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164 Glückauf Nr. 5BituminöseKohle>-Protohuminsäuren —>• TeerHumusbestandteil—>-Huminsäuren >-CO2 + H^OBitumenbestandteil—► Phenole—>-C6H G+Homologe—y Kohlenstoff-Sauerstoff-Komplexe—>-c o + c o 2 + h 2oD ie oxydierten Kokskohlen als Brennstoff.Der Beurteilung der Kohlen für Feuerungszwcckesollte nicht nur ihr Heizwert, sondern auch derSchmelzpunkt ihrer Aschen zugrundegelegt werden.Der Heizwert ist im wesentlichen eine Funktion derReinkohle. Es ist das Verdienst von Constam1 undSchlüpfer2, die Bedeutung der Menge und namentlichder Zusammensetzung der Asche dargetan zuhaben. Schlüpfer äußert sich hierüber folgendermaßen:»Die wirtschaftliche Ausnutzung der Brennstoffefällt mit zunehmendem Aschengehalt nicht nurproportional der Abnahme des Heizwerts, sondern instärkerm Maße. Dazu kommt noch die erheblicheSteigerung der Unkosten durch die Zuführung desBrennstoffes zum Verbrauchsort, die Entfernung dergroßem Schlacken- und Aschenmengen, die Verminderungder Heizleistung, das Zurückgehen der Verdampfungsziffer,die Unannehmlichkeit beim Betrieb.Man bezeichnet deshalb in der Praxis nicht mit UnrechtKohlen mit weniger als 9 o/0 Asche als gut, solche mitca. 9-15o,'o als mittel und diejenigen mit über 15 00Asche als schlecht.«Das Schlackigwerden der Feuerungsrückstände istin der Hauptsache von der Schmelzbarkeit der Kohlenaschen,also von der gefügemäßigen Zusammensetzungdieser Aschen abhängig. Die Menge der Aschehat jedoch keinen Einfluß auf den Schmelzpunkt, Tierfür ein bestimmtes Kohlenvorkommen kennzeichnendist. Da die organischen Gefügebestandteile der Kohlendurch die Oxydation völlig verändert werden, wardie Feststellung nicht ohne Belang, wie weit auch dieMineralbestandteile davon betroffen wurden.Parr und Wheeler3 haben beobachtet, daßWertverluste in den Kohlen nicht erst durch Verwitterung,sondern schon durch die und bei der Entfernungaus dem Flöz auftreten. In gasdichte Gläsercingeschlossene Proben ergaben nach 10 Monaten einunter geringem Druck stehendes brennbares Gas,während in Gläsern, die nur zu einem Viertel mit lufttrocknenKohlen gefüllt waren, nach 18 Monaten19,5o/o Verlust an Sauerstoff und 2 o/0 Zunahmean Kohlensäure festgestellt wurden. Kohle, die10 Monate lang nach der Förderung im Laboratoriumgelegen hatte, zeigte einen Heizwertverlustvon 1,3-3,4 0/0, der aber anscheinend schonin den ersten Wochen nach der Förderung eingetretenwar. Porter und Ovitz* erhielten durchLagerung aus 12,2 kg Benton-Kohle während17 Monaten 16,9 1 Methan. Nimmt man als Heizwertdes Methans 9400 kcal an, so belief sich der Verlustauf 9400. 0,0169 158,86 kcal, und da der Heizwertder Kohle rd. 7500 kcal war, betrug der Verlust158 86— — 1 — . = 0,16 o/o vom Heizwert der Kohle. Dem-1Z.Z • 7.5UU1 J.O asbel. 1913, S. 11608 Jabresber. d. Schweiz. Ver. v. Darapfkesselbesltzern 1919, Anh. 1;E. Donath: Unterscheidung, Einteilung und Charakteristik der iMineralkolilen,1924, S. 31.3 Nübling, J.O asbel. 1912, S. 1194.« J.G asbel. 1911, S. 594.nach ist der Lagerverlust durch Entweichen vonbrennbaren Gasen sehr gering. Die während desersten Abschnitts der Oxydation (Adsorption) zu beobachtendeHeizwertverminderung ist nach Parr1 gewissermaßennur scheinbar und im wesentlichen derGewichtsvermehrung durch die Sauerstoffaufnahmezuzuschreiben. Übersteigt jedoch die Temperatur, beider die Kohlen lagern, 50° und geht sic z. B. auf 75°,dann treten chemische Bindung des Sauerstoffes (Absorption)und tatsächlicher Heizwertverlust ein, dersich bei englischen bituminösen Kohlen auf S—15 o/ostellt. Nach den in der Zahlentafel 8 aufgeführtenHeizwertzahlen der drei Kokskohlen zeigen nur dieHeizwerte der Gaskohle (III) einen nennenswertenVerlust.Im KalorimeterbestimmtZahlentafel 8.FrischeKokskohleOxydierteKokskohleHeizwértabnahraein %frische Kokskohle= 100I II 111 I II III i 11 IIIOberer Heizwertkcal 8085 S041 7S27 7660 7584 7050 5,25 5,6S 9,93Unterer Heizwertkcal 7S19 7738 7542 7399 7304 6785 5,37 5,61 10,03Seitdem in dem Ofen von Seibert2 eine einfacheund billige Vorrichtung zur Bestimmung des Schmelzpunktsvon Aschen und Schlacken zur Verfügung steht,bietet die Ermittlung dieser Kennzahl keine Schwierigkeit.Die Aschen werden aus 50-100 g Kohle (400-Maschen-Sieb) bei S00-9000 hergestellt, im Achatmörserauf das feinste gemahlen und darauf noch 2 stin einem gutziehenden Wiesnegg-Ofen bei 800-900°geglüht. Aus den Aschen wird nach Verkneten mitlOo/oiger Dextrinlösung ein Kegel nach Art derSegerkegel (dreiseitige Pyramide, 18 mm hoch undan jeder Grundflächenseite 0,6 mm breit) geformt.Diese Kegel kittet man mit Kaolin auf einer Unterlage(Schiffchen) fest und schiebt diese dann in dieMitte des Ofens. Die Temperaturmessung erfolgt miteinem Platin-PIatinrhodiumthermoelement, dessenLötstelle ihre Lage neben dem Versuchskegel erhält.Das Thermoelement wird von der hintern Seite desOfens eingesetzt. Damit man den Versuchskörper mitdem Schiffchen gut einbringen kann, schneidet manden Ofen nach dem Vorschlag des Verfassers an dervordem Öffnung sektkorkenartig auf. Die Temperatursteigerungkann bis S00° schnell erfolgen, vonda ab soll sie nicht mehr als 10° je min betragen. Beider Bestimmung werden der Beginn der Neigung derKegelspitze (Schmelzpunkt) und das Zusaininenschinelzenzu einem Tropfen (Fließpunkt) ermittelt.Nach dieser Art der Aschenschmelzpunktbestimmungbrachte die Prüfung das überraschende Ergebnis,daß sich die Aschenschmelz- und Fließpunkteder Fettkohlen bei den oxydierten Kohlen nicht geänderthatten, dagegen begann das Schmelzen bei deroxydierten Gaskohle früher (um 25°) als bei derfrischen Kohle. In der Zahlentafel 9 sind die betreffendenSchmelz- und Fließpunkte aufgeführt.Da im allgemeinen zwischen der durch chemischeAnalyse ermittelten Zusammensetzung der Kohlenascheund ihrer Schmelztemperatur keine Beziehungenbestehen, weil die Analyse nur die Menge der einiInd. Engg. Chetn. 1925, S. 120; Brennst. Chera. 1925, S. 195.* Chem. Zg. 1925, S. 1064.

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