Burtscheid, Frankenberger-Viertel und Umgebung
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Editorial<br />
St. Martin <strong>und</strong> der Zwaarte Piet<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
seit letztem Jahr kocht zu St. Martin<br />
in Deutschland <strong>und</strong> zu Nikolaus in<br />
den Niederlanden eine Religions<strong>und</strong><br />
Rassismus-Duskussion hoch.<br />
Gerade rechtzeitig zum Zeitpunkt<br />
Mitte November gab es jetzt erneut<br />
ein Urteil zum „Zwarten Piet“, dem<br />
treuen Begleiter des St. Nikolaus in<br />
den Niederlanden.<br />
Dazu schrieb die TAZ: „Im Streit in<br />
den Niederlanden um die rassistische<br />
Figur des Nikolaus-Helfers<br />
„Zwarte Piet“ haben die Gegner<br />
eine Niederlage erlitten. Der Nikolaus<br />
darf bei seinem öffentlichen<br />
Einzug von den schwarz-angemalten<br />
Pieten begleitet werden,<br />
urteilte das höchste Verwaltungsgericht des Landes am Mittwoch in Den Haag.<br />
Ein Bürgermeister habe kein Recht, dies wegen möglicher Diskriminierung zu<br />
verbieten. In erster Instanz hatte ein Gericht in Amsterdam den Klägern noch<br />
recht gegeben <strong>und</strong> Zwarte Piet eine „negative stereotype Figur“ genannt…<br />
Zur Rassismus-Frage äußerte sich der Staatsrat am Mittwoch nicht. Dazu sei er<br />
nicht befugt, heißt es in dem Urteil. Viele Niederländer klagen, dass der „Zwarte<br />
Piet“ rassistisch sei. Auch die Rassismus-Expertin der Vereinten Nationen,<br />
Verene Shepherd, hatte erklärt, dass die Figur eine „Rückkehr zur Sklaverei“<br />
symbolisiere <strong>und</strong> daher abgeschafft werden müsse. Dagegen wollen viele weiße<br />
Niederländer die Tradition beibehalten“ – soweit die TAZ.<br />
In Deutschland überlegte die Linke in NRW das St. Martins-Fest in Sonne, Mond<br />
<strong>und</strong> Sterne-Fest umzubenennen, um Menschen anderer Religionen nicht zu<br />
irritieren bzw. den katholischen Glauben aufzuzwingen. Also, mal ganz ehrlich<br />
– man kann Rücksichtnahme <strong>und</strong> Integration auch zur Groteske übertreiben,<br />
wie ich meine. Wenn man auf der Straße unsere Mitbürger mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
befragt, ob sie sich an dem Titel St. Martin stören, wird nicht ein<br />
einzigerdabei sein, der sich in seiner Religionsausübung beeinflusst fühlt.<br />
Ganz im Gegenteil – bei den Martinszügen im <strong>Frankenberger</strong> <strong>Viertel</strong> <strong>und</strong> in<br />
<strong>Burtscheid</strong> gingen alle denkbaren Nationen mit ihren Kindern fröhlich mit<br />
Laternen ausgestattet mit <strong>und</strong> feierten ein friedliches Fest. Und so muss es doch<br />
sein <strong>und</strong> das ist das Wichtigste.<br />
Ich wünsche Ihnen eine schöne Herbst- <strong>und</strong> Adventszeit!<br />
Herzlichst Ihr<br />
Hartmut Hermanns<br />
Herausgeber & Chefredakteur<br />
Vinzenz-Heim<br />
Aachen<br />
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