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Komplett - Das Sauerlandmagazin Juni 2015

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

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Dafür wird auch in den Wintermonaten trainiert. Im<br />

Aqua-Magis können die Wassersportler dann die Eskimo-Rolle<br />

üben, sich wieder aufzurichten oder die Kurventechnik.<br />

Im Schwimmbecken geht es auch darum,<br />

schnell aus dem Boot rauszukommen. Auch das wird<br />

„so früh wie möglich geübt“, sagt Ralf Kunen. Damit<br />

soll Panik gar nicht erst aufkommen, wenn jemand mal<br />

kentert. Kraft und Ausdauer spielen erst bei Gewässern<br />

mit stärkerer Strömung oder bei Hochwasser eine Rolle.<br />

Wasser ist deutlich sauberer geworden<br />

Obwohl hinterm Ufergebüsch die vielbefahrene B 236<br />

vorbei führt, fühlt man sich auf dem Fluss wie in einer<br />

anderen Welt. Ursprüngliche Natur. Klares Wasser. „<strong>Das</strong><br />

ist seit 1994 deutlich sauberer geworden“, sagt Ralf Kunen.<br />

Fische springen, tauchen, Ringe auf dem Wasser<br />

hinter sich lassend, wieder ab, was Lisa zu der Frage<br />

veranlasst, „ob es hier wohl auch Haie gibt“. Ein Eisvogel<br />

verschwindet im Ufer-Dickicht. Idylle pur. Ein Stück<br />

Urwald im industriereichen Lennetal. - Eine Paddeltour<br />

auf dem Plettenberger Amazonas.<br />

Dabei steht die Lenne nicht im Ruf, ein Paradies für Wassersportler<br />

zu sein. „Schiffbar“ ist sie wegen der geringen<br />

Wassertiefe oberhalb von Plettenberg ohnehin<br />

kaum, sieht man von Hochwasser ab. Ein paar Plettenberger<br />

um Martin Zimmer entdeckten vor 40 Jahren den<br />

Fluss und den Kanu-Sport für sich. Sie gewannen Schulleiter<br />

Hans Günter Lubeley für den Sport. Bald paddelten<br />

auch Schüler aus den Sport-AGs der Schulen. So kam<br />

auch Übungsleiter Ralf Kunen ins Boot und auf die Lenne.<br />

Mitte der 1980er Jahre entstand daraus die Kanu-Abteilung<br />

des TV Jahn Plettenberg, erzählt Vorsitzender Jens<br />

Barwich. Seither ist die Abteilung gewachsen. Statt in<br />

einer Garage lagert die Ausrüstung im Untergeschoss der<br />

Realschule, nur ein paar Schritte vom betonierten Anleger<br />

an der Lenne entfernt. Vom kleinen, wendigen Einer-Kajak<br />

bis zum großen Kanu reicht die Boots-Palette.<br />

Auf 30 Boote können die Sportler zugreifen. Wer schon<br />

länger paddelt, sich neu ausgerüstet hat, „hat seine alten,<br />

noch brauchbaren Sachen hier hingehängt“, verweist<br />

Jens Barwich auf Spritzdecken, Helme, Paddel oder<br />

Neoprenanzüge. Da kann sich der Nachwuchs bedienen.<br />

Wunsch: Bürgermeister<br />

sollte mal Bagger schicken<br />

Anfänger wie Lisa oder Emely fahren erstmal bei anderen<br />

mit „Wir versuchen da zu vermitteln“, sagt Ralf Kunen.<br />

Jugendarbeit steht bei den 40 Mitgliedern der Abteilung<br />

hoch im Kurs. Damit es nicht zu eintönig wird,<br />

geht es zwischendurch auch zu anderen Revieren. Ralf<br />

Kunen: „Bei den Monatsfahrten sucht jemand einen Fluss<br />

aus.“ Sonntags zieht die Kanuten-Familie aufs Wasser.<br />

„Jeder hat seinen Lieblingsfluss“, sagt Kunen. <strong>Das</strong> Konzept<br />

kommt an. Anna-Lena (12) ist seit zwei Jahren dabei.<br />

Sie „wollte was machen, was nicht jeder macht.“<br />

„Weil es Spaß macht“, kommt auch Marit (11) zum Training<br />

- selbst bei schlechtem Wetter.<br />

Inzwischen ist der Eintopf fertig. Zum Chili con carne<br />

gibt’s den Rückblick auf die gerade beendete Tour. Gemütlich<br />

war es - ohne Haie oder Krokodile, über die Linda<br />

und Emely gefeixt haben. „Naturerlebnis und Gemeinschaft<br />

gehören stets dazu“, resümiert Vorsitzender<br />

Jens Barwich. Einziger Aufreger: ein Angler im Fluss, der<br />

die Kanuten verflucht, das Revier für sich reklamiert. <strong>Das</strong><br />

sehen die Paddler anders. Sie wünschen sich ein friedliches<br />

Nebeneinander und dass der Bürgermeister mal<br />

einen Bagger schickt, um die Einsatzstelle etwas vertiefen<br />

zu lassen. Damit der Paddel-Spaß nicht schon zum<br />

Start auf Steinen ins Stocken kommt.<br />

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