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Hyperplasien

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Dysphagien, Globus, Neuralgien<br />

Nach Erhalt des Antibiogramms gegebenenfalls Umstellung<br />

der Medikation.<br />

Operation: Obligate Tonsillektomie sowie gegebenenfalls<br />

Operation der auslösenden Komplikation (z.B. bei Thrombose<br />

der V. jugularis interna; s. Kap. 8, Abschn. Otogene<br />

Komplikationen, S. 103).<br />

Bei fortgeschrittenem Krankheitsprozess: Eventuell operative<br />

Entlastung des Sinus cavernosus durch den Neurochirurgen.<br />

Heparinisierung: ZurFragederpostoperativenHeparinisierung<br />

s. Kap. 8, Abschn. Otogene Komplikationen, S. 103.<br />

Prognose<br />

Sehr ernst.<br />

Rheumatische Komplikationen<br />

Ursache einer chronischen bzw. subakuten Tonsillitis ist ein<br />

partieller oder vollständiger Verschluss der gangartigen<br />

Krypten mit Entzündung des davon abhängigen Organs<br />

Tonsille. Die Entzündung kann Ursache und Folge des<br />

Kryptenverschlusses sein (Circulus vitiosus). Eine bakterielle<br />

Beteiligung von A -hämolysierenden Streptokokken der<br />

Gruppe A ist möglich, gegen diese Erreger werden physiologisch<br />

erwünschte Antikörper produziert. Bei einer Subpopulation<br />

der Patienten können diese Antikörper (erhöhter<br />

Antistreptolysintiter) jedoch zu rheumatischem Fieber,<br />

akuter Glomerulonephritis und Endocarditis rheumatica<br />

führen (postanginöse Komplikationen).<br />

Therapie<br />

Siehe Abschn. Chronische Entzündungen, S. 341.<br />

Dysphagien, Globus, Neuralgien<br />

Zenker-Divertikel,<br />

Hypopharynxdivertikel<br />

Zenker-Divertikel sind Pulsionsdivertikel oberhalb des<br />

Ösophagusmundes im Laimerschen Dreieck, einem Locus<br />

minoris resistentiae zwischen Ösophagusmund und Hypopharynxmuskulatur.<br />

Therapie<br />

Therapie der Wahl ist die Divertikelabtragung von außen,<br />

in der Regel von der linken Seite, einschließlich Myotomie<br />

der Divertikelschwelle (Killianscher Schleudermuskel;<br />

Abb. 16-4; s. Patienteninformation „Divertikeloperation<br />

[Zenker-Divertikel]“).<br />

Endoskopische Schwellendurchtrennung: Sie ist allerdings<br />

komplikationsträchtiger (Blutung, Emphysem, Abszess),<br />

da diese Komplikationen endoskopisch nicht immer<br />

beherrscht werden können.<br />

Prognose<br />

Ohne Operation nimmt die Schluckstörung zu und es<br />

können ein Halsabszess, eine Halsphlegmone und eine Mediastinitis<br />

im Rahmen einer perforierenden Entzündung<br />

auftreten.<br />

Operative Komplikationsmöglichkeiten sind Rekurrensparese,<br />

Halsabszess und Mediastinitis. Allerdings ist das<br />

operative Risiko geringer als das nichtoperative.<br />

@ Patienteninformation „Divertikeloperation<br />

(Zenker-Divertikel)“<br />

Um die krankhafte Ausstülpung des Schlundes operativ<br />

beseitigen zu können, muss der Hals von außen eröffnet<br />

und die Ausstülpung dargestellt werden. Im Halsbereich<br />

laufen wichtige Nerven und Gefäße, die in Ausnahmefällen<br />

geschädigt werden können. Hier müssen insbesondere<br />

die tiefe Halsvene, die Halsschlagader und der Nervus<br />

recurrens genannt werden. Manchmal kommt es zu<br />

einer vorübergehenden Störung der Funktion des Nervus<br />

recurrens, was Heiserkeit zur Folge hat, die sich in<br />

der Regel zurückbildet, in seltenen Fällen jedoch auch<br />

bleibend sein kann. Weiterhin kann es nach der Operation<br />

zu Schwellungen im Kehlkopfbereich kommen, was<br />

ebenfalls Heiserkeit, manchmal auch Schluckstörungen<br />

undAtemnotmitsichbringt.MeistgenügenfürdieBehandlung<br />

solcher Zustände abschwellende Medikamente,<br />

in seltenen Fällen ist jedoch vorübergehend ein Luftröhrenschnitt<br />

notwendig.<br />

Nach der Operation wird eine Magensonde in die Speiseröhre<br />

eingelegt, über die Sie etwa 8−10 Tage lang ernährt<br />

werden müssen. Bitte nehmen Sie keinesfalls Nahrung<br />

neben der Sonde zu sich und entfernen Sie die Magensondenichtvorzeitig,daSiedamitdasOperationsergebnis<br />

gefährden und Komplikationen verursachen können.<br />

In seltenen Fällen kann es als Spätfolge der Operation zu<br />

einer Engstelle im Schlund kommen, manchmal kommt<br />

es auch wieder zu einer Aussackung, sodass erneute<br />

Maßnahmen notwendig werden.<br />

Eagle-Syndrom, verlängerter<br />

Processus styloideus, Stylalgie<br />

347<br />

Durch einen verlängerten Processus styloideus (länger als<br />

ca. 3 cm) kommt es zu einer mechanischen Irritation benachbarter<br />

Nerven und Gefäße mit neuralgischen oder dysphagischen<br />

Beschwerden in der Tonsillenregion und im<br />

Kieferwinkel, bis zum Ohr und in die Schläfengegend ausstrahlend.<br />

Therapie<br />

Enorale Neuraltherapie am unteren oder/und oberhalb<br />

des oberen Tonsillenpols (Xylocain® 1 % mit Adrenalin<br />

1:200 000-Injektionslösung, 1 × 1 ml pro Woche; s. Kap. 2.1,<br />

Abschn. Leitsymptom Kopfschmerz, S. 20) oder operative<br />

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