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166 G lü c k a u f Nr. 5mit Therese Sonnenschein feierte. Was CasparNoeggerath gewesen ist, weiß man nicht. Er war derVater von Karl Noeggerath, der als erstes feststellbaresMitglied der Familie anzusprechen ist, das alsBeruf das Bergfach erwählte. Karl Noeggerath,geboren am 5. Mai 1765 zu Arnsberg, war Berg- undHüttendirektor, vermutlich in kurkölnischen Diensten..Er starb als solcher zu Köln am 19. April 182S.Von den Söhnen Ki'.rl Noeggeraths haben sichvier dem Berg- und Hüttenfach gewidmet, und zwaraußer «fern ältesten, dem berühmten Johann JacobNoeggerath, auf dessen Lebenslauf noch einzugehensein wird, Xavier Noeggerath, geboren 1794 zu Bonn,gestorben als Berg-und Hüftenbauconduktcur zu Kölnam 1. Februar 1824, Franz Noeggerath, Berg- undHütteninspektor, geboren am 21. April 1796 zu Bonn,,gestorben am 24. Dezember 1S72 zu Beuthen, undKaspar Noeggerath, der als Berg- und Hiitteneleve inseinem 19. Lebensjahre am 16. M ärz 1817 infolgeeiner Verunglückung auf dem Alaunwerke zu Friesdorfbei Bonn verstarb.Von den genannten drei Brüdern Johann JacobNoeggeraths hat nur Franz Nachkommenschaft hinterlassen,Aber die sich allerdings nur wenig feststellenließ: einei- seiner Sölme hieß Karl, geboren am1. Dezember fS19 zu Limburg an der Lahn, warBerginspektor zu Tschöpeln bei Muskau in der Obeflausitzund hinterließ einen Sohn namens Arthur,geboren 1848, der als Obersteiger in Muskau genanntwird. Ein anderer Sohn von Franz Noeggerath, Heinrich,’geboren am 4. M ai 1S29 zu Obercasselcr Alaunhütte"bei Niederholtorf, war ebenfalls Berginspektorzu Muskäü und starb dort am 10. Mai 1874. DieserLinie der Familie gehört vermutlich auch der als Berginspektorunef Betriebsleiter der Gräflich von ArnimschenBraunkohlengruben zu Weißwasser in der Oberlausitzwohnende Kurt Noeggerath . an, der leiderauf eine dahingehende Anfrage keine. Auskunftgegeben hat.Der schon erwähnte älteste Sohn Karl Noegge- •raths,Jo h a n n Ja c o b N o e g g e r a th ,der über die Grenzen seines engem Vaterlandes hinausals bedeutender Bergmann und Mineraloge bekanntgeworden ist, hat in seinem langen Leben infolgeseiner glücklichen Veranlagung una1 seines rastlosenEifers und Fleißes eine Stellung auf dem Gebiete derWissenschaft innerhalb seiner Heimat, seines Amtesund weit darüber hinaus eingenommen, wie sie nurwenigen vergönnt wird.Er war geboren am 10. Oktober 17S8 zu Bonnunter der Regierung des letzten Kurfürsten von Köln,Maximilian Franz, Erzherzog? von Österreich, jü n g ­sten Sohnes der Kaiserin Maria Theresia, an den sichpersönliche Erinnerungen aus Noeggeraths frühesterKindheit knüpften. Als dann der Kurfürst vor denanrückenden Franzosen geflohen war, und diese amS. Oktober 1794 Bonn besetzt hatten, verlebteNoeggerath seine ganze weitere Jugend unter französischerHerrschaft. Er kam 1800 auf die Ecolecentrale nach Köln, die einzige Lehranstalt, die erüberhaupt besucht hat. Schon hier zeigte sich seineVorliebe für Mineralogie, die ihn bereits im Alter von20 Jahren mit der Schrift »Mineralogische Studienüber die Gebirge am Niederrhein«, auf deren Titelblatter sich als Mitglied der »Societät für die gesanunteMineralogie in Jena« bezeichnete, an die Öffentlichkeittreten ließ.Bald nach der Herausgabe dieser ersten schriftstellerischenArbeit begann Noeggerath auch, sichpraktisch im Bergbau zu betätigen, indem er sich umdie Konzession eines Alaunton- und Braunkohlen-Bergwerks bei Friesdorf zwischen Bonn und Godesbergbewarb, die ihm gemeinsam mit seinem Vaterund einigen ändern Persönlichkeiten durch KaiserlichFranzösisches Dekret vom 26. Dezember 1813 verliehenwurde, nachdem er zuvor dort schon eine-Alaunhütte eingerichtet hatte. Eine Arbeit, die er überdiese Mineralvorkommen und die auf sie begründeten.Betriebe schrieb, bildete die Grundlage für eine bergmännischePrüfung, die Noeggerath 1S14 in demdamals hessen-darmstädtischen Herzogtum Westfalenzu Arnsberg ablegte und durch die er die Anwartschaftauf die Stelle eines Bergmeisters erwarb.Eine solche sollte ihm auch nicht lange vorenthaltenbleiben, als nach dem Umschwung der Jahre1813/14 alle französischen Bergbeamten das Generalgouvernementdes Niederrheins verlassen hatten undder Generalgouverneur Sack nach geeigneten Persönlichkeitenzu ihrem Ersatz suchte. So wurde Noeggeratham 10. August 1814 Berg-Commissar für dasRoer-, Rhein- und Mosel-Departement zu Aachen, das;er aber nach segensreicher, mühevoller Tätigkeit beider Neuordnung der Verhältnisse zunächst mit demOurthe-Departement mit dem Wohnsitz in Lüttich unddann im September 1815 mit dem Saar-Departementund mit dem Wohnsitz in seiner Vaterstadt Bonn vertauschte.Hier war er besonders dem mit der Organisationder Bergbehörden in der Rheinprovinz beauftragtenGrafen von Beust, Ministerialkommissar des PreußischenFinanzministers, behilflich, wurde bei Begründungder Oberbergamts-Commission in Bonnam 10. Januar 1S16 deren ¿Mitglied und erhielt nachihrer Umwandlung in das Oberbergamt für die NiederrheinischenProvinzen bei diesem eine Stelle als Oberbergamts-Assessor.Dem Oberbergamt zu Bonn hat Johann JacobNoeggerath danach bis an sein Lebensende angehört.Er wurde dort am 25. Mai 1S21 Bergrat, am 4. Februar1822 Oberbergrat, am 17. August 1845 GeheimerBergrat und erhielt, als ihm am 1. April 1867 dienachgesuchte Entlassung aus dem Amte bewilligtwurde, den Charakter als Berghauptmann sowie dieW ürde eines Ehrenmitgliedes des Oberbergamtes mitdem Rechte, dessen Sitzungen beizuwohnen. Am10. August 1864 hatte er die Feier der Vollendungseines fünfzigsten Dienstjahres begehen können undwar dabei durch die Verleihung des preußischen RotenAdlerordcns 2 . Klasse mit Eichenlaub sowie des Ritterkreuzesdes k. k. Österreichischen Leopold-Ordensgeehrt worden. Im ganzen hat er dem Oberbergamtezu Bonn während eines mehr als 60jährigen Zeitraumesangehört, gewiß einer der seltensten Fälle indem Leben eines Beamten.Von welch großem Einflüsse Noeggeraths Wirkenbei seiner Behörde gewesen ist, deren Leitungübrigens dreimal bei langem Vertretungen in seinenHänden lag, davon zeugt die : Noeggerathsche Sammlung«von allen Gesetzen und Verordnungen in Berg-,Hütten-, Hammer- und Steinbruchs-Angelegenheiten,die von 1S16 bis 1847 im Bereiche des Königlich

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