05.12.2012 Aufrufe

Rio plus 10 - Sustainable Business Institute (SBI)

Rio plus 10 - Sustainable Business Institute (SBI)

Rio plus 10 - Sustainable Business Institute (SBI)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />

Dabei gilt es, die verschiedenen beteiligten Institutionen in die Forschung einzubeziehen und<br />

Handlungsstrategien für die Akteure zu entwickeln.<br />

Bezüglich der Chancen und Risiken des Technologietransfers weisen die<br />

Unternehmensvertreter auf folgende Zusammenhänge hin: die Öffnung der Märkte der<br />

Schwellen- und Entwicklungsländer, hat den Wettbewerb innerhalb der Länder in einem<br />

erheblichen Ausmaß erhöht. Dies gilt zum einen für den Wettbewerb der MNUs aus<br />

Industrieländern in Schwellen- und Entwicklungsländern. Zum anderen wird betont, dass sich<br />

bereits heute vielfach in den Schwellen- und Entwicklungsländern selbst wettbewerbsfähige<br />

Konkurrenten entwickelt haben. Daher ist es heute schon aus Gründen der Sicherung der<br />

eigenen Wettbewerbsfähigkeit geboten, neue Technologien einzusetzen. Der Einsatz neuer<br />

Technologien erlaubt darüber hinaus auch Kostenersparnisse und Komplexitätsreduktion.<br />

Als erfolgversprechendste Strategie wird daher die schnelle Übertragung von High-Tech und<br />

ihre Adaption an die lokalen Erfordernisse angesehen.<br />

Nicht zuletzt hat diese Entwicklung dazu beigetragen, dass das Grundmodell: Headquarter in<br />

Deutschland - Peripherie in Schwellen- und Entwicklungsländern, so einfach nicht mehr<br />

gültig ist. Die Kompetenzzentren sind heute vielfach global gestreut.<br />

Mit Bezug zu Fragen des umweltbezogenen Technologie- und Know How-Transfers wird<br />

betont, dass zunächst die unmittelbare Verantwortung für die Prozesse der eigenen Fabriken<br />

und die eigenen Produkte im Vordergrund stehen; darüber hinaus wird betont, dass die lifecycle<br />

Orientierung auch eine darüber hinausweisende Perspektive und Verantwortung<br />

erfordert. Eine wichtige Hürde bei der Verbesserung der Umweltperformance entlang der<br />

gesamten Prozesskette (bei Lieferanten oder industriellen Kunden) kann das (hohe)<br />

Anfangsinvestment sein. In der Tat sind bestimmte Verbesserungen erst nach einer<br />

(längeren) Pay-Back Periode rentabel.<br />

Als wichtiges Hemmnis des Technologietransfers wird der ungenügende Schutz von Know<br />

How (Intelectual Property Rights) angesehen.<br />

Der Industrie ist für die zukünftige Forschung der Einbezug von NGOs besonders wichtig.<br />

Die beteiligten Unternehmen wollen prüfen, ob und in welcher Art sie sich an zukünftigen<br />

Fallstudien und weiteren Forschungen beteiligen können.<br />

Die <strong>Institute</strong> weisen darauf hin, dass sich in ihren Ländern die Diskussion um ADI in den<br />

letzten Jahren verschoben hat. Der positive Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der eigenen Industrie wird heute stärker als früher gesehen. Insbesondere spielen heute<br />

direkte und indirekte Spill-over-Effekte des mit ADI verbundenen Technologietransfers eine<br />

wichtige Rolle bei der Beurteilung der ADI. Allerdings sind mit der Öffnung der Märkte für ADI<br />

auch wirtschaftliche, soziale und ökologische Risiken und Belastungen verbunden.<br />

Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass die Auswahl geeigneter Technologien im Rahmen<br />

von Kreditprüfungen durch Banken in öffentlicher Hand immer stärker auch unter<br />

Umweltgesichtspunkten durchgeführt wird. Dies wird insbesondere im Hinblick auf zukünftige<br />

ADI im Bereich Infrastruktur als wichtig angesehen. z.T. werden für solche Kreditprüfungen<br />

bereits heute Umwelt-, Sozial- und Wirtschafts-“Impact-Assessments” durchgeführt.<br />

Bezüglich der zukünftigen Forschung wird seitens der <strong>Institute</strong> ein besonderes Interesse an<br />

der Erarbeitung von geeigneten Instrumenten partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen<br />

MNUs und lokalen Unternehmen (im Unterschied zu einem reinen Transferansatz), der<br />

Identifizierung von Praktiken von „leading companies“ sowie die praktische Unterstützung bei<br />

der Einführung von Managementsystemen formuliert.<br />

Wichtig erscheint aus der Perspektive der Schwellen- und Entwicklungsländer, Instrumente<br />

zu erforschen, wie die MNUs sich auch an den jeweiligen nationalen Dialogprozessen zur<br />

Weiterentwicklung der Umweltpolitik und -standards beteiligen können.<br />

Die UNCTAD betont ihr Interesse an der Ausweitung der empirischen Basis im Sinne von<br />

Multi-Stakeholder Fallstudien gemeinsam mit <strong>Institute</strong>n aus Schwellen- und<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!