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06. Zeitschrift für Bauwesen V. 1855, H. IX/X= Sp. 433-516

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507 Verein <strong>für</strong> Eisenbahnkunde zu Berlin. Protocoll vom 13. Februar <strong>1855</strong>- 508aä IL Puddelstahl-Bandagen.Das Paar 1} Zoll starker Bandagen hält 26875 Meilen aus;es werden also 3y Paar Bandagen zu 94000 Meilen erforderlichsein. Da diese 94000 Meilen in 20 Jahren durchlaufenwerden, so wird jedes Paar Bandagen 6 Jahre aushalten. Indiesen 6 Jahren werden die Bandagen 5mal abgedreht und6 mal ausgenutzt.Das Paar neuer 1 ä Zoll starker Bandagen zu Rädern von3 Fufs Durchmesser, wiegt 592 Pfd. Die 8 Linien starken Bandagenzuletzt noch einmal i^ Linien tief ausgenutzt, wiegen258 Pfd,Die neuen Bandagen, auf die Räder aufgezogen» fertig abgedrehtund mit Puddelstatl-Bandagenscbrauben versehen, kostenü 1000 Pfd. 152 Thlr., also:Ein Paar neuer Puddelstahl-Bandagen 89 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf.Die Bandagen halten 6 Jahre, daherZinsen 6 Jahre von 89 Thlr. 29 Sgr.6Pf. zu4pCt 21 „ 18 „ — „Die Kosten <strong>für</strong> viermal A bdrehen h 1 Thlr, 4 „ — „ — „Für fünfmal Auswechseln ä 1 Thlr. . 5 „ — TI_^7_«_120 Thlr. 17 Sgr. ti Pf.Davon ab der Werth der alten Bandagen=258Pfd.,lOOOPfd.zu 16J-Thlr., 4 ^ 6 „ 5 „mithin bleiben 116 Thlr. 11 Sgr. 1 Pf.welche nach Ablauf von 6 Jahren <strong>für</strong> die in dieser Zeit durchlaufenen26,8 Meilen absorbirt werden.Das erste Paar Bandagen absorbirte also 116 Thlr. 11 Sgr.1 Pf., welche, bis die ganzen 94000 Meilen durchlaufen sind,noch 14, Jahre zu 4 pCt. Zins auf Zins gerechnet werden müssen, und dann betragen201 Thlr. 23 Sgr 6 Pf.Das zweite Paar Bandagen absorbirt in6 Jahren ebenfalls 116 Thlr. U Sgr.I Pf., welche nach 8 Jahren Zins aufZins betragen 159 „ 9 ,, 4 „Das dritte Paar Bandagen zu 116 Xhlr.II Sgr. 1 Pf. nach 2 Jahren Zins aufZins gieBt 125 „ 2'? n 4 „Das vierte Paar Bandagen wird nurhalb ausgenutzt und daher nur inRechnung zu bringen sein mit . . 58 „ 5 „ 7 „Summa 545 Thlr. 5 Sgr. 9 Pf,Eine Achse mit PuddelStahl-Bandagen, welche 94000 Meilenin 20 Jahren durchläuft, absorbirt <strong>für</strong> die Unterhaltung derPuddelstahl-Bandagen einen Capitalwerth von 545 Thlr.ad IILGufsstahl-Bandagen.Ein Paar 13 Linien starke Bandagen wiegt 454 Pfd.; diealten 6 Linien starken und zuletzt noch i\ Linien tief ausgenutztenBandagen wiegen 254 Pfd.Die 13 Linien starken, auf die Bäder aufgezogenen, fertigabgedrehten und mit Gufsstahl-Bandagenschrauben versehenenBandagen kosten ä 110 Pfd. 55 Thlr,Da das eine Paar Bandagen die ganzen 94000 Meilen und20 Jahre aushält, so müssen die Kosten dieser Bandagen 227Thlr. auf 20 Jahre zu 4 pCt. Zins auf Zins gerechnet werden,giebt 498 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf.DieKosten<strong>für</strong>viermalAbdrehenälThlr. 4 „ — „ — „Für fünfmal Auswechseln a 1 Thlr, . 5 „ — „ — „507 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf.Davon ab der Werth der alten Bandagen254 Pfd. 2u HO Pfd. ä 10 Thlr. . 23 „ 2 9 „mithin bleiben 483 Thlr. 28 Sgr. 5 Pf.Eine Achse mit GuiastaM-Bandagen, welche 94000 Meilenin 20 Jahren durchläuft, absorbirt an Gufsstahl-Bandagen einenCapitalwerth von 484 Thlr.Zur vollständigen vergleichenden Beurtheilung müfste nochin Anrechnung kommen, dafs, je öfter die Achsen behufs Abdrehenetc. unter dem Wagen fortgenommen werden, auch einum desto gröfserer Bestand an Reserve-Achsen erforderlich istund die Wagen desto mehr dem Betriebe entzogen werden müssen,also auch ein um so gröfserer Wagenpark zu halten ist.Die Capitalien, welche in diesen gröfseren Achsen- undWagenbeständen nutzlos daliegen, sind nicht unerheblich.Die Beachtung hierauf, welche in Zahlen hier nicht weiterausgeführt wird, würde den Gufsstahl-Bandagen noch sehr zuGunsten kommen.Die obigen Calculationen ergeben, dafs die Unterhaltungder Bandagen <strong>für</strong> eine Achse bei einem Zingfufse von 4 pCt.und Zins- auf Zinsrechnung der verwendeten Capitalien, <strong>für</strong>zu durchlaufende 94000 Meilen kostet, wenn dazu 20 Jahreangenommen werden:bei eisernen Bandagen752 Thlr.bei Puddelstahl-Bandagen . . . . . . 545 „bei Gufsstahl - Bandagen . . . . . . . 484 „Wird angenommen, dafs die 94000 Meilen in 10 Jahrendurchlaufen werden, so ergiebt eine ähnliche Berechnung:bei eisernen Bandagen . . . 589 Thlr. 14 Sgr. 2 Pf.bei Puddelstahl - Bandagen . 430 „ ^'i y, Ö „bei Gufsstahl-Bandagen . . 321 „ 26 „ 1 „In rein technischer Beziehung wird das beste Material immerden Vorzug verdienen; die Calculationen stellen aber auchdie eisernen Bandagen als die.kostspieligsten, und die Gufsstahl-Bandagenals die billigsten und besten in ökonomischerBeziehung heraus, sofern die zur ersten Beschaffung erforderlichenGeldmittel nur disponibel gemacht werden können.Gegen die in diesem Ansatz von Herrn Neeaen aufgestellteAnsicht, dafs die Gufsstahl-Bandagen im Betreff des Kostenpunktessowohl wie in andern Beziehungen den Vorzug verdienen,wird von Herrn Ilartwich eingewendet, dafs dieErfahrung noch nicht umfangreich genug sei, um in der Sachesicher zu entscheiden.HerrGrüsou macht hierauf eine ausführliche Mittheilungnebst Zeichnung von dem Locomotiven-Systeme des HofrathsEngerth zu Wien, und hebt hervor, dafs man dasselbe denBestrebungen der Oesterreichischen Regierung verdanke, zweckmäfsigeLocomotiven <strong>für</strong> den Betrieb der Semmering-Bahn zuerhalten, dafs das System in einer eigenthümlichen Kuppelungdes Tenders mit der Locomotive beruhe, wodurch die Leistungsfähigkeitder Locomotiven sehr erhöht, der Gang der Räderin den Krümmungen aber begünstigt werde, und dafs diesesSystem <strong>für</strong> Last-Locomotiven auch bei uns Eingang verdienenwürde.Nach einer angeknüpften Mittheilung des Herrn Bris istdies System dem Erfinder <strong>für</strong> Preufsen patentirt worden.Herr Grapow berichtet über den Bruch einer 4| Zollhohen, noch ziemlich neuen Schiene auf der Niederschlesisch-Märkischen - Bahn an einem der kältesten Tage der verflossenenWoche. Der Bruch, 16 Zoll vom Stofse, sei durch eineschlechte Stelle im Eisen vorbereitet gewesen, beim Ueberfalireneines Personenzuges erfolgt; der abgebrochene Theil seiaber nur unmerklich eingesunken, da der Kies darunter festgefroren gewesen.Es schliefst sich hieran die Bemerkung des Herrn Müller,daft das Eisen durch den Frost an Elasticität zu verlierenscheine, was durch die Anführung bestätigt wird, dafs an denkältesten Tagen die meisten Brüche der Bandagen und Federnetc. eintreten.

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