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Komplett - Das Sauerlandmagazin Juni 2015

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

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Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Garagengold mit<br />

Entspannungsfaktor<br />

Oldtimer-Werkstatt „Car Design“: In Werdohl werden alte Autos restauriert –<br />

mit viel Liebe zum Detail und der nötigen Portion Ideenreichtum.<br />

Die Reifen platt, die Karosserie verrostet, das Faltverdeck<br />

zerfetzt, eingeschlagene Seitenfenster, Vogelkot auf dem<br />

Lenkrad – haben Sie vielleicht so ein altes Auto in Ihrer<br />

Garage stehen, das Sie seit Jahren zum Schrottplatz bringen<br />

möchten? <strong>Das</strong> sollten Sie sich noch einmal überlegen.<br />

Vielleicht rostet da ein kleiner Schatz vor sich hin.<br />

Frank Saremba, der in seiner Werkstatt am Kalkofen in<br />

Werdohl Oldtimer restauriert, würde sich jedenfalls nicht<br />

wundern.<br />

Ab 30 Jahren wird aus einem Auto ein Oldtimer und damit<br />

aus einem Gebrauchsgegenstand eine Geldanlage.<br />

Vorausgesetzt Pflege und Zustand stimmen. Und darum<br />

kümmern sich Frank Saremba, sein Geschäftspartner<br />

Dietrich Eckhardt und ihre Mitarbeiter in ihrer Werkstatt<br />

„Car Design“ am Kalkofen. Früher gehörte das Gebäude<br />

der Firma Stauff, bis Bestattungsunternehmer und Porsche-Liebhaber<br />

Dieter Eckhardt das Gebäude kaufte und<br />

vermietete. Unter anderem an Kfz-Meister und Mercedes-Experten<br />

Frank Saremba. Aus der gemeinsamen Leidenschaft<br />

entstand vor vier Jahren auf 1600 m² die Idee<br />

einer Oldtimer-Werkstatt. Und die unterscheidet sich von<br />

einer normalen Autowerkstatt gewaltig.<br />

Was Saremba und sein Team betreiben, erinnert eher an<br />

Puzzle-Arbeit. Wenn ein Kunde sein altes Schätzchen zur<br />

Untersuchung bringt, weiß er nicht, wann er es wieder<br />

mitnehmen kann. Denn oft stellt sich erst beim Blick unter<br />

die Motorhaube oder öfter noch unter den Lack heraus,<br />

woran es wirklich hapert. Rost ist die am weitesten<br />

verbreitete Krankheit bei alten Autos und die größte Herausforderung<br />

für Saremba und sein Team: „<strong>Das</strong> zweitgrößte<br />

Problem ist die Ersatzteilbeschaffung.“ Die passenden<br />

Zündkerzen bestellt das Team auch schon mal in<br />

Mexico oder über Umwege bei Privatverkäufern. „Und<br />

wenn es nicht käuflich ist, wird es gefertigt.“<br />

Manchmal bereitet ein Problem den Monteuren auch<br />

Kopfzerbrechen. Denn nicht immer ist auf den ersten<br />

Blick zu sehen, wo das Problem liegt. In mindestens<br />

drei Jahrzehnten kann sich an einem Auto einiges verändert<br />

haben: „Deshalb besorgen wir uns immer die Originalunterlagen<br />

beim Hersteller. Die erste Frage lautet<br />

dann: Haben andere vor uns Fehler eingebaut?“ An solche<br />

Tüftelarbeiten, so Frank Saremba, würden sich normale<br />

Werkstätten im Regelfall nicht herantrauen. Ihm<br />

und seinem Team machen die kniffligen Fälle dafür umso<br />

mehr Spaß. Manchmal stellt sich dabei eben auch heraus,<br />

dass das Auto komplett auseinandergenommen und neu<br />

aufgebaut werden muss.<br />

76<br />

„Was nicht käuflich ist, wird gefertigt“<br />

Werkstattleiter und Meister Frank Saremba arbeitet einen rostigen<br />

Oldtimer auf.

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