Kirchentag 1. - 5. Juni - Amt am Stettiner Haff

Nr. 11/02 - 23 - „Am Stettiner Haff“
Eggesin(kmn): Keine Rallye der Welt ist so bekannt, so legendär,
so umstritten und so alt wie die Rallye Monte Carlo. Tausende von
Kurven, trockener Asphalt, Schnee und Eis auf den Passhöhen
der Seealpen, Reifenpoker und unberechenbares Wetter trennen
bei dieser Rallye die Spreu vom Weizen. Das sollte sich auch bei
dieser, nun schon 79. Monte nicht ändern. Wer die Straßen der
Seealpen schon mal befahren hat weiß, dass diese Rallye nichts
für Weicheier ist.
Dieses Jubiläum nahmen die Eggesiner Rallyesportler zum Anlass,
den Ort zu besuchen an dem vor neunzehn Jahren die Idee
reifte den Verein „rallye trans e.V.“ zu gründen. Der vereinseigene
Rallye-Reise-Dienst und das junge Stettiner Reiseunternehmen
„ANAWATOUR“ organisierten gemeinsam diesen Ausflug in das
monegassische Fürstentum und dabei stand nicht nur der Rallyesport
auf dem Zeitplan. Gemeinsame Ausflüge nach Monte
Carlo, Nizza, Cannes und in das nahe San Remo standen im
Roadbook der Reiseorganisatoren. Im malerischen Bergdorf
Eze schulten die Rallyefreunde beim Besuch einer Parfümfabrik
ihre Nasen und der eine oder andere strapazierte im Anschluss
seine Reisebörse. In Eze fand 1939 zum Abschluss der Rallye
ein Bergrennen statt, da dieses aber auch keine Entscheidung
brachte gab es am Ende zwei Sieger. Die Organisatoren teilten
daraufhin mittels einer Eisensäge den Siegerpokal in zwei Hälften
und überreichten diese an Jean Trevoux und Jean Paul.
Zur diesjährigen Jubiläumsrallye hatten 305 Teams eine Anmeldung
abgegeben aber der enge Zeitplan erlaubte nur einen Start
von 120 Teams. Die Favoriten waren Skoda Pilot Hänninen, die
Brüder Solberg(Peugeot und Ford Fiesta), F. Loix(Skoda), F.
Delecour(Peugeot), T. Gardemeister(Peugeot).
Am Anfang lief auch alles nach Plan. Juho Hänninen führt mit seinem
Skoda souverän nach der sechsten Wertungsprüfung. Doch
bei WP 7 und 8 setzt ergiebiger Schneefall ein und das Skodateam
hat die falschen Reifen aufgezogen. Altmeister Delecour
Aus dem Eggesiner Vereinsleben
Der Automobilrallyesport feiert den hundertsten Geburtstag
Rallye Trans Reisegruppe
ist der Gewinner im Reifenpoker mit spikebereiften Winterreifen
fegt er von Platz sechs auf Platz zwei vor, sein Markenkollege
Bouffier ist noch einen Tick schneller und fährt als Spitzenreiter
zur Finaletappe. Der legendäre Col de Turini blieb aber schneefrei
und das Reifenroulett vom Vortag fiel aus. Hunderte von begeisterten
Rallyefans aus aller Welt haben sich auf der Passquerung
in 1607 Metern Höhe bei minus 10 Grad versammelt, um in
dieser Nacht der langen Messer den Rallyepiloten zu zujubeln.
Volksmusik und Gesänge in vielen Sprachen werden diese Nacht
in Erinnerung unvergessen machen. Aber auch die Schneeballschlachten
zwischen den Fans, während der Wartezeit, lassen die
Straße langsam glatt werden und treiben manchen Rallyefahrer
die Schweißperlen unter den Helm. Für den Spitzenreiter Bouffier
aber keine Hürde, der fährt den Sieg routiniert nach Hause.
Die Siegerehrung findet traditionell auf dem Platz vor dem Fürstenpalast
statt, bei strahlendem Sonnenschein nahm das monegassische
Staatsoberhaupt Fürst Albert II. die Siegerehrung vor und
überreichte die glänzenden Pokale. Da zur gleichen Zeit auch
das Zirkusfestival Monte Carlo stattfand, gab es noch für alle Zuschauer
und die Aktiven eine Gratisvorstellung der Hochseilartisten
der Familie Weissheit aus dem thüringischen Gotha.
Über den Wolken soll ja die Einfallsgabe gar grenzenlos sein und
so nutzen die Eggesiner die Zeit um neue Pläne zu schmieden,
die Vorbereitung der 10. RALLYE STETTINER HAFF war dabei
ein wichtiges Thema, eine neue Streckenführung und einige
neue Inhalte waren dabei Gesprächsinhalt und das der Aufbau
eines neuen Rallye- Wartburgs dabei mit besprochen wurde, ist
wohl dem MDR- Beitrag kurz vor Reisebeginn geschuldet. Die
Wartburg –Werker driften für den Sozialismus schrieb vor vielen
Jahren eine westdeutsche Automobilzeitung. „ Vielleicht driften
wir im 25. Rallye Trans Jahr mit diesem Wartburg bei der Monte
Historik mit“ kommentiert der Rallye Sekretär Jürgen Kaufmann
aus Berlin den Abschluss der Reise nach Monte Carlo.