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Ackermannbote 2011-18.pdf - Ackermannbogen eV Quartiersverein

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Fotos: Kommunalreferat<br />

VORSICHT BAUSTELLE<br />

4. Bauabschnitt – Erdarbeiten beendet<br />

Kleines ABC der Entmunitionierung<br />

Waff enfunde: Schwerter, Gewehrläufe, Pistolen ...<br />

Fast ein Jahr lang konnten wir beobachten,<br />

wie das Gelände des 4. Bauabschnitts Schicht<br />

für Schicht abgetragen, umgeschichtet, gesiebt<br />

und abtransportiert wurde. Ich habe<br />

bei der Pressestelle des Kommunalreferats<br />

nachgefragt:<br />

Was sind die rechtlichen Grundlagen für<br />

die Entmunitionierung?<br />

Den privaten Käufern wird in den Kaufverträgen<br />

ein durch Altlasten unbelastetes und kampfmittelfreies<br />

Grundstück zugesichert (ausgenommen<br />

Böschungsbereiche und Bereiche mit zu erhaltendem<br />

Baumbestand, hier ist eine Sanierung und<br />

Entmunitionierung nicht oder nur eingeschränkt<br />

möglich).<br />

Wie war das Gelände des 4. Bauabschnitts<br />

beschaff en?<br />

Auf dem gesamten Gelände der ehemaligen<br />

Waldmann-/Stettenkaserne befanden sich großfl<br />

ächig Auff üllungen mit teilweise belastetem, als<br />

Baugrund untauglichem Material (Kriegs- und<br />

Brandschutt). Die auff allend großfl ächige Verteilung<br />

von Kampfmitteln lässt vermuten, dass<br />

diese großteils erst durch die „Vernichtung“ durch<br />

die Amerikaner nach 1945 erfolgte. Hier wurde<br />

häufi g alles, was an Waff en und Sprengmitteln<br />

gefunden wurde, in vorhandene Bombentrichter<br />

4 <strong>Ackermannbote</strong> ° Ausgabe 18, April 2012<br />

gekippt und gesprengt. Das Ergebnis war eine teilweise<br />

sehr unzureichende Vernichtung, aber eine<br />

überaus effi ziente „Verteilung“ der Kampfmittel.<br />

Warum waren keine punktuellen Grabungen<br />

möglich?<br />

Ein Freimessen des Geländes durch Flächensondierung<br />

und punktuelles Nachgraben von<br />

Verdachtsfunden scheiterte an der Geländebeschaff<br />

enheit. Durch alte, nicht dokumentierte<br />

Metallleitungen und umfangreiche Stahl- und<br />

Eisenreste in den Auff üllungen ergab die Sondierung<br />

ein mehr oder weniger geschlossenes Störbild<br />

über die gesamte Entwicklungsfl äche.<br />

Wie läuft eine Kampfmittelräumung ab?<br />

Zunächst erfolgt eine gründliche Recherche in<br />

Form von Luftbild- und Archivauswertungen, um<br />

ein Gefährdungsbild zu erhalten. Anschließend<br />

wird eine elektromagnetische Flächensondierung<br />

durchgeführt. Werden Einzelfunde lokalisiert, wird<br />

mit Kleingerät oder per Hand der Fund freigelegt<br />

und gesichert. Ergibt die Sondierung kein eindeutiges<br />

Störbild, sind alle Erdarbeiten (Ausbau, Sieben<br />

und Laden) durch Fachpersonal permanent<br />

zu überwachen und Siebeanlagen (zur Aufbereitung<br />

des Ausbaumaterials) mit entsprechendem<br />

Splitterschutz auszustatten.<br />

Was ist im 4. Bauabschnitt tatsächlich gefunden<br />

worden?<br />

Es wurden insgesamt rund eine halbe Tonne an<br />

Waff en, Sprengmitteln, Munition und Munitionsteilen<br />

gefunden, sichergestellt und entsorgt. Eine<br />

Fliegerbombe war nicht dabei. Neben zahlreichen<br />

harmlosen Waff en wurden aber auch große<br />

Mengen Infanteriemunition und Munitionsteile<br />

mit toxischen Sprengstoff anhaftungen, vereinzelt<br />

auch scharfe Granaten und Handgranaten,<br />

gefunden.<br />

Was passiert mit den Funden?<br />

Kampfmittelfunde werden unverzüglich dem<br />

zuständigen Sprengkommando gemeldet, das<br />

dann ggf. für die Entschärfung und Entsorgung<br />

zuständig ist. Historisch wertvolle Funde (hier<br />

nicht der Fall) werden auf Antrag an die Stadt<br />

ausgehändigt.<br />

Was passiert mit den noch bestehenden<br />

Bäumen?<br />

Für den Bereich der künftigen Grünfl ächen wird<br />

erst nach Abschluss der Gestaltungsplanung ein<br />

hierauf abgestimmtes Räumungskonzept erarbeitet<br />

und eine entsprechende Entmunitionierung<br />

durchgeführt.<br />

/Karin Heese<br />

Forum Quartiersentwicklung

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