Dezember 2007 - Der Monat
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Von Günther Meier<br />
WEIHNACHTEN / LUXUS<br />
Rekordzahlen für<br />
Investitionen in Luxus<br />
Die Weihnachtszeit ist die Zeit des Schenkens, auch für Dinge,<br />
die als Luxus bezeichnet werden. Luxus boomt seit geraumer<br />
Zeit das ganze Jahr. Das Luxus-Segment gehört zu den Wachs-<br />
tumsbranchen und Globaltrends.<br />
Was schenkt man einem Menschen,<br />
der schon alles hat? Zeit! Zeit schenken,<br />
gehört zu den schwierigsten Unterfangen, weshalb<br />
sich viele auf andere Luxusartikel stürzen, die es<br />
ja in Hülle und Fülle gibt. Luxus zu besitzen und<br />
Luxus zu schenken, gehört offenbar zu den Bedürfnissen<br />
der Menschen. Und diese Triebfedern werden<br />
zu bestimmten Zeiten, wie etwa vor Weihnachten,<br />
geschickt geschürt. Geschenke machen Freude,<br />
Geschenke bringen aber auch Umsatz – und steigende<br />
Umsätze sind wichtige Triebfedern einer erfolgreichen<br />
Wirtschaft. Was das Schenken angeht,<br />
ist die Menschheit offenbar erb-<br />
Luxus zu besitzen und Luxus zu lich belastet. Betrachten wir eine<br />
schenken, gehört offenbar zu den Weihnachtskrippe, so sehen wir<br />
Bedürfnissen der Menschen.<br />
kurz nach dem Weihnachtsfest<br />
weitere Figuren um das Christkind<br />
– die Drei Könige sind gekommen.<br />
Caspar, Melchior und<br />
Balthasar brachten in den kalten<br />
Stall mit Ochs und Esel aber<br />
nicht alltägliche Geschenke, sondern<br />
reiche Gaben: Gold, Weihrauch<br />
und Myrrhe. Gold galt<br />
als angemessenes Geschenk für<br />
einen König, mit Weihrauch beschenkte<br />
man die Priester und<br />
Myrrhe war als Heilmittel ein exklusives<br />
Mitbringsel. Die Zeiten<br />
haben sich geändert, geblieben<br />
ist der Drang der Menschen, aus<br />
echter Zuneigung oder aus anderen<br />
Gründen seine Liebsten oder<br />
Foto: IPG Gutenberg Est.<br />
Geschäftspartner zu beschenken.<br />
Wie es die Drei Könige vorgemacht<br />
haben, fällt die Auswahl<br />
zumeist auf Luxusdinge. Die<br />
heimliche Leidenschaft des Menschen, sich gerne<br />
mit Luxus zu umgeben, trifft sich mit dem wachen<br />
Instinkt der Geschäftsleute, ihre Angebote in der<br />
Vorweihnachtszeit mit Glitzer und Glamour zu<br />
drapieren. Unser Auge, geschult an den Präsentationen<br />
der Schönen und Reichen, lässt sich davon<br />
mächtig beeindrucken.<br />
Luxus ist eine sehr individuelle<br />
Angelenheit<br />
Luxus hat sich aber längst aus<br />
dem Reich des edlen Schenkens befreit und führt<br />
weltweit ein eigenständiges Dasein. Die ungleiche<br />
Verteilung von Geld macht es möglich, dass die<br />
einen mit Stolz ihre trendige Swatch am Handgelenk<br />
tragen, die anderen hingegen nicht wissen, ob es<br />
eine Rolex oder eine Breitling for Bentley sein soll.<br />
Während für viele Zeitgenossen ein sparsamer kleiner<br />
Diesel für die Reise von A nach B genügt, ordern<br />
andere einen Rolls-Royce oder Ferrari. Damen der<br />
Gesellschaft tragen Brillanten und andere edle, in<br />
Gold gefasste Steinchen zur Schau, mit deren Wert<br />
andere ein Eigenheim finanzieren könnten. Was Luxus<br />
ist, erscheint eine sehr individuelle Angelegenheit<br />
zu sein, die wohl am stärksten von der Gefühlslage<br />
geprägt wird. Luxus gehört nicht mehr zu den<br />
einsamen Beziehungen zwischen Anbieter und Käufer.<br />
Dahinter steckt eine Industrie, die entgegen der<br />
Entwicklung normaler Güter keinen Konjunktur-