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06. Zeitschrift für Bauwesen V. 1855, H. IX/X= Sp. 433-516

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463 Drewitz, Exercierhaus im Invalidenpark hei Berlin. 464246x66| Fufs in den äufseren Dimensionen, — 16441• Fufs, und der im Ganzen veranschlagten Summe von21923 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. einschliefslich der Neben-Äusgaben,war der Q Fufs auf rund 1 Thlr. 10 Sgr. veranschlagt;die Gesammtkosten der Ausführung einschliefslichder inneren und äufseren Terrain-Aufböhung resp,Kegulirung, welche circa 1100 Thlr. kostete, und mitEinschlufs der Brücken-Anlage über die Panke und derEinfriedigung, welche circa 130 Thlr. und 360 Thlr. betrugen,haben eine Summe Ton 20550 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf.erfordert, es stellen sich demnach die Kosten pro QFufaauf 1 Thlr. 7 Sgr, 5 Pf. Werden dagegen die Nebenkostendes Baues, welche in der Terrain-Aufhöhung undin der Umschliefsung des Grundstücks mit Bretterzäunenund in Anlegung einer Brücke bestehen, und circa1590 Thlr. betragen haben, von den Gesammtkosten von20550 Thlr. in Abzug gebracht, so stellen sich die Kosten<strong>für</strong> das Gebäude auf 18960 Thlr., es kommt mithin diezu bebauende Grundfläche pro QFufs auf circa 1 Thlr.4 Sgr.^ Pf. zu stehen.Kücksichtlich der freien Lage des Gebäudes konntedie Wahl des Baumaterials nicht zweifelhaft bleiben, manentschied sich daher <strong>für</strong> Anwendung des Hohbaues deräufseren Wandflächen, und wählte auch <strong>für</strong> die innerenWandflächen eine gleiche] Constructionsweisej weil, denErfahrungen gemäfs, geputzte Flächen in Esercierhäusemleicht beschädigt werden und häufigen Eeparaturenunterworfen sind.Zu den äufseren Wandflächen mufste man jedochein, den Witterungs-Einflüssen mehr trotzendes Materialwählen, nämlich gelbe Birkenwerder Klinker mitröthlichbraunem Fugenwerk, zu dem Innern dagegen gewöhnlicheBirkenwerder Ziegel von lichtgelber Farbe mitWeifekalkfugen versehen, um hierdurch <strong>für</strong> den innerenRaum die Helligkeit zu erhöhen.Die Dachrüstung besteht aus 16 Bindern, die ausEisen und Holz zusammengesetzt sind und deren Constructionstheileaus dem Querprofil der beigegebenen Zeichnung,Blatt 55, zu ersehen sind. Zwei hölzerne Binderstrebensind an den unteren Enden in gufseiserne Unterschuheeingelassen und oben vereiuigen sich dieselbenin einem gemeinschaftlichen Oberschuh, der zugleich dasForaträhm trägt. Die Form und Abmessungen dieserTheile ergeben sich aus den Detailzeichnungen des Blat^tes55, die im wesentlichen übereinstimmen mit den Detailsder Central-Turn-Anstalt in der Kirsch-Allee beiBerlin, welche im leten Jahrgang Heft III und IV dieser<strong>Zeitschrift</strong> angegeben sind.Zur Unterstützung dieser Streben sind afl 2 Stellenund in gleicher Entfernung gufseiserne Stützen angebracht,die mit den 3 Zugstangen bbb zn einem Bocksystemverbunden sind, welches durch die Hauptzugstangec die Dreiecksverbindung des ganzen Dachprofilsherstellt. Die Fettgn nehmen dort ihre Lage ein, wosie eine unbiegsame Unterstützung finden und das Anspannenaller einzelnen Kräfte, wie sie auch in dem Systemdes Dach Verbandes zur Geltung kommen, wird durch4 Kuppelungen der Zugstangen bewirkt, da es unmöglichist, alle einzelnen Theile so genau zu einem Ganzenzu verarbeiten. Bei der in Rede stehenden Dachrüstungist das Anspannen und Reguliren der Kuppelungen erstnach geschehener Aufstellung des Dachverbandes undaller Dachsparren geschehen, und es hat eich dies Ver«fahren vollkommen gut bewährt. Abweichend von derConstrnction der Dachrüstung über dem Turnsaal derCentral-Turn-Anstalt in der Kirsch-Allee bei Berlin,sind hier die Ünterschuhe auf gufseiserne Platten mithervortretenden Keifen gelegt, worauf die Schuhe beider Ausdehnung des Materials sich leicht schieben können,ohne dafs hierdurch die Frontmauern dieser Bewegungfolgen müssen. Die Abbildung auf Blatt 55 giebtdiese Construction näher an, und es braucht nur nocherwähnt zu werden, dafs die Platten durch Verankerungenmit der Frontmauer, und in Cement gelegt, genaumit derselben verbunden werden. Bei der beträchtlichenLänge, welche *die Hauptzugstange c einnimmt, hätte einDurchschlagen und Schwanken erwartet werden können,es ist jedoch diesem Uebelstande dadurch entgegengetreten,dafs solche an 2 Stellen mit dem Bocksystem durchdrahtä,bnliche Hängeeisen a in Verbindung gebracht sind.Der Längenverband wird durch 2 Systeme sich kreuzenderschwacher Zugstangen hergestellt, welche sichzwischen den gufseisemen Stützen befinden und durchSchraubenmuttern angespannt werden; sie finden in denGiebeln ihre Schlufspunkte, wo sie durch vorgelegte Platteneine feste Verbindung erhalten. Der besseren Ansichtwegen sind in den Giebeln zur Unterstützung deräufsersten Giebelsparren blinde Rähmköpfe mit profilirtenKnaggen angebracht. Diese Anordnung wurde dadurchraotivirt, dafs die mittleren Dachrähme keine symmetrischeund passende Lage im Vergleich zu den Mauerpfeilernerhalten konnten. Alle Unter-Ansichten desübergekragten Daches sind gehobelt und mit einem holzfarbenenOel-Anstrich versehen worden.Die Fenster bestehen aus Eichenholz mit einemdurchgehenden Kreuz und enthalten 2 Unterflügel undeinen oberen, die ersteren lassen sich wie gewöhnlichoffnen, die Bogenflügel dagegen schlagen nach Innen aufun-d bewegen sich in der Äxe des horizontalen Losholzes-— Die Thorwege sind aus 2^ Zoll starkem kiefernemHolze und mit Kämpfern und Oberlicht versehen.Die Dachdeckung besteht aus enghschem Schiefergrofsen Formats, und es ist die parallele Eindeckungsartmit verzinnten Nägeln zur Anwendung gebracht. DieFensterbrüstungen und die vorgemauerten Gesimse sindmit Zink abgedeckt.Das Gewicht und die Kosten aller Eisentheile derDachrüstung haben betragen;

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