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anna Netrebko und El¯ına Garanca - Wiener Staatsoper

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PROLOG april 2013Anna <strong>Netrebko</strong> singt die Tatjana in Eugen OneginPremiere: PollicinoWiederaufnahme: La Fille du régimentPortrait: Anna <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> Elīna Garanča


OPERVIELE GEMEINSAMKEITENAnna <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> Elīna GarančaMit Anna <strong>Netrebko</strong>, erstmals als Tatjana in TschaikowskisEugen Onegin, <strong>und</strong> Elīna Garanča alsCharlotte in Massents Werther gastieren gleich zweider großen Primadonnen der Gegenwart im April ander <strong>Staatsoper</strong>.Auf eine Karriere kann man hinarbeiten. Wirklich planenlässt sie sich nicht. Und auch, wann es zündet,lässt sich nicht vorhersagen. Oder hätte vorher jemandgedacht, dass Anna <strong>Netrebko</strong> zum Star jener SalzburgerDon Giovanni-Produktion werden würde, bei dersich, im Festspielsommer 2002, vorweg die Blicke vorallem auf den Dirigenten <strong>und</strong> den Regisseur dieserProduktion, Nikolaus Harnoncourt <strong>und</strong> Martin Kušej,richteten? Aber die damals 31-Jährige, aus dem südrussischenKrasnodar stammende, koloraturenbrillanteSopranistin stellte als auch darstellerisch packendeDonna Anna alle in den Schatten. Publikum<strong>und</strong> Kritik gerieten ob ihrer Auftritte außer sich. Nochdazu, konnte man in so mancher Rezension durchklingenhören, weil sie damit auch gleich eines der vielenKlischees durchbrochen hatte. Eine russische Sängerinmit russischer oder slawischer Literatur, das hätte mannoch hingenommen, aber mit Mozart? Man wurdeeines Besseren belehrt. Was man gar nicht hätte müssen,wäre damals bekannter gewesen, dass die <strong>Netrebko</strong>ihr Debüt in einer Mozart-Oper, als Sus<strong>anna</strong> in Lenozze di Figaro, gefeiert hatte.Das war am Mariinskij-Theater in St. Petersburg. ValeryGergiev, der dieses Haus wieder an die alten Glanzzeitenherangeführt hat, war einer ihrer tatkäftigstenFörderer. Der zweite seiner Familie übrigens, denn beiseiner Schwester, Larissa Gergieva, hatte Anna <strong>Netrebko</strong>zuvor am St. Petersburger Konservatorium studiert.Erstmals aufmerksam wurde man auf sie 1993, als sieden Moskauer Glinka-Wettbewerb für sich entscheidenkonnte. Von einer großen Opernlaufbahn war damalsnoch wenig die Rede. Vielmehr wollte sie im Musicalreüssieren, am besten in Das Phantom der Oper.Schließlich ist es doch die Oper geworden <strong>und</strong> bliebdas anfängliche Putzen der Fußböden am Eingang desSt. Petersburger Theaters nur eine wenn auch bis heutegerne gefragte <strong>und</strong> erzählte Episode.Überhaupt, <strong>und</strong> gewiss hat dies auch mit dazu beigetragen,dass Anna <strong>Netrebko</strong> nicht nur Klassik-Freaksrasch zum Begriff geworden ist, zählt sie zu jenenKünstlern <strong>und</strong> Künstlerinnen, die gern über sich Auskunftgeben, ohne damit auch schon alle Details ihresPrivatlebens mitzuteilen. Schließlich will sie dem gemeinsamenSohn aus ihrer Verbindung mit dem SängerErwin Schrott eine normale Kindheit <strong>und</strong> Jugendermöglichen. Immerhin aber weiß man aus mehrerenInterviews, dass ihr Verdi, Puccini <strong>und</strong> Donizetti gleichviel bedeuten, sie ihr eins tiges Sus<strong>anna</strong>-Debüt im heimatlichenRussland höher wertet als ihren späterenWelterfolg als Violetta Valéry bei den Salzburger Festspielen,mit der gegenwärtigen russi schen Politikdurchaus einverstanden ist, schon seit ihrem drittenLebensjahr nichts anderes wollte als auf der Bühne zustehen <strong>und</strong> dabei das Natürlichste auf der Welt zumachen: zu singen.Allerdings, <strong>und</strong> auch das bekennt sie freimütig, dauertees einige Zeit, bis sie mit ihrer Stimme zufriedenwar. Singen kann sie zwar in beinahe jeder Situation,macht es aber nur auf der Bühne <strong>und</strong> auf Proben. Hierfreilich in den unterschiedlichen Posen, wobei sie aufeine besonders stolz ist, weil sie diese selbst erf<strong>und</strong>enhat <strong>und</strong> annimmt, dass nicht zuletzt auch davon ihrHype herrührt: „Auf dem Rücken-Liegen auf einemSofa mit nach unten hängendem Kopf singen.“ Ausprobierthat sie diese Pose übrigens erstmals in NewYork, an der Met, zu deren regelmäßigen Gästen sieseit Jahren zählt. Immerhin dauert ihre Karriere, diesie längst in alle bedeutenden Musikzentren geführthat, die großen Opernhäuser inklusive, schon fast zweiJahrzehnte.Eine Zeit, die sie nicht missen möchte, auch wenn sieeinmal, gewiss nicht ganz ohne Koketterie, gemeinthatte, sich künftig auch ein Leben ohne Bühne vorstellenzu können. Etwa als Bäuerin am eigenen Hof,die Kartoffeln anbaut <strong>und</strong> Milch produziert. Ob sichdahinter der Wunsch, irgendwo dauernd sesshaft zuwerden, verbirgt? Immerhin hat sie gegenwärtig mitSt. Petersburg, New York <strong>und</strong> Wien drei Wohnsitze.Spätestens wenn ihr Sohn schulpflichtig wird, musssie sich für einen Ort entscheiden. Aber für Karriere,weiß sie, muss man eben einen Tribut zollen. Wozuauch das Fliegen zählt. Das ist zwar schlecht für dieStimme ist, aber die einzige Möglichkeit, überall raschdort zu sein, wo man erwartet wird. Und auch dergemeinsame Urlaub, etwa in den Wunschzielen Thailandoder Malediven, wird wohl noch eine Zeit wartenmüssen, wenn man Welt weit so gefragt ist wie die<strong>Netrebko</strong>, die ihren erste Bühnenauftritt übrigensnicht als Sängerin, sondern als Statistin absolviert hat.Mit sechzehn musste sie bei einer Ballettpremiere vonStrawinskys Feuervogel am St. Petersburger Theaterdas Gesäß eines Feuervogels mimen, wenig späterwurde sie in Don Carlos Opfer der Inquisition, dennihr wurde der Kopf abgehackt. Da war es geradezuharmlos, in einer Aufführung von Der Wolf <strong>und</strong> diesieben Geißlein zwei der Geißlein zu spielen.In Wien ist die Primadonna, deren Stimme nach derGeburt ihres Sohnes r<strong>und</strong>er, dunkler <strong>und</strong> wärmergeworden ist, ohne dabei das charakteristische Timbrezu verlieren, stets in ihrer angestammten Professionangetreten. Erstmals, wie sollte es nach diesem SalzburgerFestspielerfolg auch anders sein, im Februar2004 als Donna Anna in Don Giovanni. Im folgendenOktober kehrte sie als Adina in Donizettis L’ elisird’amore wieder, gab im Mai 2006 die Juliette in GounodsRoméo et Juliette <strong>und</strong> sang im November 2006viermal die Amina in Bellinis La sonnambula. Danachfolgten Auftritte als Violetta (La traviata), Lucia (Luciadi Lammermoor), Manon in Puccinis Manon Lescaut<strong>und</strong> Carmen-Micaëla. Am 26. Juni 2010 war sie einerder Stars in der Abschiedsgala des scheidenden <strong>Staatsoper</strong>ndirektors,am Silvesterabend 2010 bei der tradi­Anna <strong>Netrebko</strong>im April 2013:TatjanaEugen Onegin12., 15., 18., 22. April6 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 7


OPERElīna Garančaim April 2013:CharlotteWerther20., 24., 27., 30. AprilTitelpartie Carmen20., 23., 26., 30 Mai<strong>und</strong> 2. Junitionellen Fledermaus-Aufführung ein so umjubelterwie überraschend auftretender Gast beim FürstenOrlofsky. Und nicht weniger als sechsmal stand sie imApril 2011 – zugleich ihr bisher letztes Auftreten imHaus am Ring – in der Titelrolle von Anna Bolena aufder <strong>Staatsoper</strong>nbühne. Ihren mittlerweile 52. <strong>Staatsoper</strong>nauftrittbestreitet die gewiss populärste Operndivaunserer Tage am 12. April mit einem Rollendebüt,der Tatjana in einer von Andris Nelsons dirigiertenEugen Onegin-Serie mit Dmitri Hvorostovsky in derTitelrolle, Dmitry Korchak als Lenski <strong>und</strong> Alisa Kolosovaals ihre Bühnenschwester Olga.DIE ZWEITE PRACHTSTIMMEManchmal dominiert nicht nur eine Primadonna dasBühnengeschehen, sondern gleich zwei. Wie beispielsweisein Gaetano Donizettis Anna Bolena. Da lässtsich dann vergleichen, wer von beiden den Sieg davongetragen hat. Manchmal aber gleich beide, wie im April2011 an der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, als diese Oper hier zumersten Mal gezeigt wurde. „Der Operngipfel“ übertiteltedenn auch einer der Rezensenten seinen Premierenbericht.„Zwei Prachtstimmen im vollen Saft ihrerAusdruckskraft, fähig feine Gefühlsregungen im melodischenFluss mitschwingen zu lassen. Das ist es, wasBelcanto ausmacht“, urteilte Wilhelm Sinkovicz in derPresse über die beiden Hauptdarstellerinnen: der AnnaBolena von Anna <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> der mit ebenso unwiderstehlicherAusstrahlung aufwartenden ElīnaGaranča als Giov<strong>anna</strong> Seymour. So etwas wie eineSchicksalspartie. Kaum mehr als zehn Tage hatte sieZeit, sich diese Rolle während ihres Studiums an derLettischen Musikakademie ihrer Heimatstadt Riga zuerarbeiten <strong>und</strong> dabei die Faszination des Belcanto fürsich zu entdecken, die sie seit dem nicht mehr losgelassen hat.Anna Bolena ist die bisher einzige <strong>Staatsoper</strong>nproduktion,die beide Weltstars, die <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong>die Garanča, deren Lebenslauf eine Reihe von Gemeinsamkeitenaufweist, auf der Bühne vereint hat.Denn auch die Garanča hat für ihr Kind eine mehrmonatigePause eingelegt. Auch sie lässt keinen Zweifel,wie wichtig ihr Familienleben ist. Und auch siehat einen Musiker zum Mann, den Dirigenten KarelMark Chichon, unter dessen Leitung die 1976 imlettischen Riga als Tochter eines Gesangslehrerin <strong>und</strong>eines Chordirigenten geborene, international vielgefragte Mezzosopranistin gerne auftritt. Warum?Weil er zu jenen wenigen Dirigenten zählt, die davonüberzeugt sind, „dass Proben einen besser machen“<strong>und</strong> er sich viel Zeit nimmt, mit ihr Programme vorzubereiten.Nicht selten transponiert der studierteOrganist auch Lieder für sie, wenn er überzeugt ist,dass sie zu ihrer Stimme passen.Auch bei der Garanča, die erste Bühnenerfahrungenam Staatstheater Meiningen sammelte, stand einWettbewerb am Anfang der Weltkarriere: 1999 derGewinn des finnischen Mirjam-Helin-Gesangswettbewerbs.Im Jahr darauf wurde sie mit dem Großenlettischen Musikpreis ausgezeichnet <strong>und</strong> an dieFrankfurter Oper engagiert, wo sie in Mozart- <strong>und</strong>Rossini-Rollen ebenso Erfolge feierte wie als Hänselin Humperdincks Märchenoper Hänsel <strong>und</strong> Gretel.2001 war sie Finalis tin in BBC-Gesangswettbewerb inCardiff <strong>und</strong> gestaltete mit Opernarien ihre erste Soloeinspielung.Zwei Jahre später landete sie bereitsan der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>. Die Lola in Mascagnis Cavalleriarusticana <strong>und</strong> der Nicklausse in OffenbachsLes Contes d’Hoffmann waren ihre Debütrollen, davor,im Sommer 2003 war sie in Salzburg bereits alsAnnio in La clemenza di Tito zu hören. Zufall, dass,wie ein Jahr zuvor bei Anna <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> ebenfallsin einer Mozartproduktion, Harnoncourt dirigierte<strong>und</strong> Kušej Regie führte? 2003 lud sie auch Anna <strong>Netrebko</strong>ein, bei ihrem Debüt album mit Opernarienmitzuwirken. Eine weitere Gemeinsamkeit beiderSängerinnen.Mittlerweile war Elīna Garanča neben ihren zahlreichenKonzert- <strong>und</strong> Opernverpflichtungen in nichtweniger fünfzehn Rollen im Rahmen ihrer 129 Auftritte– nicht eingerechnet jenen als Orlofskys Überraschungsgastanlässlich der Silvester-Fledermaus2006 – im Haus am Ring zu hören. Darunter am meisten– nämlich jeweils elfmal – als Dorabella (Così fantutte), Meg Page (Falstaff) <strong>und</strong> Rosina (Il barbiere diSevilla), zwölfmal als Bersi (Andrea Chènier), achtzehnmalals Rosenkavalier-Octavian, eine Partie, mitder die Vielumworbene auch in der kommendenSaison gastieren wird, <strong>und</strong> neunzehnmal als Charlottein Massenets Werther. Eine Rolle, mit der sie bereitsbei der Premiere unter der Leitung von PhilippeJordan, mittlerweile Musikdirektor der Pariser Oper<strong>und</strong> designierter Chefdirigent der <strong>Wiener</strong> Symphoniker,im Februar 2005 zu begeistern wusste. „Dieblutjunge Lettin bestätigte mit dem Schmelz ihrerStimme <strong>und</strong> der Kultur ihres Gesanges, dass hier einkommender Weltstar im Werden zu sein scheint“,konnte man in einer der hymnischen Rezensionenlesen. Eine Prognose, die sie längst erfüllt hat. Manbraucht dafür nur einige ihrer Engagements in denletzten Jahren entsprechend Revue passieren lassen,wie Auftritte unter Dirigentenprominenz wie Abbado,Muti, Jansons in Lucerne, Salzburg, München<strong>und</strong> Berlin, viel umjubelte Gastspiele an der Met,der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen <strong>Staatsoper</strong>München, dem Genfer Opernhaus, in CoventGarden, zahlreiche Konzerttourneen mit renommiertenKlangkörpern oder – womit wir wiederbeim Thema Anna <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> Garanča sind –ihre gemeinsame, hochgelobte Plattenproduktionvon Bellinis I Capuleti e i Montecchi,die im <strong>Wiener</strong> Konzerthaus mit den <strong>Wiener</strong>Symphonikern unter ihrem ChefdirigentenFabio Luisi entstandenist. Aber nicht nur als Werther-Charlotte an der Seite von RobertoAlagna <strong>und</strong> unter der Stabführungvon Bertrand de Billy ist dieGaranča diese Saison an der <strong>Staatsoper</strong>zu hören, sondern im Mai <strong>und</strong>Juni auch noch in einer anderenihrer Glanzpartien: als Carmen.„Doch wie sie mit ihrer Stimmelockt <strong>und</strong> girrt, wie sie nach ihrerKarten-Arie den Tod vorAugen sieht, das macht ihr zurZeit wohl kaum jemand nach“,schwärmte nach einer ihrerMünchner Carmen-Aufführungender Rezensent derSüddeutschen Zeitung überdie gleichermaßen sinnlichewie überlegte Rollengestaltung,die „fast jedes Klischeeeiner femme fatale“ vermeidet.Ab 20. Mai kann man sichdavon im Haus am Ring begeisternlassen. Walter Dobner8 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 9


PREMIEREEIN MEISTERWERKFÜR DIE KLEINENRegisseur René ZistererAngelehnt an die Geschichte vom KleinenDäumling schuf Hans Werner Henze um 1980die aus der Tradition der deutschen romantischenOper kommende Märchenoper Pollicino, die seitherinternational zu den bedeutendsten Werkendieser Gattung zählt. Große Teile sind bewusst tonalgehalten, verströmen das musikalische Fluidum dersüdlichen Toskana <strong>und</strong> zeichnen sich außerdemdurch wirkungsvolle rhythmische Strukturen aus.Einige Zitate aus bekannten Opern <strong>und</strong> Melodienitalienischer Volklieder reichern die Partitur zusätzlichan <strong>und</strong> sollen all jene, die sich mit dem Werkbefassen, sei es als Zuhörer oder Mitwirkende, sensibelmachen für Musik im Allgemeinen – nach Henzedem treuesten Verbündeten im Leben jedes Menschen.Die Instrumente selbst werden dramaturgischeingesetzt <strong>und</strong> Personen, Situationen, Stimmungen<strong>und</strong> Zuständen zugeordnet, sodass eineenge Verbindung zwischen Bühne <strong>und</strong> Orchestergrabenentsteht. An der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, an derPollicino zuvor noch nie gezeigt worden ist, wirddas Werk auf der großen Bühne des Hauses aufgeführt,um auch Kindern, die die Vorstellungen besuchen,die Möglichkeit zu geben mit dem Zauberin Berührung zu kommen, den das Auditorium <strong>und</strong>die Bühne einer großen Oper verströmen.Einige Worte die Hans Werner Henze im Zusammenhangmit seinem Pollicino geschrieben hat, mögenan dieser Stelle wiedergegeben sein, weil sie mehrüber diese kleine Oper aussagen, als seitenlangeBeschreibungen <strong>und</strong> Analysen: „Die Partitur, 1980fertiggestellt, enthält vielerlei pädagogischenÜbungsstoff für Anfänger. Man könnte Pollicino alseinen Intensiv-Musikkurs bezeichnen. Kinder könnenübrigens diese neuen Klänge ohne besonderepsychische Schwierigkeiten singen <strong>und</strong> spielen: siesind sich der Probleme, die Erwachsene in die zeitgenössischeMusik hineinprojizieren <strong>und</strong> in ihr zufinden scheinen, nicht bewusst. Dieses Werk ist mitder Absicht geschrieben, nicht nur zu lehren, sondernauch zu unterhalten. Die Kinder, die sich damitbeschäftigen, sollen wie im Spiel an die Musik herangeführtwerden. Das Abenteuer einer solchenAufführung sollte eben im Glücksfall so enden, dasssie sich bewusst werden, mit einem Mal einen Schrittin die musikalische Realität gemacht zu haben: Musikist in ihre zarten <strong>und</strong> zerbrechlichen Leben eingedrungen.“Die Dauer der einzelnen Aufführungen wird an der<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, um die Konzentration der jungenBesucher nicht überzustrapazieren, nur wenig längerals eine St<strong>und</strong>e betragen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurdeneinige rein instrumentale Zwischenspiele weggelassen– was insofern nicht gegen die IntentionenHenzes verstößt, als er betonte, dass die Partitur wieein Baukasten angelegt sei, <strong>und</strong> sich deshalb einzelneTeile problemlos herausnehmen ließen.Regisseur René Zisterer, der zuletzt an der OperDarmstadt mit Verdis Forza del destino einen großenErfolg erringen konnte <strong>und</strong> manchen <strong>Wiener</strong>Besuchern vielleicht noch mit der gelobten Inszenierungvon Carl Orffs Klugen an der <strong>Wiener</strong> Volksoperin Erinnerung sein dürfte, sieht in der Herangehensweisebei Inszenierungen keinen Unterschied,ob er nun eine Kinderoper oder eine Operfür Erwachsene auf der Bühne umsetzt <strong>und</strong> zumLeben erweckt. Lediglich im Umgang mit den darstellendenKindern, die ja wie Zisterer betont, vomHerzen eben so viel verstehen wie die Großen, istvielleicht ein anderes Vokabular beim Erarbeiten desSzenischen verlangt. Aber die Qualität des Gebotenensollte nach seiner Meinung am Ende um keinenDeut geringer sein, als bei anderen Werken, da dann<strong>und</strong> zwar nur dann, die Kinder im Zuschauerraumbleibend ergriffen <strong>und</strong> für die Musik, die Oper gewonnenwerden können.Andreas LángBühnenbild PollicinoINHALTPollicino <strong>und</strong> seine Brüder leben mit ihren Eltern ineiner kleinen Hütte. Die Familie ist bitterarm, zu Essengibt es praktisch nichts. Also beschließen die Eltern dieKinder in den Wald zu führen, um sie dort zurückzulassen.Doch Pollicino gelingt es zunächst, seine Brüdernach Hause zurückzuführen. Als die Eltern sie allerdingserneut in den Wald bringen, verirren sich dieKinder, sodass ihr Heim für immer verloren ist. DieAngst der Kinder im dunklen Wald wird durch diefre<strong>und</strong>lichen Tiere, die den Ausgesetzten zur Seitestehen, gemindert. Schließlich kommen Pollicino <strong>und</strong>seine Brüder zur Behausung des gefährlichen Menschenfressers.Aber mit der Hilfe der liebevollen Fraudes Menschenfressers <strong>und</strong> den kleinen Menschenfressertöchtern– können Pollicino <strong>und</strong> seine Brüder demMenschfresser <strong>und</strong> seinem großen Hunger entkommen<strong>und</strong> sich gemeinsam mit den Menschenfressertöchernüber den großen Fluss in Sicherheit bringen<strong>und</strong> einer neuen Zukunft entgegen gehen.Schlusslied aus PollicinoAbdruck mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigungvon Schott Music, MainzPremiere:28. AprilReprisen:1., 4., 7*., 8*.Mai*Schulvorstellung10 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 11


BALLETTRoman Lazik als James,Irina Tsymbal als La SylphideVON EWIGERGÜLTIGKEITDas <strong>Wiener</strong> Staatsballetttanzt wieder La SylphideDie Bühnengeschichte – Oper, Ballett, Schauspiel<strong>und</strong> Operette zusammengenommen,dazu auch das Musical – kennt einige wenige herausragendeWerke, die mit einer ganz besonderenAura verb<strong>und</strong>en sind. Diese Stücke sind zwar meisteng in ihrer Entstehungszeit verwurzelt, sie beziehenihre Singularität aber aus der Qualität des Ewiggültigen.Dazu gehört das Ballett La Sylphide, dasdas <strong>Wiener</strong> Staatsballett im April wieder tanzt. DieBedeutung des 1832 uraufgeführten, von Pierre Lacottewiederbelebten Werks selbst, sowie die Urheberinder Titelrolle Marie Taglioni kennen in derTheatergeschichte kaum eine Parallele. Marie Taglionisstilbildende Tanzweise – diese war ebenso wiedie Choreographie der Uraufführung das Resultateiner Zusammenarbeit von Marie <strong>und</strong> ihrem VaterFilippo Taglioni – inaugurierte nicht nur eine neueÄra des Balletts, sie selbst wurde zu einem Synonymfür ebendiese Epoche. Wahrgenommen von derÖffentlichkeit ebenso wie den anderen Künsten, sahman im neuen Tanz im allgemeinen <strong>und</strong> in der auratischenTänzerin im besonderen die gültige Ausdrucksformjenes Themenkomplexes, der zu dembevorzugt aufgegriffenen Stoff der Zeit gehörte: DieRede ist vom Phantastisch-Irrealen. Diese von allenKunstgattungen aufgegriffene Thematik hatte in dertänzerischen Form deswegen ihre ideale Form gef<strong>und</strong>en,weil es dem Ballett als einzige theatralischeGattung gelungen war, eigene <strong>und</strong> unverwechselbarekompositorische Mittel als Darstellungsart zuentwickeln: Gemeint ist der Tanz auf der Spitze desFußes. Dazu kamen die später mit Taglionis Tanzweiseverb<strong>und</strong>enen Begriffe wie „légèreté“, „grâce“,„aplomb“, „ballon“ „décense“, „chasteté“, „noblesse“,Worte, die sich auf die Schwerelosigkeit ihrerTanzweise – der Fähigkeit eines ausbalanciertenInnehaltens, der Gabe, (scheinbar) in der Luft zuverharren – ebenso bezogen wie auf den Inhalt desDargestellten. All diese Gaben standen in der Folgeauch ganz allgemein für den Themenkreis des Phantastisch-Irrealen<strong>und</strong> die Schilderung des Unbewussten.Unverwechselbarkeit <strong>und</strong> Überzeugungskraftder neuen kompositorischen Mittel resultierten ausder Tatsache, dass sie aus der körperlichen Befindlichkeitdes Tänzers beziehungsweise der Tänzerinhervorgegangen waren. Spitzentanz einerseits – dieFähigkeit, dem Boden zu entfliehen – <strong>und</strong> die unisonosich bewegende „weiße Gruppe“ (eine Vielzahlvon gleich gekleideten Tänzerinnen) anderseits – alsSymbol für die Gestaltung einer anderen Welt, eineranderen Bewusstseinsebene – sind bis heute gültigeAusdrucksmittel für Zustandsschilderung <strong>und</strong>Traum geblieben.LEGRIS PRÄSENTIERT LACOTTES LA SYLPHIDEJust in Paris, wo das Ballett uraufgeführt wurde <strong>und</strong>von wo es seinen Siegeszug um die Welt angetretenhatte, verschwand La Sylphide im Laufe des 19. Jahrh<strong>und</strong>ertsvom Spielplan. Andere Themen interessierten,andere Formen wurden aktuell. Dies galtauch für Wien, wo das Ballett von 1836 bis 1855 imTheater nächst dem Kärntnertor gegeben wurde,<strong>und</strong> für die großen Bühnen Russlands. Eine Ausnahmebildet das königliche Theater in Kopenhagen,das La Sylphide in einer eigenen, 1836 von AugustBournonville geschaffenen Version in bis heute ununterbrochenerAufführungstraditon darbietet.Auch die dänische Fassung fand weltweit Verbreitung– an der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> wurde sie von 1990bis 1992 getanzt.Dem Franzosen Pierre Lacotte aber blieb es vorbehalten,der Welt ein Fenster zu öffnen, durch das dieursprüngliche Fassung von La Sylphide wieder zusehen ist.Seine prof<strong>und</strong>e Kenntnis der Epoche des RomantischenBalletts ließ es ihn wagen, das Verlorengeglaubtezu rekreieren. Nachdem sich das Ballett indieser Fassung von der Pariser Oper ausgehend seitden siebziger Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts wiederden ihm gebührenden Platz im Weltrepertoirezurückerobert hatte, war es Manuel Legris als Direktordes <strong>Wiener</strong> Staatsballetts ein Anliegen, PierreLacottes La Sylphide nach Wien zu bringen. Die vonihm selbst <strong>und</strong> Elisabeth Platel 2011 einstudierteProduktion – Protagonisten der Premiere warenIrina Tsymbal in der Titelrolle <strong>und</strong> Roman Lazik alsJames – zählt zu den bisherigen Höhepunkten seiner<strong>Wiener</strong> Amtszeit. Nach neun umjubelten Aufführungenin der vergangenen Spielzeit wird sichnun in zum Teil neuen Besetzungen aufs Neue dasEwiggültige dieses epochalen Werks eröffnen. IrinaTsymbal, Maria Yakovleva <strong>und</strong> Nina Poláková werdenalternierend in der Rolle des verführerischen Geschöpfsder Lüfte zu sehen sein, Roman Lazik, RobertGabdullin <strong>und</strong> Masayu Kimoto als der an denVerlockungen der irrealen Welt zerbrechende BauernburscheJames.Alfred OberzaucherTermine:1., 5., 7. (nachmittags<strong>und</strong> abends) April12 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 13


INTERVIEWSimon Keenlysidesingt den RIGOLETTODIE GROSSEN GENIESVERURTEILEN NICHTSimon Keenlyside, der zuletzt als Wozzeck an der<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> brillierte, singt nun im Hausam Ring wieder eine Verdi-Rolle: den HofnarrenRigoletto. Anlässlich dieser Aufführungsserie (<strong>und</strong>während der Proben zum Wozzeck) beantworteteer drei an ihn gestellte Fragen von Andreas Láng.Soll man, kann man Mitleid mit Rigoletto haben? Erist ja am Beginn irgendwie Teil des Establishments<strong>und</strong> außerdem ist Mord als Rache für Ehrverlust dochetwas stark.Simon Keenlyside: Es ist interessant, dass Komponistenimmer wieder Figuern erschufen, die zwarmoralisch nicht integer sind, aber dennoch faszienieren.Mozart etwa: Sein Don Giovanni ist einübler Mann, aber dennoch attraktiv. Der Graf? EinDummkopf aber dennoch liebenswert.Bei Verdi ist es kaum anders. Auch er zeigt gerne diegrauen Seiten der menschlichen Natur <strong>und</strong> spieltmit Gegensätzen. Violetta ist zwar eine Kurtisane,wird aber von den Umständen zu ihrem Lebenswandelgezwungen. Philipp II. ist ein amoralischer Charakterder den Ehrbaren mimt. Falstaff? Ein Dieb <strong>und</strong>ein Schlingel. Und Rigoletto? Er hat an Belastungenzu tragen, die einerseits als Entschuldigung für seinecharakterlichen Fehler herhalten können <strong>und</strong> andererseitsSympathien für sein Verhalten hervorrufen.Natürlich ist er in seiner Position als Hofnarr grausam<strong>und</strong> arrogant, aber das liegt in der Natur derSache. Ich habe festgestellt, dass die meisten dergroßen Genies keine Richter sind, nicht verurteilen:Shakespeare, Mozart, Da Ponte, Verdi, William Blake.Sie alle zerren ihre Charaktere in das strahlendeScheinwerferlicht, ein Verstecken ist ausgeschlossen.So wird Schwäche offenbar, kaum eine Stärke.Aber: Es fällt – von den Schöpfern her – kein Urteil!(Wie sieht es diesbezüglich mit Wagner aus? Ha!! Daswäre eine Diskussion, die andere führen sollten.)Wenn man die Verdi-Rollen Macbeth, Germont, Posa<strong>und</strong> Rigoletto vergleicht: worin unterscheiden sichdie Partien in puncto musikalische <strong>und</strong> technischeSchwierigkeit?Simon Keenlyside: Ich denke, eine der wesentlichenMerkmale der verdischen Musik ist dieseungeheure Bandbreite der Farbigkeit – zumindesthabe ich es so erfahren. Wenn ein Sänger zeitlichungefähr in der Mitte seiner Laufbahn steht, ist er inder Lage viele Rollen zu singen. Die Frage, die sichstellt ist nur: Passen die Farben über die er verfügtzu den einzelnen Charakteren? Manche Aufnahmenhaben uns den Eindruck vermittelt, dass nur bestimmteArten der Verdi-Interpretation existieren,was definitiv nicht stimmt. Vergleichen Sie nur denKlang von Geno Bechi mit Robert Merrill. OderGobbi beziehungsweise de Luca mit Leonard Warren,oder in unserer Zeit Nucci mit Zancanaro oderBruson. Das sind alles sehr unterschiedliche Verdi-Sänger, aber allesamt bedeutende Verdi-Sänger.Was die Farben betrifft gibt es einen wesentlichenUnterschied zwischen Mozart <strong>und</strong> Verdi. Mozartschuf für jede Rolle ein Spektrum an Farben, einUniversum. Der Interpret hat daher die Möglichkeitmit einer einzigen Rolle sehr viel von der menschlichenNatur zu zeigen. Verdi hingegen weist, in denmeisten Fällen, seinen Charakteren nur einige, aberganz bestimmte Farben zu. Giorgio Germont zumBeispiel hat diesbezüglich nur wenige Variationsmöglichkeiten:er strahlt Tradition <strong>und</strong> Anstand aus,er ist ein erfolgreicher Mann der Gesellschaft.Macbeth ist ein im Wesentlichen unveränderlichschwarzer Charakter, was sich im Singen der Rolleniederschlagen sollte.Verdis Posa unterscheidet sich klar von der SchillerschenDarstellung dieser Persönlichkeit. Der Opern-Posa hat fast einen religiösen Touch, aber insgesamtkeinen sehr ausgeprägten Charakter.Und Rigoletto? Nun, hier findet der Interpret mehrMöglichkeiten. Vorallem weil Rigoletto zwei ganzunterschiedliche Gesichter besitzt: Als öffentlichePerson ist er selbstbewusst, arrogant voller abgeschauterKavaliersprahlerei. Als private Person ist ernachdenklich <strong>und</strong> traurig <strong>und</strong> es besteht kein Zweifelüber seine große Liebe <strong>und</strong> Zärtlichkeit zu seinerTochter Gilda.Kann man die Expressivität des Wozzeck in den Rigolettohineinbringen, oder wäre das ein falscherWeg?Simon Keenlyside: In seinem Prometheus sagt Goethegegen Ende die Sätze: „Hier sitz’ ich, formeMenschen nach meinem Bilde. Ein Geschlecht, dasmir gleich sei. Zu leiden, zu weinen, zu genießen<strong>und</strong> zu freuen sich...“ Mit anderen Worten: Wir sinddoch alle irgendwie gleich, zu vielem befähigt. Wasuns interessiert im Leben, das packen wir am Schopf,was uns nicht interessiert, lassen wir fahren. Natürlich,im Detail gibt es Unterschiede, aber die Expressivitätin ihren Myriaden Variationen ist ein Wesensmerkmalder gesamten Menschheit.14 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 15


ENSEMBLEUNSEREENSEMBLEMITGLIEDERALESSIO ARDUINI im PortraitSchuld daran trug die Mutter. Diese, eigentlich eineMathematik- <strong>und</strong> Physik-Professorin, unterrichteteauch Klavier <strong>und</strong> leitete einen Kinderchor, in demder noch sehr junge Alessio Arduini seinen erstenKontakt mit dem Singen hatte. Die Leidenschaft fürGesang <strong>und</strong> Musik vermittelte sich bereits damals,was zu einem recht frühen Gesangsstudium führte:schon mit 15 Jahren widmete er sich diesem <strong>und</strong>studierte unter anderem an der Accemia lirica Sanbiagio am Gardasee. Den Moment, an dem für ihn feststand, dass er endgültig den Sängerberuf ergreifenwollte, kann er heute nicht mehr benennen. „Wennman mit Leidenschaft an die Sache herangeht, dannstellen sich manche Fragen nicht. Ich studierte – gewissermaßenals Plan A – auch Wirtschaftsingenieurwesen,weil ich den Eindruck hatte, dass die Weltmehr Ingenieure braucht als Künstler. Aber dann debütierteich auf der Opernbühne <strong>und</strong> wollte einfachdabei bleiben.“ Flugs ging es weiter: 2010 erhielt erein Stipendium von der Lina Aimaro Bertasi Fo<strong>und</strong>ation<strong>und</strong> debütierte in der Titelrolle von MozartsDon Giovanni in einer Produktion des Como TeatroSociale. Bei einer weiteren Produktion dieser Institutionwar er als Conte d’Almaviva in Le nozze di Figarozu erleben. Als Don Giovanni hörte man ihn weitersam Teatro Comunale in Bologna; im Teatro Ponchielliin Cremona sang er den Riccardo in Vincenzo BellinisI puritani, später war er als Guglielmo in Cosìfan tutte im Teatro Regio in Turin <strong>und</strong> im Teatro LaFenice in Venedig zu hören <strong>und</strong> auch als Schaunardin Puccinis La Bohème bei den Salzburger Festspielen<strong>und</strong> am Royal Opera House Covent Garden. Im kommendenJuli wird er in Un ballo in maschera an derMailänder Scala debütieren. Mittlerweile ist er Ensemblemitgliedan der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, an der er imOktober 2012 als Masetto debütierte <strong>und</strong> unter anderemauch noch als Leporello, Haly (L’italiana in Algeri),Schaunard, Herold/Apollo (Alceste) <strong>und</strong> Christian(Un ballo in maschera) zu hören war. Mitunter,so gesteht er schmunzelnd, lernt er auch Rollen „aufVerdacht“ – weil sie ihm entweder an sich zusagen,oder er sie später einmal singen möchte. Ein echtesVorbild, dem er direkt nachfolgen will, hat AlessioArduini keines. Aber: „Cesare Siepi, zum Beispiel,bew<strong>und</strong>ere ich sehr, er ist für mich perfekt. Die Technik,die Eleganz! Gelegentlich jedoch höre ich mirauch andere Sänger an, wie Cappuccilli oder Bastianini,Corelli – <strong>und</strong> sie alle sind für mich auf ihreWeise beeindruckend. Ohne aber das Vorbildschlechthin zu sein.“ Ob er seine eigene Stimmebeschreiben kann? „Das kann ich leider nicht, weilwir Sänger uns vollkommen anderes wahrnehmenals jemand, der uns gewissermaßen von außen hört.“Große Bedeutung misst er auch dem schauspielerischenElement auf der Bühne bei, ohne das Singenzu vernachlässigen. „Das Publikum kommt ja auch indie Oper, um etwas zu sehen. Die Regie, das Bühnenbild,das Agieren, das gehört alles einfach dazu <strong>und</strong>macht im Gesamten den Eindruck aus. Sonst könnteman ja gleich eine CD hören!“ Einen Ton würde eraber für eine extravagante Bühnenaktion niemalsvernachlässigen, meint er. „Zuerst kommt immernoch die Musik!“ Gr<strong>und</strong>sätzlich bevorzugt AlessioArduini Regisseure, die mit der persönlichen Bewegungssprachedes jeweiligen Sängers zu arbeiten verstehen,<strong>und</strong> „vom Fach“ sind: „Der Regisseur sollteschon vom Theater kommen <strong>und</strong> bei seiner Arbeitauch an uns denken – nämlich daran, dass wir singenmüssen. Ich schätze es, wenn er uns etwas vorspielt,ohne jedes Detail genau festzulegen. Es kommt ebenimmer auf die Mischung an.“ Zur Kategorie der übervorsichtigen<strong>und</strong> ängstlichen Sänger zählt er nicht. Soliebt er Sport, vor allem Wassersportarten. Sorge, dasser sich dabei verkühlen könnte? „Nein“, lacht er,„Sport ist doch gut für die Stimme! Natürlich würdeich nicht im Winter im T-Shirt laufen gehen, aber imGr<strong>und</strong>e lebe ich ein ganz normales Leben.“Oliver LángAlessio Arduini als Halyin L’italiana in Algeri16 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 17


Rlive am PlatzHINREISSEND ALS RODOLFOPiotr Beczala singt in La BohèmeMit Unterstützung vonIn Kooperation mitÜBERTRAGUNGSTERMINE IM APRIL 2013Do, 4. April, 17.30 Uhr | ParsifalFr, 5. April, 19.30 Uhr | Ballett: La SylphideSa, 6. April, 19.00 Uhr | FidelioSo, 7. April, 20.00 Uhr | Ballett: La SylphideMo, 8. April, 19.00 Uhr | RigolettoMi, 10. April, 19.00 Uhr | FidelioFr, 12. April, 19.00 Uhr | Eugen OneginSa, 13. April, 17.30 Uhr | Don Carlos (französische Fassung)So, 14. April, 18.30 Uhr | RigolettoMo, 15. April, 19.00 Uhr | Eugen OneginDo, 18. April, 19.00 Uhr | Eugen OneginFr, 19. April, 19.00 Uhr | La BohèmeSa, 20. April, 19.30 Uhr | WertherSo, 21. April, 17.30 Uhr | Don Carlos (französische Fassung)Mo, 22. April, 19.00 Uhr | Eugen OneginMi, 24. April, 19.30 Uhr | WertherFr, 26. April, 19.00 Uhr | La BohèmeSa, 27. April, 19.30 Uhr | WertherSo, 28. April, 19.00 Uhr | La Fille du régimentDi, 30. April, 19.30 Uhr | WertherInzwischen gehört das Projekt Oper live am Platzbeinahe schon zur Frühjahrstradition an der <strong>Wiener</strong><strong>Staatsoper</strong>: An r<strong>und</strong> 60 Abenden werden bisSaisonende ab 4. April Opern- beziehungsweise Ballettvorstellungenaus dem Haus live auf den Herbertvon Karajan-Platz übertragen. Zu erleben sind imApril Richard Wagners Parsifal, Ludwig van BeethovensFidelio, Giuseppe Verdis Rigoletto, Peter IljitschTschaikowskis Eugen Onegin, Verdis Don Carlos (inder französischen Fassung), Giacomo Puccinis LaBohème, die Wiederaufnahme von Gaetano DonizettisLa Fille du régiment <strong>und</strong> Jules MassenetsWerther. Ballettfre<strong>und</strong>e können sich über La Sylphidefreuen.Übertragen wird auf einen ca. 50m 2 großen LED-Screen, ein eigener Bildregisseur bereitet die Übertragungenauf. Es sind insgesamt sechs HD-Kamerasim Einsatz, die für bestmögliche Bildqualität sorgen.Bei freiem Eintritt kann das Publikum diese Übertragungenauf den Herbert von Karajan-Platz unterfreiem Himmel ungezwungen miterleben. Und vorallem Opernneulinge können ganz entspannt in diefaszinierende Welt des Musiktheaters hineinschnuppern.An der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> hörte man ihn – nachseinem Auftritt als Konzertsänger in BrucknersTe Deum – erstmals im Jahr 1998, als Tamino in derZauberflöte, ein Debüt, dem wenige Monate späterder Belmonte aus der Entführung folgen sollte. Dochbrach damit an diesem Haus nicht das große Beczala-Zeitalter an, denn diese in Summe vier Auftrittesollten bis auf Weiteres die einzigen bleiben. Fastzehn Jahre lang sang er keine Oper mehr im Haus amRing, erst 2008 kehrte er wieder. Diesmal nicht imMozart-Fach, sondern als Alfredo in Verdis La traviata– <strong>und</strong> eröffnete damit die Serie seiner regelmäßigenAuftritte an der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>.Geboren im Süden Polens lernte er zunächst an derMusikakademie von Katowice <strong>und</strong> unter anderem beiSena Jurinac, die, wie er in einem Interview erzählte,durchaus bereits in frühen Jahren sein Sängerlebenrettete. Denn sie war es, die ihm beibrachte, sichMozart zuzuwenden <strong>und</strong> die Finger vom Puccini-Fachzu lassen. Seine frühe Karriere führte ihn ab 1992 andas Linzer Landes theater, wo er als sogenannter Haustenordas Repertoire bergauf <strong>und</strong> bergab sang. Eineschwere, aber auch wichtige Zeit; fünf Jahre späterwechselte er an die Zürcher Oper, begann paralleldazu, sich international einen Namen zu machen. Indiese Jahre fallen eben auch die ersten <strong>Wiener</strong> Auftritte,auch das Debüt bei den Salzburger Festspielen(1997), die systematische Erweiterung seines Repertoires.Die Debüts an den bedeutsamen Häusernfolgten bald – besonders wichtig war das Jahr 2006,in dem er erstmals an der New Yorker Met, an derScala <strong>und</strong> an der Bayerischen <strong>Staatsoper</strong> sang – <strong>und</strong>seine Alfredos, Ducas, Rodolfos, Fausts wurden zumbestimmenden Faktor im internationalen Musikbusiness.Und dennoch ist die Karriere Beczalas keine,die auf ein gefährliches Verheizen oder ein Forcierender Auftrittszahl verweist. Ganz im Gegenteil. Er weißum die Notwendigkeit des genauen Studiums <strong>und</strong>des Zeit-Lassens, um der Stimme die Möglichkeit zurEntfaltung zu geben. Im genannten Interview mitdem Magazin GBOPERA weist er auf die Vorzügeseiner Vorbilder – Jussi Björling, Fritz W<strong>und</strong>erlich,Tito Schipa hin: „Diese Sänger nahmen sich die Zeitzu lernen. Das Problem heute ist, dass Menschendenken, es sei wichtiger berühmt zu sein als ein guterSänger zu sein. Diese beiden Aspekte schließen einandernicht aus, man kann sie unter einen Hut bringen,solange man zuerst ein Opernsänger ist <strong>und</strong> erstin zweiter Linie eine Berühmtheit.“ Gerade aberdurch dieses Einsicht <strong>und</strong> die damit gewonnene Zeitzum Studieren konnte er sich von seinen Partiengenaue Vorstellungen erarbeiten, wie immerwieder zu merken ist, wenn er Rollen wieAlfredo, Rodolfo oder Faust sorgfältig analysiert.Hier spürt man sein Interesse angenauen Partiestudien durch, die durchdie Einstudierung an mehreren großenHäusern <strong>und</strong> unterschiedliche Herangehensweisengeschärft wurden. Bekanntermaßenscharf reagieren kann er, wenn esum das Thema Regie geht. In einem Interviewim Standard bezog er – wie in vielenanderen Medien – Stellung. „Für michhaben diese Leute, die wirklich spinnen<strong>und</strong> versuchen, die Oper neu zu erfinden,in diesem Genre nichts verloren.Tut mir leid – da bin ich ganz hart!Wenn der Regisseur behauptet, er seieine schöpferische Kraft, dann ist erfür mich out. Gott sei Dank gibt esLeute, die sich musikalisch auskennen,<strong>und</strong> Oper kann natürlich neuerzählt werden. Aber der Kernmuss da sein. Wir sind alle Interpreten,der Kreative ist derKomponist!“ Diese Ansichtwird auch in seiner Hingabean den Inszenierungsstil großerMeister, wie etwa FrancoZeffirelli, reflektiert – <strong>und</strong>so ist er wohl auch an der<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, in derLa Bohème, die bekanntlichin der berühmten Zeffirelli-Inszenierung läuft, sehr glücklich!Oliver Láng18 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 19


REPERTOIRE IM APRILDAS WIENER STAATSBALLETTHalbsolistin: ALENA KLOCHKOVAWOZZECK | 2. AprilAlban Berg leuchtet mit seiner hochexpressiven Musiknicht nur tief in menschliche Abgründe hinab,sondern nützt sie auch als persönlichen Kommentar,um für die gesch<strong>und</strong>ene Kreatur Partei zu ergreifen.FIDELIO | 3., 6., 10. AprilDass Beethoven, der eine Handlung wie jene derCosì fan tutte mit größter Überzeugung ablehnte<strong>und</strong> stets auf der Suche nach moralisch integren,idealen Persönlichkeiten war, für seine einzige Operdas Fidelio-Sujet wählte, ist nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich.Ein Stück, in dem das Hohelied der Freiheitbesungen wird, in dem man „Wahrheit kühn zu sagenwagt“, in dem zugleich die unbedingte, alles übersteigendeLiebe kein Opfer scheut <strong>und</strong> alle Kettenbricht, musste Beethovens Schaffenskraft geradezuentzünden.PARSIFAL | 4. AprilWagner bezeichnete sein letztes, in Bayreuth uraufgeführtesBühnenwerk als Bühnenweihfestspiel. Mitdiesem Musikdrama wollte er, wie er selbst gemeinthatte, „den Kern der Religion retten“. In musikalischerHinsicht hat Wagner hier eine Ökonomisierung<strong>und</strong> Konzentration der Mittel erreicht, wie sievorher nur im Spätwerk Beethovens zu finden ist.Beeinflusst hat er mit seinem Parsifal vor allem dieEntwicklung der französischen Impressionisten.RIGOLETTO | 8., 11., 14. AprilRigoletto zählt mit Sicherheit zu den tragischestenOpern des gesamten Musiktheaters: selten wird dieUngerechtigkeit mit der Menschen von Schicksalsfügungen<strong>und</strong> nur teilweise selbstverschuldetenHandlungen zerbrochen werden so dramatisch geschildert,wie in diesem Meisterwerk von Verdi.DON CARLOS (franz.) | 9., 13., 17., 21. April1864 erhielt Verdi den Auftrag eine Oper für Paris zuschreiben. Er entschied sich für Schillers Don Karlos,wobei seine beiden Librettisten Joseph Méry <strong>und</strong> CamilleDu Locle weitere Vorlagen heranzogen. Aus gattungsspezifischerSicht schuf Verdi mit seinem DonCarlos ein fünfaktiges Werk im Stile der Grand opéra.Die aktuelle Produktion hatte an der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>2004 Premiere <strong>und</strong> zeigt die vollkommen ungekürzteUrfassung des Werkes.EUGEN ONEGIN | 12., 15., 18., 22. AprilFür Regisseur Falk Richter ist Tschaikowskis romantisch-tragischerEugen Onegin in der Schilderungmenschlicher Beziehungsproblematik zeitlos <strong>und</strong> dieTitelfigur dem modernen Großstadtmenschen sehrähnlich: Alles erleben, sich nie festlegen wollen, keineVerantwortung übernehmen, möglichst leicht vonBeziehung zu Beziehung surfen <strong>und</strong> irgendwanneinsam in Erschöpfung <strong>und</strong> innerer Leere enden.LA BOHÈME | 19., 23., 26., 29. AprilLa Bohème erzählt das teils unbeschwerte, teils vonNot bedrängte Leben der vier Künstler-Fre<strong>und</strong>e Rodolfo,Marcello, Colline <strong>und</strong> Schaunard, die BeziehungMarcellos zu Musetta, <strong>und</strong> die tragische Liebesgeschichtezwischen Rodolfo <strong>und</strong> der schwindsüchtigenMimì. Puccini entwickelte bei diesem Werkseinen musikalischen Stil der Manon Lescaut weiter,arbeitete mit Leitmotiven, sorgte für Kontrastwirkungenzwischen lyrischem intimen Melodienreichtum<strong>und</strong> ausgelassenen Ensembleszenen.WERTHER | 20., 24., 27., 30. AprilEs war ein französischer Komponist, der den berühmtenGoethe-Roman Die Leiden des jungenWerthers am erfolgreichsten vertonte. Seit der Uraufführungan der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> gehört JulesMassenets romantisch-tragischer Werther zum Standardrepertoiredes internationalen Spielplanes.LA SYLPHIDE | 1., 5., 7. (nachm./abends) AprilLa Sylphide, das Schlüsselwerk der Ballettromantik,wurde von Pierre Lacotte, dem Spezialisten für dieWiederbelebung von Werken aus einer der glanzvollstenEpochen der Ballettgeschichte, rekreiert. DieAusstattung entspricht jener der Pariser Uraufführungaus dem Jahr 1832.Wenn Alena Klochkova die Bühne betritt,wird für das Publikum wahrnehmbar, wases mit der vielzitierten „Aura einer Ballerina“ aufsich hat. Die aus Swerdlowsk gebürtige Tänzerinzieht nicht nur durch ihre makellose Technik inBann, ihr hoheitsvolles Auftreten, ihre Anmut, ihredistinguierte Ausstrahlung sind Beispiele für jeneTugenden, über die eine Tänzerin verfügen muss,um die großen Partien des klassischen Repertoiresmit Leben zu erfüllen. Alena Klochkova, ausgebildetan der Staatlichen Ballettschule in Nowosibirsk, hatdiese Befähigung in ihrer Heimat <strong>und</strong> auf zahlreichenTourneen oftmals unter Beweis stellen können:in den Titelrollen von La Sylphide <strong>und</strong> Giselle, alsOdette/Odile in Schwanensee, als Prinzessin Aurorain Dornröschen oder als Zarewna in dem russischenBallettklassiker Das bucklige Pferdchen. Von 1996bis 2005 gehörte sie als Solistin dem Ballett desMichailowski-Theaters in St. Petersburg an, darüberhinaus tourte sie als Gastsolistin mit dem Ballettdes Hermitage Theaters <strong>und</strong> dem RussischenNationalballett in Europa, China <strong>und</strong> Japan.Auszeichnungen bei Ballettwettbewerben <strong>und</strong> dieAbsolvierung eines Pädagogik-Studiums an derStaatlichen Lesgaft-Akademie für Körperkultur in St.Petersburg zählen zu den weiteren Höhepunktenihrer Biografie.2007 wurde Alena Klochkova von Gyula Harangozóan Das Ballett der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> <strong>und</strong> Volksoperengagiert, 2011 von Manuel Legris in den Rang einerHalbsolistin des <strong>Wiener</strong> Staatsballetts erhoben.Ihre künstlerischen Qualitäten konnte sie auch inden in Wien von ihr getanzten – man darf sagen:„zelebrierten“ – Rollen ausspielen. Etwa als Königinder Dryaden in Rudolf Nurejews Don Quixote,als Fliederfee <strong>und</strong> Fee der Lebensfreude in PeterWrights Dornröschen oder in der Partie La Cigarettein Serge Lifars Suite en blanc. Hervorzuhebensind aber auch ihre Interpretationen in Partien desjüngeren Repertoires. Etwa in Jerome Robbins’ Inthe Night, in Jiří Kyliáns Bella Figura oder als MariaTheresia in Patrick de Banas Marie Antoinette.Alena Klochkovain Suite en blancSERIESzenenbildRigoletto20 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 21


SAISONVORSCHAUDEBÜTS IM APRIL SPIELZEIT 2013|2014Olga Peretyatko singtdie Gilda in RigolettoOlga Peretyatko wurde in Sankt Petersburg geboren<strong>und</strong> begann ihre musikalische Laufbahnmit 15 Jahren im Kinderchor des Mariinskij-Theaters.Sie absolvierte eine Ausbildung zur Chordirigentin,bevor sie ein Gesangsstudium an der Hanns Eisler-Hochschule für Musik in Berlin aufnahm. Sie gewannzahlreiche Stipendien <strong>und</strong> Preise, darunter den 2.Preis bei Plácido Domingos Operalia Gesangswettbewerbin Paris 2007. 2005-2007 war sie Mitglied desOpernstudios der Hamburgischen <strong>Staatsoper</strong>. Engagementsführten bzw. führen die Sängerin an die DeutscheOper Berlin, die <strong>Staatsoper</strong> Berlin, die <strong>Staatsoper</strong>München, das Théâtre des Champs-Elysées, die Met,nach Lausanne, Amsterdam, Pesaro, Washington, zuden Salzburger Festspielen, an das La Fenice, nachBaden- Baden, an die Scala, die Arena di Verona sowiezum Rossini Opera Festival in Pesaro <strong>und</strong> nach Aix-en-Provence. Zu ihren Rollen zählen Adina, Gilda, Luciadi Lammermoor, Giulietta (I Capuleti e i Montecchi),Alcina, Juliette, Fiakermilli, Oscar, Königin der Nacht,Violetta. Debüt am 8. April als Gilda.Der kanadische Tenor John Tessier, Träger des Juno-Awards, gilt als einer der wichtigsten Sänger seinerGeneration. Zu seinen wesentlichen Rollen zählenunter anderem Don Ottavio, Narraboth in Salome,Conte d’Almaviva in Il barbiere di Siviglia, Tonio inLa Fille du régiment, die Titelpartie in La clemenzadi Tito, Tamino, Steuermann in Der fliegende Holländer,Ferrando in Così fan tutte, Fenton, Elvino in Lasonnambula, Lindoro in L’italiana in Algeri, David,Ramiro in La cenerentola, Belmonte in Die Entführungaus dem Serail, Ernesto in Don Pasquale, Nemorino.Er war bisher unter anderem am ROH CoventGarden in London, am Teatro Colón, an derWashington National Opera, der New York City Opera,beim Mostly Mozart Festival, an der Oper Frankfurt,der English National Opera, beim Verbier-Festival,der Nederlandse Opera, der Minnesota Opera<strong>und</strong> an vielen weiteren Häusern zu erleben. JohnTessier ist ebenso als Konzertsänger internationaltätig <strong>und</strong> kann auch in diesem Genre auf ein breitesRepertoire verweisen. Debüt am 28. April als Tonio.OPERN-ROLLENDEBÜTSAnja Kampe (Leonore),Clemens Unterreiner (Don Fernando)in Fidelio am 3. AprilMatthew Polenzani (Duca),Simon Keenlyside (Rigoletto),Elena Maximova (Maddalena),Pavel Kolgatin (Borsa)in Rigoletto am 8. AprilJinxu Xiahou (Comte de Lerme/Herold)in Don Carlos am 9. AprilAnna <strong>Netrebko</strong> (Tatjana),Alisa Kolosova (Olga),Dmitry Korchak (Lenski),Konstantin Gorny (Gremin),Mihail Dogotari* (Hauptmann/Saretzki)in Eugen Onegin am 12. AprilRoberto Alagna (Werther),Thomas Ebenstein (Schmidt),Hans Peter Kammerer (Johann)in Werther am 20. April 2013Alfred Šramek (Vater),Caroline Wenborne (Mutter),Andreas Hörl (Menschenfresser),Simina Ivan (Frau des Menschenfressers),Ulrike Helzel (Uhu)in Pollicino am 28. AprilAleksandra Kurzak (Marie),Aura Twarowska (Marquise de Berkenfield),Kiri Te Kanawa (Duchesse de Crakentorp)in La Fille du régiment am 28. April* Stipendiat von NOVOMATICBALLETT-ROLLENDEBÜTSRobert Gabdullin (James),Io<strong>anna</strong> Avraam (Pas de deux)in La Sylphide am 5. AprilMasayu Kimoto (James),Marcin Dempc (Pas de deux)in La Sylphide am 7. April (abends)Kaufmännischer Direktor Thomas Platzer, Direktor Dominique Meyer, Ballettdirektor Manuel Legris <strong>und</strong> Generalmusikdirektor Franz Welser-Möstbei der Präsentation des Spielplans für die Saison 2013/2014OPERN-PREMIEREN 2013/2014Samstag5. 10. 2013Sonntag17. 11. 2013Sonntag26. 1. 2014Sonntag16. 2. 2014Samstag12. 4. 2014Mittwoch18. 6. 2014Samstag26. 10. 2013La fanciulla del WestGiacomo PucciniDie ZauberflöteWolfgang Amadeus MozartRusalkaAntonín DvořákAdriana LecouvreurFrancesco CileaLohengrinRichard WagnerDas schlaue FüchsleinLeoš JanáčekDas Städtchen DrumherumElisabeth NaskeBALLETT-PREMIEREN 2013/2014Sonntag15. 12. 2013Sonntag16. 3. 2014Samstag28. 6. 2014Dirigent: Franz Welser-MöstRegie: Marco Arturo MarelliDirigent: Christoph EschenbachRegie: Moshe Leiser, Patrice CaurierDirigent: Jiri BelohlávekRegie: Sven-Eric BechtolfDirigent: Evelino PidòRegie: David McVicarDirigent: Bertrand de BillyRegie: Andreas HomokiDirigent: Franz Welser-MöstRegie: Otto SchenkDirigent: Vinzenz PraxmarerRegie: Christiane LutzBallett-Hommage – Forsythe | Horecna | LanderForsythe, Horecna, Lander – Willems, Riley, RiisagerSchwanenseeNurejew, Petipa, Iwanow – TschaikowskiNurejew Gala 2014Mit: Nina Stemme, Jonas Kaufmann,Tomasz KoniecnyMit: Brindley Sherratt, Benjamin Bruns,Olga Pudova, Anita Hartig, Markus WerbaMit: Michael Schade, Krassimira Stoyanova,Günther Groissböck, Monika Bohinec, Janina BaechleMit: Angela Gheorghiu, Elena Zhidkova,Massimo Giordano, Roberto Frontali, Raúl GiménezMit: Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, CamillaNyl<strong>und</strong>, Wolfgang Koch, Michaela Martens, Detlef RothMit: Gerald Finley, Chen Reiss, Wolfgang BanklAuftragswerk der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> / UraufführungDirigent: Peter Ernst LassenDirigent: Alexander IngramDirigent: Valery Ovsyanikov22 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 23


AMSTEHPLATZ1. Jänner 2013. Es ist mild, Reste einzelner Eisflächenliegen auf dem Wasser, Möwen tanzen darauf. DieSonne blendet mich, ein strahlendes Jahr beginnt. Inder rhythmischen Bewegung denke ich über einenOrt nach, der sich allein durch „das Stehen“ definiert<strong>und</strong> dieser Zustand erscheint mir plötzlich als höchsterstrebenswert.Bei dem Begriff „Stehplatz“ fällt mir sofort RichardWagner ein. Über vier St<strong>und</strong>en wogende Klangmassen,Höhen <strong>und</strong> Tiefen über Tod <strong>und</strong> Leben. Alles beiWagner ist Dynamik, Bewegung. Die Harmonienschmelzen in gigantischen Klängen ineinander, eineGleichzeitigkeit verschiedenster Ereignisse findetstatt. Einer Wagneroper zu folgen, ist (in meinen Augen)wesentlich einfacher am Stehplatz.Es hilft dort das Stehen, wo sitzen fast gefährlich wird,denn das wogende Auf <strong>und</strong> Ab der Musik droht einenin die samtig gepolsterten Sitze der Oper zu „drehen“.Und während das Sitzplatzpublikum in den klanglichenTälern verschwindet, ist dem Gast am StehplatzWachheit garantiert. Einen Nachteil hat dieser Stehplatzdann doch – nämlich „das Stehen“ selbst.Auf dem Stehplatz gehört man einer eigenen Gruppean. Man ist nicht nur Gast in der Oper <strong>und</strong> Gruppenmitgliedder „Stehenden“, oft einer Elite des Hörens,welche sich im Puls der Musik <strong>und</strong> der dazwischenliegenden Pausen durch das Opernhaus drängt. Manhört am Stehplatz ausgezeichnet, besonders in denvorderen zwei Reihen. Ich persönlich bevorzuge denParterrestehplatz, auch wenn die Galerie noch bessersein soll. Dann steht man fast auf Augenhöhe demGeschehen auf der Bühne gegenüber <strong>und</strong> der Klangscheint dort an dieser vordersten „Brandung“ desStehplatzes einen Brennpunkt zu bilden, der sichfulminant über die Hörer ergießt. Eine Brandung istdieser Platz ganz vorne in jedem Fall. Mit Schal oderKrawatte markiert, muss er zwischen Klangmassen<strong>und</strong> den Neidern aus den hinteren Reihen bis zumSchluss der Aufführung tapfer verteidigt werden.Denn hinter diesem vordersten Platz wogt die Mengeder anderen Stehenden. Auch seitlich drängen sichvereinzelte Stehplatzler heran. Um sich diese heißumkämpften Plätze <strong>und</strong> zentralen Klangpunkte zusichern, muss man schon sehr früh am Nachmittaganstehen. Sicher ist es auch dann nicht, dass man ihnbekommt, gibt es doch auch während des Schlangestehensum die Stehplatzkarte noch mindestens einenalles entscheidenden Punkt: Auf dem Weg zwischenKassa <strong>und</strong> Stehplatz befindet man sich in einem Nadelöhr.Nur wer sich rasch entscheidet ohne zu zögern,zieht nicht den Kürzeren <strong>und</strong> bekommt seinenWunschplatz für die folgenden St<strong>und</strong>en des Stehens.Eiskalt hat mich plötzlich eine Windböe erwischt. Einpochender Schmerz in meinem linken Sprunggelenkmacht sich bemerkbar. Soll ich eine Pause machen<strong>und</strong> stehen bleiben?Die Schlacht um diese begehrten vorderen Plätzebeginnt bei Wagner manchmal am frühen Nachmittag,kurz nach 14.00 Uhr. Dann trifft man die ersten Besucher,mit Libretto, einzelne mit ausklappbarem Hocker<strong>und</strong> Kaffee. Bis zum Kartenkauf können vieleSt<strong>und</strong>en des Ausharrens vergehen. Aufs Schärfstemerkt sich jeder die Person, die vor <strong>und</strong> vor allemhinter einem steht. Vordrängen ist ein Tabu sowieauch kaum durchführbar. Ich glaube nicht, dass esjemand je schaffte sich vorzudrängen. Beachtenswertauch die zwei Phasen des Stehens: vor dem Eingang,um sich überhaupt das Recht für einen Platz in derOper zu erwirken <strong>und</strong> dann natürlich noch die Stun­den während der Aufführung. Eines fällt mir immerwieder auf! Man könnte annehmen, die Stehplätzerwürden sich einer kollektiven Gruppe zugehörig fühlen,sich gegen die „anderen“ – die Sitzenden – abschotten<strong>und</strong> als eine Art symbiotische Vereinigungverstehen. Nein, ganz im Gegenteil! In den Pausenlöst sich die Gruppe Stehender schlagartig auf <strong>und</strong>fluchtartig verlassen die Steher ihre Plätze, um vereinzeltin den Foyers zu verschwinden. Vermischt sichdas gewöhnliche Sitzpublikum dann mit jenen, lässtsich zwar ein bestimmtes „Bremsen“ unter den heranströmendenGästen aus den Stehplätzen erkennen,doch auch während jetzt die „Sitzenden“ allmählich<strong>und</strong> ruhig, vor allem gelassen, durch die Pausenhallenflanieren, gehen die Steher eine Spur schneller. IrgendeineEile scheint in ihnen zu wohnen. Sie scheinennach etwas Ausschau zu halten, suchen eindeutignach Sitzmöglichkeiten die es so gut wie nicht gibt.Der pochende Schmerz in meinem Fußgelenk lässtnicht nach. Langsam werde ich müde. Ich höre dasrhythmische Geräusch meines Atems. Ich denke anein Gespräch mit meinem Sohn, in welchem er mirkürzlich erzählte, sein größter Wunsch für diesenSommer sei ein Campingsessel. Auf die Frage, ob diesein Witz sei <strong>und</strong> was denn so ein Stuhl für ihn bedeute,erzählte er mir mit strahlendem Lachen voneinem Musikfestival, das er gemeinsam mit einemFre<strong>und</strong> besucht hat. Schon auf der Reise zum Festivalhat sein Fre<strong>und</strong> nämlich gleich sein Zelt verloren,hatte somit auch keinen Schlafplatz <strong>und</strong> quartiertesich bei meinem Sohn ein. Er hatte zwar kein Zeltmehr, dafür aber die Luxusaufführung eines Campingsessels.Ein Sessel, der bereits das ganze Jahr übergroßes Thema war <strong>und</strong> auf dem er schlussendlich diegesamte Festivalzeit als einzig Sitzender thronte.Geht das Licht aus, dann sind die Stehplatzler wieder,zumindest für die anderen Opernbesucher, eineeinheitliche Gruppe. Einmal wurde ich in dieserEinheit von hinten von einer Frau attackiert. Leise<strong>und</strong> allmählich wollte sie ihr Blickfeld räumen indemsie mir immer wieder fast unmerklich in die Haarepustete. Ich dachte zuerst, es handle sich um einenIrrtum. Doch der Luftzug von Hinten nahm nicht ab<strong>und</strong> schließlich begann sie mit ihrem Programmheftgegen meinen Hinterkopf zuerst zu drücken <strong>und</strong>schließlich zu klopfen. So bekamen die Szenen Wagners,jede ihre eigene Druckrichtung <strong>und</strong> wurdendurch stärkeres <strong>und</strong> leichteres Klopfen gegen meinenKopf unterteilt.In der Ferne sehe ich jetzt die Markierung meinesEndpunktes, ein gelbes Rohr welches aus dem eisigenWasser auftaucht. Dort ungefähr steht meinAuto. Es ist nicht mehr weit. An den Schmerz inmeinem linken Sprunggelenk habe ich mich gewöhnt,ich ignoriere ihn.Die Musik erfasst mich stehend, sitzend oder laufend.Der Höhenflug beginnt dort wo die Musikeinsetzt. Dann ziehe ich meine Kreise über das Parkett,drehe mich immer höher, über das Dach derOper <strong>und</strong> schließlich über die Stadt hinaus. Ich fliegein eine andere Wirklichkeit, ein Rausch aus Klängenbildet meine Flügel, die tragen mich davon <strong>und</strong>ich schwebe im Auf <strong>und</strong> Ab dynamischer Strömungen.Nur mehr ein Baum trennt mich von meiner persönlichenZiellinie. Ich laufe an dem gelben Rohrvorbei <strong>und</strong> bleibe stehen.Joh<strong>anna</strong> Doderer24 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 25


SERIEDas <strong>Staatsoper</strong>norchesterSie kommen aus allen Himmelsrichtungen <strong>und</strong>vereinigen sich zum unvergleichlichen <strong>und</strong> einzigartigenphilharmonischen Klang. Benedict Leabeispielsweise stammt aus Australien, ist dort aufgewachsen<strong>und</strong> ausgebildet worden. Niemals hätte erdaran gedacht, sein Land zu verlassen um im fernenWien als Sek<strong>und</strong>geiger im <strong>Staatsoper</strong>norchester respektivebei den <strong>Wiener</strong> Philharmonikern zu spielen.Mittlerweile ist allerdings bereits seit mehr als 20Jahren im Orchester, hat eine Familie gegründet <strong>und</strong>trägt <strong>und</strong> pflegt den traditionsreichen <strong>Wiener</strong> Klanggemeinsam mit seinen Kollegen weiter. Bis er abersein Probespiel im Jahre 1992 gewonnen hatte, wares ein weiter Weg gewesen – nicht nur auf der Landkarte.In seiner Heimatstadt Adelaide hörte der junge,von Mozart <strong>und</strong> Schubert begeisterte Geigenstudentden damaligen philharmonischen KonzertmeisterGerhart Hetzel <strong>und</strong> dessen <strong>Wiener</strong> Kammerensemble.Die Begeisterung war groß, eine brieflicheKontaktaufnahme die Folge welche schließlich imMai 1986 in einem informellen Vorspiel in Adelaidegipfelte. Das Resultat: Hetzel bot Lea einen Platz inseiner <strong>Wiener</strong> Klasse an, die dieser natürlich sofort<strong>anna</strong>hm. Zunächst für ein Jahr. Doch aus diesem Jahrwurden mehrere <strong>und</strong> die umfassende Ausbildungwurde zusätzlich komplettiert durch ein intensivesSubstituieren im <strong>Staatsoper</strong>norchester. „Sie spielenzu laut“ war eines der ersten Bemerkungen, die Leaals Substitut von seinem Pultnachbarn hörte. Und eswurde Benedict Lea klar, dass etwa im Gegensatz zurlauten <strong>und</strong> härteren russischen Klangtradition inWien – von Forte-Stellen abgesehen – nicht nur wärmer<strong>und</strong> weicher, sondern bewusst auch leiser gespieltwird. Das berühmte philharmonische Pianissimokann nur entstehen, wenn keiner der Streicherseinen Sitznachbarn hört! Lehrgeld musste bezahltwerden. Etwa mehrere nicht erfolgreiche Probespiele.Oder: Harte <strong>und</strong> treffende Kritik seines LehrersHetzel, der ihm riet, sich lieber um eine Stellein einem anderen Orchester umzuschauen, da Leawohl kaum im <strong>Staatsoper</strong>norchester landen würde.Doch Leas Musikalität, sein Wunsch genau in diesemKlangkörper die Heimat zu finden <strong>und</strong> sein – bisheute andauernder – Lernwille ebneten schließlichden Weg. Nach dem unerwarteten Tod Gerhart Hetzelsnahm er Unterricht bei Alfred Staar <strong>und</strong> gewannschließlich 1992 das Probespiel, das ihn zum Mitgliedseines Traumorchesters machte, das heißt beiderTraumorchester – des <strong>Staatsoper</strong>norchesters <strong>und</strong> der<strong>Wiener</strong> Philharmoniker. Und Lea ist ein glühenderBefürworter dieses zweigleisigen Fahrens, da geradedie Erforderungen des Repertoirebetriebs in derOper die Musiker erst zu jenem Klangkörper zusammenschweißen,für den sie berühmt sind. „Wenn wirdie Oper verließen, hätten wir nach einigen Jahrendeutlich an Qualität eingebüßt“, lautet seine unbeschönigendeDiagnose. Denn das kammermusikalischeSpielen im <strong>Staatsoper</strong>norchester, das steteReagieren auf nicht vorhersehbare Situationen, hätteihm manches beigebracht, was er im symphonischenRepertoire gut brauchen konnte. Dass BenedictLea auch wirkliche Kammermusik betreibt,versteht sich bei einem Vollblutmusiker wie ihm, vonselbst. Zugleich bekräftigt er, dass es in einem Orchestertrotz der zahlreichen Musiker genauso aufjeden einzelnen ankommt wie in einem Quartettoder Quintett, auch wenn mancher im Zuschauerraummeinen könnte: Was kann ein einzelnen Geigerin einem Orchester mit 100 Mitgliedern schon ausrichten?Denn der beste Stimmführer, der beste Konzertmeisterbraucht die Gruppe auf die er sich stützenkann, auf die er aufbauen kann. Und ein einzelneraus der Reihe Tanzender könnte durchaus diegesamte Gruppe in Unordnung bringen. Verantwortung<strong>und</strong> Pflichtbewusstsein sind also nach BenedictLeas Meinung das Rüstzeug jedes Musikers in einemOrchester. Wie den meisten seiner Kollegen, bleibtauch Lea nicht viel Freizeit. Diese will er vor allemmit seiner Familie – seiner Frau <strong>und</strong> seiner, das akademischeGymnasium besuchenden Tochter – verbringen.Darüber hinaus ist er ein leidenschaftlicherKoch, <strong>und</strong> wenn dann noch Zeit bleiben sollte, widmeter sich einer weiteren Passion: dem Jazz. Ob erHeimweh nach Australien hat? Seine Wurzeln hat ernie gekappt <strong>und</strong> seine Kontakte zu Verwandten,Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten aufrechterhalten. Und werweiß, was er in seiner Pension machen wird – nichtausgeschlossen, dass er nach Australien zurückgeht,um dort als Lehrer die <strong>Wiener</strong> ische Tradition weiterzugeben.Andreas LángSek<strong>und</strong>geigerBENEDICT LEAIn dieser Serie werden dieMitglieder des <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>norchestersvorgestellt.26 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 27


DATEN UND FAKTENDATEN UND FAKTENGEBURTSTAGEWIENER OPERNARCHIVDER BALKONLÖWELOHENGRIN AUF CDDIVERSESKurt Moll feiert am 11. April seinen 75.Geburtstag. An der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>sang er unter anderem Pimen (Boris Godunow),Daland (Der fliegende Holländer),Osmin (Entführung aus dem Serail),),H<strong>und</strong>ing (Die Walküre), Sarastro(Die Zauberflöte), Gremin (Eugen Onegin),Rocco (Fidelio), Gurnemanz (Parsifal),Fafner (Das Rheingold) <strong>und</strong> KönigMarke (Tristan <strong>und</strong> Isolde).KS Montserrat Caballé feiert am 12.April ihren 80. Geburtstag. Sie gestaltetean der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> unter anderemElisabetta, Madama Cortese (Il viaggioa Reims), Duchesse de Crakentorp (LaFille du régiment), Leonora (Forza deldestino), Tosca, Amelia (Un ballo in maschera),Salome, Norma.Catherine Malfitano feiert am 18. Aprilihren 65. Geburtstag. Im Haus am Ring warsie als Grete (Der ferne Klang), Violetta,Cio-Cio-San, Manon (Manon Lescaut), Salome<strong>und</strong> Wozzeck-Marie zu erleben.John Eliot Gardiner, der an der <strong>Wiener</strong><strong>Staatsoper</strong> Vorstellungen von Die lustigeWitwe dirigierte, feiert am 20. April seinen70. Geburtstag.KSCH Helmuth Lohner, Schauspieler, Regisseur<strong>und</strong> ehemaliger Direktor des Theatersin der Josefstadt, feiert am 24. Aprilseinen 80. Geburtstag. An der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>war er als Freitag (Un re in ascolto),Frosch <strong>und</strong> Haushofmeister zu erleben.www.opernfre<strong>und</strong>e.at9. April, 18.00 Uhr | Haus der MusikFilm- <strong>und</strong> Tonportrait Mario Lanzavon Rudolf WallnerIn der Reihe Schriften aus dem <strong>Wiener</strong>Opernarchiv ist nun ein Band zu GiuseppeVerdi <strong>und</strong> Richard Wagner in Wien imVerlag Der Apfel erschienen. Der <strong>Wiener</strong>Musikwissenschaftler Michael Jahn hat indieser Publikationen vielerlei Wissenswertesf<strong>und</strong>iert zusammengetragen <strong>und</strong>zu einem heterogenen Mix ver arbeitet.Man findet in diesem neuen Buch unteranderem genaue Angaben über historischeBesetzungen einzelner Zeitspannen,bislang unbekannte Briefe r<strong>und</strong> umGustav Mahler, Siegfried <strong>und</strong> CosimaWagner, Leo Slezaks missglücktes Tannhäuser-Gastspielan der Mailänder Scalaoder Beiträge aus Wilhelm Kienzls Tagebüchern.Der Band ist um E 23,50 erhältlich.Die Serie Verdi <strong>und</strong> Wagner in Wienwird fortgesetzt.KÜNSTLERBIOGRAFIENAuch für dienächste Spielzeitwurde bereitsjetzt ein Buchmit allen Biografiender Künstlerinnen<strong>und</strong> Künstleraus dem BereichOper (Sängerinnen,Sänger,Regisseure) publiziert. Das Büchlein istum € 2,– im Arcadia Opera Shop, bei derInformation in der Kassenhalle (Operngasse2, 1010 Wien) <strong>und</strong> im Foyer der<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> <strong>und</strong> weiters über dene-Shop der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> (www.wiener-staatsoper.at) erhältlich. Die Broschürekann sowohl als Information vorder Vorstellung wie auch als Sammlerstückdienen.Er gehört zu jenen wenigen Kulturinstitutionen,die über Generationen das Geschehenin Österreich <strong>und</strong> der Welt begleiteten:Karl Löbl. Wer kennt ihn nichtals Kritiker, Kommentator, Moderator?Karl Löbl war unter anderem Chefredakteurdes Kurier, langjähriger ORF-Kulturchef<strong>und</strong> Gestalter legendärer Sendungenwie Lieben Sie Klassik? oderNach der Premiere. In seinem neuenBuch Der Balkonlöwe berichtet der Journalistnun aus 60 Berufsjahren, in denener Teil der kulturellen Welt Österreichswar, über berühmte Persönlichkeiten, dieseinen Weg kreuzten oder über die Veränderungender Kulturwelt in den letztenJahrzehnten. Ein kleines Stückchen (österreichische)Kulturgeschichte!RADIOSo, 3. April, 15.00 UhrRadio StephansdomMÉLANGE mit Dominique Meyer7. April, 15.05 Uhr | Ö1Montserrat Caballé zum 80. GeburtstagGestaltung: Michael Blees9. April, 15.05 Uhr | Ö1Montserrat Caballé zum 80. Geburtstagmit Gottfried Cervenka27. April, 19.30 Uhr | Ö1Eugen Oneginaufgenommen im April 2013in der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>28. April, 15.05 Uhr | Ö1DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZINGestaltung: Michael BleesEs war eine Produktion, die Legendenstatuserreicht hat: Lohengrin an der <strong>Wiener</strong><strong>Staatsoper</strong>, dirigiert von Karl Böhm, hochkarätigbesetzt – <strong>und</strong> eine Doppelpremieream 16./18. Mai 1965. „Musikalisch zurecht bejubelt, zugleich in Wien der Beginneiner die Werkidee hinterfragenden,nach wie vor umstrittenen Inszenierungssicht,die sich unter dem Terminus Musiktheateretwa ab 1960 mehrheitlich belebendetabliert hat. – Wieder einmal unruhige,umstürzlerische Zeiten, wenn auchnur in der <strong>Wiener</strong> Oper, also keine weltpolitischeRevolution." (Lothar Knessel)Die Produktion ist nun wieder zu erleben– zumindest akustisch. Denn in der Reihe<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> live ist dieser Lohengrinbei Orfeo erschienen. Die Besetzunglässt die Herzen der Opernfre<strong>und</strong>e höherschlagen: Martti Talvela (König Heinrich),Jess Thomas (Lohengrin), Claire Watson(Elsa von Brabant), Walter Berry (Friedrichvon Telram<strong>und</strong>), Christa Ludwig (Ortrud),Eberhard Waechter (Heerrufer). Erhältlichim Fachhandel wie auch im Arcadia OperaShop <strong>und</strong> im Webshop der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>unter www.wiener-staatsoper.at.STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM APRIL 2013Im Rahmen des heurigen HÖRgenuss-Festivals spielt das <strong>Wiener</strong> Kammerensemble– mit Musikern der <strong>Wiener</strong><strong>und</strong> Berliner Philharmoniker – am1. April um 17.00 Uhr im Mailandsaal inBad Gleichenberg. Zu hören sind Werkevon Ireland, Mozart <strong>und</strong> Schubert. Am21. April treten in der Riegersburg um11.00 Uhr die <strong>Wiener</strong> Barocksolistenauf. Am Programm stehen Werke vonBach, Händel, Tartini, Telemann <strong>und</strong> Torelli.Informationen unter:www.kultur-land-leben.atSPIELPLANBROSCHÜREDie neue Broschüre zur Spielzeit2013/2014 mit allen Vorstellungen <strong>und</strong>ausgewählten Besetzungen (Premierenvorschau:siehe Seite 23) ist seit 19. MärzumE 6,– erhältlich (unter anderem in derKassenhalle Operngasse, bei der Tageskasseim Foyer <strong>und</strong> im Arcadia OperaShop). Selbstverständlich ist die Publikationauch im Webshop der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>erhältlich.Im April bietet die <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> imMahler-Saal eine Reihe von kostenlosenWerkeinführungen an: zu Wozzeck (2.April) sowie zu Don Carlos in der französischenFassung (9., 13., 17., 21. April). DieWerkeinführungen beginnen jeweils einehalbe St<strong>und</strong>e vor der Vorstellung.Vom 19. März bis 13. April zeigt das<strong>Staatsoper</strong>nmuseum die Sonderausstellungin memoriam Hans Beirer anlässlichseines 20. Todesjahres. Vom 17. April bis20. September läuft die Ausstellung WaldemarKmentt, Oh zauberhafter Klang.DONATORENAGRANA | Astra Asigurari SA | BUWOG –Bauen <strong>und</strong> Wohnen Gesellschaft mbH |Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank deroesterreichischen Sparkassen AG | HelmAG | Kurier Zeitungsverlag <strong>und</strong> DruckereiGmbH | Novomatic AG | ÖsterreichischeLotterien GmbH | Porsche Holding GmbH|Raiffeisen Zentralbank Österreich AG |Norbert Schaller GmbH | Siemens AG |Österreich | TUPACK VerpackungenGesellschaft m.b.H. | UniCredit BankAustria AG | voestalpine AG | WirtschaftskammerWien | ZAQQARA BeteiligungsGmbH1.4. 10.00* 13.00 14.00 15.00 21.4. 13.30 14.302.4. 13.00 14.00 15.00 22.4. 14.30 15.309.4. 13.00 14.00 23.4. 14.00 15.0011.4. 14.30 15.30 24.4. 14.00 15.0012.4. 13.00 14.00 15.00 28.4. 13.00 14.00 15.0013.4. 13.00 14.00 29.4. 14.00 15.0014.4. 10.00* 30.4. 14.00 15.0015.4. 13.00 14.00 15.00 1.5. 13.00 14.00 15.0017.4. 13.00 14.00 9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung18.4. 14.30 15.30 www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at19.4. 13.00 14.00 15.00Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.* Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) –20.4. 14.00 15.00bei Gruppen: bitte um tel. Voranmeldung.28 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 29


RSPIELPLAN April 2013SPIELPLAN010203040506070809101112131415Montag19.30-21.45BallettDienstag20.00-21.45OperMittwoch19.00-21.45OperDonnerstag17.30-22.30OperFreitag19.30-21.45BallettSamstag19.00-21.45OperSonntag14.30-16.45Ballett20.00-22.15BallettMontag19.00-22.00OperDienstag17.00-22.00OperMittwoch19.00-21.45OperDonnerstag19.00-22.00OperFreitag19.00-22.00OperSamstag17.30-22.30OperSonntag15.00-16.00Konzert18.30-21.30OperMontag19.00-22.00OperLA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine SchneitzhoefferDirigent: Peter Ernst LassenTsymbal, Kusch, Hashimoto, Lazik, Dato, Pavelka, KaydanovskiyWOZZECK | Alban BergDirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Adolf DresenKeenlyside, Lehman, Ernst, Pecoraro, Bankl, Pelz, Unterreiner, Jelosits, Schwanewilms, BohinecFIDELIO | Ludwig van BeethovenDirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto SchenkRyan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţă, BrunsPARSIFAL | Richard WagnerDirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Christine MielitzKonieczny, Hörl, Youn, Kaufmann, Bankl, Herlitzius, Carvin, Helzel, Derntl, Talaba, Kobel,Monarcha, Tonca, Bezsmertna, Gritskova, Hartig, Wenborne, Kushpler, BohinecLA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine SchneitzhoefferDirigent: Peter Ernst LassenYakovleva, Zeisel, Avraam, Gabdullin, Sosnovschi, Pavelka, KaydanovskiyFIDELIO | Ludwig van BeethovenDirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto SchenkRyan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţă, BrunsLA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine SchneitzhoefferDirigent: Peter Ernst LassenTsymbal, Kusch, Hashimoto, Lazik, Dato, Pavelka, KaydanovskiyLA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine SchneitzhoefferDirigent: Peter Ernst LassenPoláková, Hashimoto, Alati, Kimoto, Dempc, Pavelka, KaydanovskiyRIGOLETTO | Giuseppe VerdiDirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro SequiPolenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, RathkolbDON CARLOS (franz.) | Giuseppe VerdiDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter KonwitschnyYoun, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, ToncaFIDELIO | Ludwig van BeethovenDirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto SchenkRyan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţă, BrunsRIGOLETTO | Giuseppe VerdiDirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro SequiPolenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, RathkolbEUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch TschaikowskiDirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk RichterKushpler, <strong>Netrebko</strong>, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, ErnstDON CARLOS (franz.) | Giuseppe VerdiDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter KonwitschnyYoun, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, ToncaGustav Mahler-SaalNACHMITTAGSKONZERTFally, Houtzeel, Bezsmertna, Unterreiner | Klavier: FriesRIGOLETTO | Giuseppe VerdiDirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro SequiPolenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, RathkolbEUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch TschaikowskiDirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk RichterKushpler, <strong>Netrebko</strong>, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, Ernst16 Dienstag KEINE VORSTELLUNG17Mittwoch17.30-22.30OperDON CARLOS (franz.) | Giuseppe VerdiDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter KonwitschnyYoun, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, ToncaPreise CCARDAbo 4Preise BWerkeinführungAbo 12Preise SAbo 20Preise N*ZyklusBallettklassikerPreise C*Preise S*FamilienzyklusBallettPreise CAbo 21Preise C*Abo 15Preise A*Abo 1Preise SWerkeinführungZyklus 6Preise SCARD*Abo 17Preise AAbo 8Preise A*Verdi-Zyklus 1Preise SWerkeinführung*Preise LVerdi-Zyklus 2Preise A*Preise A*Abo 10Preise SWerkeinführungCARD18192021222324PRODUKTIONSSPONSORENWERTHERDonnerstag19.00-22.00OperFreitag19.00-21.30OperSamstag11.00-12.30Matinee15.00-16.00Kinderoper19.30-22.30OperSonntag11.00-12.00Matinee17.30-22.30OperMontag19.00-22.00OperDienstag19.00-21.30OperMittwoch19.30-22.30OperEUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch TschaikowskiDirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk RichterKushpler, <strong>Netrebko</strong>, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, ErnstLA BOHÈME | Giacomo PucciniDirigent: Andris Nelsons | Regie <strong>und</strong> Bühne: Franco ZeffirelliBeczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, ŠramekGustav Mahler-SaalKAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 8Harfe: Charlotte Balzereit | Flöte: Karlheinz Schütz | Klarinette: Norbert TäublVioline: Martin Kubik, Johannes Kostner | Viola: Gerhard Marschner | Violoncello: Ursula WexA1 KinderopernzeltDIE FEEN | nach Richard WagnerMusikalische Bearbeitung: Marc-Aurel Floros | Regie: Waut KoekenWERTHER | Jules MassenetDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei SerbanAlagna, Yang, Hörl, Garanča, Fally, Ebenstein, KammererGustav Mahler-SaalDAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 8Ulrike Helzel, Il Hong | Klavier: Kathleen KellyDON CARLOS (franz.) | Giuseppe VerdiDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter KonwitschnyYoun, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, ToncaEUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch TschaikowskiDirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk RichterKushpler, <strong>Netrebko</strong>, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Coliban, Dogotari, ErnstLA BOHÈME | Giacomo PucciniDirigent: Andris Nelsons | Regie <strong>und</strong> Bühne: Franco ZeffirelliBeczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, ŠramekWERTHER | Jules MassenetDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei SerbanAlagna, Yang, Hörl, Garanča, Fally, Ebenstein, Kammerer25 Donnerstag KEINE VORSTELLUNG2627282930Freitag19.00-21.30OperSamstag19.30-22.30OperSonntag11.00-12.00KinderoperPremiereSonntag19.00-21.45OperWiederauf.Montag19.00-21.30OperDienstag19.30-22.30OperLA BOHÈME | Giacomo PucciniDirigent: Andris Nelsons | Regie <strong>und</strong> Bühne: Franco ZeffirelliBeczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, ŠramekWERTHER | Jules MassenetDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei SerbanAlagna, Yang, Hörl, Garanča, Fally, Ebenstein, KammererPOLLICINO | Hans Werner HenzeDirigent: Gerrit Prießnitz | Regie: René Zisterer | Ausstattung: Maria-Elena AmosŠramek, Wenborne, Hörl, Ivan, HelzelMitglieder der Opernschule der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano DonizettiDirigent: Bruno Campanella | Regie <strong>und</strong> Kostüme: Laurent PellySzenische Einstudierung: Christian Räth | Bühne: Chantal ThomasLicht: Joël Adam | Choreographie: Laura Scozzi | Dialogfassung: Agathe MélinandKurzak, Tessier, Twarowska, C. Álvarez, Pelz, Te KanawaLA BOHÈME | Giacomo PucciniDirigent: Andris Nelsons | Regie <strong>und</strong> Bühne: Franco ZeffirelliBeczala, Opolais, Caria, Kai, Monarcha, Hartig, ŠramekWERTHER | Jules MassenetDirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei SerbanAlagna, Yang, Hörl, Garanča, Fally, Ebenstein, KammererMartin SchlaffDIE FEEN*OPER LIVE AM PLATZIn Kooperation mitPreise A*Preise A*Preise RPreise ZPreise A*Preise LAbo 24Preise SWerkeinführung*Preise A*Abo 3Preise AAbo 11Preise A*Preise A*Preise A*Preise FPreise A*Abo 13Preise APreise A*Mit Unterstützung von30 N° 168 www.wiener-staatsoper.atwww.wiener-staatsoper.at N° 168 31


KARTENVERKAUF FÜR 2012/2013KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UNDÜBER INTERNETKartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2012/2013möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüroder <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder andie Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilungerhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichenZahlungstermins. Besitzer/innen einer b<strong>und</strong>estheater.at-CARDmit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungsterminmit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofortKartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison2012/2013 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten onlinekaufen“ <strong>und</strong> übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunschsowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilungerhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabeeines verbindlichen Zahlungstermins.KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UNDTELEFONISCHER VERKAUFDer Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zweiMonate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6.verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf derWebsite der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> www.wiener-staatsoper.at sowie unterwww.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innenvon Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard,Eurocard <strong>und</strong> JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, <strong>und</strong> zwarunter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.TAGESKASSENKassenhalle der B<strong>und</strong>estheater, Operngasse 2, 1010 Wien,Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien,Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; TageskasseBurgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1)51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So <strong>und</strong> Feiertag:9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.KASSE IM FOYER / ABENDKASSEder <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten:Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei St<strong>und</strong>en vor Vorstellungsbeginn;Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn<strong>und</strong>Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer St<strong>und</strong>evor Vorstellungsbeginn geöffnet.INFO UNTER DEN ARKADENim Gebäude der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, Herbert von Karajan-Platz, 1010Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine St<strong>und</strong>e vor Vorstellungsbeginn;Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- <strong>und</strong> Feiertag geschlossen.KINDERERMÄSSIGUNGFür Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich)steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingentvon maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreisvon E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie)zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahlvon Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beimKartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte injedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkassebis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuchdes Kindes ausgefolgt werden kann.KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENESollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben b<strong>und</strong>estheater.at-CARDBesitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teildieser Karten (max. 4 Karten pro CARD <strong>und</strong> Vorstellung) zum Einheitspreisvon E 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in derZeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So <strong>und</strong> Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowiean der Kasse im Foyer der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> <strong>und</strong> in der Info unter denArkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob <strong>und</strong>wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unterTel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.STEHPLÄTZEwerden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasseverkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in derOperngasse.STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTEGegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für dieSaison 2012/2013 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch imRahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschtenAufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskartegilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UNDGALERIEZum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien,ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-,gültig für Balkon- <strong>und</strong> Galeriestehplätze für die Saison 2012/2013, erhältlich.Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/inneneiner Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf– gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden.Die Stehplatzschecks sind übertragbar.GUTSCHEINEOpern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich<strong>und</strong> ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine könnenan den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworbenwerden <strong>und</strong> sind für alle Vorstellungen der <strong>Staatsoper</strong> einlösbar.BUNDESTHEATER.AT-CARDBonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlosseneexklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/inneneines <strong>Staatsoper</strong>n-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.BALLETT-BONUSUm E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alleBallettvorstellungen der Saison 2012/2013 in der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong><strong>und</strong> in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen(max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“für die Saison 2012/2013 ist an allen B<strong>und</strong>estheaterkassen erhältlich.ABONNEMENTS UND ZYKLENFür Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt.Gerne steht Ihnen für weitere Informationen <strong>und</strong> Bestellungenauch das Abonnementbüro der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, Operngasse2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679,e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.VORVERKAUF A1 KINDEROPERNZELTDer Vorverkauf für Vorstellungen im A1 Kinderopernzelt der <strong>Wiener</strong><strong>Staatsoper</strong> beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie.INFORMATIONENTel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.atORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.IMPRESSUM<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> – Direktion Dominique MeyerSaison 2012/2013, Prolog April 2013Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 20. 3. 2013Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher;Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.atGrafische Konzeption <strong>und</strong> Gestaltung: Miwa NishinoMedieninhaber (Verleger) <strong>und</strong> Herausgeber:<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH, Opernring 2Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbHBildnachweis: Dario Acosta (Cover, S. 6), Uwe Arens (S. 14, 22)Gabo/ DG (S. 9), Michael Pöhn (S. 2-3, 10, 12, 17, 18, 19, 20, 21, 23,24-25),ABOS UND ZYKLENAbo 1 9. April, 17.00-22.00DON CARLOS (franz.)Giuseppe VerdiAbo 3 23. April, 19.00-21.30LA BOHÈMEGiacomo PucciniAbo 4 2. April, 20.00-21.45WOZZECKAlban BergAbo 8 12. April, 19.00-22.00EUGEN ONEGINPeter Iljitsch TschaikowskiAbo 10 17. April, 17.30-22.30DON CARLOS (franz.)Giuseppe VerdiAbo 11 24. April, 19.30-22.30WERTHERJules MassenetAbo 12 3. April, 19.00-21.45FIDELIOLudwig van BeethovenAbo 13 29. April, 19.00-21.30LA BOHÈMEGiacomo PucciniAbo 15 8. April, 19.00-22.00RIGOLETTOGiuseppe VerdiAbo 17 11. April, 19.00-22.00RIGOLETTOGiuseppe VerdiAbo 20 4. April, 17.30-22.30PARSIFALRichard WagnerAbo 21 7. April, 20.00-22.15LA SYLPHIDELacotte–SchneitzhoefferAbo 24 21. April, 17.30-22.30DON CARLOS (franz.)Giuseppe VerdiZyklus 610. April, 19.00-21.45FIDELIOLudwig van BeethovenVerdi-Zyklus 113. April, 17.30-22.30DON CARLOS (franz.)Giuseppe VerdiVerdi-Zyklus 214. April, 18.30-21.30RIGOLETTOGiuseppe VerdiFamilienzyklus Ballett7. April, 14.30-16.45LA SYLPHIDELacotte–SchneitzhoefferZyklus Ballettklassiker5. April, 19.30-21.45LA SYLPHIDELacotte–Schneitzhoeffer32 N° 168 www.wiener-staatsoper.at

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