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4/12 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs

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veranstaltungsberichtMag. Martin Schlatzermartin.schlatzer@boku.ac.atMag. a Katharina Phillippkatharina.phillipp@gmx.atAuf die Plätze, fertig, los!Sport und ErnährungEs gibt viele gute Gründe, Sport zu betreiben – als Ausgleichfür Körper und Geist, als Möglichkeit zur Gewichtsreduktionund zum Muskelaufbau o<strong>der</strong> um sich im Wettkampf zu messen.Doch ab wann spricht man von Sport und wie trainiert manrichtig? Was, wann und wie viel soll man dabei essen und trinken?Sind spezielle Sport-Lebensmittel und Supplemente in <strong>der</strong>Lage, die Leistungsfähigkeit zu erhöhen?Bei <strong>der</strong> bis auf den letzten Platz ausgebuchten VEÖ-Veranstaltungam 9. November 20<strong>12</strong> lieferten namhafte ExpertInnenAntworten auf zahlreiche Fragen rund um das Thema „Sportund Ernährung“.Von Rückengymnastik bis Ironman...Sich zu bewegen ist in jedem Fall gesund.Heutzutage kann dazu – je nachLust und Laune – aus vielerlei Sportartengewählt werden. Prof. in DDr. in BarbaraPrüller-Strasser (UMIT Tirol) untermauerte,dass Trainierte in jedem Alter leistungsfähigersind als Untrainierte unddas Mortalitätsrisiko um bis zu 60 % reduziertwerden kann. Training bedeutetnicht nur einen Gewinn an Lebenszeit,son<strong>der</strong>n vor allem an Lebenszeit freivon Hilfsbedürftigkeit. Entscheidendsei die richtige Intensität, Dauer und Häufigkeit <strong>der</strong> Belastung.Mag. Michael Koller (Sportordination, 1090 Wien) betonte dieBedeutung <strong>der</strong> individuellen Trainingssteuerung inklusive Diagnostikund Planung. Einseitiges Trainingist weniger effektiv als ein guter Mix unddaher gilt es, die vier Säulen Ausdauer,Kraft, Beweglichkeit und Koordinationzu berücksichtigen. Laut Koller hilft Sportnicht nur durch den höheren Energieverbrauchbeim Gewichtsverlust. Durch dasrichtige Grundlagentraining kommt esdarüber hinaus zu einer Ökonomisierungdes Fettstoffwechsels, wobei mehr Energieaus freien Fettsäuren gewonnen wird.Sport in allen LebenslagenDie Motive, Sport zu betreiben, sind vielfältig. Dazu zählt anerster Stelle die Gesundheit, gefolgt von Entspannung undbesserer Fitness. Auch das gemeinsameTraining mit Freunden stellt einen entscheidendenAnreiz dar. Obwohl <strong>der</strong>Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung über die Bedeutungvon Bewegung zur Gesun<strong>der</strong>haltungweiß, sind dennoch 70 bis 75 %nicht gesundheitswirksam körperlich aktiv.Assoz.-Prof. in Dr. in Susanne Ring-Dimitriou(Universität Salzburg) sprach überdie zahlreichen Barrieren, sich körperlichzu betätigen, wie z.B. Geschlecht, Alter,Bildung, Einkommen. Sie stellte einmalmehr klar, wie wichtig es ist, Training und Bewegungskurse genauauf die jeweilige Zielgruppe abzustimmen.Die sportartspezifische ErnährungDie richtige Ernährung spielt eine großeRolle für die sportliche Leistungsfähigkeit.Es kommt aber nicht nur daraufan, was und wie viel man isst und trinkt,son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Zeitpunkt entscheidetüber den Erfolg. Die ErnährungwissenschafterinMag. a Cathrin Baritsch (IMSB– Olympiazentrum Südstadt) erklärte,dass Mahlzeiten gezielt auf das Trainingabgestimmt werdensollten undauch das Sportgetränkin seiner Zusammensetzung dieLeistungsfähigkeit mitbestimmt. Vor allemMenge und Kombination an Eiweißund Kohlenhydraten sei für Muskelaufbau,Ausdauerleistung und Regenerationvon Bedeutung.Ihre Kollegin, Diätologin Helga Klein,MBA, führte fort, dass auch daseinblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 5


veranstaltungsberichtKörpergewicht und insbeson<strong>der</strong>e die Körperzusammensetzungim Auge behalten werden sollen und darüber hinaus die ausführendeSportart sehr entscheidend ist. Unter an<strong>der</strong>em gabsie folgende Tipps: Vor dem Krafttraining Eiweiß und Kohlenhdydratezu essen, z.B. in Form eines Milchgetränks, denn dieserhöht die Muskelproteinsynthese. Insgesamt darf die Ernährung,v.a. bei einer Diät, nicht zu kohlenydratarm sein, dennsonst wird Muskelmasse abgebaut.Essstörungen im SportDie Schweizer Fachärztin für Psychiatrie Dr. in Bettina Isenschmid(Kompetenzzentrum für Essverhalten, Adipositas und MetabolismusKEA, Spital Zofingen AG) schil<strong>der</strong>te das Problem <strong>der</strong> Essstörungenim Sport. Neben den klassischenFormen wie Anorexia nervosa und Bulimianervosa spricht man von Anorexiaathletica, bei <strong>der</strong> es zu einer bewusstenVerän<strong>der</strong>ung des Körpergewichts durchDiät und Bewegung kommt. Zahlreichelangfristige gesundheitliche Auswirkungenwie Osteoporose, Amenorrhoe,Infertilität usw. sind die Folgen einesgestörten Essverhaltens und häufig wenigbis nicht reversibel. Daher ist es lautIsenschmid umso wichtiger, TrainerInnen,TherapeutInnen und Bezugspersonen aufzuklären, damit diesedie richtige Vorbildwirkung ausüben können.Riegel, Shakes und PulverAbwehr und Verteidigung?Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz Wagner (Universität Wien) berichtet,dass Antioxidantien jahrelang als wertvolle Supplemente propagiertwurden. Sportbegeisterte glaubten nicht nur an <strong>der</strong>enSchutzwirkung gegen Oxidationsprozesse, son<strong>der</strong>n erhofftensich damit auch eine Leistungssteigerung. Wagner sieht dieEinnahme jedoch kritisch, da aktuelleStudien sehr heterogene Ergebnisse liefern.Extreme Belastung kann zur Bildungreaktiver Sauerstoffverbindungen führen,die durch Antioxidantien abgefangenwerden sollen. Allerdings könnendurch die Unterdrückung des oxidativenStresses erwünschte Trainingserfolgeausbleiben. Wagner resümierte, dasseine antioxidantienreiche Ernährungbasierend auf Getreide, Obst, Gemüseund hochwertigen Pflanzenölen hochdosiertenSupplementen jedenfalls überlegen ist.FazitErnährung und Bewegung stellen bedeutende Säulen für dieGesundheit dar. Neben dem richtigen Training stellt eine abwechslungsreicheErnährung die beste Basis für sportlicheErfolge von Hobby- bis hin zu LeistungssportlerInnen dar. Supplemente,Pulver und Co sind dazu nicht nur unnötig, son<strong>der</strong>nkönnen sogar gesundheitsschädlich sein.Vom Hobby- bis hin zum Leistungssportler wird nur allzu schnellund unüberlegt zu Supplementen gegriffen, die die Leistungsfähigkeitsteigern sollen. Doch für diemeisten dieser Supplemente fehlennicht nur die wissenschaftliche Belegezu den ausgelobten Wirkungen, son<strong>der</strong>nes besteht durch sie die Gefahr,gesundheitliche Beschwerden herbeizuführeno<strong>der</strong> verunreinigte Produkteeinzunehmen. Folglich schloss MMag. aJudith Haudum ihren Vortrag mit demFazit: Die Basis aller SportlerInnen liegtnach wie vor in einer gesunden undausgewogenen Ernährung.Weiterführende Informationen:Veranstaltungsband„Auf die Plätze, fertig, los! Sport und Ernährung“Bezug über die VEÖ-Geschäftsstelle:Grundlgasse 5/8, 1090 WienTel.: +43 1 333 39 81Fax: + 43 1 333 39 81-9E-Mail: veoe@veoe.orgeinblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährungswi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 6


Interview mit Mag. a Katharina PhillippSportordination Wienpraxisdialog„Auf die Plätze, fertig, los! – Sport und Ernährung“ das war <strong>der</strong>Titel <strong>der</strong> VEÖ-MultiplikatorInnenveranstaltung am 9.11.20<strong>12</strong>(mehr darüber ab Seite 5).Auf eine Expertin, die sicherlich einiges dazu aus <strong>der</strong> Praxisberichten hätte können, musste dabei verzichtet werden, undzwar aus gutem Grund: Mag. a Katharina Phillipp erwartet inden nächsten Wochen ihr erstes Kind. Für ein Interview standsie uns dennoch gerne zur Verfügung.Neben deiner Funktion als Geschäftsführerin des VEÖ (<strong>der</strong>zeitin Karenz) bist du in <strong>der</strong> Ernährungsberatung tätig. Dein Spezialgebietist die optimale Ernährung im Sport. Worin liegt fürdich <strong>der</strong> Reiz an <strong>der</strong> Thematik?Schon als Kind war ich „bewegungshungrig“. Im Laufe meinesStudiums habe ich mich dann immer mehr für Sport und Bewegunginteressiert und zusätzlich die Ausbildung zur Fitnesstraineringemacht. Später hatte ich das große Glück, dass ineiner Wiener Sportordination eine <strong>Ernährungswissenschafter</strong>ingesucht wurde. Dort bin ich seit 2009 selbstständig tätig.Mein Klientel ist sehr vielfältig: Vom Hobbysportler bis zum Marathonläufersind alle vertreten. Jede und je<strong>der</strong> hat ein ganz konkretesZiel und braucht individuelle Betreuung. Das Schöne dabeiist, dass man meist sehr gut miterleben kann, wie bessere Ernährungtatsächlich die Leistungsfähigkeit beeinflusst, z.B. wenn <strong>der</strong>nächste Marathon in persönlicher Bestzeit gelaufen wird.Was macht für dich „optimale Sporternährung“ aus?Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, jede/n Klienten/inindividuell zu beraten und sich die Vorgeschichte genau anzuschauen– sowohl den Sport als auch <strong>der</strong> Ernährung: Wiewird aktuell trainiert und gegessen? Was ist das Trainingsziel?Wie sieht das „Ernährungsumfeld“ aus? Optimale Ernährungbedeutet für einen Hobbyläufer, <strong>der</strong> drei Stunden die Wocheläuft, etwas an<strong>der</strong>es als für einen Marathonläufer, <strong>der</strong> dennächsten Marathon unter drei Stunden bewältigen will. Natürlichsollte man die Ernährung an die Intensität und Dauer desTrainings anpassen! Auch <strong>der</strong> Zeitpunkt des Essens hat einenentscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit.Mit welcher Motivation und Erwartungshaltung kommen dieKlientInnen zu dir?Etwa die Hälfte meiner KlientInnen sind HobbysportlerInnen mitdem Hauptmotiv, fitter und gesün<strong>der</strong> zu werden und ein paarKilos abzunehmen. Die an<strong>der</strong>e Hälfte kommt mit einem konkretensportlichen Ziel zu mir, also z.B. um sich für den Marathonoptimal vorzubereiten. Die Altersspanne reicht dabei von Anfang20 bis 60+ und es kommen etwa gleich viele Männer wieFrauen. Die meisten KlientInnen sind LäuferInnen – das kommtwohl daher, dass die Sportordination seit Jahren für die medizinischeBetreuung beim Vienna City Marathon und beim dm-Frauenlauf zuständig ist.STECKBRIEFMag. a Katharina PhilippAusbildung:Diplomstudium <strong>der</strong> Ernährungswissenschaften Wien,Sponsion 2004Berufsweg:Seit 2009: Geschäftsführerin des <strong>Verband</strong>s <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong><strong>Österreichs</strong>Seit 2006: Selbstständig (Ernährungsberatung in <strong>der</strong>Sport-ordination in 1090 Wien, Lehraufträge an <strong>der</strong>Universität und Medizinischen Universität Wien, Vortragstätigkeitenan <strong>der</strong> Österreichischen Akademie für Ernährungsmedizin,Ärztekammer Wien etc.)2008 – 2009: Nutritional Advisor und Marketing- & Salesassistentinbei Cereal Partners Austria, Nestlé2005 – 2008: wissenschaftliche Mitarbeiterin an <strong>der</strong> Abteilungfür Ernährungsmedizin, Abteilung für Kin<strong>der</strong>- undJugendheilkunde, Medizinische Universität Wien2004 – 2005: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institutfür medizinische ChemieWie lange betreust du eine Person durchschnittlich?Die meisten meiner KlientInnen sind drei Monate bei mir, einigeauch länger, etwa bis zu einem Jahr. Da wir in <strong>der</strong> Sportordinationdie Ernährungsberatung eng an das Training koppelnund sich viele KlientInnen wie<strong>der</strong>holt einer Leistungsdiagnostikunterziehen, sehen wir gut, was sich über die Wochen bzw. Monategetan hat. Regelmäßige Messungen von Gewicht undKörperzusammensetzung sind ebenfalls wichtig.Was war dein größtes Erfolgserlebnis in <strong>der</strong> Beratung?Es freut mich immer, wenn KlientInnen ihr Ziel erreichen, sichfitter und wohler fühlen und bemerken, dass man mit entsprechen<strong>der</strong>Ernährung und Bewegung vieles schaffen kann – seies, dass <strong>der</strong> Marathon in persönlicher Bestzeit gelaufen wirdo<strong>der</strong> dass das Kleid für die bevorstehende Hochzeit in Größe„xy“ passt! – Das ist übrigens in den letzten beiden Jahrenschon zwei Mal das Ziel von Klientinnen gewesen.Liebe Katharina, vielen Dank für das Interview und alles Gutefür dich und deine Familie!Das Interview führteMag. a Stefanie Pichler.sp@veoe.ateinblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährungswi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 8


vip-mitglie<strong>der</strong>einblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 9


neues vom ifewAktuelle Forschungsprojekte – ein Wissenschafts-UpdateDas Jahr 20<strong>12</strong> wurde als das Europäische Jahr des aktiven Alternsund <strong>der</strong> Solidarität zwischen den Generationen ausgerufen.Und das nicht ohne Grund, denn die durchschnittlicheLebenserwartung liegt bei Frauen aktuell bereits bei 83 Jahrenund bei Männern bei 77 Jahren. Im Jahr 2050 wird die Zahl <strong>der</strong>Über-80-jährigen ÖsterreicherInnen weiter gestiegen sein, undzwar von 366.000 auf rund eine Million. Gesundheitserhaltungspielt daher beson<strong>der</strong>s im Hinblick auf die Prävention altersbedingterprogressiver o<strong>der</strong> chronischer Erkrankungen eineimmer wichtigere Rolle.Im Kooperationsprojekt „Active Ageing“, einer Forschungsplattform<strong>der</strong> Universität Wien, wird Gesundheit und speziellGesundheitsför<strong>der</strong>ung bei älteren Menschen großgeschrieben.Der Schwerpunkt liegt hier nicht nur in <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong>körperlichen Gesundheit, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> geistigen Gesun<strong>der</strong>haltung<strong>der</strong> TeilnehmerInnen.Active Ageing – eine multidisziplinäre Forschungsplattform<strong>der</strong> Bereiche Gesundheitswissenschaftenund Alterung auf zellulärer undmolekularer EbeneWas sind die Ziele bzw. Erwartungen bei diesem Projekt?Ziel des Projekts ist es, die Auswirkung von progressivem Krafttrainingund Ernährungsintervention auf die körperliche Leistungsfähigkeitälterer Menschen in PensionistInnenwohnheimenzu untersuchen. Ebenso wurde die Lebensqualität <strong>der</strong>ProbandInnen mittels Fragebögen vor, während und nach <strong>der</strong>Studie erhoben.Die Erwartungen beim Projekt „Active Ageing“ liegen im Verhin<strong>der</strong>no<strong>der</strong> Stoppen von Sarkopenie und in einem eventuellenMuskelaufbau. Die Vorteile für die ProbandInnen: Steigerungvon Kraft, Wohlbefinden und Lebensqualität, Senkungvon Entzündungsparametern, geringere DNA- und Chromosomenschädensowie eine bessere Körperzusammensetzung.Wer steht hinter dem Projekt „Active Ageing“?Das Projekt „Active Ageing“ vereint Kooperationspartner ausdem IfEW (Prof. Dr. Karl-Heinz Wagner), dem Zentrum für Sportwissenschaften<strong>der</strong> Universität Wien (Dr. Barbara Wessner; Prof.Norbert Bachl), dem Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien/LandsteinerGesellschaft, dem Institut für Remobilisierung und funktionelleGesundheit (Prof. Dr. Michael Quittan), dem KuratoriumWiener PensionistInnenwohnhäuser sowie viele DoktorandInnen,Master- und Bachelorstudierende.Wie sieht das Studiendesign aus?Gestartet wurde die Studie im Oktober 2010 mit den Vor- undErstuntersuchungen <strong>der</strong> <strong>12</strong>0 ProbandInnen. Diese Untersuchungenbeinhalteten eine Blutabnahme, diverse Fragebögen,Bestimmung <strong>der</strong> Körperzusammensetzung sowie leistungsphysiologischeund funktionelle Tests. Zusätzlich zu diesen regelmäßigenUntersuchungen wurden zu Beginn und nach sechsMonaten Muskelbiopsien bei den ProbandInnen durchgeführt.Das Kollektiv wurde in drei Gruppen unterteilt: eine Trainingsgruppe,eine Trainings- und Ernährungsinterventionsgruppesowie eine Kontrollgruppe (kognitives Training). Die beiden Versuchsgruppentrainierten im ersten Halbjahr zwei Mal wöchentlichunter Aufsicht. Im zweiten Halbjahr wurde eines <strong>der</strong> beidenwöchentlichen Krafttrainings selbstständig durchgeführt und imdritten Halbjahr bereits beide Trainingseinheiten. Zusätzlich zumKrafttraining erhielt die zweite Versuchsgruppe täglich ein speziellesProteingetränk zum Muskelwie<strong>der</strong>aufbau bei Sarkopenie.Die Trainingshäufigkeit war in allen drei Gruppen gleich.Wie wurden die ProbandInnen ausgewählt?Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> ProbandInnen (Alter 65+) wurden als Kriterienein allgemeiner guter Gesundheitszustand sowie ein gesundesHerz-Kreislauf-Systemfestgelegt. Weiters sollten keine Erkrankungenvorliegen, die das Training behin<strong>der</strong>n könnten, wiez.B. Multiple Sklerose o<strong>der</strong> Krebs. Die ProbandInnen wurden zudemkleinen Aufnahmetests unterzogen, mit welchen sowohldie körperliche als auch die geistige Fitness beurteilt wurde.Hierzu zählten ein Gehtest, <strong>der</strong> Chair-Raise-Test, ein Gleichgewichtstestund <strong>der</strong> sogenannte Mini-Mental-State-Test.Wann sind die ersten Ergebnisse zu erwarten?Erste konkrete Ergebnisse sollen Mitte 2013 veröffentlichtwerden.Kontakt:Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz WagnerLeiter des Emerging Field „Oxidative Stress and DNA Stability“Fakultät für LebenswissenschaftenDepartment für ErnährungswissenschaftenAlthanstraße 141090 WienTelefon: +43 1 4277-54930E-Mail: karl-heinz.wagner@univie.ac.atHomepage: http://nutrition.univie.ac.at/emerging-field-oxidative-stress-and-dna-stability/projects/Katharina Diem, Bakk.KatharinaDiem@gmx.ateinblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährungswi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 10


arbeitskreiseArbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>serviceLeitung: Eva Luger, Bakk.; Maria Luger, Bakk.Mitarbeiterinnen: Mag. a Parisa Bayaty; Mag. a Jasmina Kavka;Mag. a Mariella Lahodny, Msc.; Mag. a Katharina Phillipp; ElisabethPilz, Bakk.; Dana Schied, Bakk.Neue MitarbeiterinnenDer Arbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>service hat Zuwachs bekommen!Wir freuen uns sehr, unsere beiden neuen MitarbeiterinnenMag. a Mariella Lahodny, Msc und Dana Schied, Bakk. begrüßenzu können. Dana befindet sich noch im MasterstudiumErnährungswissenschaften, während Mariella ihre Studienbereits absolviert hat. Mariella erhielt ihren Mag. a in InternationalerBetriebswirtschaft und den Msc. durch das MasterstudiumErnährungswissenschaften. Das Team des ArbeitskreisesMitglie<strong>der</strong>service blickt schon gespannt auf die kommendeZusammenarbeit.SchnittpunktDana SchiedEnde Oktober haben wir einen Schnittpunkt zu dem heiß begehrtenThema „<strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen in <strong>der</strong> Pharmaindustrie“organisiert. Als fachkundige Gäste durften wirMag. a Dr. in Bettina Isnardy und Mag. a Sonja Brandlhofer begrüßen.Beide Gäste haben uns einen erstklassigen und umfassendenEinblick in die Welt <strong>der</strong> Pharmabranche gegeben. Derenorme Andrang an Studierenden und AbsolventInnen hatgezeigt, wie groß das Interesse für diesen Berufsschwerpunktist. Das Publikum hat jede Menge Fragen gestellt, welche beieiner heißen Tasse Tee ausführlich beantwortet wurden. Nebenden diversen Tätigkeitsbereichen innerhalb eines Pharmabetriebeswurden auch Tipps rund ums Thema Bewerbungbesprochen. Zusammenfassend war es ein äußerst gemütlicherAbend, <strong>der</strong> einen spannenden Einblick in die Pharmaindustrieermöglichte.AusblickDas laufende Jahr neigt sich dem Ende zu und damit sind auchdie Schnittpunkte für das neue Jahr in Planung. Es erwarten Siewie<strong>der</strong> aktuelle Themen, interessante Gäste und behaglicheStunden. In diesem Sinne wünscht Ihnen <strong>der</strong> Arbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>serviceein frohes Weihnachtsfest und einen gesundenRutsch ins neue Jahr!Mariella LahodnyMag. a Parisa BayatyParisa_B@gmx.neteinblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährungswi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 11


infosplitterMag. Martin Schilleroffice@esstempore.ataktuelle Infosaus Wissenschaft und MedienSchützt Schokolade vor Schlaganfall?Das schwedische Karolinska-Institut hat sich mit den positivenAuswirkungen von Pflanzenstoffen in Kakao befasst. Die Gruppejener Personen, die in <strong>der</strong> aktuellen Untersuchung am meistenSchokolade zu sich nahmen, hatte ein um 17 % geringeresRisiko für Schlaganfälle als die Gruppe jener, die am wenigstenverzehrten. Für die Studie waren die Ernährungsgewohnheitenvon 37.000 SchwedInnen begleitet und kontrolliert worden.K J Forsberg, A Reyes, B Wang, E M Selleck, M O A Sommer und G Dantas.The Shared Antibiotic Resistome of Soil Bacteria and Human Pathogens. Science31 August 20<strong>12</strong>: 337 (6098), 1107-1111.Fett am Bauch auch bei Normalgewicht bedenklich?Erneut zeigte sich, dass ein hohes Taille-Hüft-Verhältnis ein Risikofür die Gesundheit darstellt. Bauchfett ist laut einer neuenStudie an über 2.500 Personen deshalb so riskant, weil es entzündlicheStoffe freisetzt, die Herz und Stoffwechsel schädigen.Demnach ist eine fettreiche Taille bei Normalgewicht ebensoschädlich. Warum gerade Bauchfett diese Stoffe produziert, istnoch nicht geklärt.European Society of Cardiology, 27.8.: Normal Weight individuals With BellyFat at Highest CVD Risk. www.escardio.org/about/press/press-releases/esc<strong>12</strong>-munich/Pages/weight-obesity-cardiovascular-mortality-risk.aspxErhöhen Zucker-Eiweiß-Verbindungen in Wurst das Diabetes-[Typ-2-Risiko?Dass hoher Wurstkonsum mit Diabetes assoziiert sein kann, wurdeschon mehrfach diskutiert. Nun haben WissenschafterInneneinen interessanten Zusammenhang ermittelt. Sie fanden in<strong>der</strong> Rotterdam Study heraus, dass we<strong>der</strong> Geflügelfleisch nochrotes Fleisch das Diabetes- Typ-2-Risiko erhöhen, Wurstwarenhingegen sehr wohl. Dies betrifft den täglichen Verzehr vonmindestens 30 g. Verantwortlich für die negative Wirkung könntengesättigte Fette o<strong>der</strong> Nitrite sein. Darüber hinaus sollen sogenannte„Advanced Glycation End Products“ (AGE) die Insulinresistenzerhöhen können. Diese Verbindungen entstehen,wenn Zucker und Eiweiß gemeinsam gekocht werden.G J van Woudenbergh, A Kuijsten, B Tigcheler, E J.G. Sijbrands, F J.A. vanRooij, A Hofman, C.M. Witteman und E J M Feskens. Meat Consumption andIts Association With C-Reactive Protein and Incident Type 2 Diabetes: TheRotterdam Study Diabetes Care July 20<strong>12</strong> 35:1499-1505.Beige Fettzellen entdecktDeutsche ForscherInnen haben einen Signalweg im Stoffwechselvon Mäusen entschlüsselt, <strong>der</strong> <strong>der</strong>en Fettverbrennungerhöht. Konkret fand man nach den bekannten weißen undbraunen Fettzellen nun beige Fettzellen, die Nahrungsenergiein Wärme umwandeln und sich aus den weißen Fettzellen herausbilden können. Einen Signalweg, <strong>der</strong> die Bildung von brauneno<strong>der</strong> beigen Fettzellen aus weißen Zellen bremst, konnteman nun am Mausmodell erfolgreich blockieren.Jennissen K, Siegel F, Liebig-Gonglach M (20<strong>12</strong>) A VASP-Rac–Soluble GuanylylCyclase Pathway Controls cGMP Production in Adipocytes. ScienceSignaling 239: 62.Studie: Ratten durch GVO-Mais krank?Französische ForscherInnen veröffentlichten kürzlich eine Studie,wonach mit GVO-Mais gefütterte Ratten nach 17 Monatenein fünfach erhöhtes tödliches Krebsrisiko gegenüberden Tieren <strong>der</strong> Vergleichsgruppe (konventionelles Futter) aufwiesen.Die meisten Weibchen erkrankten an Brustkrebs, dieMännchen häufig an Haut- o<strong>der</strong> Nierentumoren. Die Studiewurde jedoch heftig kritisiert. So seien die ForscherInnen detaillierteAngaben zum Futter schuldig geblieben. Weiters sei die in<strong>der</strong> Untersuchung verwendete Rattenart generell anfälliger fürBrustkrebs und auch <strong>der</strong> statistische Ansatz wurde bemängelt.G-E Séralini, E Clair, R Mesnage, S Gress, N Defarge, M Malatesta, D Hennequinund J Spiroux de Vendômois. Long Term Toxicity of a Roundup Herbicideand a Roundup-tolerant Genetically Modified Maize. Food and ChemicalToxicology, In Press, Available online: 19 September 20<strong>12</strong>.<strong>Verband</strong> Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. –VBIO, 21.9.: Rattenstudie mit genmodifiziertem Mais - Biologenverband siehtschwere MängelProteine werden durch Mikrowellen nicht verän<strong>der</strong>tGrazer ForscherInnen konnten nachweisen, dass nie<strong>der</strong>energetischeelektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen,WLAN o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mikrowelle die Struktur von Proteinen nicht verän<strong>der</strong>t.Entscheidend ist laut den WissenschafterInnen nichtdie Strahlung, son<strong>der</strong>n die Temperatur, denn unter Hitzeeinfluss„verdauen“ bestimmte Enzyme das Protein schneller. Damitwurden Ergebnisse an<strong>der</strong>er Untersuchungen wi<strong>der</strong>legt, dieStrukturverän<strong>der</strong>ung von Eiweißen durch Mikrowellenbehandlungnachgewiesen haben wollen.Damm M, Nusshold C, Cantillo D et al. Can Electromagnetic Fields influencethe Structure and Enzymatic Digest of Proteins? A Critical Evaluation of Microwave-assistedProteomics Protocols. Journal of Proteomics, http://dx.doi.org/10.1016/j.jprot.20<strong>12</strong>.07.043einblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> <strong>12</strong>


Mag. a Rebecca KandutDipl. oec. troph. Dipl.-Päd in Britta MachoMag. a Heidi ReberbuchtippsseitenweiseaufgeblättertSport und ErnährungWissenschaftlich basierte Empfehlungen und Ernährungspläne für die PraxisRaschka C., Ruf S.202 Seiten, Abbildungen und Tabellen, ISBN 978-3-13-167151-6, Georg Thieme Verlag, Stuttgart,20<strong>12</strong>, EUR 41,20.Ein schlanker, aber gehaltvoller Ratgeber für LeistungssportlerInnen und für <strong>der</strong>en wissenschaftlicheBeraterInnen. Jedes Thema, – so z.B. Flüssigkeitshaushalt, Sportlergetränke,Muskelaufbau, Wettkampfernährung, Kohlenhydratloading, Proteinpräparate– wird sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisnah behandelt. In Kästen hervorgehobenePraxistipps sind leicht umzusetzen. Für den Sportleralltag beson<strong>der</strong>s wichtigeInformationen sind in Merkkästen leicht zu finden. Ein Überblick über Fachzeitschriftenund empfehlenswerte Internetseiten, ausgearbeitete Ernährungspläne, Rezepte undein gutes Sachverzeichnis runden das Werk ab. Wünschenswert für die nächste Ausgabe:eine ausführlichere Behandlung des Vitamins D.Fazit: Das Buch leistet einen erheblichen Beitrag zur verbesserten Wissensvermittlung aufdem Gebiet Sport und Ernährung.Lebensmitteltabelle für die PraxisDer kleine Souci/Fachmann/KrautSouci S.W. , Fachmann W., Kraut H.484 Seiten, überwiegend Tabellen, ISBN 978-3-8047-2679-6, Wissenschaftliche VerlagsgesellschaftStuttgart, 5. Auflage, 2011, EUR 27,60 (auch als E-Book erhältlich).Der kleine Souci/Fachmann/Kraut besteht aus drei Teilen: Teil A führt die LeserInnen indie Grundzüge einer ausgewogenen Ernährung sowie in die Verwendung von Lebensmitteltabellenein. Der Hauptteil B bietet Angaben über die Nährstoffzusammensetzung<strong>der</strong> wichtigsten Lebensmittel sowie am Ende je<strong>der</strong> Lebensmittelgruppe Übersichtstabellenzu ausgefalleneren Vertretern. Neben den Hauptbestandteilen werden auch für diejeweilige Lebensmittelgruppe relevante Inhaltsstoffe angeführt (Vitamin- und Mineralstoffgehalte,wichtige Aminosäuren, einzelne Kohlenhydrate und Lipide o<strong>der</strong> sonstigeStoffe wie z.B. Purine, biogene Amine). Teil C gibt Orientierungshilfe zu Gehalten interessanterLebensmittelinhaltsstoffe wie Folsäure, Histamin, Laktose o<strong>der</strong> Sorbit.Fazit: Die Lebensmitteltabelle für die Praxis hält, was sie verspricht! Ein nützliches undkompaktes Nachschlagewerk für all jene, denen <strong>der</strong> große Bru<strong>der</strong> zu unhandlich ist.Erfolgreich selbstständig als ErnährungsfachkraftBlumenschein B., Klein S.281 Seiten, broschiert, 13 Abbildungen, ISBN: 978-3-8304-7392-3, Karl F. HAUG Verlag Stuttgart, 20<strong>12</strong>,EUR 51,40.Sie überlegen, sich selbstständig zu machen? Dieser Ratgeber bietet fundierte Informationenvorab. Von Fragen „Sind Sie ein Unternehmertyp?“ über „Welche Rechtsform istgeeignet?“ bis hin zu „Welche Leistungen möchte ich anbieten?“, Tipps zu Finanzenund Steuern, nichts bleibt unangesprochen. Im letzten Abschnitt gibt es Blankoformularesowie interessante Adressen und Links.Fazit: Kompakt und fundiert. Die schnellste Art, sich vorab zur Selbstständigkeit zu informieren.Österreichische Gegebenheiten, wie etwa den Gewerbeschein zur Ernährungsberatung,muss man allerdings selbst klären.einblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 13


Mag. a Rebecca KandutDipl. oec. troph. in Dipl.-Päd in Britta MachobuchtippsseitenweiseaufgeblättertEssen lernen in Kita und TagespflegeErnährungsbildung für Kleinkin<strong>der</strong>Rösch R., Fellmeth S., Radke M.56 Seiten, broschiert, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-8308-1035-3, AID, 20<strong>12</strong>, EUR 5,00.Immer mehr Kin<strong>der</strong>gärten und Tagesmütter bieten heute bereits Platz für unter Einjährigean. Dieser Ratgeber hilft Eltern, Kin<strong>der</strong>gartenpersonal und Tagesmüttern/-vätern sichim Ernährungsdschungel zurechtzufinden. Kleinkin<strong>der</strong> essen an<strong>der</strong>s – das ist genauso einThema wie Säuglingsernährung. Viele Tipps und Tricks vervollständigen den kompaktenRatgeber in altbewährter Form. Im Themenbereich Lebensmittelkunde und Verpflegungwird kurz auf die Zusammenstellung des Mittagessens sowie auf die hygienischenVoraussetzungen eingegangen.Fazit: kurz, knapp, präzise.Zu bestellen unter: www.aid.de/gemeinschaftsverpflegung/start.php?or<strong>der</strong>no=3304Wir Besser-EsserGesunde Ernährung macht SpaßGrönemeyer D.280 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-10-027307-9, S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M., 20<strong>12</strong>, EUR 19,99 (D).Gesunde Ernährung macht Spaß – so <strong>der</strong> Aufhänger dieses Buches. Mit viel Witz und aufsehr unterhaltsame Weise durchforstet Grönemeyer in seinem Buch mit einem Journalistenteamaus Kin<strong>der</strong>n den Ernährungsdschungel eines (Schul-)Tages. Angefangen bei<strong>der</strong> Verdauung geht es über zum Frühstück und zur Pausenverpflegung, zum Besuch aufdem Bauernhof, Bewegung in <strong>der</strong> Pause bis hin zu den „harten“ Fakten hinsichtlich <strong>der</strong>benötigten Energie. Zum Schluss werden noch Über- und Untergewicht thematisiert. Einpaar Rezepte und allgemeine Informationen runden das Buch ab. Die ComicfigurenSpekki Buletti und <strong>der</strong> kleine Medicus lockern mit kleinen Dialogen das Fachwissen auf.Fazit: Eigentlich für Kin<strong>der</strong> geschrieben bietet das Buch geballte Informationen an Ernährungswissen.Die einfach aufbereiteten Informationen eigenen sich für alle Erwachsenen,die sich mit dem Thema Ernährung/Essen mit Kin<strong>der</strong>n beschäftigen.Der Gefräßig-MacherWie uns Glutamat zu Kopfe steigt und warum wir immer dicker werdenHermanussen M., Gon<strong>der</strong> U.141 Seiten, kartoniert, 14 schwarz-weiß Abbildungen, 1 Tabelle, ISBN 978-3-7776-2226-2, S. Hirzel Verlag,3. Auflage, 20<strong>12</strong>, EUR 20,40.Das Autorenteam, bestehend aus einem Arzt und einer Ökotrophologin, bringen denLeserInnen biochemische Vorgänge und Informationen zum Thema Hunger und Sättigung,Glutamat und Übergewicht leicht lesbar und gut verständlich näher. Neben Basiswissen,welches durch Abbildungen unterstützt wird, werden auch wissenschaftlicheStudien erläutert. Zudem wird <strong>der</strong> Glutamatgehalt (frei und proteingebunden) verschiedenerLebensmittel in Listenform dargestellt.Fazit: „Der Gefräßig-Macher“ ist eine Mischung aus Unterhaltungslektüre und Sachbuch,welche Konsumenten die Appetitregulierung anschaulich darbietet, ohne aufbiochemische Details zu verzichten! Schade, dass die Quintessenz des Buches, Glutamat-Einsparunghilft gegen Übergewicht, so einseitig gestaltet ist.einblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 14


Mag. Martin Schilleroffice@esstempore.atsurfsessionscreenshots & urlswebtippshttp://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/VerbraucherInnengesundheit/Lebensmittel/LebensmittelkontrolleIn den Rubriken des Gesundheitsministeriums wird man immerwie<strong>der</strong> fündig! Wer Informationen über die Lebensmittelkontrollein Österreich sucht o<strong>der</strong> braucht, ist hier goldrichtig. Statistiken,Monitoringprogramme und <strong>der</strong> (allererste heimische)Lebensmittelsicherheitsbericht aus dem Jahr 2011 können hierabgerufen werden. Weiters bekommen die LeserInnen ausführlicheInformationen, etwa wie die amtliche Kontrolle funktioniert,und können im mehrjährigen Kontrollplan schmökern.www.animal-health-online.de/mainDiese Seite ist nicht nur für TierschützerInnen interessant, wie manaufgrund ihres Namens schlussfolgern könnte. Sie bietet auchimmer wie<strong>der</strong> neue Informationen aus den Bereichen <strong>der</strong> Lebensmittelmikrobiologieund Hygiene. Auf <strong>der</strong> Main Page werdeninteressante Videos zum Download angeboten. Schwerpunkt<strong>der</strong> letzten Wochen waren antibiotikaresistente Keime.www.karger.com/ofaEin ganz heißer Tipp: Die interdisziplinäre Zeitschrift ObesityFacts befasst sich mit allen Facetten von Adipositas und bietetab 2013 alle Artikel frei zugänglich unter diesem Link an. Alleeingereichten wissenschaftlichen Arbeiten durchlaufen einPeer-Review-Verfahren!www.eurosurveillance.org/Default.aspxKeimen und neuen Infektionsquellen auf <strong>der</strong> Spur! Ein weitereswissenschaftliches Journal, für das alle eingereichten Artikelein Peer-Review-Verfahren durchlaufen, ist Eurosurveillance.Schwerpunkte hier sind Epidemiologie, Krankheitspräventionund Mikrobiologie. Alle Inhalte sind frei zugänglich.http://das-ist-drin.de/glossar/siegelEin guter Leitfaden im Dschungel von „Naturlabels“ und Qualitätssiegeln.Einfach unter dem Link auf <strong>der</strong> Hauptseite auf dasjeweilige Siegel klicken und schon erfährt man alle Produkteigenschaften,für die das jeweilige Siegel steht. Die vorgestelltenSiegel erscheinen zwar etwas deutschlandlastig, dochviele dieser Siegel findet man ohnehin auch bei uns in den Regalen,z.B. „Rainforest Alliance Certified“ o<strong>der</strong> „Slow Backing“.www.lebensmittel-check.atSeit Sommer haben KonsumentInnen auf dieser Seite, die <strong>der</strong>Verein für Konsumenteninformation (VKI) ins Leben gerufenhat, die Möglichkeit, Produkte online zu stellen, hinsichtlich <strong>der</strong>ersie sich getäuscht fühlen o<strong>der</strong> die sie aus an<strong>der</strong>en Gründenfür unseriös halten. So wird z.B. das Vorhandensein einer Fruchtdurch Bil<strong>der</strong> suggeriert, obwohl sich nur Aroma im Produkt befindet.Firmen zeigen Reaktion auf die Online-Beanstandungen:Zahlreiche Produkte und ihre Aufmachung wurden bereitsmodifiziert.www.efsa.europa.eu/en/topics/topic/article13.htmAm 14. Dezember ist es so weit: Dann gelten die 222 zugelassenengesundheitsbezogenen Angaben auf Lebensmitteln,und die Übergangsfristen für alle an<strong>der</strong>en Angaben zu Nahrungsmittelinhaltsstoffenhaben ein Ende. Wer sich informierenmöchte, welche Gutachten die Europäische LebensmittelbehördeEFSA in den vergangenen Jahren zu den Health Claimsin Vorbereitung zur finalen Liste verfasst hat, wird hier fündig.www.health-claims-verordnung.deZur Abrundung des Health-Claim-Wissens eignet sich diese Seite.Sie war das erste Info-Portal zur Health-Claims-Verordnung.Man findet alle Hintergründe zur Verordnung 1924/2006 undstößt auf Links zu weiteren Informationsquellen.http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:20<strong>12</strong>:136:0001:0040:DE:PDFIn dieser EU-Verordnung (Nr. 432/20<strong>12</strong>) sind sie enthalten – jene222 gesundheitsbezogenen Angaben, die mit einem maßgeblichenUmbruch auf dem Lebensmittelmarkt einhergehen.Alphabetisch gelistet und gegebenenfalls unter Angabe <strong>der</strong>Verwendungsbedingungen finden sich Formulierungen wie„Selen trägt zur Erhaltung normaler Nägel bei“ o<strong>der</strong> „VitaminD hat eine Funktion bei <strong>der</strong> Zellteilung“.einblicke 0 4/<strong>12</strong> Zeitschrif t des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Ernährung swi s senschaf ter <strong>Österreichs</strong> 15

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