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Ausgabe 11/2013 Wirtschaftsnachrichten Süd

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Coverstorytoph Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitik der WKO. „In der Folgemüssen die Betriebe versuchen, die Kosten zu senken bzw. Produktivitätspotenzialeauszuschöpfen. Kleine Unternehmen verfügen generellüber einen geringeren Preissetzungsspielraum.“Im Gewerbe und Handwerk, mit über 600.000 Beschäftigten dergrößte Arbeitgeber Österreichs, leiden aktuell fast 70 Prozent derBetriebe unter der Preiskonkurrenz. Die Ertragslage ist in nahezu allenWirtschaftsbereichen äußerst dürftig. Im Durchschnitt erwirtschaftendie KMU einen Gewinn vor Steuern (!) von lediglich 2,8Prozent der Betriebsleistung. Im Gewerbe sind es 3,1 Prozent, in derIndustrie 2,8 Prozent, im Handel 2,4 Prozent, im Tourismus noch bescheidenere1,6 Prozent und im Sektor Transport/Verkehr gar nur1,2 Prozent. Gerade im tourismusdominierten Land Kärnten verheißtdiese Ertragslage, auch angesichts der generell angeschlagenen SituationKärntens, nichts Gutes. Berücksichtigt man die Ertragssteuernund die Geldentwertung, ergibt sich real ein Verlust. 38 Prozent derKMU erreichen nicht einmal Kostendeckung und 27 Prozent arbeitenohne Eigenkapital.Die stetig steigenden öffentlichen Gebühren für Wasser, Müll sowiediverse Abgaben besonders im städtischen Umfeld machen der heimischenWirtschaft zu schaffen. Grundsätzlich sind KMU stärkervon der Erhöhung von Gebühren und Abgaben betroffen als größereUnternehmen. Als Paradebeispiel gilt die unverhältnismäßige Steigerungin diesem Bereich, wie sie kürzlich in Wien stattgefundenhat und sich überproportional belastend auf kleine Gewerbetreibendeauswirkt. Zahlreiche Geschäftsauflösungen sind eine Folge davon,denn der Spielraum, Preissteigerungen an Endkunden weiterzugeben,ist aufgrund der stagnierenden Verkaufspreise begrenzt. „Einerseitssind KMU mit teilweise erheblich steigenden und höheren Fixkostenkonfrontiert, auf der anderen Seite werden Investitionen aufgrundunsicherer Zukunftsaussichten zurückgehalten und Umsätze könnenin diesem wirtschaftlichen Umfeld nur schwer gesteigert werden“,analysiert Christoph Schneider. Österreich hat laut Eurostat denhöchsten Anstieg der Arbeitskosten im Euroraum von plus 15,5 Prozentvon 2008 bis 2012, was vor allem auf den Anstieg der Lohnnebenkostenzurückzuführen ist.Arbeitslosigkeit trotz niedriger InflationZwei wesentliche Punkte: Trotz leicht steigender Arbeitslosigkeit bis2014 weist Österreich seit 20<strong>11</strong> einen Beschäftigungsrekord auf. DieUnternehmen haben trotz Krise die Beschäftigung kontinuierlichausgebaut. Gerade steirische Unternehmer begeben sich sogar imiInformationKostendruck steigtDer Wirtschaftsbarometer Austria ist die halbjährliche Konjunkturumfrageder WKO unter ihren Mitgliedern. Die Ergebnissevom Frühjahr <strong>2013</strong> zeigen, welche Gründe die Unternehmenfür steigende Preise ihrer Güter und Dienstleistungenangeben. Der Großteil der Unternehmen sieht vorallem neben steigenden Energiekosten die steigendenLöhne und Gehälter als Preistreiber an.

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