März 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
März 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
März 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
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einblicke<br />
<strong>März</strong> <strong>2007</strong> | 16. Jahrgang<br />
ISSN 1029-9823<br />
Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />
<strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
ONE DWARF GOSSIPS.<br />
01/07<br />
TWO VERY QUIXOTIC<br />
CATS TELEPHONED<br />
IRASCI<br />
Zielgruppengerechte Lebensmittel<br />
Veranstaltungsbericht ab Seite 3<br />
Soja – eine Wun<strong>der</strong>pflanze?<br />
Bericht ab Seite 5<br />
Nachhaltig essen:<br />
Klimaschutz mit Messer und Gabel<br />
Bericht ab Seite 8<br />
EU-Claims-Verordnung<br />
Bericht ab Seite 10<br />
Berichte aus den Arbeitskreisen Seite 12<br />
Neues vom IfEW Seite 14<br />
LehrerInnennetzwerk Seite 15<br />
Neue Mitglie<strong>der</strong> Seite 15<br />
VIP-Mitglie<strong>der</strong> Seite 16<br />
VEÖ-Kulturecke Seite 17<br />
Buchtipps Seite 18<br />
Webtipps Seite 20<br />
einblicke. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 1
editorial<br />
Veröffentlichung gem. § 25 (1) Mediengesetz<br />
Medieninhaber, Herausgeber<br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
VEÖ-Geschäftsstelle<br />
Leithastraße 16/6/46, 1200 Wien<br />
Tel./Fax: +43-1-333 39 81<br />
E-Mail: veoe@veoe.org<br />
ZVR-Zahl: 614746509<br />
Geschäftsführerin<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Vorstand<br />
Vorsitzende<br />
Mag. Helga Cvitkovich-Steiner<br />
Dr. Karin Schindler<br />
Schriftführerinnen<br />
Mag. Angela Mörixbauer<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
KassierInnen<br />
Univ-Ass. Dr. Petra Rust<br />
Mag. Andreas Schmölzer<br />
Grundlegende Richtung<br />
Informationsweitergabe über Ernährung. Die Artikel geben<br />
nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>. Sie<br />
sind ausschließlich die Meinung <strong>der</strong> VerfasserInnen.<br />
In dieser Publikation wurde für die wesentlichsten Personenbezeichnungen<br />
die geläufige Form <strong>der</strong> geschlechtergerechten<br />
Schreibung (mit „Binnen-I“) angewendet. Aus<br />
Gründen <strong>der</strong> besseren Lesbarkeit wurde jedoch in einigen<br />
Fällen nur die männliche Form verwendet, die selbstverständlich<br />
gleichwertig für Männer und Frauen gilt.<br />
LeserInnenbriefe an: veoe@veoe.org<br />
Impressum<br />
Redaktion und Layout: Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
„Das was wir sind, wird nie zu wenig sein“.<br />
Diese Textpassage von "Mondscheiner" ist<br />
eine Ansage, an sich selbst und den eigenen<br />
Weg zu glauben. Mir gefällt die<br />
Einstellung <strong>der</strong> jungen, österreichischen<br />
Band. Wobei sich diese Haltung nicht nur<br />
im Musikgeschäft bewährt. Auch wir<br />
<strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen sollten mit<br />
Selbstvertrauen ans Werk gehen. Deshalb möchte ich als frisch<br />
gewählte Vorsitzende gemeinsam mit meinen VorstandskollegInnen<br />
voller Optimismus in die neue Periode starten. Geprägt<br />
von Teamgeist (so wie ich den VEÖ kennen gelernt habe), inspiriert<br />
von großen Träumen (die wir haben) und mit <strong>der</strong> Überzeugung,<br />
dass wir erfolgreich sein werden. Denn wenn wir unsere Ziele nicht<br />
aus den Augen verlieren, können wir nicht scheitern, weil „das was<br />
wir sind, wird nie zu wenig sein, solang wir verstehen …“.<br />
Lei<strong>der</strong> heißt es auch Abschied nehmen. Eva Unterberger verlässt<br />
nach zehn Jahren die erste Reihe, um ihre Energie (exklusiv) in<br />
Firma und Familie zu stecken. Sie hat den VEÖ nachhaltig geprägt –<br />
auf zweifache Weise. Zunächst operativ als Geschäftsführerin<br />
tätig, hat sie in den letzten Jahren die Seiten gewechselt und im<br />
Vorstand und als Vorsitzende strategische Impulse beigesteuert.<br />
Ihre Kreativität hat mich immer wie<strong>der</strong> erstaunt, ihre langjährige<br />
Erfahrung war eine große Bereicherung. Deshalb bin ich froh, dass<br />
Eva uns weiterhin im Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung<br />
stehen wird. Vielen Dank Eva, für dein Engagement beim<br />
VEÖ!<br />
Auch Markus Reichhart verlässt den Vorstand. Er war auf seine<br />
eigene, gewinnende Art für den VEÖ aktiv: still und unaufgeregt, in<br />
wichtigen Dingen jedoch sehr bestimmt und klar. Danke Markus,<br />
für die angenehme Zusammenarbeit!<br />
Doch es gibt auch Grund zur Freude: Mit Angela Mörixbauer und<br />
Andreas Schmölzer haben wir zwei neue starke Vorstandsmitglie<strong>der</strong>,<br />
die ich herzlich an Bord begrüße! Angela ist nach einer<br />
kurzen Auszeit wie<strong>der</strong> mit dabei, Andreas ist gänzlich unverbraucht.<br />
Ich freue mich auf euren frischen Wind und auf eine<br />
spannende Periode, gemeinsam mit allen VorstandskollegInnen,<br />
den MitarbeiterInnen <strong>der</strong> Arbeitskreise, unserer Geschäftsführerin<br />
und allen an<strong>der</strong>en, die sich aktiv für unsere Anliegen engagieren.<br />
Anzeigenannahme: Mag. Sonja Reiselhuber<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe<br />
Mag. Dr. Rikki Diallo-Ginstl<br />
Mag. Dr. Birgit Hauer<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Univ.-Ass. Dr. Petra Rust<br />
Mag. Irene Schiefermaier<br />
Mag. Johanna Sommer<br />
Rafaela Wieser<br />
Helga Cvitkovich-Steiner<br />
1. Vorsitzende des VEÖ<br />
hcs@veoe.org
fachbericht<br />
Mag. Sabine Bisovsky<br />
sabine.bisovsky@essenziell.at<br />
Zielgruppengerechte Lebensmittel<br />
IIR-Fachkonferenz, Dezember 2006<br />
Das Institute for International Research (IIR) veranstaltete im<br />
Dezember 2006 die Fachkonferenz „Zielgruppengerechte Lebensmittel“.<br />
An zwei Tagen wurden die Aspekte Ernährungs-,<br />
Konsumenten- und Verpackungstrends, Erfolgskriterien von<br />
Innovationen sowie <strong>der</strong> Zukunftsmarkt Generation 50 plus<br />
beleuchtet. Im Folgenden wird über einige Vorträge auszugsweise<br />
berichtet.<br />
Von hybriden Konsumenten<br />
Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Rainer Haas vom Institut für Marketing und<br />
Innovation <strong>der</strong> BOKU Wien skizzierte das Szenario <strong>der</strong> essbaren<br />
Konsumwelt von morgen: Neben den Schlüsseltrends Gesundheit/Wellness,<br />
Convenience und Premium/Gourmet ortet Haas<br />
den „hybriden Konsumenten“. Dieser lässt seinen Gaumen<br />
nach einem „Fast Food-Lunch“ abends gerne im Gourmettempel<br />
verwöhnen.<br />
Beim Launch von Functional-Food-Produkten wird es künftig<br />
ohne wohl überlegte Strategien nicht mehr möglich sein, am<br />
Markt zu punkten. Dabei sei ein glaubwürdiger Hitech-Wirkstoff<br />
gepaart mit konsistentem Marketing unabdingbar für den<br />
Erfolg. Produkten, die mehrere Trends gleichzeitig aufgreifen,<br />
stellte Haas bessere Erfolgsprognosen aus.<br />
Die Luft im LEH wird dünner<br />
Mag. Marcus Jurman von FESSEL-Gfk zeigt die nüchterne<br />
Realität an <strong>der</strong> Ess- und Einkaufsfront auf. Für Produzenten<br />
hochwertiger Lebensmittel wird es zunehmend schwieriger, im<br />
Handel zu reüssieren. Immer stärker wird <strong>der</strong> Druck auf <strong>der</strong><br />
Preisebene, immer mehr Discounter erobern auch mit High-<br />
Quality-Produkten zu Dumpingpreisen den Markt. 2006 machte<br />
<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Discounter bereits 30 % des gesamten<br />
Lebensmittelhandels aus.<br />
Aber auch in den restlichen Märkten ist schon jedes vierte<br />
Produkt eine preisgünstige Handelsmarke. Nur mehr sehr starke<br />
Marken können sich in diesem Wettbewerb gegen die<br />
weniger profilierten behaupten. Dementsprechend ist die<br />
Floprate bei Innovationen mit 70 % extrem hoch.<br />
Uniqueness ist gefragt<br />
Dkfm. Sandra Althoff von Althoff Marken- und Innovations-<br />
Magement-Beratung zeigte anhand praktischer Beispiele<br />
erfolgreiches Innovationsmanagement auf.<br />
Wichtig sei, so betonte Althoff, neben dem Genussfaktor als<br />
oberstes Gebot und einer präzisen und komprimierten<br />
Kommunikation vor allem die Uniqueness im Sinne eines<br />
Kopierschutzes. Dieser kann entwe<strong>der</strong> eine spezielle Rezeptur,<br />
eine einzigartige Funktionsweise o<strong>der</strong> das Rockefeller-Prinzip<br />
(„Verschenke die Lampe, verkaufe das Öl“) sein.<br />
Bedarf und Bedürfnisse in den Blickpunkt rücken<br />
Mag. Helga Cvitkovich-Steiner vom forum. ernährung heute<br />
umriss in ihrem Referat die Bedürfnisse älterer Menschen aus<br />
ernährungswissenschaftlicher Sicht. Wichtig sei es, differenzierte<br />
Strategien für diese sehr heterogene Zielgruppe zu finden.<br />
Denn ein 50-Jähriger habe an<strong>der</strong>e Bedürfnisse als ein 75-Jähriger.<br />
Es gelte vor allem die<br />
altersbedingten Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Produktentwicklung<br />
zu berücksichtigen: höhere<br />
Nährstoffdichte, verän<strong>der</strong>te Sinneswahrnehmung,<br />
abnehmende<br />
Verdauungsleistung sowie<br />
Kau- und Schluckbeschwerden.<br />
Zu den Risikonährstoffen<br />
dieser Altersgruppe zählen<br />
Kalzium, Vitamin D, Folsäure,<br />
Vitamin B 12 , Magnesium und<br />
Jod. Das scheint sich auch<br />
schon herumgesprochen zu<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 4.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
3
fachbericht<br />
Fortsetzung von Seite 3.<br />
haben. Wan<strong>der</strong>ten doch 2005 in Österreich 5 Mio. Packungen<br />
Vitamin- und Mineralstoffpräparate über den Ladentisch.<br />
Oft gehört, doch selten umgesetzt werden die „Do´s“ für<br />
seniorengerechte Lebensmittel: leicht lesbare und verständliche<br />
Etikettentexte, einfach zu öffnende Verpackungen o<strong>der</strong><br />
kleine Verpackungseinheiten.<br />
Best Agers sind keine Senioren<br />
Dr. Katja Meier-Pesti von <strong>der</strong> Firma psychonomics AG erörterte<br />
in ihrem umfassenden Referat Möglichkeiten, wie man die<br />
Zielgruppe <strong>der</strong> 50-plus-Generation am besten erreicht.<br />
Sehr sensible Themen seien ihrer Meinung nach die Altersrealität,<br />
Selbst- und Fremdbild älterer Menschen und die dementsprechende<br />
bildliche Kommunikation. Das „gefühlte“ Alter<br />
liege meist 10 bis 15 Jahre unter dem tatsächlichen. Ältere<br />
Menschen bevorzugen daher Models mittleren Alters. Einsamkeit<br />
muss auch auf Bil<strong>der</strong>n tabu sein. Schließlich will man<br />
sich einer Gruppe zugehörig fühlen.<br />
In die gleiche Kerbe wie Helga Cvitkovich-Steiner schlug auch<br />
Katja Meier-Pesti: 50 plus ist eines <strong>der</strong> heterogensten<br />
Segmente <strong>der</strong> Wirtschaft. Aktiver Konsum und Weltreisen bei<br />
den einen, knausern mit <strong>der</strong> Pension bei den an<strong>der</strong>en.<br />
Gekonnter Einsatz des Internets versus Beschränkung auf das<br />
Geschäft ums Eck. Die Unterschiede bei <strong>der</strong> finanziellen<br />
Ausstattung sowie in physischer und psychischer Hinsicht seien<br />
die deutlichsten Konsequenzen für Marketingstrategien.<br />
Meier-Pestis Grundregeln für die an ältere Menschen gerichtete<br />
Werbung:<br />
Vermeidung von Stigmatisierung: Best Agers (50–69 Jahre)<br />
NICHT als Senioren behandeln!<br />
Positive Seiten des Alter(n)s ansprechen, statt Bedrohungen<br />
und Ängste!<br />
DarstellerInnen mit Identifikationspotential für die Zielgruppe:<br />
Zusammensein von Jüngeren und Älteren unterstreicht<br />
die gewünschte Integration!<br />
Vertrauen zu einem Produkt, einer Marke aufbauen:<br />
Produktnutzen und Qualität untermauern!<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 4
Mag. Johanna Sommer<br />
johanna.sommer@gmx.at<br />
Soja – eine Wun<strong>der</strong>pflanze?<br />
1. Ernährungsfaktor Soja<br />
Seitdem die asiatische Küche in Österreich boomt, ist Soja<br />
nicht nur bei VegetarierInnen eine beliebte Eiweißquelle. Auch<br />
für gesundheitsbewusste FleischliebhaberInnen und Sportler-<br />
Innen sind Tofu, Sojamilch & Co eine willkommene Alternative.<br />
Sojaprotein ist sehr hochwertig. Mit einer biologischen Wertigkeit<br />
von 81 ist es dem Fleisch ebenbürtig und rangiert noch vor<br />
Kartoffeln und an<strong>der</strong>en Hülsenfrüchten.<br />
Auch die Eiweißquantität ist beachtlich: Sojabohnen enthalten<br />
beinahe 3-mal so viel Eiweiß wie Eier und 2-mal so viel wie<br />
Fleisch. Es wäre allerdings schade, die Ölfrucht allein auf diesen<br />
Inhaltsstoff zu reduzieren, ist sie doch zudem eine hervorragende<br />
Quelle für Ballaststoffe, Vitamin B 1 , B 2 und B 6 sowie<br />
Magnesium. Je nach Verarbeitung schwanken die Nährstoffgehalte<br />
teilweise erheblich (siehe Tabelle 1).<br />
Tabelle 1: Nährstoffgehalte verschiedener Sojaprodukte<br />
Lebensmittel<br />
100 g<br />
Sojamehl<br />
vollfett Tofu Sojamilch Sojasauce<br />
Energie<br />
kcal/kJ 150/629 347/1449 83/346 52/220 70/294<br />
Fett (g) 6,3 20,6 4,8 1,8 0<br />
Kohlenhydrate<br />
(g) 11 3,1 1,9 5,8 8<br />
Aufgedeckt: Die hierzulande als "Sojasprossen" bekannten Keime, sind<br />
eigentlich Keime <strong>der</strong> Mungobohne und nicht, wie vielfach angenommen,<br />
<strong>der</strong> Sojabohne!<br />
Kuhmilchalternative Soja<br />
Sojamilch und -joghurt sind häufig eine Alternative bei Milcheiweißallergie<br />
und Laktoseintoleranz. Allerdings enthalten<br />
diese Sojaprodukte nur 1/6 <strong>der</strong> Kalziummenge von Milch und<br />
Milchprodukten. Um die Versorgung mit diesem – in Österreich<br />
ohnehin kritischen Nährstoff – sicherzustellen, sollte beim Kauf<br />
von Sojaprodukten kalziumangereicherten Varianten <strong>der</strong><br />
Vorzug gegeben werden.<br />
Tabelle 2: Soja- und Kuhmilch im Vergleich<br />
Nährstoffe 100 ml Sojamilch Kuhmilch<br />
Energie (kcal/kJ) 52/218 64/268<br />
Eiweiß (g) 3,2 3,3<br />
Fett (g) 1,8 3,5<br />
Kohlenhydrate (g) 5,8 4,6<br />
Kalium (mg) 191 141<br />
Kalzium (mg) 21 120<br />
Eiweiß (g) 12,3 37,3 8,1 3,2 9<br />
Koronare Herzerkrankung<br />
Die niedrige Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Asien<br />
machte auf die herzschützenden Eigenschaften von Sojafachbericht<br />
Gemüsesoja<br />
Ballaststoffe<br />
(g) 4 18,5 – – –<br />
Vitamin B 1<br />
(µg) 260 770 80 120 50<br />
Vitamin B 2<br />
(µg) – 280 50 42 130<br />
Vitamin B 6<br />
(µg) – 513 47 62 170<br />
Magnesium<br />
(mg) 60 247 99 28 43<br />
– keine Werte vorhanden<br />
Quelle: United States Department of Agriculture National Nutrient Database for Standard<br />
Reference, Release 18 (2005), Souci-Fachmann-Kraut 2000, www.naehrwertrechner.de<br />
Magnesium (mg) 28 12<br />
Vitamin B 2 (µg) 42 180<br />
Vitamin E (mg) 0,74 0,1<br />
Quelle: Der Brockhaus – Ernährung, 2001<br />
2. Präventionsheld Soja<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 6.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 5
fachbericht<br />
Fortsetzung von Seite 5.<br />
protein aufmerksam. Sojaeiweiß trägt zur Senkung von<br />
Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceriden bei und<br />
erhöht das HDL-Cholesterin. Diese Wirkung wird erneut von <strong>der</strong><br />
jüngsten Metaanalyse von Reynolds et al. bestätigt. Die<br />
Autoren verglichen 41 randomisierte Kontrollstudien, die mit<br />
Sojaprotein-Supplementen (20 bis 61 g pro Tag) intervenierten.<br />
Das Ausmaß <strong>der</strong> Wirkung war jedoch, verglichen mit früheren<br />
Metaanalysen, geringer. Das Autorenteam führte diese Beobachtung<br />
auf die isolierten Präparate zurück. Natürliche<br />
Sojaprodukte enthalten zusätzlich Ballaststoffe und bioaktive<br />
Substanzen, die vermutlich ebenso Einfluss auf die Serumlipid-<br />
Konzentrationen haben.<br />
Sojaprodukte können demnach einen Beitrag zur Prävention<br />
erhöhter Blutfette und damit von koronaren Herzerkrankungen<br />
leisten. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA<br />
genehmigt daher für Produkte, die mindestens 6,25 g<br />
Sojaprotein pro Portion enthalten, folgenden Health-Claim:<br />
„Diets low in saturated fat and cholesterol that include<br />
25 grams of soy protein a day may reduce the risk of heart<br />
disease.“<br />
Phytoöstrogene: Krebsauslöser – Krebsschutz?<br />
Soja ist bekannt für seine Phytoöstrogene, allen voran Isoflavonoide:<br />
Genistein, Daidzein und Glycitein. Sie sind je nach<br />
Sojasorte, Wachstumsbedingungen und Weiterverarbeitung in<br />
unterschiedlichen Mengen in Sojaprodukten enthalten (siehe<br />
Tabelle 3).<br />
Tabelle 3: Isoflavonoidgehalt ausgewählter Sojaprodukte<br />
(mg/kg Frischgewicht)<br />
Lebensmittel Genistein Daidzein<br />
Sojabohne 729 546<br />
Sojabohnenkeimlinge 230 138<br />
Tofu 166 76<br />
Sojabohnenpaste 171 159<br />
Sojamilch 26 18<br />
Soja-Säuglingsmilch 3
fachbericht<br />
Fortsetzung von Seite 6.<br />
für hitzige Debatten zwischen ProduzentInnenen und KonsumentInnen.<br />
Weltweit betrachtet steigt die kommerzielle<br />
Nutzung <strong>der</strong> Gentechnik seit den letzten 10 Jahren stark an.<br />
2005 betrug die Anbaufläche für die gentechnisch verän<strong>der</strong>ten<br />
Nutzpflanzen Soja, Mais, Raps und Baumwolle 90 Mio. ha.<br />
Davon entfielen 54,5 Mio. ha auf Soja (60 % <strong>der</strong> Soja-Gesamtanbaufläche).<br />
Viele EU-Bürger – darunter auch die ÖsterreicherInnen<br />
– lehnen diese Technologie allerdings vehement<br />
ab. Immer mehr nationale und internationale Unternehmen<br />
setzen daher auf Gentechnikfreiheit und strenge Kontrollen.<br />
Entsprechende Produktkennzeichnung und Gütesiegel sollen<br />
den KonsumentInnen Sicherheit und Vertrauen geben.<br />
Geltende EU-Kennzeichnung von GVO-Produkten<br />
Ab einem Schwellenwert von 0,9 %, bezogen auf den jeweiligen Inhaltsstoff,<br />
muss in <strong>der</strong> Zutatenliste stehen:<br />
- „enthält genetisch verän<strong>der</strong>t...“<br />
- „enthält aus genetisch verän<strong>der</strong>tem … hergestellten…"<br />
z. B. „Sojalecithin, aus gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Sojabohnen hergestellt<br />
4. Fazit<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht wird Soja und seinen Nährstoffen<br />
eine gute Note ausgestellt. Sojaprodukte können im Rahmen<br />
einer ausgewogenen Ernährungsweise die Gesundheit unterstützen<br />
und bieten eine willkommene Abwechslung in <strong>der</strong> täglichen<br />
Ernährung. Trotz strenger nationaler und EU-weiter<br />
Vorgaben sind KonsumentInnen vor gentechnisch verän<strong>der</strong>tem<br />
Soja nicht gefeit. Mit Kontrollblicken auf Kleingedrucktes<br />
und Gütesiegel können sie aber die Spreu vom Weizen trennen<br />
und mit ruhigem Gewissen die gesundheitlichen Vorteile<br />
<strong>der</strong> Sojaprodukte nutzen.<br />
Literaturquellen:<br />
Lakhani N.J. et al. 2-Methoxyestradiol, a promising anticancer agent.<br />
Pharmacotherapy 23(2):165-172, 2003.<br />
ÖGE-Jahrestagung 2006: Arnold During Gedächtnisvorlesung – Krebsprävention<br />
bei hormonabhängigen Tumoren durch Ernährungsfaktoren (J Huber).<br />
Reynolds et al. A meta-analysis of the effect of soy protein supplementation<br />
on serum lipids. Am J Cardiol 98: 633-640, 2006.<br />
Gentechnik im Kochtopf. Informationsbroschüre <strong>der</strong> AK Wien, 2006<br />
Faostat 8/2006:<br />
www.fao.org/es/ess/top/commodity.html?lang=en&item=236&year=2005<br />
[20.02.<strong>2007</strong>]<br />
GrünerBericht: www.agraroekonomik.at/download/Tab_2502.xls?s_datenkapitel1=&s_datenkapitel2=&s_datenkapitel3=&s_produkt=03+Pflanzlich+all<br />
e&s_region1=%D6sterreich&s_region2=&s_einheiten1=Menge&s_einheiten2=&s_zeitintervall2=Jahr<br />
[20.02.<strong>2007</strong>]<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 7
fachbericht<br />
Mag. Irene Schiefermaier<br />
irene.schiefermaier@umweltberatung.at<br />
Nachhaltig essen:<br />
Klimaschutz mit Messer und Gabel<br />
Essen ist mehr als mit Genuss satt werden! Die Auswahl unserer<br />
Nahrungsmittel hat direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit,<br />
das ist uns bekannt. Wie aber wirkt sich <strong>der</strong> Griff ins Obstund<br />
Gemüsefach o<strong>der</strong> in die Fleischvitrine auf unsere Umwelt<br />
aus? Zieht unsere Auswahl <strong>der</strong> Lebensmittel auch ökologische<br />
Konsequenzen mit sich?<br />
Eines ist klar: Klimaschutz ist nicht nur die Wahl des besten<br />
Kühlschranks, auch <strong>der</strong> Inhalt wirkt sich positiv o<strong>der</strong> negativ auf<br />
das Klima aus! Wir KonsumentInnen treffen im Supermarkt, auf<br />
dem Markt o<strong>der</strong> beim Ab-Hof-Verkauf gesundheitliche und ökologische<br />
Entscheidungen. Was ist nun besser für die Umwelt?<br />
Konventionelle Erdäpfel aus dem Weinviertel o<strong>der</strong> Bioerdäpfel<br />
aus Ägypten? Sind die Empfehlungen <strong>der</strong> Ernährungswissenschaft<br />
auch wirklich klimaverträglich?<br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen <strong>der</strong> Ernährung beruht<br />
auf Schätzwerten. Es werden unterschiedliche Verfahren wie z. B.<br />
Öko- o<strong>der</strong> Energiebilanzen verwendet, die allerdings häufig<br />
komplex und schwer interpretierbar bzw. nachvollziehbar sind.<br />
Im Rahmen des Universitätslehrgangs Umweltmanagement an<br />
<strong>der</strong> Universität für Bodenkultur Wien wurden in Zusammenarbeit<br />
mit „die umweltberatung“ in Form einer Master Thesis die<br />
Umweltauswirkungen <strong>der</strong> typisch österreichischen Ernährung<br />
analysiert. DI Susanne Weik wählte als Indikator für den Einfluss<br />
<strong>der</strong> Ernährung auf den Treibhauseffekt „CO 2 -Äquivalente“. Der<br />
Indikator „CO 2 -Äquivalente“ hat gegenüber einer Energie- o<strong>der</strong><br />
reinen CO 2 -Bilanz den Vorteil, dass die spezifischen landwirtschaftlichen<br />
Emissionen einbezogen werden.<br />
Die treibhauswirksamen Emissionen <strong>der</strong> Ernährung setzen sich im<br />
Wesentlichen aus den Emissionen von CO 2 (Kohlendioxid), CH 4<br />
(Methan) und N 2 O (Lachgas) zusammen. Diese stammen aus<br />
<strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Verwendung von Mineraldüngern und<br />
Pestiziden o<strong>der</strong> werden durch Treibstoffe und Futtermittelimporte<br />
verursacht. Weiters wird Methan aus Exkrementen und<br />
Gülle emittiert und von Wie<strong>der</strong>käuern und im Reisanbau produziert.<br />
Innerhalb des Sektors Ernährung" tragen Landwirtschaft, Verarbeitung,<br />
Handel und die VerbraucherInnen selbst in unterschiedlichem<br />
Ausmaß zu den Gesamtemissionen bei. Der<br />
Hauptanteil (52 %) <strong>der</strong> Emissionen stammt aus <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Produktion, wobei die Tierproduktion hier vorrangig<br />
ist.<br />
Tierische Produkte verursachen demnach wesentlich höhere<br />
Treibhausgasemissionen als pflanzliche. 1 kg konventionell hergestellte<br />
Butter verursacht z. B. 31 kg CO 2 -Äquivalente, im Vergleich<br />
dazu verursachen 1 kg pflanzliche Lebensmittel generell<br />
weniger als 1 kg CO 2 -Äquivalente.<br />
Was hat mein Schnitzel mit dem Treibhauseffekt zu tun?<br />
Mit einem deutlich geringeren Fleischverzehr lässt sich <strong>der</strong><br />
Ausstoß an CO 2 reduzieren, wie das? Pro Kopf und Tag essen wir<br />
durchschnittlich 250 g Fleisch. ErnährungsexpertInnen empfehlen<br />
nur ein Viertel dieser Menge, nämlich 65 g pro Tag! Würden<br />
alle ÖsterreicherInnen die Fleischportion um nur 10 bis 20 % verringern,<br />
könnten 4 Mio. t CO 2 -Äquivalente eingespart werden –<br />
das entspricht rund 1500 Mio. Litern Benzin.<br />
Wir ÖsterreicherInnen und unsere Lust auf Frischgemüse!<br />
Wir ÖsterreicherInnen sind wahre Tomaten- LiebhaberInnen!<br />
Tomaten sind das Liebingsgemüse von Frau und Herrn Österreicher.<br />
Mit 15 % <strong>der</strong> Ausgaben für Frischgemüse führen sie die<br />
Rangliste vor Paprika und grünem Salat an. Die in Österreich angebotenen<br />
Tomaten stammen übers Jahr gesehen bereits zu<br />
80 % aus dem Ausland. Im Jahr 2004 wurden 1951 Tonnen<br />
Tomaten aus Spanien nach Österreich importiert. Allein mit diesem<br />
Energieverbrauch, <strong>der</strong> in den Tomaten steckt, könnte man<br />
5600 Häuser (150 m 2 ) im Jahr heizen!<br />
Freilandware gegen Glashausproduktion<br />
Die restlichen 20 % <strong>der</strong> roten Früchtchen produzieren wir ÖsterreicherInnen<br />
selber. Die Nachfrage nach Sommergemüse in den<br />
kalten Wintermonaten bewirkt eine Zunahme <strong>der</strong> beheizten<br />
Gewächshausflächen auch in Österreich. Laut Statistik Austria<br />
werden in Österreich 98,8 % <strong>der</strong> Tomaten in Glashäusern o<strong>der</strong> im<br />
Folienanbau produziert. Der Trend ist: Nährlösung statt Mutter<br />
Erde, „Wasserbomben“ statt geschmackvolle Tomaten. Freilandtomaten<br />
spielen gesamtwirtschaftlich gesehen keine Rolle<br />
mehr (1,2 %). Extremer Nachteil <strong>der</strong> heimischen Glashausproduktion<br />
ist <strong>der</strong> überaus hohe Energieverbrauch. Die Produktion<br />
von Obst und Gemüse im beheizten Treibhaus verbraucht<br />
10-mal so viel Energie wie <strong>der</strong> Freilandbau. Die Produktion von<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 9.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
8
fachbericht<br />
Fortsetzung von Seite 8.<br />
1 kg Tomaten aus einem beheizten Glashaus erfor<strong>der</strong>t einen<br />
Energieaufwand, <strong>der</strong> 9,3 kg CO 2 -Äquivalenten entspricht. Damit<br />
liegt <strong>der</strong> Energieinput höher als bei Tomaten, die per Flugzeug<br />
aus den südlichen Län<strong>der</strong>n eingeflogen werden (7,2 kg CO 2 -<br />
Äquivalentepro Kilogramm Ware).<br />
Bioprodukte aus dem Freilandbau aus Europa, z.B. aus Italien,<br />
sind daher trotz <strong>der</strong> anfallenden Transport-Kilometer energetisch<br />
günstiger als regionale konventionelle Treibhausware. Achtung:<br />
Dieser Vergleich gilt nicht für Freilandgemüse aus an<strong>der</strong>en<br />
Kontinenten, z. B. Afrika.<br />
Am besten in <strong>der</strong> CO 2 -Bilanz schneiden heimische Tomaten ab,<br />
welche in <strong>der</strong> Saison produziert werden, dabei entstehen nur<br />
86 g CO 2 -Äquivalente!<br />
Die Produktion von Bioware gewinnt den Energiesparpreis!<br />
Sie schneidet mit 34 g CO 2 -Äquivalenten pro Kilogramm Ware<br />
am besten ab! Produkte aus <strong>der</strong> Region zu kaufen ist und bleibt<br />
eine sinnvolle Empfehlung – vorausgesetzt die Tomaten werden<br />
bevorzugt in <strong>der</strong> Saison gekauft (Juni bis Oktober). Wenn es sich<br />
dann auch noch um Biotomaten handelt, wird aktiver Klimaund<br />
Gesundheitsschutz betrieben.<br />
Was kann die/<strong>der</strong> Einzelne nun dazu beitragen?<br />
Erkennen, dass ich gar nicht so klein bin, dass ich ein Teil des<br />
Kreislaufs bin und meine Kaufentscheidungen auf meine Gesundheit<br />
und meine Umwelt wirken.<br />
Hilfreich dabei könnten folgende Grundsätze eines nachhaltigen<br />
Ernährungsstils sein:<br />
- Biologisch erzeugte Lebensmittel bevorzugen<br />
- Saisonale und regionale Produkte kaufen<br />
- Fleischkonsum in Maßen<br />
- Gering bzw. mäßig verarbeitete Lebensmittel wählen<br />
- Umweltverträglich verpackte Erzeugnisse bevorzugen<br />
- Auf die soziale Verträglichkeit von Produkten achten<br />
- Genuss beim Essen<br />
Mit folgendem Slogan im Ohr könnten diese Grundsätze zum<br />
Ohrwurm werden:<br />
Genieß die Region!<br />
Schmeck die Saison!<br />
Klima und Umwelt haben auch was davon!<br />
Literaturquellen: auf Anfrage bei <strong>der</strong> Verfasserin.<br />
<br />
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einblicke 03/06. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 9
fachbericht<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
οffice@e-drei.at<br />
Wo light draufsteht, muss künftig<br />
auch light drinnen sein<br />
Die neue EU-Claims-Verordnung<br />
Im November 2006 fand zu diesem spannenden Thema eine<br />
Veranstaltung, organisiert vom International Institute of Research<br />
(IIR), statt.<br />
Künftig wird Werbung mit Gesundheit strenger und vor allem europaweit<br />
einheitlich geregelt. Ziel <strong>der</strong> Verordnung ist es, den freien<br />
Warenverkehr zu vereinfachen und den Konsumenten dabei<br />
umfassend zu informieren und zu schützen. Dr. Christian Hauer,<br />
Rechtsanwalt, fand neben erklärenden Worten zu dieser<br />
Verordnung auch einige kritische Ansatzpunkte. Seiner Meinung<br />
nach fehlt immer noch die Grundlage für einen ausreichenden<br />
Gesundheits- und VerbraucherInnenschutz. Er stellt die<br />
Kompetenz in Frage. Harte Worte für eine Verordnung, die am<br />
19. Jänner <strong>2007</strong> in Kraft trat und ab 1. Juli europaweit gelten soll.<br />
Strenge Regeln für die Werbung mit <strong>der</strong> Gesundheit<br />
Das Geschäft mit <strong>der</strong> Gesundheit ist zweifelsohne ein Zukunftsmarkt.<br />
Gesundheitsbezogenen Aussagen müssen laut<br />
Claims-Verordnung eindeutige wissenschaftliche Beweise zugrunde<br />
liegen. Mit diesen Aspekten beschäftigt sich das<br />
EU-Projekt „PASSCLAIM“, welches von dem <strong>Ernährungswissenschafter</strong><br />
Mag. Markus Zsivkovits (Österreichischen Agentur für<br />
Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES) im Rahmen <strong>der</strong><br />
Veranstaltung vorgestellt wurde. „PASSCLAIM“ steht für Process<br />
for Assessment of Scientific Support for Claims on Foods. Das Ziel<br />
ist die Entwicklung eines Leitfadens, um die wissenschaftliche<br />
Basis für Health-Claims zu bewerten. Weitere Informationen zum<br />
Projekt: http://europe.ilsi.org/activities/ecprojects/PASSCLAIM<br />
Zsivkovits stellte auch eine interessante Frage in den Raum, die<br />
sich seiner Meinung nach jedes Unternehmen stellen sollte:<br />
„Passt <strong>der</strong> gewünschte Claim überhaupt in die Marketinglinie<br />
des Unternehmens?“ Weiters for<strong>der</strong>te er, dass Claims einerseits<br />
leicht zu überwachen und an<strong>der</strong>erseits auch leicht verständlich<br />
sein sollen.<br />
Das Aus für den KonsumentInnennepp mit light & Co<br />
Künftig müssen nährwertbezogene Angaben wie „fettarm“,<br />
„light“, „zuckerfrei“ und „ballaststoffreich“ genau definierte Vorgaben<br />
erfüllen. Als „fettarm“ darf ein Produkt nur mehr bezeichnet<br />
werden, wenn <strong>der</strong> Fettgehalt unter 3 g pro 100 g (für feste<br />
Lebensmittel) bzw. 1,5 g pro 100 ml (für flüssige Lebensmittel)<br />
liegt. „Light“ Versionen müssen mindestens um 30 % weniger<br />
Kalorien haben als die nicht (zucker-/fett)reduzierten Produktvarianten.<br />
Bisher gab es keine europaweit einheitliche Regelung für die<br />
Werbung mit Nährwerten – hier ergibt sich also eindeutig eine<br />
Verbesserung für die KonsumentInnen.<br />
Von guten und schlechten Lebensmitteln ...<br />
In den kommenden zwei Jahren werden von <strong>der</strong> Europäischen<br />
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) so genannte<br />
Nährwertprofile erarbeitet. Dabei handelt es sich um Grenzwerte<br />
für Zucker, Fett, Transfettsäuren, Salz, u. a. Lebensmittel dürfen<br />
nur mehr mit nährwert- und gesundheitsbezogenen Aussagen<br />
beworben werden, wenn sie den Nährwertprofilen<br />
entsprechen. Bei den nährwertbezogenen Aussagen sind hingegen<br />
Ausreißer möglich: Enthält z. B. ein Joghurt mehr Zucker, als<br />
das entsprechende Nährwertprofil vorsieht, kann es trotzdem -<br />
so es die Vorgaben erfüllt – als „fettreduziert“ bezeichnet werden.<br />
Am Etikett muss aber auch <strong>der</strong> Hinweis „Hoher Gehalt an<br />
Zucker“ angeführt werden. Gesundheitsbezogene Aussagen<br />
wie z. B. ein Hinweis auf die Darmgesundheit wären bei dem besagten<br />
Produkt aber nicht zulässig.<br />
Generell verboten sind gesundheitsbezogene Aussagen bei alkoholischen<br />
Getränken mit mehr als 1,2 Vol-% Alkoholgehalt.<br />
Dr. Christian Hauer, als kritischer Redner zur Verordnung bekannt,<br />
meint dazu: „Bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Nährwertprofile hat man weit<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 11.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 10
fachbericht<br />
Fortsetzung von Seite 10.<br />
über das Ziel hinausgeschossen, es hätte eine Harmonisierung<br />
<strong>der</strong> nährwertbezogenen Angaben gereicht.“<br />
Auch Dr. Andreas Kadi, <strong>der</strong> zum Thema „Auswirkungen <strong>der</strong><br />
Claims-Verordnung auf die Praxis“ Stellung nahm, sieht die Entwicklung<br />
betreffend Nährwertprofile problematisch.<br />
Die Einteilung in gute und schlechte, gesunde und ungesunde<br />
Lebensmittel ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht begrüßenswert,<br />
wird aber lei<strong>der</strong> ohnehin in <strong>der</strong> Bevölkerung praktiziert.<br />
Hier besteht dann die Gefahr, dass Lebensmittel, trotz des<br />
positiven Grundansatzes <strong>der</strong> EU, weiter stigmatisiert werden.<br />
Die Praxis wird zeigen, ob die Nährwertprofile eine geeignete<br />
Maßnahme im Sinne <strong>der</strong> Gesundheitspolitik sind.<br />
Zum Abschluss sprach Mag. Gertraud Buchner-Greinecker zu<br />
den Themen „Marketingstrategien für gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Lebensmittel“ und „Lebensmittelwerbung für Kin<strong>der</strong>“:<br />
„Wenn ich weiß, wo sich die Zielgruppe mental befindet, kann<br />
ich sie mit den gesundheitsbezogenen Angaben dort abholen.“<br />
Ihrer Meinung nach muss <strong>der</strong> Fokus nicht nur auf die gesundheitsbezogenen<br />
Angaben gesetzt werden, son<strong>der</strong>n eine gesamtheitliche<br />
Sichtweise ist wichtig. Der richtige Marketingmix ist ausschlaggebend<br />
für den Erfolg eines Produktes, nicht nur <strong>der</strong> gesundheitliche<br />
Mehrwert.<br />
Artikel 14 <strong>der</strong> Verordnung regelt neben den Angaben zur Verringerung<br />
eines Krankheitsrisikos auch Angaben über die<br />
Entwicklung und Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n. Hierzu meint Buchner-<br />
Greinecker, dass sich schon einige große Firmen freiwillig eine<br />
werbliche Selbstbeschränkung bei dieser Zielgruppe auferlegt<br />
haben, dazu wäre die Verordnung nicht notwendig gewesen.<br />
Künftig sind nämlich <strong>der</strong>artige Claims nur mehr nach einem umfangreichen<br />
Zulassungsverfahren möglich. Für Österreich öffnet<br />
sich dadurch jedoch die Tür einen Spalt in Richtung krankheitsbezogene<br />
Aussagen. Angaben zur Verringerung eines Krankheitsrisikos<br />
waren bisher gemäß LMSVG verboten – künftig werden<br />
sie mittels Zulassungsverfahren möglich sein. Die genannten<br />
Verfahren werden sich jedoch relativ zeit- und geldintensiv gestalten<br />
– Klein- und Mittelbetriebe werden sich diesen Aufwand<br />
wohl kaum antun.<br />
Die Veranstaltung gab ein gutes Meinungsbild zu diesem Thema<br />
wie<strong>der</strong>. Ob geliebt, für notwendig erachtet o<strong>der</strong> nicht gewollt:<br />
Ab 1. Juli <strong>2007</strong> gilt die Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene<br />
Angaben über Lebensmittel.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 11
arbeitskreise<br />
Aktuelle Berichte<br />
Arbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>service<br />
Leitung: Mag. Johanna Sommer<br />
Mitarbeiterinnen: Mag. Sonja Brandlhofer, Mag. Tamara Hai<strong>der</strong>,<br />
Jasmina Kavka, Mag. Ines Köhler, Mag. Therese Lindahl, Mag.<br />
Sonja Reiselhuber<br />
Das neue Jahr bringt einige Neuheiten im Arbeitskreis Mitglie<strong>der</strong>service!<br />
Mag. Therese Lindahl gibt nach langjähriger<br />
Tätigkeit die Leitung des Arbeitskreises ab. Sie steht dem Team<br />
aber weiterhin als Arbeitskreismitglied mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Liebe Therese, im Namen <strong>der</strong> AK-Gruppe ein herzliches Dankeschön<br />
für deine Ambitionen und Tätigkeiten!<br />
Ich freue mich, in ihre Fußstapfen zu treten und gleich zu Beginn<br />
viele Neuigkeiten berichten zu können. Gleich vorweg die wichtigste:<br />
Unsere Hauptaktivität – die VEÖ-Stammtische – bekommt einen<br />
neuen Namen: VEÖ-SchnittPunkt. Der VEÖ ist die Schnittstelle<br />
zwischen StudentInnen und AbsolventInnen sowie zwischen Uni<br />
und Arbeitswelt. Die VEÖ-SchnittPunkte sollen diesen Angelpunkt<br />
verdeutlichen. Wie bisher werden etwa 5-mal im Jahr<br />
KollegInnen eingeladen, in gemütlichem Ambiente von ihrem<br />
Berufsalltag zu berichten, Fragen zu beantworten und nützliche<br />
Tipps zu geben. StudentInnen und AbsolventInnen bekommen<br />
dadurch Einblick in die Berufsmöglichkeiten von <strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen.<br />
Zudem sind die VEÖ-SchnittPunkte eine<br />
ideale Möglichkeit, Kontakte mit Studien- und/o<strong>der</strong> ArbeitskollegInnen<br />
aufzubauen, Infos auszutauschen und Freunde zu<br />
treffen.<br />
Der erste SchnittPunkt fand am Dienstag, den 13. <strong>März</strong> <strong>2007</strong> um<br />
19.00 Uhr in <strong>der</strong> Gösser Bierklinik statt. Thema des Abends war:<br />
„<strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen im Konsumentenschutz“. Mag.<br />
Birgit Beck und Mag. Nina Siegenthaler vom VKI können auf<br />
langjährige Erfahrung in dieser Berufssparte zurückgreifen, sie<br />
haben für uns aus dem Nähkästchen geplau<strong>der</strong>t und den zahlreichen<br />
TeilnehmerInnen Interessantes aus ihrem Berufsalltag erzählt.<br />
Dem AK-Team ist es außerdem wichtig, Ihre Meinungen über die<br />
VEÖ-SchnittPunkte zu erfahren und (Themen-)Wünsche berücksichtigen<br />
zu können. Daher gibt es bei den Schnitt.Punkten kurze<br />
Feedbackbögen für die TeilnehmerInnen. Neu ist auch das<br />
„SchnittPunkt-Kleid“ <strong>der</strong> Einladungen, die den Stammtischen<br />
endgültig Adieu sagen sollen.<br />
Ein großes Anliegen des AK-Teams ist es, den Auftritt des VEÖ<br />
am Department für Ernährungswissenschaften zu professionalisieren<br />
und die Berufsgruppenvertretung bei den StudentInnen<br />
präsenter zu machen. So verwandelten wir das mausgraue, unübersichtliche<br />
Brett kurzerhand in ein gut strukturiertes, färbiges<br />
Infoboard in neuem VEÖ-Design, nach dem Motto „Information<br />
auf einen Blick“. Weiters nutzen wir natürlich jedes Semester die<br />
Gelegenheit, den VEÖ bei <strong>der</strong> Semestervorbesprechung vorzustellen.<br />
Ferner freuen wir uns, Ihnen die Aktualisierung <strong>der</strong> Praktikumsbroschüre<br />
bekannt geben zu können, die ab sofort im VEÖ-<br />
Büro erhältlich ist.<br />
Das Team des AK Mitglie<strong>der</strong>service freut sich über Themenvorschläge,<br />
Wünsche und Anregungen zu den SchnittPunkten,<br />
aber auch über Input, wie wir das Mitglie<strong>der</strong>service aktiv verbessern<br />
können. Bitte richten Sie Ihre Anliegen an untenstehende<br />
E-mail-Adresse o<strong>der</strong> an die Geschäftsstelle des VEÖ.<br />
Mag. Johanna Sommer<br />
johanna.sommer@gmx.at<br />
Arbeitskreis success<br />
Mit Weiterbildung kompetent & up to date<br />
sein<br />
Leitung: Mag. Sonja Reiselhuber<br />
MitarbeiterInnen: Dr. Petra Burger, Mag. Renate Brüser,<br />
Mag. Dr. Rikki Diallo-Ginstl, Mag. Mare Heiling, Mag. Tamara<br />
Hai<strong>der</strong>, Mag. Karin Lobner, Dipl. oec. troph. Britta Macho,<br />
Mag. Irene Schiefermayer, Mag. Martin Schiller<br />
Im Frühjahr <strong>2007</strong> gibt es wie<strong>der</strong> einige interessante Weiterbildungsangebote<br />
für KollegInnen und für angrenzende<br />
Berufszweige im Ernährungsbereich.<br />
Im <strong>März</strong> fand ein Praxisnachmittag mit Dr. Karin Schindler zum<br />
Thema Literatursuche am Department für Ernährungswissenschaften<br />
statt.<br />
Dr. Karin Schindler ist als <strong>Ernährungswissenschafter</strong>in im klinischen<br />
Bereich (Wiener AKH) mit dem Thema Literatursuche umfassend<br />
beschäftigt – sie verfügt daher über einen großen Erfahrungsund<br />
Praxisschatz betreffend wissenschaftlicher Recherchetätigkeit.<br />
Beim Thema Literatursuche treten bei <strong>der</strong> praktischen Anwendung<br />
doch öfters Schwierigkeiten auf. Dann sitzt man mit<br />
<strong>der</strong> Frage: „Wie hat das denn gleich funktioniert?“ vorm PC. Ziel<br />
dieses Nachmittags war einerseits eine Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong><br />
Grundlagen <strong>der</strong> Literatursuche sowie an<strong>der</strong>erseits eine Vertiefung<br />
ins Thema. Der Schwerpunkt lag beim praktischen Üben<br />
und Suchen. Die TeilnehmerInnen konnten zu selbst gewählten<br />
Themen suchen und die Hilfestellung von Dr. Schindler bei konkreten<br />
Fragestellungen in Anspruch nehmen.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 13.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 12
arbeitskreise<br />
Fortsetzung von Seite 12.<br />
Im Mai wird die Kursreihe Specific English für Ernährungsfachkräfte<br />
weiter fortgesetzt – <strong>der</strong> Kurs erfreut sich großer Beliebtheit.<br />
Im Rahmen dieser Kursreihe werden die allgemeinen Englischkenntnisse<br />
inkl. Grammatik aufgefrischt – <strong>der</strong> Schwerpunkt liegt<br />
jedoch bei ernährungsspezifischen Fachthemen. Je nach<br />
Wunsch <strong>der</strong> TeilnehmerInnen werden wissenschaftliche<br />
Fachartikel bearbeitet, <strong>der</strong> Vokabelschatz zu speziellen Themen<br />
wie<strong>der</strong>holt und erweitert sowie Präsentationen erarbeitet und<br />
vorgestellt. Auch kulinarisch sorgt die Kursreihe durchaus für<br />
Überraschungen.<br />
Termine: jeweils Mittwoch 18.30–21.00 Uhr, 09., 16., 23., 30. Mai, 6.<br />
und 13. Juni <strong>2007</strong><br />
Teilnahmegebühr für VEÖ-Mitglie<strong>der</strong>: EUR 145,-<br />
Am 1. Juni <strong>2007</strong> findet ein Workshop mit Selbsterfahrung zum<br />
Thema „Zwischen Lust und Frust - Work-Life-Balance für<br />
<strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen“ statt.<br />
Ein Sprichwort besagt: „Niemand kann geben, was er nicht hat.“<br />
Im Arbeitsalltag haben wir es oft mit KlientInnen, die die Lösung<br />
auf dem Silbertablett serviert bekommen wollen, o<strong>der</strong> mit<br />
Vorgesetzte, denen es nicht rasch genug gehen kann, zu tun.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen wachsen, und genau dabei kommen die eigene<br />
Motivation, die Freude am Beruf, <strong>der</strong> Spaß und sogar das<br />
eigene Ich oft zu kurz.<br />
Im Rahmen des Workshops werden Modelle und Methoden für<br />
eine ausgewogene Work-Life-Balance vorgestellt. Sie lernen Ihre<br />
persönlichen Kraftquellen kennen, um in Balance zu bleiben und<br />
erhalten Anregungen für die Analyse Ihrer Selbstwahrnehmung.<br />
Weiters erfahren Sie über Seminarerkenntnisse und -methoden,<br />
die in <strong>der</strong> Ernährungsberatung einsetzbar sind.<br />
Dieser Workshop wird von Mag. Karin Lobner (<strong>Ernährungswissenschafter</strong>in<br />
und Psychotherapeutin in Ausbildung) und MMag.<br />
Markus Valtingojer (Lehrer und Psychotherapeut) geleitet.<br />
Termin: 1. Juni <strong>2007</strong>, 9.30–17.00 Uhr<br />
Teilnahmegebühr für VEÖ-Mitglie<strong>der</strong>: EUR 140,-<br />
Wir hoffen, dass das VEÖ-success-Angebot auch Ihnen interessante<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, und wir würden uns<br />
freuen, Sie bei <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Veranstaltung als<br />
TeilnehmerIn begrüßen zu dürfen.<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
veoe@veoe.org<br />
VEÖ-Jubiläumstagung<br />
PROGRAMM<br />
Maßgschnei<strong>der</strong>t essen<br />
Functional Food als Hoffnungsträger o<strong>der</strong><br />
Nischenprodukt<br />
VEÖ-JUBILÄUMSTAGUNG <strong>2007</strong><br />
WIEN, 26./27. APRIL <strong>2007</strong><br />
26. & 27. April <strong>2007</strong>, Marx-Palast Wien<br />
zum 15-jährigen VEÖ-<strong>Verband</strong>sbestehen<br />
Hochkarätige ExpertInnen beleuchten das aktuelle<br />
Thema aus interdisziplinärer Sicht. Der Themenbogen<br />
spannt sich von ernährungsphysiologischen, lebensmitteltechnologischen<br />
und rechtlichen Aspekten<br />
über zielgruppenassoziierte und produktgruppenspezifische<br />
Anwendungen bis hin zur treffsicheren<br />
Kommunikation.<br />
Profitieren Sie für Ihren Berufsalltag, informieren Sie<br />
sich aus erster Hand!<br />
Programm und Anmeldeformular: www.veoe.org<br />
Maßgeschnei<strong>der</strong>t essen<br />
Functional Food als Hoffnungsträger<br />
o<strong>der</strong> Nischenprodukt<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
CAMPUS Ges. m. b. H.<br />
Andrea Granegger-Körner<br />
Höfergasse 13/5, A-1090 Wien<br />
Tel.: +43-1-409 62 00<br />
Fax: +43-1-409 55 95<br />
E-mail: office@kongressmanagement.at<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 13
neues vom ifew<br />
Ernährungskampagnen unter <strong>der</strong> Lupe<br />
Department für Ernährungswissenschaften<br />
Univ.-Ass. Dr. Petra Rust, Rafaela Wieser<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in aller Munde<br />
Die Notwendigkeit gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen im Bereich<br />
Ernährung liegt in <strong>der</strong> Bedeutung falscher Ernährungsgewohnheiten<br />
als Risikofaktoren für ernährungsassoziierte Erkrankungen.<br />
Dennoch werden nur 5 % <strong>der</strong> Mittel, die in Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
fließen, für ernährungsrelevante Kampagnen<br />
verwendet.<br />
Ziel einer Arbeit am Department für Ernährungswissenschaften<br />
war die Evaluierung von fünf ausgewählten, langfristigen Ernährungskampagnen<br />
für Erwachsene in Ostösterreich („ISCH“, „Die<br />
Ernährungspyramide baut auf“, „Nicht vergessen – Gemüse<br />
essen!“, „tut gut“, „5 am Tag“).<br />
Die Untersuchung erfolgte mittels Fragebogen in den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Wien, Nie<strong>der</strong>österreich und Burgenland von Jänner bis<br />
<strong>März</strong> 2006. Sie sollte Ergebnisse über die Effektivität und Effizienz<br />
<strong>der</strong> Ernährungskampagnen sowie die grundsätzliche Einstellung<br />
österreichischer Erwachsener zum Thema Gesundheitsinformation<br />
und -verhalten liefern.<br />
Bekanntheitsgrad <strong>der</strong> Ernährungskampagnen<br />
313 österreichische Erwachsene wurden zur Bekanntheit,<br />
Medienpräsenz und über Angebote o<strong>der</strong> Zielsetzung von fünf<br />
ausgewählten Ernährungskampagnen befragt.<br />
Als bekannteste Kampagne stellte sich die Initiative „Die Ernährungspyramide<br />
baut auf!“ (37,3 %) heraus. Ein Drittel <strong>der</strong> befragten<br />
Erwachsenen kennt die Kampagne „Nicht vergessen –<br />
Gemüse essen!“ und mehr als ein Viertel des Kollektivs weiß über<br />
die „tut gut“ und „5 am Tag“-Kampagnen Bescheid. Am wenigsten<br />
bekannt ist die Initiative „ISCH“, jedoch ist zu beachten, dass<br />
diese die älteste unter den fünf Kampagnen ist. Dies zeigt, dass<br />
die Bevölkerung immer wie<strong>der</strong> aufs Neue mit <strong>der</strong> gewünschten<br />
Information konfrontiert werden muss. Nur so kann dem Präventivgedanken<br />
Rechnung getragen und dauerhafte Erfolge<br />
erzielt werden.<br />
Alle Kampagnen mit Ausnahme des Projektes „tut gut“ sind<br />
Frauen signifikant häufiger bekannt als Männern. Dies zeigt deutlich,<br />
dass gesunde Ernährung Frauen wichtiger ist als Männern.<br />
Die 313 befragten Erwachsenen wurden auf alle fünf Kampagnen<br />
primär durchs Fernsehen, gefolgt von Radio und Tageszeitung,<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Diese Ergebnisse spiegeln das allgemeine Medienverhalten <strong>der</strong><br />
österreichischen Erwachsenen wi<strong>der</strong>. Durch Massenmedien wie<br />
Fernsehen, Radio und Tageszeitungen sind breite Bevölkerungsschichten<br />
zu erreichen.<br />
Effizienz <strong>der</strong> Ernährungskampagnen<br />
Obwohl die Kampagne „Die Ernährungspyramide baut auf!“ in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung am stärksten präsent ist, sind <strong>der</strong>en Angebote<br />
mehr als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> befragten Erwachsenen unbekannt. Am<br />
bekanntesten sind <strong>der</strong> Kurzfol<strong>der</strong>, die Gratisbroschüre und die<br />
Aktionstage, während die angebotene Ernährungshotline und<br />
die Blindverkostungen am wenigsten bekannt sind und dementsprechend<br />
wenig genutzt werden.<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> Erwachsenen (80 %), welche die Kampagne<br />
kennen, assoziiert mit dem Slogan „Nicht vergessen – Gemüse<br />
essen!“ die Firma Iglo und je<strong>der</strong> Zweite den ehemaligen Schifahrer<br />
Stephan Eberharter. Nur je<strong>der</strong> Fünfte verbindet diesen<br />
Slogan mit dem österreichischen Gemüsetag.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Kampagne „tut gut“ sind das Magazin „Gesund +<br />
Leben“ und <strong>der</strong> Rezepteordner, welcher von einem Viertel <strong>der</strong><br />
Erwachsenen auch tatsächlich im Alltag verwendet wird, am<br />
bekanntesten. Die restlichen Angebote, wie z. B. <strong>der</strong> Bewegungsordner<br />
und die Ernährungshotline, kennt und nutzt <strong>der</strong><br />
Großteil <strong>der</strong> untersuchten Erwachsenen nicht.<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> Befragten (86,4 %), welche die Kampagne „5<br />
am Tag“ kennen, assoziiert mit dem Slogan, 5-mal am Tag Obst<br />
und Gemüse zu essen.<br />
Der Großteil <strong>der</strong> Erwachsenen, welche die „ISCH“-Kampagne<br />
kennen, weiß über die Grundziele des Schwerpunktes Ernährung<br />
Bescheid. Weniger bekannt ist <strong>der</strong> „Raucher-ISCH“.<br />
Leichte Verständlichkeit und Praxisorientierung sind für die<br />
Attraktivität und Nutzung <strong>der</strong> Kampagnen von beson<strong>der</strong>er<br />
Bedeutung. Für viele sind die Kampagnen zu unauffällig.<br />
Damit Ernährungsbotschaften die VerbraucherInnen erreichen<br />
und tatsächlich in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt werden, müssen sie kurz,<br />
prägnant und praxisbezogen formuliert werden. Zudem wäre<br />
eine zielgruppenorientierte Ernährungskommunikation wünschenswert.<br />
Ziel <strong>der</strong> Ernährungskampagnen muss sein, ihren Bekanntheitsgrad<br />
zu vergrößern und eine einfache Umsetzbarkeit zu gewährleisten.<br />
Auch informationspassivere Gruppen, wie Männer und<br />
wenig gesundheitsbewusste MischköstlerInnen, sollten die Empfehlungen<br />
<strong>der</strong> Kampagnen erreichen und zu einer gesün<strong>der</strong>en<br />
Lebensweise ermutigen.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 14
netzwerk<br />
LehrerInnen in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />
Mag. Dr. Birgit Hauer<br />
ernaehrung.schule@gmx.at<br />
Ernährungsunterricht im Rahmen <strong>der</strong> Berufsreifeprüfung<br />
Die Berufsreifeprüfung bietet für alle, die sich mit 15 Jahren für<br />
eine Lehre o<strong>der</strong> eine 3-jährige weiterführende Schule entschieden<br />
haben, die Möglichkeit, die Matura zu einem späteren<br />
Zeitpunkt doch noch zu machen und so die Berechtigung für ein<br />
Studium an Universitäten o<strong>der</strong> Fachhochschulen zu erlangen<br />
o<strong>der</strong> Kollegs und Akademien besuchen zu können. Sie wird zurzeit<br />
stark beworben, sodass sich viele InteressentInnen dafür finden.<br />
Die staatliche Berufsreifeprüfung umfasst vier Teilprüfungen im<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsniveau einer höheren Schule: Deutsch, eine lebende<br />
Fremdsprache, Mathematik und einen Fachbereich. Bei<br />
Letzterem kommen die AbsolventInnen <strong>der</strong> Studienrichtung<br />
Haushalts- und Ernährungswissenschaften Lehramt ins Spiel. So<br />
haben Erwachsenenbildungseinrichtungen wie z.B. das WIFI<br />
o<strong>der</strong> das BFI Vorbereitungskurse im Angebot, bei denen die<br />
Ernährung einen Schwerpunkt darstellt. Der Fachbereich ergibt<br />
sich aus <strong>der</strong> bisher absolvierten Ausbildung und <strong>der</strong> beruflichen<br />
Erfahrung und ist von den Teilnehmerinnen nicht frei wählbar.<br />
Am Vorbereitungskurs „Ernährung und touristisches Management“<br />
nehmen z. B. KöchInnen, KonditorInnen, Hotel- und GastgewerbeassistentInnen,<br />
Einzelhandelskaufmänner bzw. -kauffrauen,<br />
ReisebüroassistentInnen und Restaurantfachmännerbzw.<br />
-fachfrauen teil. Für Personen, die Lehrberufe wie z. B.<br />
BäckerInnen, Einzelhandelskaufmann bzw. -kauffrau aus den<br />
Bereichen Fleischfachhandel o<strong>der</strong> Lebensmittelhandel,<br />
KöchInnen o<strong>der</strong> KonditorInnen erlernt haben o<strong>der</strong> aus einer<br />
3-jährigen HTL einer Fachrichtung aus dem Lebensmittelbereich<br />
kommen, ist auch <strong>der</strong> Vorbereitungskurs „Ernährung und<br />
Lebensmitteltechnologie“ vorgesehen. Zu welchem Vorbereitungskurs<br />
die einzelnen TeilnehmerInnen tatsächlich zugelassen<br />
werden, entscheidet eine Schule, die auf Initiative <strong>der</strong><br />
TeilnehmerInnen vorab eine Zulassung zur Berufsreifeprüfung<br />
ausstellen muss. Am Ende <strong>der</strong> Vorbereitungskurse haben die<br />
TeilnehmerInnen für den Fachbereich eine 5-stündige schriftliche<br />
und eine 15-minütige mündliche Maturaprüfung abzulegen.<br />
Dabei können die TeilnehmerInnen wählen, ob sie die<br />
Maturaprüfungen bei den LeiterInnen des Vorbereitungskurses<br />
o<strong>der</strong> extern an einer Schule bei dem dortigen Lehrpersonal absolvieren.<br />
In jedem Fall sind die Ergebnisse <strong>der</strong> schriftlichen<br />
Prüfung einem/einer externen Vorsitzenden <strong>der</strong> Maturakommission<br />
vorzulegen, <strong>der</strong>/die bei den mündlichen Prüfungen<br />
auch anwesend ist.<br />
Wir haben Erfahrungen mit den Vorbereitungskursen „Ernährung<br />
und touristisches Management“ und „Ernährung und Lebensmitteltechnologie“.<br />
Für diese Kurse gibt es konkrete Lehrpläne<br />
vom Bundesministerium, die vollständig („Ernährung und Lebensmitteltechnologie“)<br />
o<strong>der</strong> teilweise („Ernährung und touristisches<br />
Management“) von AbsolventInnen des Lehramtsstudiums<br />
abgedeckt werden können. Als Unterlagen für unsere<br />
Kurse haben wir Schulbücher gewählt, die für HBLAs approbiert<br />
sind und zusätzliche Informationen in Power-Point-Präsentationen<br />
zusammengefasst. Es ist aber auch möglich, die Kursunterlagen<br />
vollständig selbst zusammen zu stellen und Skripten<br />
für die TeilnehmerInnen zu verfassen. Viele Unterrichtsmethoden<br />
lassen sich von <strong>der</strong> Schule auf die Vorbereitungskurse übertragen,<br />
da die TeilnehmerInnen in den meisten Fällen nicht viel älter<br />
als OberstufenschülerInnen sind. Es empfiehlt sich aber, einen<br />
ständigen Austausch mit den TeilnehmerInnen in dieser Hinsicht<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
Es macht viel Spaß, als LehrerIn in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung tätig<br />
zu sein. Speziell auf die Vorbereitungskurse und die Prüfungsergebnisse<br />
<strong>der</strong> Berufsreifeprüfung bezogen ist zu sagen, dass das<br />
Vorwissen <strong>der</strong> TeilnehmerInnen sehr unterschiedlich ist und es<br />
eine große Herausfor<strong>der</strong>ung darstellt, ein gemeinsames Wissensniveau<br />
zu erreichen. Vom Organisatorischen her scheint die<br />
Berufsreifeprüfung in unserem Bereich noch etwas Aufholbedarf<br />
zu haben. Es ist an <strong>der</strong> Zeit, gemeinsam mit VertreterInnen des<br />
Landesschulrates allgemein gültige Regelungen im Hinblick auf<br />
Benotung, Fristen und Bildungsstandards festzulegen.<br />
welcome<br />
Manuela Bogenreiter<br />
Stefanie Fritz<br />
Kathrin Hai<strong>der</strong><br />
Julia Hirschvogl<br />
Maria Hermann<br />
Dr. Claudia Hinterndorfer<br />
Claudia Holzinger<br />
Romana Inger<br />
Mag. Heidi Jäger<br />
Elisabeth Jahrmann<br />
Sandra Janiba<br />
Mag. Sigrid Kainz<br />
Rebecca Kandut<br />
Mag. Daniela Kretschy<br />
Elke Kreuzinger<br />
Alexandra Lorenz<br />
Elisabeth Mayrhuber<br />
Magdalena Neier<br />
Stefanie Nitschko<br />
Alexandra Primavesi<br />
Iris Elisabeth Rust<br />
Stephanie Schreidl<br />
Michaela Seiz<br />
Melanie Steinmair<br />
Marianne Tischler<br />
Caroline Tufaro<br />
Agnes Varga<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 15
vip-mitglie<strong>der</strong><br />
16<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
16
Gestaltet und zusammengestellt von Mag. Dr. Rikki Diallo-Ginstl<br />
d.ginstl@gmx.at<br />
kulturecke<br />
„Kin<strong>der</strong>, kommt, ich traktier' euch mit Backhendeln – ich ess'<br />
Spritzkrapfen und Fisolensalat. Überhaupt, ´gessen wird, was's<br />
Zeug halt't. Alle müssen wir krank sein morgen, eher stehn wir nit<br />
auf …“ meint einer <strong>der</strong> bissigsten Theatermacher des Bie<strong>der</strong>meier,<br />
<strong>der</strong> Wiener Johann Nestroy. Er benennt damit in seiner<br />
Sozialsatire „Zu ebener Erde und erster Stock“ nicht nur eine beson<strong>der</strong>e<br />
Spezialität – das beliebte Wiener Backhendl – son<strong>der</strong>n<br />
auch eine Eigenart heimischen Tafelgenusses: üppige und reichhaltige<br />
Speisen.<br />
Apropos Speisen ...<br />
Kennen Sie das Dschungel Café?<br />
1070 Wien, Museumsplatz 1<br />
Tel.: +43-1-522 07 20-50; Fax: +43-1-522 07 20-30<br />
info@dschungelcafe.at<br />
Öffnungszeiten: Mo–So 12.00–24.00 Uhr<br />
Vor 15 Jahren hatten einige Menschen einen Traum, eine Sehnsucht,<br />
ein Bild in ihren Gedankenwelten: ein Theaterhaus, das<br />
ein offenes Zentrum sein sollte – für Kin<strong>der</strong>, Familien, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene. Eine Drehscheibe für Kunst und<br />
Kultur für junges Publikum. Ein lebendiges Haus für alle<br />
Altersgruppen und Kunstformen. Ein Ort für Dialoge und zum<br />
Wohlfühlen. Seit 2006 ist es fertig. Wo ist es zu finden? Mitten in<br />
Wien, im MuseumsQuartier. Gleich neben <strong>der</strong> pulsierenden<br />
Mariahilfer Straße errichtete die Stadt Wien ein neues Theaterhaus<br />
mit zwei Vorstellungssälen. Die Programmübersicht für das<br />
DSCHUNGEL WIEN Theater für junges Publikum finden Sie unter:<br />
http://www.dschungelwien.at<br />
Und was gibt es sonst noch?<br />
Haus <strong>der</strong> Musik<br />
1010 Wien, Seilerstätte 30<br />
Tel.: +43-1-516 48, Fax: +43-1-512 03 15<br />
info@hdm.at<br />
Öffnungszeiten: täglich 10.00–22.00 Uhr<br />
Wer kennt es nicht, das Haus <strong>der</strong> Musik, ein mo<strong>der</strong>nes, interaktives<br />
Erlebnismuseum in <strong>der</strong> Wiener Innenstadt, in welchem die<br />
BesucherInnen in realen und virtuellen Erlebnisräumen durch die<br />
faszinierende Welt <strong>der</strong> Musik geführt werden. Infotainment, Edutainment<br />
und Entertainment – diese drei Prinzipien durchziehen<br />
das Haus <strong>der</strong> Musik auf 6 Etagen.<br />
Eintrittspreise:<br />
Erwachsene EUR 10,-<br />
SchülerInnen, StudentInnen (unter 27 Jahre), SeniorInnen,<br />
Behin<strong>der</strong>te EUR 8,50<br />
Kin<strong>der</strong> unter 12 Jahren EUR 5,50, Kin<strong>der</strong> unter 3 Jahren frei<br />
Gruppen ab 10 Personen EUR 8,50<br />
SchülerInnengruppen (ab 10 Personen) EUR 6,50<br />
Familienkarte EUR 26,-<br />
Cafe Restaurant Alte Backstube<br />
1080 Wien, Lange Gasse 34<br />
Tel.: +43-1-406 11 01<br />
http://www.backstube.at<br />
Öffnungszeiten: Di–Sa 10.00–24.00 Uhr; So, Fr 16.00–24.00 Uhr<br />
(Eintritt frei)<br />
In einem <strong>der</strong> schönsten Barockhäuser Wiens, in <strong>der</strong> Lange<br />
Gasse 34 befindet sich das Restaurant Alte Backstube. 1697<br />
unter Verwendung spätmittelalterlicher Baureste erbaut, diente<br />
es als „Backhaus“. Als 1963 <strong>der</strong><br />
Backbetrieb eingestellt wurde, gelang<br />
es, den Abbruch des Backofens<br />
zu verhin<strong>der</strong>n und die Räume<br />
in ein Restaurant nach Alt-Wiener<br />
Art umzugestalten. Backofen sowie<br />
Arbeitsgeräte des BäckerInnengewerbes<br />
und Bilddokumente aus<br />
drei Jahrhun<strong>der</strong>ten sind erhalten geblieben und werden in<br />
einem dem Restaurant eingeglie<strong>der</strong>ten Museum präsentiert.<br />
zotter Schokoladenmanufaktur GmbH<br />
8333 Riegersburg, Bergl 56 A<br />
Tel.: +43-3152-55 54, Fax: +43-3152-55 54-22<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–17.00 Uhr, zu<br />
Sonn- und Feiertagen geschlossen<br />
Ein Besuch in Bergl lohnt sich. Im Schoko-Laden im Herzen <strong>der</strong><br />
Manufaktur können Sie die Atmosphäre <strong>der</strong> Schokoladenerzeugung<br />
einatmen und gleichzeitig einkaufen. Verbinden Sie<br />
Ihren Besuch mit einer Verkostung o<strong>der</strong> besuchen Sie die<br />
Schokoladenmanufaktur an einem Tag <strong>der</strong> offenen Tür!<br />
Verkostungen: Mit allen Sinnen genießen, kosten und naschen<br />
können Sie vor Ort. Sie werden in die Kunst <strong>der</strong> Schokoladenherstellung<br />
eingeweiht – von <strong>der</strong> Fermentierung <strong>der</strong> Bohne bis<br />
zur Kulturgeschichte <strong>der</strong> Schokolade. Auf einen videogestützten<br />
Vortrag folgt das Kulinarikum. Am Running-Chocolate können<br />
Sie eine Genussreise unternehmen und sich durch das<br />
Sortiment kosten. Dazu wird heiße TrinkSchokolade serviert.<br />
Auch ein Blick durch eine Panoramascheibe in die Produktionsräume<br />
wird möglich sein. Das Betreten <strong>der</strong> Produktionsräume ist<br />
aus hygienischen Gründen nicht gestattet.<br />
Verkostungszeiten: zu je<strong>der</strong> vollen Stunde in <strong>der</strong> Zeit von<br />
Mo–Fr 8.00–17.00 Uhr, Sa 9.00–16.00 Uhr, Dauer: ca. 30–45 Min.<br />
Verkostungsbeitrag pro Person:<br />
Erwachsene: EUR 5,-;Kin<strong>der</strong> (7–15 Jahre): EUR 2,50<br />
Um Voranmeldung wird gebeten. Bitte beachten Sie die<br />
Betriebsferien: 10. Juni.bis 15. August <strong>2007</strong>. In dieser Zeit ist <strong>der</strong><br />
Shop geschlossen und es finden auch keine Verkostungen statt!<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 17
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
Mag. Dr. Rikki Diallo-Ginstl<br />
buchtipps<br />
seitenweise<br />
aufgeblättert<br />
Kin<strong>der</strong> lernen essen<br />
Strategien gegen das Zuviel<br />
Rützler, H.<br />
240 Seiten, ISBN-13: 978-3-902351-94-4, Hubert Krenn Verlag, <strong>2007</strong>, EUR 24,90.<br />
Im Zentrum des Werkes, das übrigens aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong>in<br />
Mag. Hanni Rützler stammt, steht die Frage, wie man mit den Verlockungen <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie<br />
und Gastronomie auf individuelle und natürliche Weise umgehen kann.<br />
Die Wurzeln dieses Verhaltens, so betont die Autorin, werden in <strong>der</strong> Kindheit gelegt.<br />
Das Werk bietet Eltern und ErzieherInnen einen grundlegenden Überblick über die komplexen<br />
Zusammenhänge, die unser Essverhalten bestimmen. Es berücksichtigt soziologische,<br />
psychologische und pädagogische Erkenntnisse ebenso wie historische und<br />
ökonomische.<br />
Fazit: Ernährungswissenschaftliche Empfehlungen werden anschaulich und in einem lebenspraktischen<br />
Zusammenhang dargestellt.<br />
Schokolade<br />
Die süßen Seiten des Lebens<br />
erzählt von Josef Zotter, geschrieben von:Sabine Lintschinger<br />
168 Seiten, zahlreiche Farbfotos, ISBN-10: 3854314043, ISBN-13: 978-3854314042, Pichler<br />
Verlag, 2006, EUR 14,90.<br />
Das Buch über Schokolade verschafft mit hübschen Fotos, interessanten Erzählungen und<br />
Berichten einen guten Überblick von <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Schokolade, vom Ursprung des<br />
Kakaos, wann und wie Kakao nach Europa gelangte bis zur Herstellung von Schokolade.<br />
Doch nicht genug damit: Neben einem Rezeptteil erhält das LeserInnenpublikum<br />
Information über die Inhaltsstoffe <strong>der</strong> Schokolade und wird gleichzeitig daran erinnert, dass<br />
durch biologische Produktion die Umwelt in Ordnung gehalten werden kann und dass<br />
durch fairen Handel den Bauern wenigstens ein Mindestlebensstandard gesichert wird.<br />
Fazit: Eintauchen in die süße und erregende Welt <strong>der</strong> Schokolade, Genuss pur erleben,<br />
sich verführen lassen – das alles gelingt durch die Erzählungen des österreichischen<br />
Chocolatiers Sepp Zotter.<br />
Mit HACCP sicher ans Ziel<br />
Arens-Azevedo U., Joh H.<br />
88 Seiten plus DVD, vierfärbig, zahlreiche Grafiken, ISBN-10: 3-87515-000-7, Matthaes Verlag,<br />
Stuttgart, 2005, EUR 20,40.<br />
Neben aktuellen Informationen zum neuen EU-Hygienepaket wird das HACCP-System in<br />
sieben Stufen von <strong>der</strong> Warenannahme bis zur Verifikation und Dokumentation erläutert.<br />
Ob Imbissbude o<strong>der</strong> Großküche – mit <strong>der</strong> Einführung des HACCP-Systems können mit<br />
vertretbarem Aufwand viele Risiken für Gast und Unternehmen ausgeschlossen werden.<br />
Welche Auflagen dabei an Ausstattung, Reinigung und Personalhygiene gestellt werden,<br />
veranschaulichen dieses Buch und <strong>der</strong> inkludierte Schulungsfilm auf DVD mit zahlreichen<br />
Beispielen. Tabellen, Checklisten und Formblätter erleichtern die betriebliche<br />
Umsetzung und Dokumentation.<br />
Fazit: Ein praxisorientierter Leitfaden zur Umsetzung von HACCP-Konzepten in<br />
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung.<br />
einblicke 01/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
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Mag. Dr. Rikki Diallo-Ginstl<br />
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
Mag. Sonja Reiselhuber<br />
buchtipps<br />
seitenweise<br />
aufgeblättert<br />
Ein schräges Bio-Kochbuch<br />
natürlich buchinger<br />
Buchinger M.<br />
252 Seiten, zahlreiche Farbfotos, ISBN-10: 3-7088-0396-5, ISBN-13: 978-3-7088-0369-8,<br />
Kneipp-Verlag, Leoben, 2006, EUR 24,90.<br />
„Lebensmitteln sollen nicht reisen“ – das ist das Credo von Manfred Buchinger. Er entführt<br />
uns mit seinem neuen Kochbuch in die bodenständige Küche. Saisonalität und<br />
Regionalität werden bei den Rezepten in beson<strong>der</strong>er Weise berücksichtigt und durchaus<br />
auch über den Bio-Begriff gestellt. Auf die Grundlagen <strong>der</strong> biologischen<br />
Produktionsweise wird in dem Werk nicht näher eingegangen.<br />
Das Kochbuch bietet eine kulinarische Jahreszeitenreise mit dem Starkoch. In 12<br />
Kapiteln animiert er unkonventionell und mit vielen Tipps für die Zubereitung sowohl<br />
Kochneulinge als auch „alte Hasen“ in <strong>der</strong> Küche zum Nachkochen. Eine Rückbesinnung<br />
auf „alte Speisen“ kann auf mo<strong>der</strong>ne Art und ohne Firlefanz erfolgen.<br />
Fazit: Dieses „beson<strong>der</strong>e“ Kochbuch bereichert nicht nur den Kochalltag, son<strong>der</strong>n bietet<br />
auch eine genussvolle und amüsante Lektüre.<br />
333 Abnehmtipps<br />
Schritt für Schritt zum Zielgewicht<br />
Fäh D.<br />
352 Seiten, ISBN-10: 2-83990-158-7, ISBN-13: 978-12-88990-158-1, Verlag Fäh David, 1. Auflage<br />
2006, EUR 17,90. Zu bestellen unter:<br />
http://www.sge-ssn.ch/d/printmedien/spezialangebote/333_abnehmtipps/index.html<br />
Ein kleines, aber feines Buch aus <strong>der</strong> Schweiz. Je<strong>der</strong> Tipp ist mit Symbolen gekennzeichnet,<br />
so kann er leicht den einzelnen Gruppen zugeordnet werden. Es gibt konkrete Ratschläge<br />
(„Löffel- statt Augenmaß“), Infos („Wie <strong>der</strong> Aperitif den Gaumen kitzelt“),<br />
Antworten auf häufig gestellte Fragen („Woher stammen die überschüssigen Rauchstopp-<br />
Pfunde?“) und Tests („Ein Duzend Fragen an das Esstagebuch“), die alle auf jeweils<br />
einer Seite beantwortet werden. Je<strong>der</strong> Benutzer kann sich in verschiedenen<br />
Durchgängen zum Ankreuzen seine individuellen Tipps zusammenstellen und von „Top-<br />
Tipp“ bis „ungeeignet“ für sich persönlich bewerten.<br />
Fazit: Hier findet je<strong>der</strong> geeignete Tipps rund um das Thema Abnehmen.<br />
Essenzielle Spurenelemente<br />
Ekmekcioglu C., Marktl W.<br />
205 Seiten, 10 Abbildungen, zahlreiche Tabellen, ISBN-10: 3-211-20859-3, Springer<br />
WienNewYork, 1. Auflage 2006, EUR 49,80.<br />
Oft werden die Spurenelemente in Büchern „unter an<strong>der</strong>em“ abgehandelt. Hier gibt<br />
es ein Werk, das sich ausschließlich diesem Thema widmet. 16 essenzielle bzw. möglicherweise<br />
essenzielle Spurenelemente werden besprochen. Die chemischen<br />
Grundlagen, Verteilung im Organismus, physiologische Funktionen, Stoffwechsel,<br />
Zufuhr- und Bedarfempfehlungen, wichtige Nahrungsquellen und natürlich die diversesten<br />
medizinisch relevanten Aspekte sind Einzelteile des jeweiligen Kapitels.<br />
Fazit: Nicht nur für MedizinerInnen, son<strong>der</strong>n auch für <strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen die<br />
sich mit diesem Thema näher auseinan<strong>der</strong>setzen möchten, eine interessante Lektüre.<br />
einblicke 1/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 19
Dipl. oec. troph. Britta Macho<br />
screenshots & urls<br />
webtipps<br />
http://www.food-monitor.de<br />
http://www.eufic.org/index/de<br />
Die Suchmaschine für Ernährungswissen: food-monitor bietet Volltextrecherche<br />
in über 870 Internetseiten von Institutionen, Medien, Unternehmen<br />
und Verbänden <strong>der</strong> Ernährungswirtschaft. Die Suchmaschine erfasst nicht nur<br />
HTML-Seiten, son<strong>der</strong>n auch PDF-Dokumente und an<strong>der</strong>e Dateiformate.<br />
EUFIC, das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel, bringt nicht<br />
nur regelmäßig einen Newsletter mit konsumentengerecht aufbereiteten<br />
Informationen heraus, die Seite enthält auch sonstige interessante<br />
Informationen zu den Themen Ernährung und Gesundheit.<br />
http://www.suche-rezepte.de<br />
Mit <strong>der</strong> Suchmaschine „suche-rezepte“ wurde eine Volltextsuche von foodmonitor<br />
im Rahmen eines Kooperationsmodells von Google realisiert und<br />
jetzt online gestellt. Aktuell sind rund 290 Domains und Internetangebote<br />
erfasst, die in erster Linie nach qualitativen Kriterien ausgewählt wurden.<br />
Auf <strong>der</strong> Homepage können Unternehmen und Verbände <strong>der</strong> Lebensmittelwirtschaft<br />
auf fünf Jahre hin bis Ende 2011 zu einem Festpreis ein Logo mit<br />
Verlinkung auf die eigene Homepage platzieren.<br />
http://www.food.gov.uk/foodlabelling<br />
Informationen zur Ampelkennzeichnung in Großbritannien.<br />
Die britische Lebensmittelbehörde Food Standard Agency (FSA) arbeitet seit<br />
2004 an einer speziellen Methode <strong>der</strong> Lebensmittelkennzeichnung. Die<br />
roten, gelben o<strong>der</strong> grünen Punkte <strong>der</strong> Ampelkennzeichnung weisen auf<br />
einen hohen, mittleren o<strong>der</strong> niedrigen Gehalt an Fett (gesamt), gesättigte<br />
Fettsäuren, Zucker o<strong>der</strong> Salz in den gekennzeichneten Lebensmitteln hin.<br />
Das im Jänner <strong>2007</strong> eingeführte Ampelsystem ist vorläufig freiwillig.<br />
http://www.dge.de/modules.php?name=St&file=w_leitlinien<br />
Unter diesem Link kann die evidenzbasierte Leitlinie <strong>der</strong> DGE: Fettkonsum<br />
und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten<br />
(November 2006) abgerufen werden.<br />
Die Kapitel <strong>der</strong> Leitlinie sind einzeln o<strong>der</strong> als Gesamtdokument abrufbar.<br />
Ebenfalls abrufbar sind Leitlinien zu den folgenden Themen:<br />
Adipositas, Adipositas im Kindes- und Jugendalter, ambulante Ernährungsberatung<br />
von Übergewichtigen, Empfehlungen zur Behandlung und<br />
Prävention des Diabetes mellitus.<br />
http://www.bmelv.de<br />
Ergänzend zum obigen Link Informationen zum Thema Signposting –<br />
Lebensmittelkennzeichnungssysteme in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />
Zu finden unter dem Menüpunkt Verbraucherschutz > Lebensmittelsicherheit<br />
> Lebensmittelkennzeichnung. Am 19. Oktober 2006 führte das BMELV<br />
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in<br />
Deutschland) eine Informationsveranstaltung zum Thema Signposting<br />
durch. Dabei wurden unterschiedlichste Systeme aus verschiedensten<br />
Staaten vorgestellt. Die Beiträge können hier heruntergeladen werden.<br />
http://lebensmittel.lebensministerium.at/article/articleview/53370/1/17113/<br />
Der neue, dritte Lebensmittelbericht Österreich 2006 kann hier im PDF-Format heruntergeladen<br />
werden.<br />
einblicke 1/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
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