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06. Zeitschrift für Bauwesen V. 1855, H. IX/X= Sp. 433-516

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449 Lentze, Brücken über die Weichsel bei Dirschau und über die Nogat bei Marienburg. 450Die Fufswege sind dagegen jeder ,3 Fofs breit aufserhalbder Brückenträger angebracht und können ununterbrochenbenutzt werden. Sie sind auf den Pfeilern umdie Tliürme geführt, die äufserlicli an den eisernenBrückenträgern <strong>für</strong> deren Haltung gegen seitliches Ausweichenerrichtet werden. Uebereinstimmend mit derGestalt der Pfeiler-Vorköpfe sind diese Thürme auf denmittleren Pfeilern rund, auf den Endpfeilern viereckig.Letztere rahmen das Portal der Brücke ein.Die Yerbindttngswcge.Die Eisenbahn nimmt (nach Blatt Q)^ ihren Zugüber die Brücke von dem Vereinigungspunkte der Bahnenvon Berlin und von Danzig in dem Bahnhofe Dirschaunach Osten. Sie wird von dem die Brücke be- ^nutzenden Fuhrwerke nicht überschritten. Dasselbe wirdam linken Ufer auf der südlichen Seite des Bahnhofesdie Brücke erreichen und am rechten Ufer auf einerRampe mit ^^ Fall den Bahndamm hinabgehen, indefsdas in entgegengesetzter Richtung kommende Fuhrwerkden Bahndamm auf der nördlichen Seite hinauffährt unddiese längs des Bahnhofes verfolgt. Am Fufse beiderRampen ist im Bahndamme eine Durchfahrt, welche auch<strong>für</strong> den nach dem Dorfe Liessau führenden Landwegdient. Zwischen der Durchfahrt und dem Fährkrugetritt eine Chaussee-Verbindung in der Höhe der vorhandenenStrafse nach Marienburg ein.Die Fahrt der Schiffe dürcK die Brücke.Das höchste Wasser bleibt unter dem eisernen Üeber- 'bau 12 Fufs und der von der SchiffFahrt zu benutzendehöchste Stand der Weichsel 26 Fufs, daher <strong>für</strong> hochbeladene Fahrzeuge und Dampfboote mit etwas geneigtenSchornsteinen der Durchgang unter der Brücke genügendhoch.Für die bemasteten Kähne sind, aufwärts und abwärtsder Brücke, Krahne zu errichten, an welchen dieSchiffer, unter Beihülfe eines anzustellenden Krahnenmeisters,die Masten ausheben und wieder einsetzen.Die Zeit, welche diese Arbeit erfordert, ist geringer alsdas Warten geschätzt, welches bei Einrichtung einesBrückeudurchlasses unvermeidlich, und überdies ftir denGebrauch der Brücke sehr störend sein würde.Bau der Brückenpfeiler.Das grofse Gewicht, welches dem weit freitragendenBrücken-Ueberbau zukommt, wird auf eine verhältnifsmälsiggeringe Zahl von Pfeilern vertheilt, belastetdiese mithin aufserordentlich stark. Sie sind auf einemGrunde zu errichten, der auf grofse Tiefe meistens Sandvon reiner grobkörniger Beschaffenheit, stellenweise auchschwache Lagen von Schlick zu erkennen gab, und einegrofse Tragfähigkeit unter der Bedingung zeigte, dafs ergegen den Angriff des Stromes geschützt bleibe.Aus diesen Betrachtungen sind <strong>für</strong> die Gründungder Mittelpfeiler die folgenden Bestimmungen gezogen:Die Basis derselben wird auf 50 Fufs verbreitert,so dafs sie eine Fläche von 4444 pFufa einnimmt, Siewird auf durchgängig reinem Sandboden, welcher in derTiefe von 10 Fufs unter dem Nullpunkte des DirschauerPegels und 19 Fufs unter dem mittleren Stande desStromes erreicht ist, angelegt. Sie ruht auf 257 Grundpfählenund zugleich auf dem Sandboden, welcher ineine den ganzen Pfeiler umgebende Wand von 1 Fufsstarken, dicht nebeneinander und möglichst tief eingetriebenenPfählen eingefafst ist. Diese Pfahlwand istzum Schutz gegen das Abspülen des Grundes in derNähe der Pfeiler mit einer Vorlage des Pfeiler-Fundamentesumgeben, welche aus circa \\ Tausend SchachtruthenSteinblöcke von 1 bis 3 Cnbicfufs Inhalt besteht.In gleicher Weise werden die Endbrückenpfeilergegen das Unterspülen auf der Stromseite und im Anschlufsan die Befestigung der Ufer gedeckt, auch miteiner Pfahlwand ganz umgeben, jedoch in dem landseitigenTheile je nach der Keinheit des vorgefundenenGrundes um 4 bis 6 Fufs weniger tief als die Mittelpfeilergegründet. Grundpfähle sind <strong>für</strong> diese Bautenhinsichts ihrer compacten Basis von 9834 QFufs nichtin Aussicht genommen.Der Fufs aller Pfeiler ist Gufsmauer, welche denRaum innerhalb der Pfahlwände mit genauem Anachlufsan den Boden erfüllt und im Wasser zu einer dichtenund festen Masse verhärtet- Sie ist 10 Fufs dick. DieWasserdichtigkeit dieser Grundlage verstattet, unter demSchutze von rund umher aufgeführten dünnen Wändengleicher Masse, das Pfeilermauerwerk, ohne den Andrangdes Wassers und dessen Störung, auch in den unterstenSchichten tüchtig auszuführen.Das Innere des Pfeilermauerwerkes wird von Klinkerziegelnin hydraulischem Mörtel, das Aeufsere aber,soweit es mit dem Wasser und dem Eise des Stromesin Berührung kommt, von Hausteinen, Dieselben reichenan den Kanten der Vor- und Hinterköpfe der Pfeilerbis zur Brückenbahn, auf den geraden Langseitender Pfeiler bis 32| Fufs des Pegels hinauf. Nur diegeraden Langseiten der Mittelpfeiler Über 13| Fufs desPegels bestehen aus Sandstein von vorzüglicher Härte,alle anderen Hausteine aus Granit und Basalt-Lava.Letztere nimmt die dem stärksten Angriffe ausgesetztenTheile ein. Diese Hausteine greifen, schichtweise abwechselnd,oben 2 oder 3 Fufs und unten 7 Fuß tiefin das Massiv ein. Die unteren sehr tiefen SchichtenHausteine sind der Tiefe nach aus 2 Reihen Steine verbunden,wovon die innere Sandstein ist. Andere Sandsteinetreten in 3ter Reihe hinter die vorher bezeichnetenzur Bildung der Vor- und Hinterköpfe der Pfeiler,aus fest verbundenen Steinmassen von nahe 100 Cnbicfufs.Andere, besonders tief in das innere Mauerwerkeingreifende Sandsteine werden in Abständen von 9 Fufsin 3 verschiedene Schichten vertheilt. Eiserne mit Zinkund Asphalt überzogene Klammern und Dübel von Stein30

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