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Ausgabe 11/2013 Wirtschaftsnachrichten Süd

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CoverstoryDie Inflationsrate in der Eurozone ist im September auf 1,1 Prozent gesunken, in Österreichliegt sie mit 1,7 Prozent zwar über dem EU-Durchschnitt, dennoch ist es der niedrigste Wertseit 2010. Diese erfreuliche Tatsache entpuppt sich jedoch bei näherer Betrachtung als Januskopfmit zwei Seiten – für die mittelständische Wirtschaft ebenso wie für Privatverbraucher.Von Marie-Theres EhrendorffWenn auch die nackten Zahlen der Teuerung am Papier verlockendniedrig erscheinen, die Indikatoren sind dennochexakt auszumachen. Preisdrücker waren Treibstoffe, PreistreiberWohnung, Wasser, Energie und Nahrungsmittel, wie die StatistikAustria errechnete.Ohne den günstigen Sprit läge die Teuerungsrate bei zwei Prozent.Besonders heftig war der Preisanstieg von 5,5 Prozent bei Heizöl,aber auch die Mieten legten mit drei Prozent deutlich zu. In der LandeshauptstadtGraz ist die Preissteigerung bei Mieten mit 4,2 Prozentsogar deutlich höher. Eine signifikante Preiserhöhung gab es auchbei Milchprodukten und Eiern mit 4,3 Prozent. Bei den Einmalausgabendrückten die Gebrauchtwagenpreise mit einem Minus von 4,1Prozent die Inflationsrate herunter. Für Pensionistenhaushalte errechnetedie Statistik Austria eine Teuerungsrate von zwei Prozent, derhöhere Preisanstieg im Vergleich zur allgemeinen Inflationsrate beruhtauf den Steigerungen für Gesundheitsausgaben.„Die Preiskonkurrenz der heimischen KMU führtderzeit dazu, dass die Kostensteigerungen nichtoder zumindest nicht im vollen Ausmaß weiterverrechnetwerden können“, schildert Dr. WalterBornett, Direktor der KMU Austria, die derzeitigeSituation der mittelständischen Wirtschaft.Foto: KMU Forschung AustriaDie Erhöhungen von Mieten und Lebensmittel treffen gerade die„Kleinen“, und die hohen Abgaben tun ein Übriges dazu. „Wohnenund Lebensmittel treiben weiterhin die Teuerung in die Höhe“, erklärtAK-Präsident Rudolf Kaske, „denn sie machen nahezu die Hälfteder Inflationsrate aus.“Steigen die Lebensmittelpreise, trifft das die große Masse der Bevölkerung,und das bereits seit Jahren. Beinahe jedes Jahr im Herbsttrinken wir einen steirischen „Jahrhundertwein“, das bedeutet wenigErtrag, aber dafür mit hoher Qualität, der Ernteausfälle wegen, wasin schöner Regelmäßigkeit in den Medien publiziert wird. Tatsacheist, dass der Ertrag in den vergangenen Jahren durchaus gestiegenist. Ebenso verhält es sich mit Ernteausfällen, die für steigende Rohstoffeund in der Folge für die meisten Preiserhöhungen herhaltenmüssen.Erschreckend ist allerdings der Trend, dass die Anzahl der landwirtschaftlichenBetriebe in der Zeit von 1995 bis 2010 um 28 Prozentebenso gesunken ist wie die landwirtschaftlich genutzte Fläche – diesich um 17 Prozent verringert hat. Der Ertrag der Getreideproduktionist von 2009 bis 20<strong>11</strong> allerdings um fast 20 Prozent gestiegen, wasauf eine Massen- und weniger auf eine Qualitätsproduktion schließenlässt. Also das Einkommen auf weniger Quadratmeter verteilt undfür die Konsumenten laufend steigende Preise, die nicht nur im Handelzu suchen sind.Spielraum bei Preisgestaltung geringBei geringerer Inflation haben Unternehmen in der Regel einen geringerenPreissetzungsspielraum. „Sie müssen gestiegene Kosten,z.B. Rohstoffe, Vorleistungen, Löhne und Gehälter, internalisierenund können diese nicht an die Verbraucher weitergeben“, sagt Chris-www.wirtschaft.steiermark.atStei mark *EuropeanEntrepreneurialRegion <strong>2013</strong>*Die Steiermark erhielt die Auszeichnungals eine von 271 EU-Regionen für ihreinnovativen Unternehmen und ihrezukunftsweisende Wirtschaftsstrategie.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN <strong>11</strong>/<strong>2013</strong> 9

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