />

IV. Praxisanregungen: Beispiele<br />

für <strong>Ausstellungen</strong> zu Umwelt- <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsthemen<br />

Im nachfolgenden Abschnitt finden Sie einige thematische<br />

Anregungen für die Erstellung von <strong>Ausstellungen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie praktische<br />

Beispiele für <strong>Ausstellungen</strong>, die von unterschiedlichen<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppen zu verschiedenen Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsthemen erstellt wurden. Diese Beispiele<br />

sollen Ihnen einen kleinen Einblick geben, wie<br />

andere Gruppen der Herausforderung begegnet sind.<br />

Beschrieben werden dabei das Vorgehen der jeweiligen<br />

Gruppen sowie die Ziele, Zielgruppen <strong>und</strong> Inhalte,<br />

die von den Gruppen für ihre Ausstellung festgelegt<br />

wurden. Zur Illustration sind Arbeitsergebnisse<br />

abgebildet. Die Beispiele 1 (Textilien), 2 (Papier), 3<br />

(Wasser), 5 (Klimaschutz) <strong>und</strong> 6 (Biodiversität) wurden<br />

im Rahmen des Modellprojektes "Umweltausstellungen<br />

als Instrument der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Umweltbildung" entwickelt. Am Ende der<br />

Abschnitte finden Sie Beschreibungen der begleitenden<br />

Lehrerinnen, welche Wirkungen die Ausstellungsprojekte<br />

aus ihrer Sicht bei den beteiligten Schülern<br />

hatten.<br />

1 Kleidung / Textilien<br />

Kleidung ist ein Thema, das sich gut für die Bearbeitung<br />

<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> eignet: Kleidung<br />

ist "hautnah", ist ein Bestandteil täglicher Entscheidungen.<br />

Mode ist wichtig für soziale Zugehörigkeit<br />

aber auch Ausdruck von Individualität. Ältere Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche bestimmen heutzutage sehr stark<br />

<strong>mit</strong>, was für sie gekauft wird oder kaufen sich ihre<br />

Kleidung selbst. Kleidung bietet sich auch als Thema<br />

im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

an, da bei Herstellung, Nutzung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

von Kleidung zahlreiche soziale <strong>und</strong> ökologische Probleme<br />

auftreten. Dazu gehören u.a. Ressourcenverbrauch<br />

(Produktionsflächen, Wasserverbrauch, Energieverbrauch),<br />

Umwelteinwirkungen (Pestizide beim<br />

Anbau von Textilpflanzen, giftige Abwässer der Textilindustrie,<br />

Luftverunreinigung), Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

für Arbeiter <strong>und</strong> Verbraucher (Pestizide, Chemikalieneinsatz<br />

bei der Herstellung von Textilfasern, Chemikalienrückstände<br />

in der Kleidung) <strong>und</strong> die oft ausbeuterischen<br />

Arbeitsbedingungen bei der Herstellung.<br />

| Handreichungen zu <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.<br />

Ideen für <strong>Ausstellungen</strong> <strong>und</strong> Ausstellungselemente<br />

• Plakate zu den wichtigsten sozialen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Problemen<br />

• Kleidung als Ausstellungselemente (Plakattafeln<br />

aus Stoffen <strong>und</strong> Altkleidern)<br />

• Multimediaausstellung zu Mode, z.B. eine Website<br />

• ein "sehr großer" Modekatalog<br />

• Modefotographie<br />

• Neue Kleidung aus alten Kleidungsstücken<br />

oder Stoffen (Modenschau, Mode-Puppen)<br />

• Kleiderkollektion aus Wertstoffen z.B. Tetra<br />

Pak (Modenschau, Mode-Puppen)<br />

• "Kleiderberge", die den Kleidungsverbrauch<br />

sichtbar machen<br />

• Eimer <strong>mit</strong> blau gefärbtem Wasser, die zeigen, wie<br />

viel Abwasser beim Färben einer Jeans anfällt<br />

• eine Weltkarte, die die Reisewege einer Jeans von<br />

der Rohstofferzeugung bis zum Geschäft darstellt<br />

• Aktionsspiele<br />

• Fühlstationen <strong>mit</strong> verschiedenen Stoffsorten<br />

Beispiel BBS Osterholz-Scharmbeck:<br />

"Aus alt mach´ schick!"<br />

Der Wahlpflichtkurs Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie der Berufsbildenden<br />

Schule Osterholz-Scharmbeck erstellte<br />

im Schuljahr 2005/2006 eine Modekollektion <strong>und</strong><br />

eine Ausstellung zum Thema Textilien <strong>und</strong> Nachhaltiger<br />

Konsum. Die Entwürfe wurden in einer Modenschau<br />

<strong>und</strong> auf Plakattafeln vorgestellt.<br />

Ziele<br />

Ziel der Ausstellung <strong>und</strong> der Modenschau war es,<br />

Anstöße zu einem nachhaltigen Umgang <strong>mit</strong> Kleidung<br />

zu geben. Es sollte gezeigt werden, dass gut aufgearbeitete<br />

alte Kleidungsstücke schick <strong>und</strong> tragbar sind,<br />

dass Altkleider einfach zu schade zum Wegwerfen<br />

sind. Die Ausstellung sollte darüber hinaus Hintergründe<br />

zu den Sozial- <strong>und</strong> Umweltaspekten unseres<br />

derzeitigen Textilkonsums verdeutlichen.<br />

Zielgruppen<br />

Die Ausstellung richtet sich an Mitschüler im Alter<br />

von 16 bis 19 Jahren <strong>und</strong> insbesondere an junge Konsumentinnen,<br />

die kreativ, modebewusst, extrovertiert<br />

<strong>und</strong> mutig sind, aber meist nicht genug Geld für teure<br />

Modell-Kleidung haben.

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