32 Heinrich Chantratne3) J. de Foville, Les monnaies grecques et romaines de la collection Prosper-Valton, Paris 1912 = RevNum 1909, 297-320,verzeichnet eine Drachme der euboeischen Liga (Beizeichen Traube), eine Drachmevon Chalcis Typ SNGCop Taf. 9, 436 und drei Drachmen von Histiaea TypBMC Taf. 24, 2.4) I. N. Svoronos, Beschreibender Katalog der Sammlung Helene N. Mavrokordatos,Teil II, JlntArchNum 14, 1912, 1-44 (neugriechisch),enthält zahlreiche Münzen der euboeischen Liga, von Eretria, Histiaea, Carystusund Chalcis.5) SYLLOGE NUMMORUM GRAECORUMVon der englischen Reihe, unter Leitung von E. S. G. Robinson, enthalten euboeischeMünzen:Vol. I, 1: The Spencer Churchill Collection. The Salting Collection, London1931Vol. I, 2: The Newnham Davis Coins . . . Aberdeen, London 1936Vol. III, 3: The Lockett Collection, Macedonia — Aegina, London 1942Vol. IV, 4: Fitzwilliam Museum: Leake and General Collections, Acarnania— Phliasia, London 19566) Von den Bänden der dänischen Publikation der Königlichen Münzen- und Medaillensammlungdes Dänischen Nationalmuseums in Kopenhagen kommt in Frage:Fase. 13: Aetolia — Euboea, Kopenhagen 1944Für die Kataloge der größeren und kleineren Sammlungen und die Handelskataloges. das Verzeichnis bei K. Christ, JbNum 5/6, 1954/55, 191-192.IIElektron-Prägung. WappenmünzenNachfolgende Zusammenstellung ist vom Standpunkt der euboeischen Numismatikgemacht, streift also nur die entsprechenden Probleme der attischen Münzkunde.Arbeiten, die attische Herkunft der in Frage stehenden Prägungen annehmen,ohne die Möglichkeit euboeischer Provenienz zu erörtern, sind nicht referiert,doch ist in den Resumes öfter auf sie hingewiesen. Dasselbe gilt für die kleinasiatischeElektron-Prägung.7) E. Babelon, Les monnaies d'or d'Athenes, REG 2, 1889, 124-148 = Melangesnum. 1, 1892, 177-201.Die Elektron-Hekten vom Eulen-Typus gehören nicht nach Athen, sondern nachChalcis (19), wie auch die anderen Athen zugeschriebenen Wappenmünzen inElektron oder Silber euboeischen Prägestätten zuzuweisen sind.S: 11; 198) E. Babelon, Les origines de la monnaie a Athenes, JlntArchNum 7, 1904,209-254, 8, 1905, 7-52.Die Wappenmünzen sind in der Mehrzahl in Athen, gewisse Formen des Rad-Typus in Megara zu Hause (26; 76). Manche Prägeorte bleiben ungewiß, dochlassen Stil und Technik auf enges Zusammengehen dieser Städte schließen.Eretria sind die Typen Stierkopf-Quadratum incusum, Gorgoneion-Quadratumincusum, Gorgoneion-Stierkopf und Gorgoneion-Löwenskalp zuzuweisen. Die beidenletztgenannten Typen sind in die Zeit um 530 zu setzen. Der eine spiegelt dieengen Beziehungen Athens mit Eretria zur Zeit der Pisistratiden wider (Eretriawar Stützpunkt des Pisistratus bei seiner Rückkehr nach Athen). Der Löwenskalp
Euboea 33bezeugt eine Beziehung zu Samos, so daß aus den Münzen eine enge politisch<strong>eV</strong>erbindung zwischen Eretria, Athen und Samos abzulesen ist. Die beiden nebendem Löwenskalp befindlichen Punkte kennzeichnen die Stücke als Didrachmen.S: 129) E. Beule, Les monnaies d'Athenes, Paris 1858.10) E. Curtius, Studien zur Geschichte von Korinth, Hermes 10, 1876, 215-243,behandelt im Rahmen seiner Untersuchung das Verhältnis von Corinth zu Chalcisund Eretria zur Zeit der Kolonisation und des lelantischen Krieges (diesernach C. noch im 8. Jh.). Glaubt, daß sich die damals entstandenen politischenKonstellationen auch in den verschiedenen von den einzelnen Staaten adoptiertenGewichts- und Münzsystemen widerspiegeln. Da das Talent das euboeische genanntwerde, nicht etwa das chalcidische, müsse es vor dem lelantischen Kriegeingeführt worden sein, während die Erfindung der Münzprägung — um 700 —später als dieser Krieg sei. Die Wappenmünzen gehören den verschiedenenStädten Euboeas, nicht nach Athen, wo man sie sich nicht als Ergebnis der solonischenMünzreform oder als Maßnahme der Pisistratiden vorstellen könne.R: v. Sallet, ZNum 3, 1876, 408-410.11) H. von Fritze, Die Münztypen von Athen im 6. Jahrhundert, ZNum 20, 1897,142-155.Die Wappenmünzen sind euboeisch mit Ausnahme der Eulen-Münzen in Elektronund Silber, die an das Athen der solonischen Zeit zu geben sind. Die von Jones(19) und Babelon (7) vertretene Auffassung, die Eule sei redendes Wappenvon Chalcis, scheitert daran, daß xakxic = IctiRweitg ist, ein Wort, das nachPlinius, h. n. 10, 24 accipiter nocturnus, also Nachthabicht bedeutet. Auch kommtnie eine Eule auf Geprägen von Chalcis vor. Die Zuweisung der Wappenmünzenvom Eulen-Typus an Athenae Diades in Euboea (Head BMC S. XL<strong>IX</strong>. LI; HN1,1887, 302) ist gleichfalls abzulehnen. (Vgl. auch 0. Seeck, Klio 4, 1904, 164-181).12) P. Gardner, The Earliest Coins of Greece Proper, Proceedings of the BritishAcademy 5, 1911/1912, 161-201 (wieder abgedruckt in A History of AncientCoinage 700-300 B.C., Oxford 1918, 104-108; 124-132).Elektron-Prägung hat es als Vorstufe zur Silberprägung im europäischen Griechenlandnicht gegeben — mit Ausnahme vielleicht einiger attischer Tritai undHektai vom Eulen-Typus, deren Echtheit jedoch nicht unbezweifelt ist. DieElektron-Münzen vom Typ: Adler Hasen verschlingend und Adler im Flug —vierspeichiges Rad, sind nicht chalcidisch, sondern, wie die Funde lehren, gleichden übrigen als europäisch angesprochenen Stücken kleinasiatisch. — In Euboeaist auf Grund der Bedeutung der Insel für die griechische Kolonisation schonfrüh eine Münzprägung anzunehmen, jedenfalls nicht viel später als in Aegina.Seiner engen Beziehung zu Kleinasien verdankt Euboea auch seinen Gewichtsstandard,den babylonischen Gold-Standard (Stater = Didrachme von 8,424 g).War es in Asien üblich, für verschiedene Metalle verschiedene Gewichtsnormenzu nehmen, um glatte Verhältnisse zwischen den einzelnen Geldsorten zu erzielen(etwa Goldstück zu Silberstück wie 1:20), wird im euboeisch (-attischen)System Gold und Silber auf gleichem Fuß geprägt, der Wertunterschied derMetalle ist also allein maßgebend (also Gold Drachme zu Silber-Drachme wie1: 131/3). Die Unterteilung des Staters in Hälften und Zwölftel (= Drachmenund Obolen) folgt dem pheidonischen System. Die frühesten an Chalcis zugebenden Münzen haben den Typ: Adler im Flug — Rad in dreieckigem Incusum.Die Zuweisung ist durch die auf späteren Stücken auftretenden BuchstabenTAA gesichert. Diese späteren Stücke sind um 550 anzusetzen, die anepigraphenum 600. Eretria hat nach 485 die Münzen vom Typ Kuh-Oktopus geschlagen.Davor liegen die Prägungen vom Typ Gorgoneion mit Rs. Incusum,Bukranion oder Pantherkopf mit Klauen. Die zweiseitigen Prägungen sind gleichzeitigmit dem von Pisistratus eingeführten Athena-Eule-Typus. Die gelegentlichneben dem Pantherkopf auftretenden zwei Punkte bezeichnen die Stücke alsDoppel-Statere = Tetradrachmen. Von den übrigen Wappenmünzen gehören die3