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anna Netrebko und El¯ına Garanca - Wiener Staatsoper

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PREMIEREEIN MEISTERWERKFÜR DIE KLEINENRegisseur René ZistererAngelehnt an die Geschichte vom KleinenDäumling schuf Hans Werner Henze um 1980die aus der Tradition der deutschen romantischenOper kommende Märchenoper Pollicino, die seitherinternational zu den bedeutendsten Werkendieser Gattung zählt. Große Teile sind bewusst tonalgehalten, verströmen das musikalische Fluidum dersüdlichen Toskana <strong>und</strong> zeichnen sich außerdemdurch wirkungsvolle rhythmische Strukturen aus.Einige Zitate aus bekannten Opern <strong>und</strong> Melodienitalienischer Volklieder reichern die Partitur zusätzlichan <strong>und</strong> sollen all jene, die sich mit dem Werkbefassen, sei es als Zuhörer oder Mitwirkende, sensibelmachen für Musik im Allgemeinen – nach Henzedem treuesten Verbündeten im Leben jedes Menschen.Die Instrumente selbst werden dramaturgischeingesetzt <strong>und</strong> Personen, Situationen, Stimmungen<strong>und</strong> Zuständen zugeordnet, sodass eineenge Verbindung zwischen Bühne <strong>und</strong> Orchestergrabenentsteht. An der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, an derPollicino zuvor noch nie gezeigt worden ist, wirddas Werk auf der großen Bühne des Hauses aufgeführt,um auch Kindern, die die Vorstellungen besuchen,die Möglichkeit zu geben mit dem Zauberin Berührung zu kommen, den das Auditorium <strong>und</strong>die Bühne einer großen Oper verströmen.Einige Worte die Hans Werner Henze im Zusammenhangmit seinem Pollicino geschrieben hat, mögenan dieser Stelle wiedergegeben sein, weil sie mehrüber diese kleine Oper aussagen, als seitenlangeBeschreibungen <strong>und</strong> Analysen: „Die Partitur, 1980fertiggestellt, enthält vielerlei pädagogischenÜbungsstoff für Anfänger. Man könnte Pollicino alseinen Intensiv-Musikkurs bezeichnen. Kinder könnenübrigens diese neuen Klänge ohne besonderepsychische Schwierigkeiten singen <strong>und</strong> spielen: siesind sich der Probleme, die Erwachsene in die zeitgenössischeMusik hineinprojizieren <strong>und</strong> in ihr zufinden scheinen, nicht bewusst. Dieses Werk ist mitder Absicht geschrieben, nicht nur zu lehren, sondernauch zu unterhalten. Die Kinder, die sich damitbeschäftigen, sollen wie im Spiel an die Musik herangeführtwerden. Das Abenteuer einer solchenAufführung sollte eben im Glücksfall so enden, dasssie sich bewusst werden, mit einem Mal einen Schrittin die musikalische Realität gemacht zu haben: Musikist in ihre zarten <strong>und</strong> zerbrechlichen Leben eingedrungen.“Die Dauer der einzelnen Aufführungen wird an der<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>, um die Konzentration der jungenBesucher nicht überzustrapazieren, nur wenig längerals eine St<strong>und</strong>e betragen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurdeneinige rein instrumentale Zwischenspiele weggelassen– was insofern nicht gegen die IntentionenHenzes verstößt, als er betonte, dass die Partitur wieein Baukasten angelegt sei, <strong>und</strong> sich deshalb einzelneTeile problemlos herausnehmen ließen.Regisseur René Zisterer, der zuletzt an der OperDarmstadt mit Verdis Forza del destino einen großenErfolg erringen konnte <strong>und</strong> manchen <strong>Wiener</strong>Besuchern vielleicht noch mit der gelobten Inszenierungvon Carl Orffs Klugen an der <strong>Wiener</strong> Volksoperin Erinnerung sein dürfte, sieht in der Herangehensweisebei Inszenierungen keinen Unterschied,ob er nun eine Kinderoper oder eine Operfür Erwachsene auf der Bühne umsetzt <strong>und</strong> zumLeben erweckt. Lediglich im Umgang mit den darstellendenKindern, die ja wie Zisterer betont, vomHerzen eben so viel verstehen wie die Großen, istvielleicht ein anderes Vokabular beim Erarbeiten desSzenischen verlangt. Aber die Qualität des Gebotenensollte nach seiner Meinung am Ende um keinenDeut geringer sein, als bei anderen Werken, da dann<strong>und</strong> zwar nur dann, die Kinder im Zuschauerraumbleibend ergriffen <strong>und</strong> für die Musik, die Oper gewonnenwerden können.Andreas LángBühnenbild PollicinoINHALTPollicino <strong>und</strong> seine Brüder leben mit ihren Eltern ineiner kleinen Hütte. Die Familie ist bitterarm, zu Essengibt es praktisch nichts. Also beschließen die Eltern dieKinder in den Wald zu führen, um sie dort zurückzulassen.Doch Pollicino gelingt es zunächst, seine Brüdernach Hause zurückzuführen. Als die Eltern sie allerdingserneut in den Wald bringen, verirren sich dieKinder, sodass ihr Heim für immer verloren ist. DieAngst der Kinder im dunklen Wald wird durch diefre<strong>und</strong>lichen Tiere, die den Ausgesetzten zur Seitestehen, gemindert. Schließlich kommen Pollicino <strong>und</strong>seine Brüder zur Behausung des gefährlichen Menschenfressers.Aber mit der Hilfe der liebevollen Fraudes Menschenfressers <strong>und</strong> den kleinen Menschenfressertöchtern– können Pollicino <strong>und</strong> seine Brüder demMenschfresser <strong>und</strong> seinem großen Hunger entkommen<strong>und</strong> sich gemeinsam mit den Menschenfressertöchernüber den großen Fluss in Sicherheit bringen<strong>und</strong> einer neuen Zukunft entgegen gehen.Schlusslied aus PollicinoAbdruck mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigungvon Schott Music, MainzPremiere:28. AprilReprisen:1., 4., 7*., 8*.Mai*Schulvorstellung10 N° 168 www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at N° 168 11

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