16 Heinrich Chantraine`'AA. Während sich Head" und Babelon 44 mit der Angabe „vor 507" begnügen,läßt ihn Seltman 44s nach 550 beginnen.Den Anfang der Münzreihe vor 506 zu legen, zwingt neben dem Stil auchdie Aussage der Horte. Wenn auch der Schatz von Benha el Asl (Noe 143)erst etwa 485 in die Erde gekommen,", der Fund von Eretria (2 Noe 402)zeitlich nicht genauer bestimmbar ist, so zeigt doch die Zusammensetzung,daß die chalkidischen Stücke vor 500 geschlagen sein müssen. Daß dieMünzen vom Typ: boeot. Schild, darauf `1'-Rad von Chalkis, wirklich derfrühen Zeit angehören, ergab der Fund von Tarent 46. Es besteht daher einguter Grund, sie mit Six und Babelon als numismatisches Zeugnis für dasBündnis der Boeoter und Chalkider gegen Athen anzusehen 47.Das Anfangsdatum Seltman dürfte jedoch zu früh sein. Vielleicht kommenwir mit folgender Überlegung weiter: Wie jüngst von Kraay" meines Erachtenszwingend gezeigt wurde, sind die ältesten Athena-Eule-Münzen der Zeit desHippias (ca. 527-520) zuzuweisen (Seltmans Gruppe H). Ihnen geht eineTetradrachmen-Serie gleicher Machart — breiter und flacher Schrötling —voraus, die gleichfalls schon auf beiden Seiten voll ausgebildete Typen hat, dieWappenmünzen-Tetradrachmen". Sie müssen also — wenigstens in der Masse —der Zeit des Peisistratos angehören. Dazu paßt, daß Herodot 1, 64,1 für dieZeit der dritten und endgültigen Tyrannis des Peisistratos (546/45-528/27)berichtet, er habe „seine Tyrannis durch viele Söldner und Einkünfte an Geld,die teils aus Attika (ceirreEv), teils vom Strymon einkamen . . . verwurzelt" J0.Er scheint demnach eifrig geprägt zu haben; denn seine Söldner wird er kaumin ungemünztem oder fremdem Geld bezahlt haben. Somit ist ihm also dieEinführung der Tetradrachme zuzuschreiben. Als Stütze dafür läßt sich weiterhinanführen, daß er längere Zeit in Thrakien gelebt hat, in einer Gegend,411 HIV, 358.44 2, 1, 663 ff. Er scheidet drei Serien: I. anepigraph, Vs. Adler ohne Schlange r. fliegend, Ra. Badmit drei oder vier Speichen in drei- oder viereckigem Incusum, 2. anepigraph, Vs. Adler mitSchlange r. fliegend, Rs. Rad mit vier Speichen in dreieckigem Incusum, 3. Va. Adler mit Schlanger. oder 1. fliegend, Rs. Rad mit vier Speichen in drei- oder viereckigem Incusum,IPAA (retrograd).Nicht angeführt ist der Typ mit fünfspeichigem Rad (Dressel, ZNum 21, 1898, 216; Grose, Kat.Mc Lean Coll. Tat. 203, 31 f.) und der mit sechaspeichigem Rad, Kat. Pozzi 1475. Das Stückmit Vs. boeot. Schild, Ra. Rad in viereckigem Incusum, zu dem es boeotische und tanagraeischeGegenstücke gibt — vgl. Tralte 2, 1, 969-975 und Seitman, Athens etc. 5.93 — hilft infolgedes abweichenden Vs.-Typs bei der Datierung nicht weiter. Allenfalls ließe sich die Form desRades auf der Rs. für die Fixierung der Chronologie verwenden. Ob die anepigraphen Stückealle nach Chalkis gehören, hält P. Gardner, Proceedings of the Brit. Acad. 5, 1911/12, 178 =History etc. S. 127 nicht für ganz sicher.44' Athens etc. S. X<strong>IX</strong> und Greek Coins2, 54." E. S. G. Robinson, NC 1930, 94. Der Hort Noe 402 enthielt neben einer Tetradrachme vom TypBabelon, Trane 2, 1 Nr. 1047 ± 2 Wappenmünzen vom Typ BMC Tat. 22, 1 und 3 = SeltmanA 57 und A 61." Noe Nr. 1052.4' Zurückhaltend Kraay, NC 1956, 59 Anm. 3.48 NC 1956, 43-68. Es werden die Zusammensetzung der frühen Horte und die Entwicklung vonTechnik, Bildtyp, Helmdarstellung und Buchstabenform herangezogen, also eine Vielfalt objektiverKriterien, während die Frühdatierung der Eulen allein sich auf den Stil und historischeErwägungen zweifelhaften Wertes stützte.Seltman, Gruppe K, S. 195 und Tat XIV. Die Wappenmünzen sind aller Wahrscheinlichkeit nachattisch s. Einleitung zum Literaturüberblick Euboea u. 5.24-26." . . . knoto6noi.a1 ve 1COUOICEL mal xVIWATCOV cruvööom, wobei nalotet. wohl auch auf xerwaxwvavv65otat geht. Zum Finanzwesen des Peisistratos s. auch Ure, The Origin of Tyranny, Cambridge1922, 36 ff., dessen Kombinationen freilich allzu weit gespannt sind.
Zur Münzprägung von Chalkis im 6./5. Jahrhundert 17die nur wenig später sich durch große Geldstücke, darunter Oktodrachmen,auszeichnet. Dort hat er vielleicht den Wert des großen Geld- oder Metallstückskennengelernt 51. Beginnen also die attischen Tetradrachmen (vom Wappentyp)um 545/40, möchte man die chalkidischen für etwas jünger halten:Der Erfolg der von Peisistratos vorgenommenen Münzvergrößerung lockte oderzwang dazu, die Prägung gleich mit Tetradrachmen zu beginnen". Danach hatChalkis etwa um 530 oder etwas früher seine Prägung eröffnet, zur selben Zeitund mit dem gleichen Nominal wie auch Syrakus", wo die herrschende Schicht,die grundbesitzenden Gamoren, den chalkidischen Hippoboten weitgehend entsprach.Zusammenfassend kann festgestellt werden: Die frühen chalkidischen Münzenmit dem Typ Adler-Rad begannen um 530 und endeten nach einer wahrscheinlichenUnterbrechung in den Jahren zwischen 506 bis 490 etwa 470/460,als sich infolge der wirtschaftlichen ljbermacht Athens die Prägung nicht mehrlohnte.51 Möglicherweise liegt der Stelle Ps.-Arist. oec. 2, 4, 1347 a, doch ein geschichtlicher Kern zuGrunde, nämlich die Umtauschung der Wappenmünzen gegen die Athena-Eule-Münzen durchHippias, vgl. schon Howorth, NC 1893, 156." Daneben gab es noch kleinere Nominale. Natürlich Ist nicht völlig auszuschließen, daß diechalkidischen Tetradrachmen den attischen voraufgehen, doch spricht m. E. alles für die Prioritätder Prägungen Athens.sa E. Boebringer, Die Münzen von Syrakus, Berlin 1929, 6; 110.2
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