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1958 Band IX - Bayerische Numismatische Gesellschaft eV

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30 Heinrich ChantraineDa die Blüte der Insel in einer Zeit lag, in der es noch keine Münzen gab,sie dagegen seit der spätarchaischen Zeit keine sonderliche Bedeutung mehrbesaß", ist es nicht verwunderlich, daß ihre Gepräge für kunstgeschichtlicheFragen unergiebig sind. Dennoch mag hin und wieder eine Statue oder einBauwerk Vorlage für ein Münzbild gewesen sein (28; 31; 46; 69; 71) 24. Motivuntersuchungenbefaßten sich mit dem Adler von Chalcis (71), den redendenTypen (Kuh — Euboea, Hahn — Carystus, Segel — Histiaea) (72; 75), Darstellungenvon Nymphen (73) und Fluß- und Meergöttern (74).Fundauswertung, Wirtschaftsgeschichte und Verbreitung wurden oben schonöfter berührt, besonders auf die Bedeutung der frühen Horte (76; 79; 84; 85;s. auch oben S. 27) hingewiesen und die wirtschaftsgeschichtlichen Ergebnisseder Untersuchungen Roberts (53; 82) herausgestellt. Aus späteren Schatzfundenkonnte Newell (78; 80) wichtige Schlüsse für die Chronologie derhellenistischen Präge-Serien ziehen.Als einen Gradmesser für das wachsende Interesse an der euboeischen Numismatikmag man ansehen, daß Christodoulos (92) eine erhebliche Anzahl euboeischerMünzen nachahmte, während keine einschlägige Fälschung Beckers bekanntist. Eine antike Fälschung ließ sich mit Hilfe des Funkenbogens (27)nachweisen.Zusammenfassend läßt sich feststellen: In der Münzkunde der Insel ist schonerfreulich viel geleistet worden, wenn auch zweifellos einzelne Problemebevorzugt und immer wieder angegangen wurden und die Wappenmünzen dieihnen geschenkte Aufmerksamkeit dem Umstande verdanken, daß Athen beteiligtwar. Die euboeische Liga hat eine abschließende Bearbeitung durchWallace erfahren, wenn auch über seine Methode der Zeitbestimmung aufGrund des relativen Reibungsverlustes der einzelnen in den Horten vertretenenSerien noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Es ist zu hoffen, daß erauch die in Aussicht gestellten Monographien über die einzelnen Städte in absehbarerZeit vorlegen kann.23 Zur Kultur der Frühzelt s. W. S c h adew a 1 d t , Homer und sein Jahrhundert, Das Neue Bildder Antike 1, Leipzig o. J. (1942), 51-90, wieder abgedruckt in: Von Homers Welt und Werk',Stuttgart o. 1., 87-129; vgl. U. v. Wilamowitz-Moellendor 11, Antigonos von Karystos,Berlin, 1881, 133 It.u Es ist bezeichnend, daß Pausanias kein berühmtes euboeisches Kunstwerk nennt; 2, 23, 1 istlegendar.

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