Komplett - Das Sauerlandmagazin Juni 2015
In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause
In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause
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Foto WR/Büdenbender<br />
Wie werde ich Schützenkönig<br />
oder Schützenkönigin? Text Pia Mester<br />
Die Sache mit der Monarchie hat sich in Deutschland vor<br />
fast 100 Jahren erledigt. Wer trotzdem davon träumt,<br />
einmal mit „Majestät“ angesprochen zu werden und in<br />
ein wenig royalem Glamour zu schwelgen, sollte sein<br />
Glück als Schützenkönig bzw. Schützenkönigin probieren.<br />
Mit einer guten Vorbereitung und einer ordentlichen<br />
Portion Mut ist es gar nicht so schwierig, an ein<br />
solches Sauerländer Krönchen zu kommen. Drei Schützenvorsitzende<br />
verraten, wie‘s geht.<br />
1. Satzung kennen<br />
Jeder Schützenverein hat eine eigene Satzung, in der<br />
festgelegt ist, wer Mitglied und Majestät werden darf.<br />
Meistens lässt sich die Satzung auf der Homepage des<br />
Vereins einsehen. Wenn Sie also überlegen, welcher<br />
Verein für Ihr Vorhaben die besten Voraussetzungen<br />
bietet, schauen Sie vorher unbedingt in die Statuten!<br />
Bruderschaften stellen meistens strengere Anforderungen<br />
an ihre Mitglieder und Königsanwärter als Vereine,<br />
was beispielsweise die Konfession, das Geschlecht<br />
oder den Wohnort betrifft. Beim Schützenverein Plettenberg-Grünetal<br />
müssen Königsanwärter seit mindestens<br />
einem Jahr Mitglied und mindestens 18 Jahre<br />
alt sein, erklärt Vorsitzender Steffen Fuhrich: „<strong>Das</strong> hat<br />
versicherungstechnische Gründe: Erst ab diesem Alter<br />
darf man mit einem großen Kaliber schießen.“ Genauso<br />
sieht es beim Werdohler Schützenverein aus. Bei den<br />
Herscheider Schützen müssen die Kandidaten unter der<br />
Vogelstange mindestens 25 Jahre alt sein, zuvor können<br />
sie aber Jungschützenkönig werden. Außerdem reicht<br />
es hier, wenn man im Januar desselben Jahres in den<br />
Verein eingetreten ist.<br />
Ob das Königspaar in der jeweiligen Stadt wohnt, welcher<br />
Religion es angehört und woher es kommt, ist in<br />
allen drei Vereinen vollkommen egal. „Wir hatten mal<br />
einen Jungschützenkönig aus Portugal und eine Jungschützenkönigin<br />
aus Argentinien“, erzählt Steffen Fuhrich.<br />
Wichtig für angehende Regentinnen ist zu wissen, ob<br />
sie selber auf den Aar schießen dürfen oder darauf<br />
hoffen müssen, vom erfolgreichsten Schützen zu ihrer<br />
Königin erwählt zu werden. Theoretisch dürfen in allen<br />
drei Vereinen auch Frauen Hand ans Gewehr legen.<br />
„Es ist eine ungeschriebene Regel, dass wir nur einen<br />
König ausschießen, Frauen also nur bei den Insignien<br />
mitschießen, nicht jedoch auf den Rumpf“, erklärt Andreas<br />
Schreiber, Vorsitzender des Werdohler Schützenvereins.<br />
Wollte eine Frau diese Regel ändern, müsste dies<br />
schriftlich beantragt werden. Jedoch sei dieser Wunsch,<br />
so Schreiber, noch nie aufgekommen.<br />
Auch bei den Grüner Schützen hat noch keines der ca.<br />
30 weiblichen Mitglieder auf ihr Recht bestanden. Ganz<br />
anders ist das in Herscheid: Hier sind treffsichere Schützenköniginnen<br />
keine Seltenheit, wie Vorsitzender Dirk<br />
Schöttler berichtet.<br />
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