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Heinrich Heines Heimkehr zu Gott - DWG Radio

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erzeigte, rnir eine evangelische Erleuchtung zvzlulrarlen, verbreitetesich auch clas Gerücht, als sei ich <strong>zu</strong>m katholischerrGlauben übergetreten, j", manche gute Seelen versicherten,ein soleher Übertritt habe sehon rror vielen Jahren stattgefunden,und sie unterstützten ihre Behauptung mit der Angabecler bestimmtesten Details, sie nannten Zeit und Ort, sie gahenTag und Datum an, sie bezeichneten mit Namen die Kirche,wo ich die Ketzerei cles Protestantismus abgesc,hworen undc[en allein-seligrnachenden römisch-katholisch-apostolischenGlauben angenommen haben sollte; es fehlte nur die Angabe,rvie viel Glodcengeläute und Schellengeklingel der MeßnerI-rei dieser Feierlichkeit spendierte.. Der Unglauben ist in der Ehe jedenfalls gefährlich, undso freigeistisch icht selbst gewesen, so durfte doch in meinemHause nie ein frivoles \ffort gesprochen werden. Wie ein ehrsamerSpießbürger lebte ich mitten in Paris, und deshalb,als ich heiratete, wollte ich auch kirchlich getraut werden,obgleich hier <strong>zu</strong> Lande die gesetzlich eingeführte Zivilehe hinlänglichvon der Gesellschaft anerkannt ist. Meine liberalenl'reunde grollten mir cleshalb uncl überschütteten mich mitVorwürfen, als hätte ich der Klerisei eine za große Komzessiongemacht. Ihr Murrsinn über meine Schwäihe würde sich nochsehr gesteigert haben, hätten sie gewußt, wie viel größereKonzessionen ich damals der ihnen verhaßten Priesterschaftmachte.. Aber ich bewahrte im zornigsten Ekel dennoch immereine Ehrfurcht vor dem wahren Priesterstand, indem ich, indie Vergangenheit <strong>zu</strong>rückblickend, der Verdienste gedachte, dieer sich einst um mich erwarb.***SchlußwortEs ist bedeutsam, dalJ wir von dieser <strong>Heimkehr</strong> <strong>Heines</strong>'tlr <strong>Gott</strong> etwas wissen. Vir erleben heute als Enlcel seinerZeit. die Folgen jener l(atastrophe, die Heine kommen sah.22Noch tobt der Kampf der Auseinanderset<strong>zu</strong>ng. Wir wollenuns in ehrlicher Selbstbesinnung unter diese demütigende Tatsachebeugen, daß es deutsche Denker waren, liberale Theologen:Professoren der idealistischen Philosophie, die auf Berlinerund anderen Lehrstühlen das Gift der <strong>Gott</strong>losigkeitmit religiösen Yokabeln in die damalige Jugend hineinträufelten.IJnsere Aufgabe als Christen ist es, den deutschenAbfall und Atheismus <strong>zu</strong> überwinden durch das Zeogtris vondem lebendigen <strong>Gott</strong>, der sich in der Heiligen Schrift undim Heiland Jesus Christus offenbart hat. Adolf Stoecker hatrechtzeitig gewarnt vor der dreifachen Lawine: Entkirchlichung,Entchristlichung und Entsittlichung. Heute können wir diegrauenhaften Auswirkungen des Abfalls vom Glauben an <strong>Gott</strong>überall mit Händen greifen. Darum ist der alte Auftrag derBerliner Stadtmission hinsichtlich des Glaubens, der in clerLiebe tätig ist, von großer Bedeutung für die <strong>Heimkehr</strong> unseres\rolkes <strong>zu</strong> <strong>Gott</strong>.Heine hat freilich den Schritt bis hin <strong>zu</strong> Jesus nicht mehrgetan. Aber Heine's Entlarvung des Zeitgeistes kann uns heutenoch einen großen Dienst tun. Heine selber ist ein Beispielclafür, wie <strong>Gott</strong> durch sein Wort auch einen weit abgekommenenMenschen aus den Klauen der ,ratheistischen Religionoo befreienkann. Das hilft uns nicht nur in der Seelsorge an Menschen, diedem gleichen Geist <strong>zu</strong>m Opfer gefallen sind. Für Atheistenliann es eine Hilfe und Ermunterung sein, daß es auch fürsie noch in jedem Falle einen 'Weg <strong>zu</strong>m lebendigen <strong>Gott</strong> <strong>zu</strong>rückgibt. <strong>Gott</strong> kann auih heute noch aus einem Saulus einen Paulusrnachen. In dieser Gewißheit wollen wir unsern missionarischenDienst tun.Möge der Tag nicht mehr fern sein, wo sich <strong>Heines</strong> Voraussageerfüllt, daß auch die Ungläubigen in allen Ländern an den<strong>Gott</strong> wieder glauben lernen, den sie durc,h Schuld der deutschenPhilosophie einst leugnen lernten. Wir wollen anhaltend umeine Erweckung beten! Deutschland ist I'ür rlen Glauben, färclen Heiland <strong>zu</strong> sewinnen. W. B.23

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