Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten

III. Durchführung eines Ausstellungsprojektes mit Kinder- und Jugendgruppen
2.3 Illustrieren und Modellieren
Eine ebenso wichtige Fertigkeit für Ausstellungsmacher
wie das Texten ist das grafische Gestalten von
Ausstellungstafeln und –plakaten, Modellen und Objekten
sowie Spielen, interaktiven Elemente etc.
Um mit der praktischen Gestaltungsarbeit beginnen
zu können, benötigen Sie und Ihre Ausstellungsgruppe
zunächst eine Gestaltungsidee für die Ausstellung:
Welche Gesamtatmosphäre bzw. -wirkung (Anmutung)
soll erzielt werden? Wie soll die Ausstellung wirken,
wie soll sie aussehen? (z.B. edel, teuer, technisch, natürlich,
poppig, fein, bunt, futuristisch, etc.). Hierbei
ist es wichtig, die ausgewählte Zielgruppe im Blick zu
behalten. Die Festlegung der Anmutung hilft bei der
Wahl und Beschreibung von Farbigkeit, Form, Schrift,
Gliederungs- und Gestaltungselementen (Text, Foto,
Grafik, Zeichnung, Symbole) für die Ausstellung und
ihre einzelnen Elemente. Abschließend sollte noch die
Gewichtung der Gestaltungselemente vorgenommen
werden. Diese ist abhängig vom geplanten Zweck des
jeweiligen Ausstellungselements: Ein Informationselement,
sei es nun ein Plakat oder eine Ausstellungstafel,
weist natürlich einen höheren Textanteil auf als ein
rein illustrierendes oder interaktives Element.
Zur Festlegung der Gestaltungsidee können Sie mit einer
Kreativ-Methode arbeiten, die in der Werbebranche
und im Bereich Grafikdesign häufig verwendet
wird, der "6-3-5-Methode":
| Handreichungen zu Ausstellungen und Präsentationen | Wissenschaftsladen Hannover e.V.
6-3-5 – Brainstorming - Methode
Hierbei werden an 6 Gruppenmitglieder eines
der nachfolgenden Arbeitsblätter sowie
(farbige) Stifte verteilt. Anschließend beginnen
die beteiligten Kinder und Jugendlichen
auf ein Startsignal jeweils in der ersten Zeile
ihres Arbeitsblattes 3 verschiedene Ideen zur
Ausstellungsgestaltung zu skizzieren (in Wort
oder Bild). Achtung, die Zeit dafür beträgt nur
5 Minuten, es geht um spontane Einfälle. Sie
können die Zeit ggf. sogar auf drei Minuten reduzieren.
Nach fünf Minuten werden die Blätter
im Uhrzeigersinn weitergereicht und nun
wird in der zweiten Zeile die jeweils erste Idee
des Vorgängers weiterentwickelt. Nach 30 Minuten
liegt eine Vielzahl von sehr assoziativen
Entwürfen vor, die nun von der Gruppe bewertet
werden.
Die Methode kann natürlich auch mit einer größeren
oder auch kleineren Anzahl von Personen
durchgeführt werden. Sie lautet dann eben
Methode 534 oder 837.
Es herrscht kein Zwang in jedes Kästchen etwas
zu schreiben. Wem nichts einfällt, der lässt
seine Kästchen frei.