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Komplett - Das Sauerlandmagazin Juni 2015

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

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Höhlenmenschen und<br />

Mammuts auf zwei Rädern<br />

Balve ist eine Hochburg der jungen<br />

Sportart Segwaypolo<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Die Mammuts sind vor etwa 4000 Jahren ausgestorben.<br />

In Balve ist der Urzeitelefant aber heute noch allgegenwärtig,<br />

wird als Stadtmarke und Werbeträger genutzt.<br />

Schließlich ist die Balver Höhle berühmt als Fundort zahlreicher<br />

Knochen eiszeitlicher Tiere wie dem Mammut.<br />

Den Mammut haben sich auch die Männer und eine Frau<br />

als Wappentier auserkoren, die sich der jungen Sportart<br />

Segwaypolo verschrieben haben. Als „Balve Mammuts“<br />

mischen sie seit 2010 die Szene auf, waren Deutscher<br />

Meister, zweimal Europameister und einmal Weltmeister<br />

(2012). Vom 15. bis 19. Juli spielen die Balver in Köln<br />

erneut um den Weltmeistertitel im Segwaypolo.<br />

Segwaypolo ist dem bekannteren, aber hierzulande<br />

als Randsportart betriebenen Polo nah verwandt. An<br />

die Stelle des vierbeinigen Sportpartners Pferd tritt das<br />

zweirädrige Elektrogefährt Segway. <strong>Das</strong> ist ein elektrisch<br />

angetriebenes Ein-Personen-Transportmittel mit zwei auf<br />

derselben Achse liegenden Rädern, zwischen denen die<br />

beförderte Person steht und das sich durch eine elektronische<br />

Antriebsregelung selbst in Balance hält.<br />

Segwaypolo ist eine Mannschaftssportart, bei der ein<br />

auf dem Gerät fahrender Spieler einen Ball mittels eines<br />

Schlägers, genannt Mallet, in das Tor der gegnerischen<br />

Mannschaft schlagen muss. Fünf Spieler pro Team sind<br />

auf dem Spielfeld. Die Geschwindigkeit des Segways<br />

wird nur durch die Gewichtsverlagerung der Spieler auf<br />

dem Segway gesteuert, die Fahrtrichtung – je nach Modell<br />

– durch seitliches Schwenken der Lenkstange oder<br />

durch einen Drehgriff an der linken Lenkerseite.<br />

„Dabei geht es richtig zur Sache. Körper- und Gerätekontakt<br />

gehören dazu“, erzählt Kai vom Lehn, Captain der<br />

Balve Mammuts. Da bleiben Verletzungen nicht aus. Rippenbrüche<br />

und Bänderrisse sind keine Seltenheit bei den<br />

Turnieren. Dennoch ist lediglich ein Helm Pflicht. „Einige<br />

Spieler tragen Protektoren, aber die meisten empfinden<br />

sie als störend.“ Segwaypolo ist also kein Sport für Warmduscher,<br />

aber beileibe kein reiner Männersport. „Bei den<br />

Turnieren spielen etwa 30 Prozent Frauen mit. Es herrscht<br />

Gleichberechtigung“, so Kai vom Lehn, dessen Frau Claudia<br />

im übrigen das einzige „Mammut-Weibchen“ ist. <strong>Das</strong><br />

liegt am Sportgerät. Leichtere Spieler/innen können den<br />

Segway schneller beschleunigen, schwerere stehen stabiler<br />

darauf. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 20 km/h<br />

begrenzt. „Da lässt sich nichts manipulieren. Die Segways<br />

können nicht frisiert werden“, betont Kai vom Lehn.<br />

„Wer Ball- und Mannschaftssportarten liebt, der ist beim<br />

Segwaypolo richtig. Dazu kommt das Spiel mit dem<br />

Gleichgewicht und den Fliehkräften“, beschreibt der<br />

Mammut-Captain die Faszination des Sports. „Es ist wie<br />

beim Skifahren: Entweder man ist Feuer und Flamme<br />

oder man kommt nie wieder.“ Die Mammuts und inzwischen<br />

auch ihre Schwestermannschaft, die Cavemen<br />

(Höhlenmenschen), sind Feuer und Flamme. Dazu trägt<br />

auch der besondere Teamgeist bei, den sie pflegen. Sie<br />

sind eine eingeschworene Truppe, die meisten seit der<br />

Gründung 2010 dabei.<br />

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