Rio plus 10 - Sustainable Business Institute (SBI)
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Konferenz - Dokumentation<br />
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong>:<br />
Förderung einer nachhaltigen Entwicklung<br />
in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
durch Auslandsdirektinvestitionen<br />
multinationaler Unternehmen<br />
13.-14. 11. 2000<br />
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
FE - Vorhaben Nr. 200 14 <strong>10</strong>1<br />
Dr. Paschen von Flotow<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.,<br />
65375 Oestrich-Winkel, Deutschland
Paschen von Flotow<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN BUSINESS<br />
SCHOOL e.V.<br />
Konferenz Dokumentation <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong>: Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern durch Auslandsdirektinvestitionen multinationaler<br />
Unternehmen 13.-14. 11. 200<br />
Oestrich-Winkel; Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN<br />
BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
(Arbeitspapiere des Instituts für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN<br />
BUSINESS SCHOOL e.V., Bd. 39)
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung................................................................................................... 3<br />
1. Ziel ............................................................................................................................ 3<br />
2. Dialoginitiative des BMU ......................................................................................... 3<br />
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Dialoginitiative des BMU: „Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen“<br />
..................................................................................................... 4<br />
Industrie-Position ....................................................................................................... 4<br />
UNCTAD.................................................................................................................... 5<br />
BUND ...........................................................................................................................5<br />
3. Forschungsergebnisse und Forschungsperspektiven ......................................... 6<br />
Zusammenfassung der Projektergebnisse ................................................................. 6<br />
Unternehmensbeispiele und –perspektiven................................................................ 8<br />
Perspektive der wissenschaftlichen <strong>Institute</strong> aus Schwellenund<br />
Entwicklungsländern ..........................................................................................<strong>10</strong><br />
4. Zusammenfassung der Diskussion .......................................................................11<br />
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen............ 15<br />
Bundesumweltminister Jürgen Trittin..........................................................................16<br />
BDI Präsident Hans-Olaf Henkel...................................................................................20<br />
René Vossenaar, UNCTAD ............................................................................................23<br />
Cornelia Quennet-Thielen, Bundesumweltministerium ..............................................26<br />
Forschungsprojekt: Globalisierung und nachhaltige Entwicklung -<br />
Ansatzpunkte für eine verstärkte Berücksichtigung von Umweltbelangen bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen ............................................................................. 29<br />
1 Hintergrund und Ziel des Projektes.......................................................................29<br />
2 Unternehmens-Fallstudien.....................................................................................29<br />
3 Kernergebnisse der Fallstudien.............................................................................30<br />
4 Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Projekts.........................................33<br />
Präsentation des Instituts für Ökologie und Unternehmensführung an der<br />
EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.....................................................................35<br />
Präsentationen der Unternehmen.................................................................................43<br />
Adtranz DaimlerChrysler Railsystems .......................................................................43<br />
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte.......................................................................51<br />
Burgmann Dichtungswerke .......................................................................................57<br />
Präsentationen der <strong>Institute</strong>..........................................................................................69<br />
CESTT......................................................................................................................69<br />
ASCI .........................................................................................................................74<br />
CETEC......................................................................................................................82<br />
1
Anhang .................................................................................................................... 89<br />
Anhang A: Teilnehmerliste............................................................................................89<br />
Anhang B: Tagesordnung 13. November 2000 ............................................................93<br />
Anhang C: Tagesordnung 14. November 2000 ............................................................94<br />
2
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Zusammenfassung<br />
1. Ziel<br />
Auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Instituts für Ökologie und<br />
Unternehmensführung an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V. haben in Berlin, vom<br />
13.-14.11.2000, ca. 140 Teilnehmer aus Wirtschaft, Ministerien und internationale<br />
Regierungsorganisationen, Wissenschaft und Gesellschaft das Thema „Umweltschutz,<br />
Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen“ diskutiert. Das Thema ist von<br />
besonderer Aktualität, da es eines der Hauptthemen im Rahmen der internationalen <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong><br />
<strong>10</strong> - Debatte ist.<br />
Die „<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und<br />
Auslandsdirektinvestitionen“ verfolgte das Ziel,<br />
• die <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> - Dialoginitiative des BMU zu starten,<br />
• die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Globalisierung und nachhaltige Entwicklung -<br />
Ansatzpunkte für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltbelangen bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen“ zu präsentieren und zu diskutieren und daraus weitere<br />
Forschungsperspektiven abzuleiten.<br />
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat auf der Konferenz die deutsche Wirtschaft<br />
eingeladen, bis zum <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Gipfel einen Dialog über „Umsetzungsleitlinien für<br />
Auslandsdirektinvestitionen“ zu führen. Grundlage der Initiative bilden die Ergebnisse der<br />
Studie „Globalisierung und nachhaltige Entwicklung - Ansatzpunkte für eine stärkere<br />
Berücksichtigung von Umweltbelangen bei Auslandsdirektinvestitionen“. Mit der<br />
Durchführung der Studie hatte das BMU in Zusammenarbeit mit der United Nations<br />
Conference on Trade and Development (UNCTAD) 1998 das Institut für Ökologie und<br />
Unternehmensführung an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V. beauftragt. Im<br />
Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden in Zusammenarbeit mit deutschen<br />
multinationalen Unternehmen (Adtranz, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Burgmann,<br />
Hoechst Marion Roussel/Aventis) sowie nationalen Partnerinstituten in China (CESTT),<br />
Indien (ASCI) und Malaysia (CETEC) Fallstudien durchgeführt.<br />
Die Studie zeigt, dass Auslandsdirektinvestitionen (ADI) zum Transfer und zur Diffusion von<br />
Know How und Technologien beitragen können und dadurch eine Nachhaltige Entwicklung<br />
unterstützen können. Verschiedene externe und interne Faktoren, die diese positiven Effekte<br />
beschleunigen bzw. hemmen, konnten im Rahmen der Studie identifiziert werden.<br />
2. Dialoginitiative des BMU<br />
Eingeladen zu einer Stellungnahme waren der Präsident des Bundesverbandes der<br />
deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, der Leiter des Bereiches Umwelt und Handel<br />
der UNCTAD, Rene Vossenaar, der Leiter des Bereiches Regierungsbeziehungen der<br />
Volkswagen AG, Reinhold Kopp, und der Bundesgeschäftsführer des Bundes für Natur- und<br />
Umweltschutz Deutschland (BUND), Gerhard Timm.<br />
3
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Dialoginitiative des BMU: „Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen“<br />
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von ADI im Prozess der Globalisierung<br />
sowie der politischen Auseinandersetzung um die internationale Liberalisierung von Handel<br />
und Investitionen hat das BMU im Rahmen der Aktivitäten für <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> einen<br />
Dialogprozess initiiert, mit dem Ziel, „Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen“ zu<br />
erarbeiten.<br />
Verschiedene Organisationen und Initiativen tragen bereits heute der bedeutenden Rolle von<br />
multinationalen Unternehmen (MNUs) Rechnung, u.a. indem sie Leitlinien für das Verhalten<br />
von Unternehmen entwickeln und empfehlen. Dazu gehören die Leitsätze der Organisation<br />
for Economic Cooperation and Development (OECD) für multinationale Unternehmen, die<br />
UN Initiative „Global Compact“ oder die „Global Reporting Initiative“. Allerdings<br />
berücksichtigen diese Leitsätze die spezifischen Bedingungen von ADI nicht.<br />
Es sollen Umsetzungsleitlinien erarbeitet werden, die konkrete Anregungen und Hinweise<br />
dafür geben, wie Unternehmen ihre ADI gestalten können, wenn sie verstärkt zu<br />
Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung beitragen wollen. Zugleich sollen diejenigen<br />
Rahmenbedingungen vor Ort identifiziert werden, die einen solchen Beitrag der<br />
Unternehmen zur Nachhaltigkeit fördern. Grundlage für die Konkretisierung durch<br />
Umsetzungsleitlinien sollen bereits gemachte bzw. noch zu sammelnde praktische<br />
Erfahrungen aller beteiligten Dialogpartner sein.<br />
Der Dialogprozess ist als Angebot der Politik an Unternehmen und Wirtschaftsverbände zu<br />
verstehen, gemeinsam mit dem BMU unter Beteiligung weiterer gesellschaftlicher Gruppen,<br />
solche konkretisierenden Umsetzungsleitlinien zu erarbeiten und auf dem Weltgipfel <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong><br />
<strong>10</strong> als einen deutschen Beitrag vorzustellen. Eine Anwendung der zu erarbeitenden<br />
Umsetzungsleitlinien geschieht auf freiwilliger Basis. Das Eingehen einer entsprechenden<br />
Umsetzungsverpflichtung steht allen Unternehmen und Verbänden offen.<br />
Industrie-Position<br />
Der BDI-Präsident, Herr H.-O. Henkel, begrüßt das Vorhaben des Bundesumweltministeriums.<br />
Wichtig für den Erfolg der Dialoginitiative ist dem BDI eine möglichst<br />
weitgehende empirische Absicherung, die Definition von Erfolgs- und Mißerfolgsfaktoren<br />
sowie der Einbezug von Erfahrungen in den Gastländern.<br />
Folgendes Vorgehen wird seitens des BDI vorgeschlagen:<br />
1. Alle schon vorliegenden Erkenntnisse aus den vorangegangenen Studien sollten<br />
aufbereitet werden, um die zentralen Fragen für das Projekt präzise zu definieren.<br />
2. Mit diesem Katalog sollten dann die Erfahrungen der Unternehmen ausgewertet werden,<br />
die an diesem Projekt mitarbeiten. Parallel dazu sollten auch Behörden, Verbände und<br />
wissenschaftliche Einrichtungen in den Ländern befragt werden.<br />
3. Gestützt auf die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten dann gemeinsam im Dialog die<br />
Erfolgs- und die Mißerfolgsfaktoren in den entscheidenden Handlungsfeldern<br />
herausgearbeitet werden – sowohl was die Verantwortung der Unternehmen betrifft als<br />
auch im Hinblick auf die Rolle ihres rechtlichen, institutionellen und gesellschaftlichen<br />
Umfelds.<br />
Stellvertretend für die Industrieunternehmen begrüßt auch Herr Reinhold Kopp, Volkswagen<br />
AG, die Dialoginitiative. Zugleich betont er die Notwendigkeit, die Vernetzung mit anderen<br />
4
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
existierenden Initiativen sicherzustellen. Insbesondere werden genannt, das World <strong>Business</strong><br />
Council for <strong>Sustainable</strong> Development (WBCSD), die Initiative für „Corporate Social<br />
Responsibility in Europe“ und das „Forum Nachhaltige Entwicklung der deutschen<br />
Wirtschaft“.<br />
Volkswagen ist an einigen dieser Initiativen aktiv beteiligt. Darüber hinaus wird die<br />
Umsetzung von Umweltstandards weltweit an allen 42 Standorten vorangetrieben. Er betont,<br />
wie wichtig die Schulung und der aktive Einbezug der Mitarbeiter an den Standorten und die<br />
Qualifizierung der Lieferanten ist. Dies wird in dem Maße um so wichtiger, wie die<br />
Vernetzung des globalen Produktionsverbundes vorangetrieben wird.<br />
Er betont die Notwendigkeit einer umfassenden Umweltberichterstattung und soweit möglich<br />
der Erweiterung dieser Berichterstattung auf die Nachhaltigkeit als Voraussetzung für den<br />
öffentlichen Dialog.<br />
UNCTAD<br />
Herr René Vossenaar, UNCTAD, betont die Bedeutung des durchgeführten<br />
Forschungsprojektes „Globalisierung und nachhaltige Entwicklung - Ansatzpunkte für eine<br />
stärkere Berücksichtigung von Umweltbelangen bei Auslandsdirektinvestitionen“ für die<br />
Herstellung von Transparenz und das Aufzeigen des Potentials, das ADI für eine<br />
Nachhaltige Entwicklung haben können.<br />
Die Studie hat aus Sicht der UNCTAD zwar einen starken Bias in Richtung Best Practice und<br />
erlaubt auch aufgrund der geringen Anzahl der Fallstudien keine Verallgemeinerung, dafür<br />
erlaubt sie aber einen vertieften Einblick in wichtige Aspekte der Fragestellung und<br />
Verhaltensweisen von Unternehmen. Der potentiell positive Beitrag von ADI liegt<br />
insbesondere im Schließen von „technology gaps“ und im Transfer von Know How.<br />
Besonders positiv wird von seiten der UNCTAD der Multi-Stakeholder-Ansatz der Fallstudien<br />
bewertet sowie die enge erfolgreiche Kooperation mit den <strong>Institute</strong>n aus China, Indien und<br />
Malaysia sowie mit den beteiligten Unternehmen und ihren Lieferanten vor Ort. Darüber<br />
hinaus wird betont, dass eine entsprechende internationale Berichterstattung der<br />
Unternehmen über ihre Umwelt- und Nachhaltigkeits-Leistung auch helfen kann, die<br />
Verbreitung von Best Practice voranzutreiben.<br />
Die empirische Arbeit hat insbesondere vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen<br />
Debatte eine hohe Bedeutung. Diese Debatte ist bisher einerseits gekennzeichnet von der<br />
Frage, ob und in welchem Maß Entwicklungsländer Umweltstandards senken könnten um<br />
ADI anzuziehen, und ob und in welchem Maße MNUs niedrigere Umweltstandards als Anreiz<br />
zur Verlagerung umweltbelastender Produktion sehen. Andererseits werden aber auch die<br />
möglichen positiven Effekte für Wachstum und Entwicklung gesehen. Für diese Debatte stellt<br />
die Studie einen wichtigen Beitrag dar.<br />
Bezüglich der Dialoginitiative des Bundesumweltministeriums wird betont, dass dieses<br />
Vorhaben in unmittelbarem Zusammenhang mit weiteren UN - Initiativen im Vorfeld von <strong>Rio</strong><br />
<strong>plus</strong> <strong>10</strong> zum Thema ADI steht. So hat die Commission on <strong>Sustainable</strong> Development (CSD)<br />
im Frühjahr 2000 festgelegt, dass ADI ein zentrales Thema für <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> sein soll. Der<br />
UNCTAD ist daher eine frühzeitige internationale Öffnung des in Deutschland geplanten<br />
Dialogs wichtig.<br />
BUND<br />
Herr Gerhard Timm, BUND, begrüßt die Einladung zur Mitarbeit an der Dialoginitiative.<br />
Generell wird die Zusammenarbeit von Ministerien, Unternehmen und Verbänden als<br />
notwendiger Schritt begrüßt, um Umsetzungsleitlinien zu entwickeln. Erwartet wird ein klares<br />
Bekenntnis der deutschen Industrie, dessen Verbindlichkeit sichergestellt werden sollte. Eine<br />
freiwillige Selbstverpflichtung ohne diese Verbindlichkeit wird skeptisch eingeschätzt. Das<br />
5
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
deutsche Dialogprojekt wird dabei eher als Startpunkt für eine breitere Initiative angesehen,<br />
die in einer internationalen Initiative bzw. Vereinbarung münden sollte.<br />
Skeptisch wird die Beschränkung auf Fragen der ökologischen Effizienz beurteilt, da dies nur<br />
ein Teilaspekt der viel breiteren und entscheidenden Frage der Nachhaltigen Entwicklung<br />
sei. Die Perspektive der Nachhaltigkeit (2050 – 2080) hat naturgemäß einen sehr<br />
langfristigen Zeithorizont, der über den üblichen Planungshorizont von Unternehmen<br />
hinausweist. Gefordert wird daher, dass die Leitlinien Teil einer umfassenderen<br />
Nachhaltigkeitsstrategie der Heimat- und Gastländer werden. Dabei gelte es, den<br />
internationalen, nationalen, regionalen und lokalen Entscheidungsebenen und Interessen<br />
gerecht zu werden.<br />
Umwelt- und Sozialstandards sollten verhindern, dass es einen „race to the bottom“ in den<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern gibt. Die Ausnutzung niedriger Umwelt- und<br />
Sozialstandards sollte verhindert werden.<br />
Transparenz wird als Voraussetzung für Konsumentscheidungen, Dialog und Partizipation<br />
angesehen. Dafür sei es erforderlich, dass auch die Berichterstattung bestimmten Standards<br />
genügt, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen.<br />
Einschränkend wird betont, dass der Verband nicht über die notwendigen Ressourcen<br />
verfüge, um eine langfristige und intensive Mitarbeit zu gewährleisten, wie sie Unternehmen,<br />
Verbänden und Ministerien zur Verfügung stehen.<br />
3. Forschungsergebnisse und Forschungsperspektiven<br />
Im Jahre 1998 hat das Bundesumweltministerium / Umweltbundesamt in Zusammenarbeit<br />
mit der UNCTAD das Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN<br />
BUSINESS SCHOOL e.V. mit der Durchführung der Studie „Globalisierung und nachhaltige<br />
Entwicklung - Ansatzpunkte für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltbelangen bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen“ beauftragt.<br />
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden in Zusammenarbeit mit deutschen<br />
multinationalen Unternehmen (Adtranz, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Burgmann,<br />
Hoechst Marion Roussel/Aventis) sowie nationalen Partnerinstituten in China (CETEC),<br />
Indien (ASCI) und Malaysia (CETEC) Fallstudien durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse wurden auf der Konferenz von den beteiligten Unternehmen und <strong>Institute</strong>n<br />
präsentiert.<br />
Zusammenfassung der Projektergebnisse<br />
Paschen v. Flotow, Geschäftsführender Vorsitzender des Instituts, fasst die Ergebnisse des<br />
Projektes zusammen und bedankt sich ausdrücklich bei den beteiligten Unternehmen, die<br />
sich zu dieser bisher einmaligen Kooperation bereit erklärt hatten.<br />
Im Rahmen des Projektes konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden:<br />
1. Die Öffnung der Märkte und die Globalisierung der Wertschöpfungsketten führt weltweit<br />
zu technischen und Management-Standardisierungen.<br />
2. Führende MNU haben die internationale Koordination ihres Umweltmanagements<br />
erheblich verbessert.<br />
6
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
3. Führende MNU haben weltweite Umwelt(management)standards definiert und prüfen die<br />
Einhaltung dieser Standards im Rahmen von (externen und/oder internen) Audits.<br />
4. Die Tochter- und/oder Auslandsgesellschaften der MNU haben zu einer Verbreitung<br />
moderner umwelteffizienter Technologien sowie von Umweltmanagement(systemen) in<br />
ihren Gastländern entlang der Zulieferkette und unter den Wettbewerbern beigetragen.<br />
5. Führende MNU haben begonnen, ihre Auslandsaktivitäten in die Umweltberichterstattung<br />
aufzunehmen.<br />
6. Verschiedene externe Faktoren können das Ausmaß von Umweltleistungen im Rahmen<br />
ADI beeinflussen. Insbesondere gehören dazu verbesserte Marktchancen für<br />
umwelteffiziente Produkte, eine striktere Umsetzung von Umweltregulierungen, die<br />
Verfügbarkeit von Energie und die Höhe der Energiepreise sowie die Reputation bzw. die<br />
Reputationsrisiken aufgrund intensiver Beobachtung des Verhaltens von MNU durch eine<br />
kritische Öffentlichkeit. Entscheidende interne Faktoren sind Kosteneinsparungen sowie<br />
veränderte Werthaltungen des Managements in den Muttergesellschaften und den<br />
Gastländern.<br />
7. Es haben sich zwei wesentliche Ansatzpunkte für eine verstärkte Berücksichtigung von<br />
Umweltbelangen bei ADI ergeben: Von zentraler Bedeutung ist die Herstellung von<br />
Transparenz also insbesondere die Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichterstattung.<br />
Darüber hinaus bildet das „Greening“ der Zulieferkette einen wichtigen Hebel, damit ADI<br />
einen Beitrag zu ökologischer Effizienz und zur Nachhaltigen Entwicklung in den<br />
Gastländern leisten kann.<br />
Die Ergebnisse der Studie wurden auf der internationalen Ebene u.a. auf der Pre-UNCTAD X<br />
Konferenz „Making FDI Work for <strong>Sustainable</strong> Development“ am 15.11.99 vorgestellt und<br />
haben so Eingang in die UNCTAD X Debatte gefunden. Die angewandte Methodik und die<br />
Ergebnisse haben dabei großes Interesse hervorgerufen. Da auf Grund der geringen Anzahl<br />
der Fallbeispiele die Verallgemeinerungsfähigkeit der Ergebnisse nur eingeschränkt ist, ist<br />
geplant, weitere Fallstudien durchzuführen.<br />
7
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Unternehmensbeispiele und –perspektiven<br />
Adtranz DaimlerChrysler Railsystems, Åke Wennberg, Executive Vice President, Chief<br />
Technical Officer<br />
Adtranz DaimlerChrysler Railsystems (Adtranz) wurde 1996 von ABB und Daimler Benz als<br />
eigenständige Firma gegründet. 1999 wurden die Anteile von ABB durch DaimlerChrysler<br />
übernommen. Adtranz hat derzeit ca. 24.000 Mitarbeiter und ist in über <strong>10</strong>0 Ländern<br />
vertreten. Im Jahr 2000 wurde die Übernahme von Adtranz durch das kanadische<br />
Unternehmen Bombardier vereinbart. Aus dem Zusammenschluss wird der weltweit größte<br />
Anbieter von Bahntechnik entstehen.<br />
Warum ist Umwelt, Gesundheit und Sicherheit so ein wichtiges Thema für Adtranz?<br />
Sicherlich ist die Bahn eines der umweltfreundlichsten und sichersten Transportsysteme.<br />
Zum anderen geht es um die Sicherstellung der Einhaltung der jeweiligen lokalen Gesetze.<br />
Darüber hinaus bieten sich im Feld Umwelt, Gesundheit und Sicherheit auch verschiedene<br />
Optionen, Wettbewerbsvorteile zu generieren.<br />
Sowohl von Kundenseite als auch von seiten verschiedener Pressure Groups werden immer<br />
mehr umweltbezogene Fragen und Anforderungen gestellt. Adtranz sieht sich daher heute in<br />
der Pflicht, die Umweltfreundlichkeit eines Produktes über den gesamten life-cycle<br />
sicherzustellen. Zusätzlich zeigt sich aber, dass der sparsame Umgang mit Ressourcen und<br />
eine verbesserte Arbeitssicherheit auch Kosten reduzieren kann.<br />
1996 wurde deshalb beschlossen eine weltweite Organisation des Umwelt-, Gesundheitsund<br />
Sicherheitsmanagements aufzubauen. Heute sind über 90% der Standorte nach ISO<br />
14001 zertifiziert, in Deutschland außerdem nach EMAS validiert. Die Umweltperformance<br />
der Produkte wird über entsprechende Designvorgaben unter Leitung des<br />
Kompetenzzentrums für umweltgerechte Produktgestaltung sichergestellt. U.a. war es so<br />
möglich, dass Adtranz als weltweit erster Anbieter eine Umweltproduktdeklaration (für die<br />
Untergrundbahn in Stockholm) veröffentlicht hat. Adtranz hat darüber hinaus verschiedene<br />
Umweltpreise gewonnen.<br />
Adtranz in Indien:<br />
In Indien hat Adtranz der indischen nationalen Eisenbahngesellschaft die Drei-Phasen-<br />
Technologie für elektrische Lokomotiven verkauft. In diesen Technologietransfer sind viele<br />
indische Lieferanten einbezogen, u.a. auch unmittelbare Wettbewerber von Adtranz. Mit<br />
dieser Technologie lassen sich durch Rückspeisung bei Bremsvorgängen in der Regel 20%<br />
Energie einsparen. Unter besonders gebirgigen Bedingungen können aber auch<br />
Verbrauchsreduzierungen von bis zu 50% erreicht werden.<br />
Aufgrund des Lizenzverkaufs ist Adtranz heute in Indien nur einer unter vielen Lieferanten<br />
von Komponenten für diese neuen Lokomotiven; andere Unternehmen, letztlich Mitbewerber,<br />
wurden ebenfalls in die Lage versetzt, Komponenten für diese moderne Technologie zu<br />
liefern. Im Rahmen des Technologietransfers hat Adtranz 1996 u.a. auch eine neue Fabrik in<br />
Baroda errichtet. Das dortige Umweltmanagementsystem wurde nach ISO 14001 zertifiziert.<br />
Mit zahlreichen Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Gesundheitsvorsorge, geht<br />
Adtranz weit über dass landesübliche Maß hinaus und ist insofern Vorbild für andere<br />
Unternehmen.<br />
Über den Aufbau des eigenen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsmanagements, die<br />
Schulung der eigenen Mitarbeiter etc. hinaus hat Adtranz bei seinen Lieferanten den Aufbau<br />
von Umweltmanagementsystemen angestoßen. Dazu wurden u.a. eine Reihe von<br />
gemeinsamen Workshops mit großem Erfolg abgehalten.<br />
8
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
BSH Bosch und Siemens Haushaltsgeräte, Dr. Robert Kugler, Mitglied der<br />
Geschäftsführung<br />
BSH Bosch und Siemens Haushaltsgeräte (BSH) wurde vor 30 Jahren von der Robert Bosch<br />
GmbH und der Siemens AG gemeinsam gegründet. Heute hat BSH weltweit 37.000<br />
Mitarbeiter. Weltweit ist BSH eine der führenden Firmen im Markt für weiße Ware.<br />
Die umweltbewußte Nutzung von Energie und Wasser ist für Haushaltsgeräte essentiell.<br />
Daher hat BSH über die letzten Jahre den Energieverbrauch der Kühlschränke um 80% und<br />
den der Waschmaschinen um 60% gesenkt. Ähnliche Reduktionen konnten beim<br />
Wasserverbrauch der Waschmaschinen und Geschirrspüler erzielt werden.<br />
Darüber hinaus hat BSH in den letzten Jahren den Einsatz von FCKW und CKW eliminiert.<br />
BSH hat als Substitut eine Kühltechnologie auf Basis von Kohlenwasserstoff entwickelt und<br />
zu einem weltweiten Erfolg geführt. Bis 2001 soll die Konversion in Richtung<br />
Kohlenwasserstofftechnologie abgeschlossen sein.<br />
BSH in China:<br />
China ist für BSH angesichts der Größe ein sehr attraktiver Markt. Verschiedene Hürden<br />
mussten bei der Entwicklung der Geschäfte und dem Transfer der<br />
Kohlenwasserstofftechnologie überwunden werden. Kohlenwasserstoffe sind entflammbar<br />
und daher bedarf es beim Transport und der Lagerung strenger Vorkehrungen. Da diese<br />
Technologie und die entsprechenden Verfahren bis dahin in China unbekannt waren, haben<br />
die chinesischen Behörden erst nach längeren Diskussionen zugestimmt.<br />
Im Januar 2000 konnte BSH in China mit der Fertigung von Kühlschränken mit<br />
Kohlenwasserstofftechnologie starten. Inzwischen haben auch andere Hersteller in China<br />
diese Technologie übernommen. Dies ist vor allem deshalb interessant, da China sonst dazu<br />
tendiert, Standards aus den USA zu übernehmen.<br />
Da Energie für die Haushalte in China sehr teuer ist, ist für den Markterfolg die<br />
Energieeffizienz des Kühlschranks allerdings weitaus wichtiger als die<br />
Kohlenwasserstofftechnologie und damit der Beitrag zur Lösung der Klimaproblematik. BSH<br />
hat sich daher auch erfolgreich für die Entwicklung eines Labels in China eingesetzt, um die<br />
Umweltperformance für den Verbraucher transparenter zu machen.<br />
Burgmann Dichtungswerke, Prof. Elmar F. Baur, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Burgmann Dichtungswerke (Burgmann) ist 116 Jahre alt und ein führender Hersteller von<br />
Dichtungen für Industrieanlagen aber auch für die Automobilindustrie. Zur Zeit arbeiten etwa<br />
2.700 Mitarbeiter im Unternehmen. Der konsolidierte Umsatz beträgt etwa 411 Millionen DM.<br />
Seit den 90er Jahren hat Burgmann sich zunehmend internationalisiert und ist heute in über<br />
40 Ländern vertreten.<br />
Defekte Dichtungen – glücklicherweise nicht aus dem Hause Burgmann - waren für manche<br />
der größten Umweltkatastrophen verantwortlich. Daher ist es für Burgmann eine<br />
Verpflichtung mit der besten zur Verfügung stehenden Technologie die Umwelt vor weiteren<br />
Schädigungen abzusichern.<br />
Der Beitrag zum Umweltschutz liegt insbesondere in den Produkten, den Dichtungen, die die<br />
Leckagen minimieren oder gar komplett verhindern. Darüber hinaus steigern die Dichtungen<br />
aber auch die Effizienz der Fertigungsprozesse der Kunden, in dem sie die Vergeudung von<br />
Ressourcen vermeiden helfen. Insofern zahlt sich die Investition in gute Dichtungen häufig<br />
auch nach kurzer Zeit bereits aus.<br />
9
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Kompetente Beratung vor Ort ist Basis für den kontinuierlichen Kundenservice. Die<br />
Burgmann Produkte selbst sowie das umfassende technische Wissen unterstützen daher die<br />
Kunden weltweit beim Umweltschutz.<br />
Perspektive der wissenschaftlichen <strong>Institute</strong> aus Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
CESTT, Shi Han<br />
Herr Shi Han, Leitender Direktor des CESTT, China, betont, dass seit 1995 die<br />
Auslandsdirektinvestitionen in China sprunghaft auf über 40 Milliarden US $ angestiegen<br />
sind. Vor 1992 hatten ADI keinen nennenswerten Umfang erreicht.<br />
Die öffentliche und politische Einschätzung der ADI ist differenziert. Einerseits werden<br />
positive Effekte wie Transfer von finanziellen und technischen Ressourcen, erhöhte<br />
Ressourceneffizienz und die Schaffung von Arbeitsplätzen registriert. Andererseits werden<br />
auch negative Umweltauswirkungen wie der Transfer und das Outsourcing<br />
umweltbelastender Produktionen, der Land- und Ressourcenverbrauch gesehen. Darüber<br />
hinaus sind auch die sozialen Wirkungen wie der Transfer des westlichen Lebensstils nicht<br />
unumstritten.<br />
Tendenziell werden die mit ADI verbundenen Chancen heute höher eingeschätzt als die<br />
Risiken. Dazu gehören die positiven Effekte von Umwelt-, Gesundheits- und<br />
Sicherheitsmanagement, innovative Verfahren (Design for the Environment) und auch<br />
Instrumente des umweltorientierten Zuliefermanagements. Dabei wird deutlich, dass für den<br />
Technologietransfer die Marktkräfte entscheidend zu sein scheinen.<br />
Für die Regierung wird es entscheidend sein, eine Politik und ein Programm mit dem Ziel zu<br />
entwickeln, die Partnerschaft mit MNUs für eine Nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Dazu<br />
gehört z.B. auch, Verfahren zu entwickeln, wie MNUs bei der Entwicklung nationaler<br />
technologischer Ziele einbezogen werden können, wie sie noch mehr zu Know How und<br />
Technologiekooperationen mit lokalen Firmen angeregt werden können, den Schutz der<br />
Intellectual Property Rights zu verbessern und Konzepte für Public-Private-Partnership zu<br />
entwickeln.<br />
Die Schwierigkeit, ein konsistentes und transparentes Programm und die entsprechenden<br />
Rahmenbedingungen zu entwickeln, besteht insbesondere darin, dass die Geschwindigkeit<br />
und die Komplexität der Veränderungen für China eine große Herausforderung darstellen.<br />
Für die Weiterentwicklung wird die Arbeit an konkreten Fallstudien als wichtiges Element<br />
angesehen. Gemeinsame Anstrengungen von internationalen Organisationen, nationalen<br />
Regierungen der Heimat- und Gastländern, Unternehmen und allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen sind entscheidend, um die Nachhaltigkeits-Orientierung und die Vorteile der<br />
Globalisierung von ADI zu stärken und die Nachteile zu vermeiden.<br />
ASCI, P. D. Jose<br />
Herr P. D. Jose, Projektleiter am ASCI, Indien, führt aus, dass Liberalisierung und<br />
Globalisierung in Indien sehr umstrittene Themen sind und im Grunde kein<br />
parteienübergreifender und gesellschaftlicher Konsens im Hinblick auf die zukünftige Rolle<br />
von ADI besteht.<br />
Die bedeutende Rolle, die ADI heute in Indien haben, wird begleitet von der Sorge vor einem<br />
Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der indischen Unternehmen.<br />
Aus den durchgeführten Fallstudien sowie weiteren in Indien durchgeführten<br />
Untersuchungen lassen sich folgende Ergebnisse ziehen:<br />
<strong>10</strong>
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
ADI können zu einem Aufbau von Kapital, Know How und Technologie führen. Indische<br />
Unternehmen, Lieferanten aber auch Wettbewerber der MNUs konnten durch den Transfer<br />
und die weitere Diffusion Zugang zu modernen Technologien gewinnen.<br />
ADI tragen dabei auch zu einem Transfer von umweltorientierten Managementpraktiken bei.<br />
Dieser Transfer wirkt sich zum Teil auch auf die Zulieferketten aus. Allerdings liegt der<br />
Schwerpunkt der Einwirkung entlang der eigenen Zulieferkette im Bereich des Qualitäts- und<br />
Kostenmanagements, weniger der des Umweltmanagements. Zum Teil kommt es im<br />
Rahmen des kostenorientierten Managements der ADI auch zum Outsourcing gerade von<br />
umweltbelastenden Prozessschritten an indische Unternehmen. Hier ist daher eine<br />
Begleitung i.S. der Transfers von Know How besonders wichtig.<br />
Der Markt bietet zur Zeit seinerseits noch wenig Anreize für eine Steigerung der<br />
Umweltperformance über die Einhaltung der jeweiligen Gesetze hinaus an. Ein wichtiges<br />
Instrument für die Kommunikation mit Stakeholdern wird in einer verbesserten<br />
Umweltberichterstattung gesehen. Allerdings wird dieses Instrument von den<br />
Tochtergesellschaften von MNUs bislang kaum genutzt.<br />
Die Banken spielen in Indien bei der Sicherstellung einer guten Umweltperformance zur Zeit<br />
nur eine geringe Rolle.<br />
Neben den positiven Effekten, die sich insbesondere in den untersuchten Fallbeispielen<br />
aufzeigen lassen, stehen auch negative Erfahrungen und Auswirkungen von ADI. In<br />
verschiedenen Fällen haben Gerichte die Anwendung von Umweltstandards oder die<br />
Entwicklung einer entsprechenden Regulierung erzwingen müssen. Zu der Problematik trägt<br />
bei, dass die indischen Staaten untereinander im Wettbewerb um ADI stehen. Teilweise ist<br />
es dabei auch zu einem bewußten Senken der Umweltstandards gekommen. D.h. trotz<br />
einheitlicher nationaler Umweltgesetzgebung ist der Vollzug dieser Gesetze in den indischen<br />
Staaten unterschiedlich.<br />
Für die Zukunft wird es darum gehen, Arrangements zu finden zwischen Banken, MNUs,<br />
Regierungen etc., die dazu geeignet sind, die Kapazitäten der lokalen KMUs zu stärken, in<br />
moderne umwelteffiziente Technologie zu investieren. Häufig fehlen diesen Unternehmen die<br />
Mittel für die entsprechenden Investitionen.<br />
CETEC, Ramalu<br />
Herr Ramalu, CETEC, betont, dass es in Malaysia bisher keine Studien zum Thema ADI und<br />
Umwelt gab. D.h. die empirische Basis der Position von CETEC zu diesem Thema basiert<br />
allein auf der Burgmann Fallstudie.<br />
Diese Fallstudie zeigt, dass in der Tat die Kunden von Burgmann den hohen Wert der<br />
Produkte und Dienstleistungen für die Verbesserung der Umweltperformance schätzen.<br />
Eine Problematik bestand darin, dass auch die entsprechenden Regierungsstellen auf eine<br />
derartige Studie kaum vorbereitet waren. Zukünftig sollten bei der Durchführung weiterer<br />
Fallstudien die zuständigen Regierungsstellen bereits zu einem früheren Zeitpunkt<br />
einbezogen werden.<br />
4. Zusammenfassung der Diskussion<br />
Diskussion des Forschungsprojektes und der Forschungsperspektiven:<br />
Die Beteiligten an der Diskussion sind sich einig, dass empirische Forschung i.S. der<br />
durchgeführten Fallstudien (Untersuchungen vor Ort in den Schwellen- und<br />
Entwicklungsländern unter Einbezug von Stakeholdern) helfen kann, Erfolgsfaktoren und<br />
Hemmnisse zu identifizieren und Wege zur Verbreitung von Best Practices aufzuzeigen.<br />
11
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Dabei gilt es, die verschiedenen beteiligten Institutionen in die Forschung einzubeziehen und<br />
Handlungsstrategien für die Akteure zu entwickeln.<br />
Bezüglich der Chancen und Risiken des Technologietransfers weisen die<br />
Unternehmensvertreter auf folgende Zusammenhänge hin: die Öffnung der Märkte der<br />
Schwellen- und Entwicklungsländer, hat den Wettbewerb innerhalb der Länder in einem<br />
erheblichen Ausmaß erhöht. Dies gilt zum einen für den Wettbewerb der MNUs aus<br />
Industrieländern in Schwellen- und Entwicklungsländern. Zum anderen wird betont, dass sich<br />
bereits heute vielfach in den Schwellen- und Entwicklungsländern selbst wettbewerbsfähige<br />
Konkurrenten entwickelt haben. Daher ist es heute schon aus Gründen der Sicherung der<br />
eigenen Wettbewerbsfähigkeit geboten, neue Technologien einzusetzen. Der Einsatz neuer<br />
Technologien erlaubt darüber hinaus auch Kostenersparnisse und Komplexitätsreduktion.<br />
Als erfolgversprechendste Strategie wird daher die schnelle Übertragung von High-Tech und<br />
ihre Adaption an die lokalen Erfordernisse angesehen.<br />
Nicht zuletzt hat diese Entwicklung dazu beigetragen, dass das Grundmodell: Headquarter in<br />
Deutschland - Peripherie in Schwellen- und Entwicklungsländern, so einfach nicht mehr<br />
gültig ist. Die Kompetenzzentren sind heute vielfach global gestreut.<br />
Mit Bezug zu Fragen des umweltbezogenen Technologie- und Know How-Transfers wird<br />
betont, dass zunächst die unmittelbare Verantwortung für die Prozesse der eigenen Fabriken<br />
und die eigenen Produkte im Vordergrund stehen; darüber hinaus wird betont, dass die lifecycle<br />
Orientierung auch eine darüber hinausweisende Perspektive und Verantwortung<br />
erfordert. Eine wichtige Hürde bei der Verbesserung der Umweltperformance entlang der<br />
gesamten Prozesskette (bei Lieferanten oder industriellen Kunden) kann das (hohe)<br />
Anfangsinvestment sein. In der Tat sind bestimmte Verbesserungen erst nach einer<br />
(längeren) Pay-Back Periode rentabel.<br />
Als wichtiges Hemmnis des Technologietransfers wird der ungenügende Schutz von Know<br />
How (Intelectual Property Rights) angesehen.<br />
Der Industrie ist für die zukünftige Forschung der Einbezug von NGOs besonders wichtig.<br />
Die beteiligten Unternehmen wollen prüfen, ob und in welcher Art sie sich an zukünftigen<br />
Fallstudien und weiteren Forschungen beteiligen können.<br />
Die <strong>Institute</strong> weisen darauf hin, dass sich in ihren Ländern die Diskussion um ADI in den<br />
letzten Jahren verschoben hat. Der positive Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der eigenen Industrie wird heute stärker als früher gesehen. Insbesondere spielen heute<br />
direkte und indirekte Spill-over-Effekte des mit ADI verbundenen Technologietransfers eine<br />
wichtige Rolle bei der Beurteilung der ADI. Allerdings sind mit der Öffnung der Märkte für ADI<br />
auch wirtschaftliche, soziale und ökologische Risiken und Belastungen verbunden.<br />
Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass die Auswahl geeigneter Technologien im Rahmen<br />
von Kreditprüfungen durch Banken in öffentlicher Hand immer stärker auch unter<br />
Umweltgesichtspunkten durchgeführt wird. Dies wird insbesondere im Hinblick auf zukünftige<br />
ADI im Bereich Infrastruktur als wichtig angesehen. z.T. werden für solche Kreditprüfungen<br />
bereits heute Umwelt-, Sozial- und Wirtschafts-“Impact-Assessments” durchgeführt.<br />
Bezüglich der zukünftigen Forschung wird seitens der <strong>Institute</strong> ein besonderes Interesse an<br />
der Erarbeitung von geeigneten Instrumenten partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen<br />
MNUs und lokalen Unternehmen (im Unterschied zu einem reinen Transferansatz), der<br />
Identifizierung von Praktiken von „leading companies“ sowie die praktische Unterstützung bei<br />
der Einführung von Managementsystemen formuliert.<br />
Wichtig erscheint aus der Perspektive der Schwellen- und Entwicklungsländer, Instrumente<br />
zu erforschen, wie die MNUs sich auch an den jeweiligen nationalen Dialogprozessen zur<br />
Weiterentwicklung der Umweltpolitik und -standards beteiligen können.<br />
Die UNCTAD betont ihr Interesse an der Ausweitung der empirischen Basis im Sinne von<br />
Multi-Stakeholder Fallstudien gemeinsam mit <strong>Institute</strong>n aus Schwellen- und<br />
12
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Entwicklungsländern. Die UNCTAD sieht diese Art der empirischen Forschung als besonders<br />
geeignet für den internationalen Dialog an.<br />
Dialoginitiative “Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen” des BMU:<br />
Die Diskussion der Dialoginitiative zeigte einerseits das Spannungsfeld der unterschiedlichen<br />
Erwartungen an einen Dialogprozess auf. In der Diskussion werden folgende zentrale<br />
Fragen identifiziert und diskutiert:<br />
• Welche Breite der Aspekte des Themas kann und soll im Rahmen der Dialoginitiative<br />
aufgegriffen werden?<br />
• Wie kann die empirische Basis für den Dialogprozess sichergestellt werden?<br />
• Welcher Grad der Konkretheit kann bis zum November 2001 erzielt werden?<br />
• Wie kann die internationale Partizipation und Öffnung des Dialogs sichergestellt werden?<br />
• Wie kann das Spannungsverhältnis zwischen dem Anspruch allgemeiner Prinzipien, zu<br />
denen sich viele Unternehmen bekennen können, und dem Ziel konkrete<br />
•<br />
Handlungsempfehlungen für die Umsetzung zu geben, gelöst werden?<br />
Wie kann die Freiwilligkeit eines Bekenntnisses von Unternehmen gewährleistet werden,<br />
ohne in einer völligen Unverbindlichkeit zu münden?<br />
• Wie könnte eine Überprüfbarkeit oder ein Monitoring der Umsetzung des Bekenntnisses<br />
gewährleistet werden?<br />
Das BMU macht deutlich, dass es sich um einen offenen Prozess handelt, zu dem alle<br />
Dialogpartner eingeladen sind, einen aktiven Beitrag zu leisten. Als Ergebnis erhofft das<br />
BMU zum einen allgemeingültige Aussagen im Sinne von Leitlinien, zu deren Umsetzung<br />
sich Unternehmen bekennen können. Zum anderen soll ein Katalog erarbeitet werden, der<br />
konkrete Maßnahmen beschreibt, wie Unternehmen ihre ADI gestalten können, wenn sie<br />
verstärkt zu Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung beitragen wollen. Die Dialogpartner<br />
können sich am Dialog beteiligen, in dem sie an der Abfrage von Erfahrungen teilnehmen<br />
und selbst Beispiele beisteuern. Darüber hinaus wird auch angeregt, weitere Fallstudien mit<br />
Einbindung wissenschaftlicher <strong>Institute</strong> aus Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
durchzuführen. Eine Übergewichtung der deutschen Sicht soll vermieden werden.<br />
Die UNCTAD signalisiert die Bereitschaft, den Prozess auf der internationalen Ebene zu<br />
unterstützen und weitere UN-Organisationen und insbesondere Schwellen- und<br />
Entwicklungsländer in den Prozess einzubeziehen. Sie bietet an, während der Laufzeit des<br />
Projektes ein bis zwei Sitzungen in Genf durchzuführen. Sie empfiehlt einen „bottom up“-<br />
Prozess, der auf die konkreten Erfahrungen in den Gastländern zurückgreift. Skeptisch wird<br />
der Begriff „Guidelines“ beurteilt, da er einem solchen „bottom up“ Prozess nicht entspricht.<br />
Herr Börkey, OECD, vertritt auf Basis der OECD-Erfahrung mit der Verhandlung des MAI<br />
sowie der Erarbeitung der neuen OECD-Guidelines die Auffassung, dass die Freiwilligkeit<br />
der angestrebten Leitlinien wahrscheinlich ein wichtiger Erfolgsfaktor für das<br />
Zustandekommen einer Vereinbarung gewesen ist. Auch wenn bisher keine Erfahrungen von<br />
Unternehmen mit der Umsetzung der Leitlinien vorliegen, sei doch das Zustandekommen<br />
dieses Dokumentes ein Resultat des Prinzips Freiwilligkeit. Ergänzend zum Prinzip der<br />
Freiwilligkeit seien aber auch Verfahren der Implementierung vereinbart, die helfen sollen,<br />
die Anwendung der Guidelines abzusichern. Hierbei spielen öffentliche sogenannte National<br />
Contact Points eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wird angeregt, frühzeitig die<br />
internationale Ebene, also insbesondere die Gastländer, in den Dialogprozess<br />
einzubeziehen.<br />
13
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> Konferenz: Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Frau Steenbock, Greenpeace, betont das Interesse an einer konkreten Zusammenarbeit.<br />
Allerdings lehnt Greenpeace eine reine Alibi-Teilnahme ab, um den MNUs nicht die<br />
Möglichkeit zum „Greenwash“ zu bieten. Die Auswertung von Erfolgs- und<br />
Misserfolgsfaktoren an Hand von Beispielen deutscher MNUs könne zu einer Bestimmung<br />
von Umweltleitlinien im Sinne von Leitplanken dienen. Allerdings dürfe die Freiwilligkeit eines<br />
auf einer solchen Untersuchung aufbauenden Bekenntnisses von Unternehmen nicht<br />
gleichbedeutend mit Unverbindlichkeit sein. Es wird als wichtig angesehen, dass die<br />
deutsche Industrie ein Bekenntnis zur Umsetzung solcher freiwilligen Leitlinien ablegt und<br />
ein Vorschlag für ein Monitoring der Umsetzung vorgelegt wird.<br />
Herr Irrek, IG Metall, wirft die Frage auf, inwieweit die Rolle der Arbeitnehmer beim Know<br />
How Transfer und dem Erzielen einer angestrebten Umweltperformance Rechnung getragen<br />
wird. Es wird deutlich gemacht, dass diese Fragestellung für zukünftige Studien und die<br />
Dialoginitiative wichtig ist.<br />
Nach Auffassung der <strong>Institute</strong> sollte der Dialogprozess auf einer gemeinsam erarbeiteten<br />
empirischen Basis die Perspektive der Schwellen- und Entwicklungsländer einbeziehen, um<br />
den Charakter einen „German Show“ zu vermeiden.<br />
Wichtig ist allen Beteiligten, dass sowohl die Prozess- als auch die Ergebnisqualität<br />
gewährleistet und transparent ist. Der Dialogprozess solle offen sein und insbesondere<br />
internationale Partizipation ermöglichen.<br />
14
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für<br />
Auslandsdirektinvestitionen<br />
15
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Bundesumweltminister Jürgen Trittin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich freue mich, dass sie unserer Einladung nach Berlin gefolgt sind, um das Thema<br />
umweltgerechte nachhaltige Entwicklung bei Auslandsinvestitionen zu diskutieren.<br />
Insbesondere freue ich mich, dass auch der scheidende Präsident des BDI, Herr Hans-Olaf<br />
Henkel sowie eine Reihe von Vertretern von Vorständen und Geschäftsführungen<br />
bedeutender deutscher Unternehmen anwesend sind, die alle an der globalen Förderung<br />
nachhaltiger Entwicklung interessiert sind.<br />
<strong>Rio</strong>+<strong>10</strong><br />
Wir schreiben das Jahr 2000. Seit dem Erdgipfel in <strong>Rio</strong> de Janeiro sind 8 Jahre vergangen.<br />
Haben wir seitdem Fortschritte in Richtung nachhaltiger Entwicklung gemacht? Hat sich die<br />
globale Umweltsituation verbessert? Was können und müssen wir in den kommenden<br />
Jahren besser machen?<br />
Diese Fragen werden wir beantworten müssen, wenn in nicht einmal mehr 2 Jahren die<br />
Konferenz Entwicklung und Umwelt voraussichtlich in Südafrika stattfinden wird. Auf dieser<br />
Konferenz im Jahre 2002 wird eine umfassende Bilanz zu ziehen sein, was seit 1992 im<br />
Hinblick auf das globale Ziel der nachhaltigen Entwicklung erreicht wurde. Andererseits<br />
müssen die Weichen für die künftige Verfolgung dieser Zielsetzung gestellt werden.<br />
Der <strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Gipfel in 2002 muss der nachhaltigen Entwicklung weltweit neuen Anstoß<br />
geben. Wesentlich ist, dass wir im Vergleich zu 1992 qualitativ einen entscheidenden Schritt<br />
weiter kommen, indem wir stärker aktionsorientierte Beschlüsse fassen. Deutschland hat<br />
sich dafür eingesetzt, dass bei der nächsten Tagung der CSD mit Blick auf den 2002-Gipfel<br />
eine globale Strategie für nachhaltige Energiepolitik behandelt wird mit konkreten<br />
Handlungsempfehlungen für Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer.<br />
Aus demselben Grund bereiten wir für Dezember 2001 eine internationale Wasserkonferenz<br />
in Bonn vor, die konkrete Vorschläge zu diesem für die Kriegs- und Krisenprävention<br />
essentiellen Thema entwickeln soll.<br />
Ein zentrales Thema der Konferenz <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> wird das Verhältnis von wirtschaftlicher<br />
Globalisierung und nachhaltiger Entwicklung sein. Was bedeutet denn die Globalisierung für<br />
Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung?<br />
Die Weltwirtschaft wächst derzeit schneller als je zuvor in der Geschichte. Seit Mitte der 80er<br />
Jahre - also vor gerade einmal 15 Jahren - hat sich das Welthandelsvolumen verdreifacht.<br />
Die Globalisierung ist eine Tatsache.<br />
Die Globalisierung ist eine große Chance für Umwelt und Entwicklung, wenn sie ihre Risiken<br />
in einem globalen Rahmen begrenzbar macht.<br />
Ich stelle leider häufig fest, dass angesichts der komplexer werdenden internationalen<br />
Entwicklungen alte Denkmuster bemüht werden. Dazu gehört leider auch der häufig<br />
herbeigeredete vermeintliche Konflikt zwischen Ökologie und Ökonomie.<br />
Ich sage ganz deutlich: Die Diskussion um den Standort jenseits der Diskussion um<br />
Nachhaltigkeit zu führen, führt auf den falschen Weg. Langfristig wird der Standort<br />
Deutschland nur dann Zukunft haben, wenn er die Voraussetzungen für eine nachhaltige<br />
16
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Entwicklung bietet. Wir müssen Produkte und Dienstleistungen anbieten, die eine<br />
nachhaltige Entwicklung sowohl bei uns in Deutschland als auch in den Abnehmerländern<br />
fördern.<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Die Aufgabe der Politik ist es, die nötigen Weichenstellungen vorzunehmen und dafür zu<br />
sorgen, dass Globalisierung einhergeht mit einer umweltgerechten, nachhaltigen<br />
Entwicklung.<br />
Nachhaltige Entwicklung ist – ganz ökonomisch gedacht – eine Effizienzstrategie. Aber sie<br />
ist auch ein „ethisches Prinzip“, weil sie uns auffordert, die begrenzten Ressourcen gerecht<br />
zu verteilen und Verantwortung für Mitmenschen und künftige Generationen wahrzunehmen.<br />
Der mit der Globalisierung einhergehende Strukturwandel und Wachstumsprozess ist auf<br />
Dauer nur dann tragfähig, wenn wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen vor<br />
Beeinträchtigungen oder Zerstörung schützen. Von unserem rein finanziellen „Shareholder<br />
Value“ können sich kommende Generationen keine Wirtschafts- und Lebensgrundlagen<br />
kaufen. Umweltschutz ist deshalb „Langzeit-Ökonomie“.<br />
Er muss als aktives Element unserer „Globalisierungsstrategie“ begriffen werden, denn die<br />
Orientierung an einer nachhaltigen Entwicklung bedeutet ökologische Innovation in<br />
Produktion und Konsum – und dies ist ein Qualitätskriterium für Wettbewerbsfähigkeit. Schon<br />
heute ist absehbar, dass sich die Märkte für umweltschonende Güter weltweit dynamisch<br />
entwickeln werden. Das schafft auch Arbeitsplätze. Bereits eine Million Menschen arbeiten<br />
bei uns im Umweltschutz.<br />
Umweltschutz bringt auch betriebswirtschaftliche Vorteile. Durch Umweltschutzinnovationen<br />
kann ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der betrieblichen Effizienz und der Rentabilität<br />
geleistet werden. Experten schätzen, dass die betrieblichen Kosten des unterlassenen<br />
Umweltschutzes inzwischen in vielen Bereichen höher sind als die Kosten für<br />
Umweltschutzmaßnahmen. Das zeigt, dass konsequent durchgeführter Umweltschutz sich<br />
lohnt. Die Bundesdeutsche Arbeitsgemeinschaft für umweltbewusstes Management<br />
(B.A.U.M.) schätzt, dass sich 2 – 5 % der Gesamtkosten in einem Unternehmen durch<br />
gezieltes Umweltmanagement einsparen lassen. Dies sind für unsere Volkswirtschaft 40-<strong>10</strong>0<br />
Mrd. DM pro Jahr. Deshalb gehört modernes Umweltmanagement heute in vielen<br />
Unternehmen bereits zur „guten betrieblichen Praxis“. Die Exporterfolge deutscher<br />
Unternehmen im Bereich Umwelttechnologie sind ein weiteres Zeichen für solche „win-win-<br />
Situationen“.<br />
Erhöhte Verantwortung von international agierenden Unternehmen für eine nachhaltige<br />
Entwicklung<br />
Unternehmen sind die Motoren der Globalisierung und werden dabei von staatlicher Seite<br />
kräftig unterstützt. Durch den Abbau von Investitionshindernissen werden insbesondere für<br />
die multinationalen Unternehmen erheblich erweiterte Operationsmöglichkeiten geschaffen.<br />
Eine neue Welthandelsrunde der WTO würde dies noch verstärken.<br />
Dies darf jedoch nicht dazu führen, dass die Unternehmen die von staatlicher Seite<br />
geschaffenen Spielräume nutzen, um „lästige“ Verpflichtungen, wie etwa Umwelt- und<br />
Sozialstandards zu umgehen. Vielmehr sollten sich Unternehmen in der Pflicht sehen, ihren<br />
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen zu leisten.<br />
Hier wird auch zunehmend auf internationaler Ebene eine erhöhte Verantwortung von<br />
Unternehmen eingefordert. Der Dow Jones Sustainability Index ist ein wichtiges Beispiel<br />
dafür, dass Analysten zunehmend auch neben dem ökonomischen auch das ökologische<br />
17
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
und das auf soziale Aspekte bezogene Verhalten von Unternehmen in das „shareholder<br />
value“ einbeziehen.<br />
Viele Unternehmen zeigen auch bereits diese Verantwortungsbereitschaft. Sie begreifen sich<br />
im Sinne einer „corporate responsibility“ als „verantwortungsbewusste Bürger“. Und es zeigt<br />
sich auch immer deutlicher, wie wichtig ein in dieser Hinsicht positives Unternehmensimage<br />
am Markt ist.<br />
Wichtiger Bestandteil der Unternehmensverantwortung für eine globale nachhaltige<br />
Entwicklung sind die Auslandsdirektinvestitionen - insbesondere in Entwicklungsländern und<br />
den MOE-Staaten.<br />
Diese haben schon seit langer Zeit die staatliche Entwicklungshilfe von Platz 1 bei den<br />
Kapitaltransfers in die Entwicklungsländer verdrängt. Laut Bericht der Weltbank vom April<br />
2000 sind die Auslandsdirektinvestitionen die ergiebigste und stabilste Quelle der<br />
langfristigen Entwicklungsfinanzierung für die Entwicklungs- und Schwellenländer geworden.<br />
Das Volumen der weltweiten Auslandsdirektinvestitionen beträgt derzeit schon mehr als das<br />
Vierfache der Entwicklungshilfe. Deutschland hat an diesen Investitionen einen großen<br />
Anteil.<br />
Multinationale Unternehmen stellen inzwischen ca. 1/5 des Weltsozialprodukts her. Ihre<br />
Aktivitäten erstrecken sich immer häufiger auch auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Den<br />
Einfluss, den diese Aktivitäten dort haben, kann man nicht hoch genug einschätzen.<br />
Sie sind Teil des Technologietransfers. Und sie haben auch einen wesentlichen Anteil an der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung in diesen Ländern. Mittelbar dienen sie auch der<br />
Armutsbekämpfung, der Ausbildung und Verankerung von Sozialstandards.<br />
Ausländische Investoren haben gerade auch im Umweltschutz und im Sozialbereich häufig<br />
Vorbildcharakter, sowohl im Positiven als auch im Negativen. Zu den Vorbildern im Positiven<br />
gehören – und das sage ich nicht allein wegen Ihrer Anwesenheit – sehr häufig auch die<br />
deutschen Unternehmen. Oft haben deutsche Unternehmen eine Vorreiterrolle im Hinblick<br />
auf Umweltstandards übernommen. Die weite Verbreitung von<br />
Umweltmanagementsystemen, die Zertifizierungen nach EMAS und ISO 14001 sowie die<br />
schon fast als „Normalität“ anzusehenden Umweltberichte sind gute Beispiele hierfür.<br />
Doch gibt es nichts, was nicht noch verbessert werden könnte. Sei es, um die Vorreiterrolle<br />
deutscher Unternehmen auf dem Umweltsektor noch weiter auszubauen. Sei es, um die<br />
Lösung drängender globaler Umweltprobleme wie des Treibhauseffekts gemeinsam zu<br />
lösen.<br />
Woran können sich multinationale Unternehmen bei ihren Auslandsinvestitionen orientieren?<br />
Codes of conduct, also Leitlinien für Verhalten, wie z.B. die OECD-Richtlinien für<br />
multinationale Unternehmen, bieten Unternehmen Anhaltspunkte für Beiträge zur<br />
nachhaltigen Entwicklung. Dies wird auch immer stärker von der Politik anerkannt. So hat<br />
sich z.B. EU-Handelskommissar Lamy erst vor einigen Tagen zu der effektiven Umsetzung<br />
der OECD-Richtlinien bekannt.<br />
Die im Juni verabschiedeten novellierten OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen<br />
sind ein gutes Beispiel für solche Leitlinien. Zum Beispiel empfehlen sie den Unternehmen<br />
die Einführung von Umweltmanagementsystemen, das Setzen von Umweltzielen,<br />
umweltbezogene Mitarbeiterschulungen und den Einsatz umweltfreundlicher Technologien in<br />
allen Unternehmensbereichen, auch in Nicht-OECD-Ländern.<br />
18
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Projekt von BMU und UNCTAD<br />
In einem Vorhaben des BMU gemeinsam mit UNCTAD wurden Auslandsinvestitionen<br />
ausgewählter deutscher Unternehmen (Adtranz, Bosch Siemens Hausgeräte AG,<br />
Hoechst/Aventis, Burgmann) in Malaysia, Indien und China im Hinblick auf den Beitrag zu<br />
Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung untersucht. Das Vorhaben wurde vom Institut<br />
für ökologische Unternehmensführung an der European <strong>Business</strong> School durchgeführt und<br />
im Juni 2000 mit einem Workshop bei der UNCTAD in Genf abgeschlossen. Die Vertreter<br />
der beteiligten Unternehmen, bei denen ich mich noch einmal für ihre Mitarbeit an dem<br />
Projekt bedanken möchte, werden im Verlauf der Veranstaltung ihre Erfahrungen hierbei<br />
noch darstellen.<br />
Wesentliche Ergebnisse des Projekts waren:<br />
• Umweltschutzkosten sind kein Hindernis für Auslandsinvestitionen,<br />
• Globalisierung führt zu Standardisierung auch bei Umweltschutztechnik,<br />
• Vorreiter erreichen Kostenvorteile durch höhere Energieeffizienz und bessere<br />
Ressourcennutzung,<br />
• Unternehmen können erheblich zur Verbreitung von umweltfreundlichen Technologien<br />
und Managementtechniken im Investitionsland beitragen.<br />
Initiative für <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong><br />
Angesichts der positiven Resonanz auf dieses Vorhaben schlage ich Ihnen eine<br />
gemeinsame Initiative für <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> vor, in der der Beitrag deutscher Unternehmen zur<br />
nachhaltigen Entwicklung im Rahmen ihrer Auslandsinvestitionen konkretisiert werden soll.<br />
Bislang gibt es auf diesem Gebiet eine Reihe von Richtlinien und Initiativen wie z.B. die<br />
schon erwähnten OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die UN-Initiativen Global<br />
Compact oder Global Reporting. Diese sind jedoch auf einer hohen Abstraktionsebene<br />
angesiedelt, beinhalten keine konkreten Handlungsempfehlungen und berücksichtigen auch<br />
nicht die besonderen Bedingungen von Auslandsdirektinvestitionen.<br />
Ich möchte einen Dialogprozess anstoßen, der zu konkreten Umsetzungsleitlinien für die<br />
Einbeziehung von Umweltaspekten im Sinne der Nachhaltigkeit bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen führt. Technologietransfer, Einsatz von Umweltmanagementsystemen,<br />
Ökologisierung der Zuliefererkette und die entsprechende Berichterstattung sind<br />
dabei die wichtigsten Themen.<br />
Die Erarbeitung solcher konkreten Leitlinien soll dabei nicht im stillen Kämmerlein<br />
geschehen. Vielmehr schlage ich Ihnen vor, dass wir gemeinsam überlegen, wie wir im<br />
Rahmen von Auslandsdirektinvestitionen noch mehr für eine umweltgerechte nachhaltige<br />
Entwicklung tun können. Gemeinsam mit Ihnen, also der Wirtschaft, den Gewerkschaften<br />
und Vertretern der Zivilgesellschaft, möchten wir solche Leitlinien als Handlungsempfehlungen<br />
entwickeln.<br />
Diese Leitlinien wären auch ein guter Beitrag für <strong>Rio</strong> +<strong>10</strong>. Wir könnten diese Initiative bei der<br />
Weltkonferenz in einer gemeinsamen Veranstaltung von BMU und deutscher Wirtschaft<br />
vorstellen.<br />
Damit kann gezeigt werden, dass die deutsche Wirtschaft sich der Verantwortung für eine<br />
nachhaltige Entwicklung in der Zukunft weiterhin und noch verstärkt stellt. Durch die<br />
19
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Verpflichtung auf die gemeinsam zu erarbeitenden Leitlinien kann sie eine Vorreiterrolle bei<br />
der Berücksichtigung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten bei Auslandsdirektinvestitionen<br />
einnehmen.<br />
Dialogprozess<br />
Ich lade Sie hiermit ein, in einen Dialogprozess vor der Weltkonferenz für Umwelt und<br />
Entwicklung einzutreten. Ich würde mir wünschen, dass die heutige Konferenz den<br />
Startpunkt für diesen Dialog bildet.<br />
BDI Präsident Hans-Olaf Henkel<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Wenn ich mir den aktuellen Stand des <strong>Rio</strong>-Prozesses acht Jahre nach der Weltkonferenz<br />
von 1992 anschaue, fallen mir drei Dinge auf:<br />
Die Dynamik der wirtschaftlichen Integration unserer Wirtschaften hat noch weiter<br />
zugenommen. Auslandsinvestitionen sind hierbei der stärkste Antrieb. 1999 investierten<br />
deutsche Unternehmen im Ausland den Rekordwert von 88 Mrd. €. Allein im ersten Halbjahr<br />
des Jahres flossen bereits 62 Mrd. € an Investitionen ins Ausland. Zunehmend investiert die<br />
deutsche Wirtschaft auch in Entwicklungs- und in Schwellenländern:<br />
in Asien: 3,8 Mrd. € nach 3,0 Mrd. € 1998.<br />
Davon in China: 540 Mio. € nach 460 Mio. € 1998<br />
in Entwicklungsländern Lateinamerikas: 2,2 Mrd. € nach 2 Mrd. 1998<br />
Damit ist schon klar, dass Auslandsinvestitionen natürlich auch unter dem Stichwort „<strong>Rio</strong> +<br />
<strong>10</strong>“ ein Schlüsselthema der Nachhaltigkeit sind.<br />
Wir erleben zugleich eine heftige Diskussion um die Spielregeln der Globalisierung. Man<br />
kann dazu inhaltlich stehen wie man will, aber eins ist, denke ich, klar: Aus einer Diskussion<br />
darum, wieviele Spielräume den nationalen Regierungen angesichts einer vorgeblich<br />
überwältigenden Globalisierungsdynamik noch bleiben, ist vielfach schnell eine Diskussion<br />
geworden, wie nunmehr auf internationaler Ebene das Handeln der Produzenten, aber auch<br />
der Verbraucher neuen Regulierungen unterworfen werden kann. Diesem Prozess müssen<br />
wir uns stellen.<br />
Schließlich ist mein Eindruck, dass der institutionalisierte <strong>Rio</strong>-Prozess, sprich: die Arbeiten<br />
der „Commission on <strong>Sustainable</strong> Development“ und der anderen UNO-Gremien zwar das<br />
Programm von <strong>Rio</strong> fortschreibt, aber der Diskussion um Nachhaltige Entwicklung keine<br />
neuen Richtungen weist. In vielen Feldern tritt die Diskussion, insbesondere zwischen<br />
Industrie- und Entwicklungsländern, auf der Stelle. Hier droht eine konzeptionelle Stagnation,<br />
an der weder Industrie noch Politik in Deutschland gelegen sein kann.<br />
In diesem Spannungsfeld sind die Unternehmen und ihr Engagement außerhalb<br />
Deutschlands Schnittpunkt von völlig verschiedenen Forderungen, zum Beispiel:<br />
Der entscheidende Imperativ ist natürlich die Nähe zu den Märkten. Immer mehr müssen<br />
deutsche Unternehmen, große und insbesondere auch kleine und mittlere, mit ihrer<br />
20
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Produktion näher heran an ihre Kunden. Dies überdies nicht erst seit heute. Die deutsche<br />
Industrie zählt sicherlich zu denjenigen, die bereits am längsten, vielfach schon bereits seit<br />
dem vorletzten Jahrhundert, das praktizieren, was wir seit ein paar Jahren Globalisierung<br />
nennen.<br />
Die Unternehmen stehen in Deutschland, aber auch in der europäischen Öffentlichkeit, mit<br />
ihrem Wirtschaften unter „Beobachtung“ nicht nur der Politik, sondern insbesondere auch der<br />
anderen zivilgesellschaftlichen Stakeholder. Ihr Handeln ist nicht zuletzt Dank der neuen<br />
Medien in erheblichem Ausmaß weltweit transparent. Ich bin aber sicher, dass sie gerade<br />
auch unter dem Scheinwerfer einer kritischen Öffentlichkeit eine gute Figur abgeben.<br />
Zugleich werden aber auch die Erwartungen in den Ländern selbst in Sachen Umweltschutz<br />
immer größer. Die Unternehmen, gerade aus Deutschland, sind vielfältig in<br />
Lieferbeziehungen zu lokalen Partnern, zu Endverbrauchern, vor allem aber auch zu lokalen<br />
Industrieunternehmen einbezogen. Auch hierbei werden Sie immer aufmerksamer von der<br />
Öffentlichkeit vor Ort beobachtet.<br />
Ich finde es deshalb richtig, bei <strong>Rio</strong> + <strong>10</strong> dieses Thema in den Mittelpunkt zu rücken, denn es<br />
ist von zentraler Bedeutung nicht nur für die deutschen Unternehmen, sondern für<br />
Deutschlands Rolle im weltweiten Entwicklungsprozess insgesamt.<br />
Das Forschungs-Projekt <strong>Rio</strong> + <strong>10</strong><br />
Das Projekt, das heute gestartet wird, soll dem Gipfel „<strong>Rio</strong> + <strong>10</strong>“ im Jahr 2002 einen Impuls<br />
aus deutscher Perspektive geben. Ziel ist zu zeigen, wie eine der zentralen Forderungen der<br />
Agenda 21 – die gegenseitige Unterstützung von Globalisierung und den Schutz der Umwelt<br />
– von den Unternehmen verwirklicht werden kann bzw. bereits verwirklicht wird.<br />
Die internationale Politik hat sich des Themas Auslandsdirektinvestitionen und überhaupt<br />
des Themas Corporate Governance bereits in vielfältiger Form angenommen:<br />
Die „Guidelines for multinational Enterprises“ der OECD, die gerade erst überarbeitet<br />
wurden, definieren eine Reihe von Verhaltensempfehlungen der Regierungen an<br />
Auslandsunternehmen. Unternehmen, die sich bei ihrem Auslandsengagement in der<br />
geschäftlichen Praxis freiwillig an den Leitsätzen orientieren, dokumentieren damit, dass sie<br />
sich über ihre Geschäftstätigkeit im engeren Sinne hinaus für öffentliche Belange einsetzen.<br />
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat mit dem „Global Compact“ eine Gruppe von<br />
Unternehmen ganz direkt in das Projekt „Globalisation with a human face“ eingebunden.<br />
Auch hier wurden wichtige Imperative für verantwortliches Handeln definiert.<br />
Es gibt demnach anerkannte Maßstäbe, an denen unternehmerisches Handeln gemessen<br />
wird. Die wichtigsten Punkte im Umweltbereich sind:<br />
• Einrichtung von Umweltmanagementsystemen<br />
• Information über ihre Aktivitäten<br />
• Abschätzung der ökologischen Folgen ihrer Tätigkeit und der Risiken<br />
• Notfallvorsorge<br />
• Kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes<br />
• Schulung der Mitarbeiter<br />
• gute sozialpartnerschaftliche Beziehungen.<br />
21
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Diese Forderungen gelten für alle Unternehmen weltweit. Was ist also der „Added Value“<br />
des Forschungsvorhabens, dass heute gestartet wird?<br />
Ziel kann nicht sein, diesen weltweit vereinbarten „Benimmregeln“ noch konkurrierende<br />
nationale Vorgaben hinzufügen.<br />
Aber, was bislang fehlt, ist eine auf den Erfahrungen der Praxis fundierte Aussage dazu, mit<br />
welchen konkreten Handlungsansätzen diese in die Tat umgesetzt werden können. Wir<br />
wollen deshalb zum Beispiel fragen:<br />
• Welche Tools haben sich in der Praxis bewährt?<br />
• Wo liegen die „Engpässe“ und Widerstände?<br />
Dabei geht es nicht nur um die Unternehmen. Es fehlt auch ein genauerer Blick auf die<br />
Faktoren im Umfeld, die ihnen hierbei helfen beziehungsweise die sie dabei hemmen. Es ist<br />
schließlich keine Frage der Unternehmen alleine, ob sie zum Beispiel das Postulat der<br />
OECD-Guidelines, nämlich zur Konzipierung einer ökologisch sinnvollen und ökonomisch<br />
effizienten staatlichen Umweltpolitik beizutragen, erfüllen können oder nicht.<br />
In diesem Abgleich zwischen allgemeinen Postulaten und der Realität vor Ort sehe ich das<br />
große Potenzial für einen „added value“ des Projektes, über das heute diskutiert wird. Ich<br />
stelle mir vor, dass auf der Grundlage dessen, was bereits an Forschungsergebnissen hierzu<br />
vorliegt, zunächst die wichtigsten Steuergrößen der Unternehmen für nachhaltiges<br />
Wirtschaften in Entwicklungsländern an den Ausgangspunkt gestellt werden. Hierzu gehören<br />
sicherlich:<br />
• Der weltweite Aufbau tragfähiger Managementstrukturen für Umweltschutz und<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
• Die sachgerechte Kommunikation entlang des Produktlebenswegs<br />
• Der Transfer von technologischem Know-how<br />
• Die bedarfsgerechte Kommunikation mit dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld<br />
vor Ort über die eigenen Leistungen.<br />
Die Beispiele, die heute auf dieser Konferenz präsentiert werden, zeigen, wie in völlig<br />
verschiedenen Märkten nachhaltig gewirtschaftet werden kann. Sie machen deutlich, dass<br />
Unternehmen unter ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen, mit ihren Investitionen<br />
einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Sie belegen konkret, dass<br />
wir uns in Deutschland in Sachen nachhaltiges Wirtschaften auch im globalen Maßstab nicht<br />
zu verstecken brauchen. Die viel zitierte gegenseitige Unterstützung von Globalisierung und<br />
Nachhaltigkeit wird eben in vielen Fällen ganz unspektakulär bereits praktiziert.<br />
Dies ist mir umso wichtiger, als ich in vielen Diskussionen einem gerade gegenteiligen und<br />
unreflektierten und meines Erachtens unbegründeten Vorurteil begegne, nämlich, dass sich<br />
die Welt an der Startlinie zu einem „Race to the bottom“ befände - beziehungsweise dieses<br />
bereits im Gange sei. Nach dieser Lesart sind gerade multinationale Unternehmen beständig<br />
auf der Suche nach dem viel zitierten „Pollution havens“, das heißt den Orten mit den<br />
niedrigsten Umweltstandards.<br />
22
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Ich bin mir sicher, dass dies für die deutsche Industrie nicht zutrifft und dass sie hier keinen<br />
Vergleich mit den Kollegen aus anderen Ländern zu scheuen braucht.<br />
Wie soll es weitergehen?<br />
Wie ich eingangs schon sagte, besteht Anlass zu der Sorge, dass <strong>Rio</strong> + <strong>10</strong> möglicherweise<br />
von rückwärtsgewandten Diskussionen beherrscht wird, zum Beispiel darüber, wer welche<br />
finanziellen Verpflichtungen in welchem Umfang erfüllt hat oder auch nicht. Die wichtigsten<br />
Impulse, um den <strong>Rio</strong>-Prozess zehn Jahre nach seinem Start weiter nach vorne zu bringen,<br />
müssen deshalb auch und gerade von außerhalb der Konferenzsäle kommen: Von den<br />
Regierungen der einzelnen Länder von Nicht-Regierungsorganisationen und natürlich von<br />
den Unternehmen.<br />
Damit das heute zu startende Projekt hierfür einen Beitrag leisten kann, müssen wir im<br />
kommenden Jahr um diese Zeit bereits fertig sein. Deshalb sollte jetzt Folgendes<br />
geschehen:<br />
Alle schon vorliegenden Erkenntnisse aus den vorangegangenen Studien sollten jetzt ganz<br />
schnell aufbereitet werden, um die zentralen Fragen für das Projekt präzise zu definieren.<br />
Mit diesem Katalog werten wir dann die Erfahrungen der Unternehmen aus, die an diesem<br />
Projekt mitmachen. Ich kann mir vorstellen, dass parallel auch Behörden, Verbände und<br />
wissenschaftliche Einrichtungen in den Ländern befragt werden.<br />
Gestützt auf die Ergebnisse dieser Untersuchung destillieren wir dann gemeinsam im Dialog<br />
die Erfolgs- und die Misserfolgsfaktoren in den entscheidenden Handlungsfeldern heraus –<br />
sowohl was die Verantwortung der Unternehmen betrifft als auch im Hinblick auf die Rolle<br />
ihres rechtlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Umfelds.<br />
Ich bin deshalb dafür, jetzt schnell anzufangen und zügig die Leitfragen für das Projekt zu<br />
entwickeln. Je eher der Sachverstand aus den Unternehmen abgefragt werden kann, desto<br />
besser. Auf die Mitarbeit des BDI hierbei können Sie zählen.<br />
René Vossenaar, UNCTAD<br />
Ladies and Gentlemen,<br />
Let me thank the organizers for inviting the United Nations Conference on Trade and<br />
Development (UNCTAD) to participate in this important Conference. Our Secretary General<br />
Mr. Rubens Ricupero regrets that he cannot be here today. As the Head of the UN<br />
organization responsible for promoting trade and development and as former Minister of the<br />
Environment and Amazonian Affairs of his country, Brazil, he is committed to environmental<br />
protection, sustainable development and the promotion of Foreign Direct Investment (FDI).<br />
He wishes you every success and offers you UNCTAD’s support in carrying forward your<br />
important initiative for the <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> Summit.<br />
UNCTAD also wants to thank the Federal Government of Germany, in particular the German<br />
Federal Environmental Agency, for supporting a technical cooperation project on Trade,<br />
Environment and Investment, which has dealt with a number of the issues at stake here<br />
today and tomorrow. In this context, it has been a privilege to cooperate closely with the<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the European<br />
23
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
<strong>Business</strong> School and, through the institute, with the private sector, Government officials and<br />
Non-Governmental Organizations in Germany. We have also learned a lot from our partners<br />
in developing countries. Here, it is important to note that in practice the role that FDI is<br />
making to sustainable development of many of the poorest countries is limited on account of<br />
the fact that most FDI flows go to a relative small number of recipient countries. Thus,<br />
attracting FDI to fill technology and financing gaps remains a priority. Transparency can<br />
assist host countries in achieving the objectives of attracting FDI and promoting sustainable<br />
development in a balanced manner.<br />
Both the <strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Transparency Initiative as well as the above-mentioned project aim to<br />
enhance the contribution that FDI can make to sustainable development. Put simply, an FDI<br />
transaction involves a triangular relationship involving three main actors: an investor, usually<br />
a transnational corporation (TNC); the capital-importing host country and the capitalexporting<br />
home countries. The focus of the project has been on the role of TNCs from<br />
developed countries in promoting sustainable development in host developing countries.<br />
In general, there have been diverging views on the impact of TNCs on sustainable<br />
development in developing countries. On one hand, they are seen as a repository of clean<br />
technologies that facilitate sustainable development. On the other hand, TNCs have at times<br />
been accused of relocating polluting production and inferior technologies to their<br />
subsidiaries, exploiting technology gaps, not taking responsibility for their environmental<br />
impacts and sustainable development objectives. It is thus important to examine how the<br />
important potential of TNCs to contribute sustainable development in host developing<br />
countries can be explored to the fullest.<br />
The project has focused on the case studies carried out by <strong>Institute</strong> for Environmental<br />
Management and <strong>Business</strong> Administration provide interesting and useful examples of best<br />
practices. Of course, the project has a bias towards TNCs with a high level of environmental<br />
sophistication and the case studies are too few to allow for generalized conclusions.<br />
However, particularly when taken together with a survey of transborder environmental<br />
management practices of TNCs conducted under a parallel UNCTAD project, in cooperation<br />
with the Copenhagen <strong>Business</strong> School, and with financial support from the Danish<br />
International Development Agency (DANIDA), they provide some useful insights. I am sure,<br />
Mr. Paschen von Flotow will later elaborate on these.<br />
In a Seminar on "Making FDI work for sustainable development, organized by UNCTAD in<br />
November last year, there was a convergence of views that TNCs have a large, but often<br />
insufficiently explored, potential to contribute to sustainable development in host developing<br />
countries. The Seminar explored a number of ways to enhance this contribution, including<br />
through measures such as best practices, host and home country measures, and<br />
transparency through public disclosure and reporting.<br />
"Best practices" in a sense constitute a viable "soft" alternative to binding legal and<br />
administrative regimes influencing FDI flows. Best practices on transparency could promote<br />
both reporting on environmental impacts and public consultations with local stakeholders.<br />
Some argue that environmental transparency in the marketplace is capable of winning<br />
partners among companies and motivating them to improve their environmental image. It<br />
also helps allay concerns that more transparency necessarily means more regulations. An<br />
added advantage of this approach is that transparency translates into more competitive<br />
business environment. In using this information, civil society may often be more effective in<br />
maintaining a spotlight on environmental performance, for instance through awards and<br />
publicity, than more conventional regulatory approaches. This also refers to civil society in<br />
developing countries. A study on India found that the positive role that TNCs could play in<br />
conjunction with the Indian government in achieving higher environmental standards should<br />
be actively encouraged. However, local community groups and NGOs also play an important<br />
role is persuading TNCs to take greater responsibility for environmental and sustainable<br />
development impacts of their operations.<br />
24
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
The <strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Transparency Initiative that we will discuss today is very timely. The United<br />
Nations Commission on <strong>Sustainable</strong> Development (CSD), which met in New York from 24<br />
April to 5 May of this year, already recommended to include investment among the issues to<br />
be taken up at <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> and to make “promoting sustainable development through investment”<br />
one of the priority areas for future work. The CSD recommended that corporations, relevant<br />
private sector organizations, Governments, international organizations and other<br />
stakeholders should work together to enhance the contribution of FDI to sustainable<br />
development and identified 5 areas of action:<br />
• Exploring ways to ensure that a larger number of developing countries and countries with<br />
economies in transition benefit from investment, in particular FDI;<br />
• Promoting the use of environmental management systems in developing countries as<br />
well as the transfer of environmentally sound technologies to these countries;<br />
• Encouraging companies to take responsibility to promote sustainable development by<br />
applying best practices and promoting environmentally responsible corporate behaviour<br />
and information policies, especially those related to public disclosure procedures;<br />
• Improving environmental performance along the supply chain and in waste management;<br />
• Exploring the potential role of voluntary guidelines for making investment more broadly<br />
supportive of sustainable development.<br />
The above recommendations provide a sound basis for further consensus building around<br />
several of the objectives of the <strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Transparency Initiative. From our part, we very<br />
much welcome further co-operation with the <strong>Institute</strong> for Environmental Management and<br />
<strong>Business</strong> Administration at the EUROPEAN BUSINESS SCHOOL, other partners in<br />
Germany and other countries to help advance the Initiative. This is entirely in line with the<br />
"rapprochement" between the UN and the private sector in Davos and the United Nations<br />
Secretary's General policy on public-private partnership (the so-called "global compact"). We<br />
are also looking forward to promoting dialogue and consensus among the various<br />
stakeholders as well as to conducting more case studies at the company and industry levels.<br />
In doing so, the geographical coverage of the studies may be expanded to include other<br />
countries and regions, e.g. Latin America and Africa.<br />
In the context of <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong>, the Transparency Initiative could give interested companies an<br />
opportunity to "showcase" their best practices and encourage others to take greater<br />
responsibility for sustainable development. With enough support from governments,<br />
business, civic and professional organization, such an event would become a useful<br />
extension of the 2002 review of UNCED.<br />
In one of his recent statements, the Secretary General of the United Nations spoke of the<br />
"environment millennium", stressing that that environmental issues must be fundamentally<br />
repositioned in the policy-making and business arenas, that corporations need to recognize<br />
that their choices can have significant consequences, and that governments must not only<br />
create environmental agreements but enforce them. The initiative we will be discussing today<br />
is a useful and timely contribution to a new epoch of conservation and stewardship. There is<br />
no need to rewrite Agenda 21. What is needed is greater political will and commitment from<br />
all of us to ensure it lives up to our expectations.<br />
I wish you success in your Conference.<br />
25
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Cornelia Quennet-Thielen, Bundesumweltministerium<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
1. Welches Ziel soll erreicht werden?<br />
Die neue, globalisierte Wirtschaft besteht aus zunehmend vernetzten und<br />
grenzüberschreitenden Produktionsstrukturen und Wertschöpfungsketten auch innerhalb<br />
einzelner Wirtschaftsbereiche. Multinationale Unternehmen sind die Eckpfeiler dieser stark<br />
expandierenden privaten Systeme der Wertschöpfung und Verteilung von Wohlstand.<br />
Auslandsinvestitionen spielen eine bedeutende Rolle für eine globale nachhaltige<br />
Entwicklung. Dies ist für BMU der Anlass, im Rahmen der Aktivitäten für <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> eine<br />
Initiative für die Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten und nachhaltiger Entwicklung<br />
bei Auslandsdirektinvestitionen zu starten.<br />
Es soll ein nationaler Dialogprozess gestartet werden, in dem gemeinsam überlegt wird, wie<br />
eine stärkere Berücksichtigung von umweltgerechter nachhaltiger Entwicklung bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen erfolgen kann.<br />
Im Hinblick auf die Integration von umweltgerechter nachhaltiger Entwicklung existieren<br />
bereits eine Reihe von Richtlinien und Initiativen wie z.B. die OECD-Leitsätze für<br />
multinationale Unternehmen, die UN-Initiativen Global Compact oder Global Reporting.<br />
Diese sind jedoch auf einer hohen Abstraktionsebene angesiedelt, beinhalten keine<br />
konkreten Handlungsempfehlungen und berücksichtigen die besonderen Bedingungen von<br />
Auslandsdirektinvestitionen nicht.<br />
Der Dialogprozess soll daher die Konkretisierung solcher Richtlinien im Hinblick auf<br />
Auslandsdirektinvestitionen zum Ziel haben. Es sollen Umsetzungsleitlinien erarbeitet<br />
werden, die konkrete Anregungen und Hinweise dafür geben, wie Unternehmen ihre<br />
Auslandsinvestitionen gestalten können, wenn sie verstärkt zu Umweltschutz und<br />
nachhaltiger Entwicklung beitragen wollen. Zugleich sollen diejenigen Rahmenbedingungen<br />
vor Ort identifiziert werden, die einen solchen Beitrag der Unternehmen zur Nachhaltigkeit<br />
fördern. Grundlage für die Konkretisierung durch Umsetzungsleitlinien sollen bereits<br />
gemachte bzw. noch zu sammelnde praktische Erfahrungen aller beteiligten Dialogpartner<br />
sein.<br />
Der Dialogprozess ist als Angebot der Politik an Unternehmen und Wirtschaftsverbände zu<br />
verstehen, gemeinsam mit dem BMU unter Beteiligung weiterer gesellschaftlicher Gruppen<br />
solche konkretisierenden Umsetzungsleitlinien zu erarbeiten und bei der Weltkonferenz <strong>Rio</strong><br />
+<strong>10</strong> als einen deutschen Beitrag vorzustellen. Eine Anwendung der zu erarbeitenden<br />
Umsetzungsleitlinien geschieht auf freiwilliger Basis. Das Eingehen einer entsprechenden<br />
Umsetzungsverpflichtung steht allen Unternehmen und Verbänden offen.<br />
2. Wie soll der Dialogprozess gestaltet werden?<br />
Für den Dialogprozess soll ein Arbeitskreis ins Leben gerufen werden. Der Arbeitskreis hat<br />
die Aufgabe der Erarbeitung der Umsetzungsleitlinien. Dem Arbeitskreis sollen neben den<br />
Vertretern von Bundesregierung, von Unternehmen und Verbänden der Wirtschaft auch<br />
Vertreter weiterer gesellschaftlicher Gruppen, also Gewerkschaften und Zivilgesellschaft<br />
angehören. Der Arbeitskreis steht zunächst grundsätzlich allen Interessierten offen.<br />
Einschränkungen aus Gründen der Praktikabilität sind jedoch möglich. Interesse an der<br />
Teilnahme ist dem BMU mitzuteilen.<br />
26
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Ausgangspunkt des Dialogprozesses ist die Auswertung der im Rahmen bereits<br />
durchgeführter Forschungsvorhaben, insbesondere der BMU/UNCTAD-Studie „Globalization<br />
and <strong>Sustainable</strong> Development – starting-points for an improved integration of environmental<br />
requirements into foreign direct investment“, gewonnenen Erkenntnisse. Zur Begleitung des<br />
Dialogprozesses wird BMU ein Forschungsvorhaben an ein wissenschaftliches Institut<br />
vergeben. Dieses Forschungsinstitut soll die Erarbeitung der Umsetzungsleitlinien<br />
wissenschaftlich insbesondere durch die Ermittlung und Aufbereitung praktischer<br />
Erfahrungen untermauern. Dieses Institut soll auch die Rolle eines Moderators im<br />
Dialogprozess übernehmen. Die Vorschläge aus dem Arbeitskreis sollen durch das Institut<br />
wissenschaftlich untersucht und Lösungsvorschläge für die einzelnen Aufgabenbereiche des<br />
Arbeitskreises unterbreitet werden.<br />
Die Ergebnisse der Arbeiten sollen einen Konsens aller Beteiligten wiedergeben.<br />
Die konstituierende Sitzung soll im Januar 2001 stattfinden. Die Erarbeitung der Leitlinien<br />
soll im November 2001 abgeschlossen sein, um eine zeitgerechte Einspeisung in die Inhalte<br />
von <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> gewährleisten zu können.<br />
3. Welche inhaltlichen Aspekte sollen bearbeitet werden?<br />
Der Arbeitskreis soll auf der Basis von wissenschaftlichen Untersuchungen insbesondere<br />
auch der Praxis von Direktinvestitionen und unter Berücksichtigung bisheriger Ansätze für<br />
codes of conduct konkrete Umsetzungsleitlinien erarbeiten.<br />
Gerade die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen beinhalten gute Ansatzpunkte<br />
für Beiträge von Unternehmen zu Umweltaspekten einer Nachhaltigen Entwicklung,<br />
allerdings auf einer sehr hohen Abstraktionsebene. Andere relevante Initiativen sind z.B. UN-<br />
Global Compact, Global Reporting Initiative, etc.) Vor dem Hintergrund von <strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> soll daher<br />
eine Konkretisierung in Bezug auf Auslandsdirektinvestitionen erfolgen. Ziel ist, die<br />
konkreten Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen<br />
im Ausland zu identifizieren und auf ihrer Grundlage praktische Empfehlungen zu<br />
formulieren.<br />
Eine Festlegung der Inhalte erfolgt im dargestellten Dialogprozess. Als Diskussionsbeitrag<br />
seien hier Vorstellungen des BMU dargestellt, welche Sachverhalte konkretisiert werden<br />
sollten:<br />
Setzen von Umweltzielen<br />
Welche Umweltziele sollen im Rahmen von Auslandsdirektinvestitionen Anwendung finden?<br />
Welche Verfahren sind geeignet, die für das jeweilige Unternehmen angesichts der<br />
Bedingungen vor Ort sachgerechten Umweltziele zu definieren?<br />
Technologietransfer<br />
Wie kann die Förderung des Einsatzes und der schnelleren Verbreitung<br />
umweltfreundlicherer Technologien, im Verbund mit besseren Informationen und besserem<br />
know-how auf dem Gebiet der Unternehmensführung gerade auch in Entwicklungsländern<br />
verstärkt werden?<br />
27
Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />
Einsatz von Umweltmanagementsystemen<br />
Wie können ausländische Investitionen verstärkt zu einer schnelleren Verbreitung von<br />
Umweltmanagementsystemen weltweit beitragen?<br />
Berücksichtigung des gesamten Produktlebenszyklusses<br />
Wie können die Umweltfolgen der geplanten Investitionen für die gesamte Produktkette<br />
untersucht und im Rahmen der darauffolgenden „Aktivitäten“ berücksichtigt werden?<br />
Ökologisierung der Zuliefererkette<br />
Wie können multinationale Unternehmen ihr know-how nutzen, um ihre<br />
Zuliefererunternehmen in anderen Ländern, vor allem Entwicklungsländern, in die Lage zu<br />
versetzen, umweltfreundlich und nachhaltig zu produzieren?<br />
Mitarbeiterschulung<br />
Wie kann im Bereich der Mitarbeiterschulung die Bewusstseinsbildung verbessert werden,<br />
um die täglichen Produktionsabläufe bei entsprechender Aufmerksamkeit der Mitarbeiter<br />
umweltverträglicher zu gestalteten?<br />
Verbraucheraufklärung<br />
Wie können ausländische Investitionen zur Umweltbewusstseinsbildung im Empfängerland<br />
beitragen? Kann dies auch zur Schaffung von Märkten für umweltfreundliche Produkte<br />
genutzt werden?<br />
Partizipation<br />
Wie kann sowohl im Vorfeld geplanter ausländischer Investitionen als auch im Rahmen<br />
bereits laufender Industrieansiedlungen relevanten gesellschaftlichen Akteuren die<br />
Möglichkeit zur Meinungsäußerung und Partizipation an Entscheidungsprozessen gegeben<br />
werden?<br />
Verbindendes Element für diese Handlungsfelder soll die Berichterstattung sein. „Die<br />
Unternehmen sollen Gutes tun und auch darüber reden.“ Transparenz und Berichterstattung<br />
könnten daher zentrale Bereiche der Umsetzungsleitlinien sein.<br />
28
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Forschungsprojekt: Globalisierung und nachhaltige Entwicklung -<br />
Ansatzpunkte für eine verstärkte Berücksichtigung von<br />
Umweltbelangen bei Auslandsdirektinvestitionen<br />
1 Hintergrund und Ziel des Projektes<br />
Das Bundesumweltministerium hat im August 1998 in Zusammenarbeit mit UNCTAD das<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL<br />
e.V. mit der Durchführung des Vorhabens “Globalisierung und Nachhaltige Entwicklung -<br />
Ansatzpunkte für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltaspekten bei<br />
Auslandsdirektinvestitionen” beauftragt.<br />
Ziel der Studie ist die Erarbeitung von Ansatzpunkten für eine stärkere Berücksichtigung von<br />
Umweltaspekten bei ADI in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die wesentliche Annahme<br />
dieser Studie lautet daher, dass Auslandsdirektinvestitionen (ADI) die Diffusion von<br />
modernen öko-effizienten Management Know how, Technologien und deren Spill-overs<br />
beschleunigen können und dadurch zu einer Nachhaltigen Entwicklung beitragen können.<br />
Die Frage, ist daher, welche Faktoren den Transfer und Diffusion von Technologien und<br />
Managemenpraktiken positiv beeinflussen können.<br />
2 Unternehmens-Fallstudien<br />
Zur Untersuchung dieser Fragen wurden - aufbauend auf einem Überblick früherer<br />
theoretischer und empirischer Arbeiten - vier Fallstudien mit den folgenden Unternehmen<br />
durchgeführt: Adtranz-DaimlerChrysler Rail Systems GmbH (Adtranz), Aventis Pharma AG<br />
(Aventis), BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) sowie Burgmann<br />
Dichtungswerke GmbH & Co. KG (Burgmann). Die Studien wurden in Zusammenarbeit mit<br />
Partnerinstituten in China, Indien und Malaysia durchgeführt. Dabei wurde ein<br />
Multistakeholder-Ansatz verfolgt.<br />
BSH: Technologieumstellung: von FCKW zu KW Kühlschränken<br />
BSH stellte die Produktionstechnologie ihrer Kühlschränke zunächst in Deutschland später<br />
weltweit von FluorChlorKohlenWasserstoff (FCKW) auf KohlenWasserstoff (KW) um.<br />
Greenpeace spielte bei dieser Umstellung eine entscheidende Rolle als externe treibende<br />
Kraft. Anfang 1999 führte BSH die KW-Technologie in China erfolgreich ein. Im Zuge dieser<br />
Entwicklung haben auch einige chinesische Wettbewerber ihre Produktion teilweise<br />
umgestellt und bieten nun ebenfalls die KW-Technologie an. Das Vorgehen von BSH wurde<br />
im Rahmen einer Fallstudie in China gemeinsam mit CESTT untersucht.<br />
HMR: Responsible Care und Reputationsrisiken als entscheidende Faktoren für den UMS<br />
Transfer<br />
Die Reputation und der Erfolg von Pharma-Unternehmen hängen unter anderem von<br />
kontinuierlichen Verbesserungen in den Bereichen Gesundheit, (Arbeits-)Sicherheit und<br />
Umwelt ab. Aus diesem Grund hat HMR ein weltweites Managementsystem entwickelt, um<br />
höchsten Ansprüchen zu entsprechen. Die Zulieferer wesentlicher Schlüsselprodukte werden<br />
regelmäßig von HMR auditiert, um die Einhaltung der hohen Qualitäts- und<br />
Umweltanforderungen zu prüfen. Das Vorgehen von HMR bei der kontinuierlichen<br />
Verbesserung des Management-Systems wurde im Rahmen einer Fallstudie in Indien<br />
gemeinsam mit ASCI untersucht.<br />
29
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Adtranz: Indian Railways als treibende Kraft für den Technologietransfer durch Adtranz<br />
Indian Railways (IR) handelte einen einzigartigen und unkonventionellen Technologietransfer<br />
mit Adtranz aus, um den Transfer und die Verbreitung einer neuen öko-effizienten<br />
Lokomotiv-Technologie zu ermöglichen. IR kaufte die Technologie und lizensierte mehrere<br />
indische Unternehmen mit der Produktion von Komponenten für dieser Lokomotive und<br />
errichtete somit ein Angebotsoligopol. Eines dieser indischen Unternehmen ist Adtranz India.<br />
Das Vorgehen von Adtranz wurde im Rahmen einer Fallstudie in Indien gemeinsam mit ASCI<br />
untersucht.<br />
Burgmann: Hohe Qualität gewährleistet Umweltschutz und Technologietransfer<br />
Burgmann hat strenge weltweit gültige Qualitätsstandards für die eigene Fertigung und die<br />
Lieferanten in Deutschland und in den Gastländern und einen entsprechenden Kunden-<br />
Service implementiert. Die Dichtungen helfen, Leckagen zu vermeiden und tragen so zum<br />
Umweltschutz und zu einer Reduktion der Material- und Energiekosten bei. Das Vorgehen<br />
von Burgmann wurde im Rahmen einer Fallstudie in China (mit CESTT), Indien (mit dem<br />
Umwelt-Area-Manager der Deutschen AHK) sowie in Malaysia (mit CETEC) untersucht.<br />
3 Kernergebnisse der Fallstudien<br />
1. Globalisierung ist ein Treiber für Standardisierung.<br />
2. MNUs organisieren ihre umweltbezogene Unternehmensverantwortung international<br />
3. Management Commitment ist essentiell, Unternehmenswerte und Training können dieses<br />
Commitment erhöhen<br />
4. MNUs starten umweltbezogenes Supply Chain Management<br />
5. Hohe Reputationsrisiken der MNUs erfordern strikte globale Standards<br />
6. Globale Umwelttransparenz erfordert die Integration der ausländischen Tochtergesellschaften<br />
(der MNUs) in die Umweltberichterstattung<br />
7. Kostenreduktion ist ein wichtiger Anreiz für die Senkung des Energieverbrauchs<br />
8. Öffentliche Beschaffung kann eine große Rolle spielen bei der Verbesserung des<br />
Technologietransfers<br />
9. NGOs können den Technologietransfer initiieren<br />
<strong>10</strong>. MNUs können einer strengeren Überwachung der (Umwelt-)Regulierungen unterliegen<br />
als lokale Unternehmen<br />
30
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
1. Globalisierung ist ein Treiber für Standardisierung.<br />
Die Globalisierung und die damit einhergehende Öffnung und Integration der Märkte führt<br />
dazu, dass MNUs Produkte und Prozesse weltweit standardisieren. Entwicklung und<br />
Produktion können so rationalisiert und die Wettbewerbsfähigkeit in allen Märkten gestärkt<br />
werden. Allerdings erfolgt typischerweise eine Anpassung an die lokalen Anforderungen des<br />
Marktes etc.. Das Beispiel der Lokomotiv-Technologie (Adtranz) und des Kühlschranks<br />
(BSH) sind dafür hervorragende Beispiele.<br />
Im Rahmen der Globalisierungsstrategien der MNUs können ADI daher neben dem Handel<br />
ein wichtiges Vehikel für den Technologietransfer sein. Das Ausmaß, in dem es zu einem<br />
Technologietransfer kommt ist dabei von verschiedenen externen und internen Faktoren<br />
abhängig, die nach Märkten und Branchen variieren können.<br />
Dieser Trend impliziert jedoch nicht zwingend im gleichen Ausmaß die Anwendung von<br />
identischen “End-of-pipe Technologien”, da es sich dabei um zusätzliche Investitionen<br />
handelt, die nicht automatisch mit der Einführung von neuen Prozessen und Produkten<br />
gekoppelt ist. Auch wenn festgestellt werden kann, dass der Transfer integrierter<br />
Technologien manche End-of-pipe-Maßnahme überflüssig macht, werden doch nicht alle<br />
diese Maßnahmen hinfällig. Hier bedarf es also immer zusätzlicher<br />
Managementanstrengungen.<br />
2. MNUs organisieren ihre umweltbezogene Unternehmensverantwortung international<br />
Führende MNUs fördern den Transfer von Management Know How in die ausländischen<br />
Tochtergesellschaften durch den Aufbau internationaler Management-Systeme. Alle an der<br />
Studie beteiligten MNUs haben ihr internationales Umweltmanagement weltweit organisiert<br />
und umweltbezogene Verantwortlichkeiten, Managementprozesse und –standards sowie die<br />
interne und externe Berichterstattung geregelt. Die beobachteten Managementpraktiken<br />
zeigen, dass MNUs zunehmend an der internationalen Transparenz innerhalb ihrer<br />
Unternehmen arbeiten.<br />
Der Grad der Zentralisierung des Umweltmanagements bei der Zentrale hängt entscheidend<br />
mit der allgemeinen Organisation der Unternehmen, d.h. der Organisation der<br />
Verantwortlichkeiten für Investitionen, Technologieentscheidungen usw. zusammen. Je<br />
nachdem wie eigenständig die Tochtergesellschaften insgesamt sind, tragen sie auch<br />
eigenständige Verantwortung im Rahmen des Umweltmanagements.<br />
Die Umweltstandards unterscheiden sich durch die Anzahl der berücksichtigten Aspekte und<br />
das Ausmaß der Spezifikationen. Einige der Standards sind reine Managementstandards,<br />
andere sind technische Spezifikationen und wieder andere betreffen Materialauswahl und<br />
Emissionsstandards.<br />
Während es “Best Practice” erscheint, die Umweltverantwortlichkeiten und<br />
Berichterstattungsverfahren des Unternehmens international zu organisieren, lässt sich auf<br />
Basis der Fallstudien keine Aussage darüber treffen, wie internationales<br />
Umweltmanagement organisiert sein sollte.<br />
3. Management Commitment ist essentiell, Unternehmenswerte und Training können dieses<br />
Commitment erhöhen<br />
Die erfolgreiche Einführung und dauerhafte Umsetzung von internationalen<br />
Umweltmanagementsystemen hängt entscheidend davon ab, ob die damit verfolgten Ziele<br />
unmittelbar von den international vertretenen Unternehmenswerten getragen werden. Das<br />
31
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Commitment des Topmanagements sowohl im Heimat- als auch im Gastland ist dabei von<br />
entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn die Interessenskonflikte und Hindernisse im<br />
Tagesgeschäft überwunden werden sollen. Alle Manager der MNUs, die an den Fallstudien<br />
mitgewirkt haben, berichten davon, dass es immer besonderer auch bewusst wertorientierter<br />
Anstrengungen bedarf. Über diese Haltung des Managements hinaus wird die Schulung und<br />
Motivation der Mitarbeiter als essentiell hervorgehoben.<br />
4. MNUs starten umweltbezogenes Supply Chain Management<br />
Traditionellerweise sind die Managementanforderungen entlang der Zulieferkette<br />
hauptsächlich an Qualitätsapekten orientiert. Die beteiligten MNUs haben regelmäßige<br />
Training- und Auditing-Prozesse für ihre Zulieferer implementiert.<br />
Die MNUs haben allerdings gerade erst begonnen, ein umweltbezogenes Supply Chain<br />
Management zu entwickeln. Aber sie haben erkannt, dass dies eine wichtige Entwicklung<br />
und eine Herausforderung ist, die eine große Auswirkung haben kann. Ein kritischer Faktor<br />
für die erfolgreiche Integration von Umweltaspekten in die Spezifikationen der Zulieferer wird<br />
sein, ob dies zu einer Kostenreduktion führt und/oder der Markt dies honoriert.<br />
5. Hohe Reputationsrisiken der MNUs erfordern strikte globale Standards<br />
Von MNUs wird erwartet, mit hohen weltweiten Umweltstandards zu operieren. Sie<br />
unterliegen einer genauen Beobachtung durch die internationale Öffentlichkeit und Nicht-<br />
Regierungs-Organisationen (NGOs) und sind damit einem hohen Reputationsrisiko<br />
ausgesetzt. Die Bedeutung der Reputationsrisiken scheint eine treibende Kraft für die<br />
Setzung von Standards zu sein. Die Einhaltung der nationalen Standards in den Gastländern<br />
entspricht nur den Mindestanforderungen. Faktisch müssen die lokalen Aktivitäten die<br />
globalen Standards der MNUs erfüllen, die in der Regel strikter sind als die lokalen<br />
Regulierungen. Die einzelnen Standards der MNUs werden von den Tochtergesellschaften<br />
angepasst, um den spezifischen lokalen Anforderungen zu entsprechen.<br />
6. Globale Umwelttransparenz erfordert die Integration der ausländischen<br />
Tochtergesellschaften (der MNUs) in die Umweltberichterstattung<br />
MNUs integrieren zunehmend die Umweltaspekte und -performance ihrer ausländischen<br />
Tochtergesellschaften in ihre internationale Unternehmensberichterstattung, um ihre Erfolge<br />
zu dokumentieren und der Öffentlichkeit einen Einblick zu gewähren.<br />
7. Kostenreduktion ist ein wichtiger Anreiz für die Senkung des Energieverbrauchs<br />
Auf Grund hoher Energiekosten ist die Senkung des Energieverbrauchs einer der wichtigsten<br />
Umweltaspekte für Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Außerdem ist die<br />
Energieeffizienz auch eine wichtige Kundenanforderung. Der Transfer von energieeffizienten<br />
Technologien (und gleichermaßen von Konsumgütern) ist daher sehr erfolgreich<br />
gewesen.<br />
32
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
8. Öffentliche Beschaffung kann eine große Rolle spielen bei der Verbesserung des<br />
Technologietransfers<br />
Die Öffentliche Hand kann ihre Kaufkraft nutzen, um den Transfer von umweltfreundlichen<br />
Technologien in ihre Länder zu fördern, indem sie im Rahmen ihrer Beschaffung<br />
Umweltanforderungen setzt. Zudem können sie die Diffusion der Technologie induzieren,<br />
indem sie Lizenzen kauft und an die lokale Industrie vergibt.<br />
9. NGOs können den Technologietransfer initiieren<br />
NGOs - insbesondere internationale NGOs und solche mit Technologiekompetenz – können<br />
einen großen Einfluss auf den Transfer und die Diffusion von Technologien haben.<br />
Unternehmen können auf Grund von NGO-Aktivitäten ihre Technologie umstellen und<br />
fortschrittliche umweltfreundliche Technologien implementieren,<br />
<strong>10</strong>. MNUs können einer strengeren Überwachung der (Umwelt-)Regulierungen unterliegen<br />
als lokale Unternehmen<br />
In manchen Fällen unterliegen MNUs einer besonders scharfen Kontrolle seitens der<br />
Behörden. Dies kann auf zwei Gründe zurückgeführt werden: Erstens, MNUs sind oft relativ<br />
große Unternehmen und zweitens sind sie ausländische Unternehmen. Es scheint, dass<br />
lokale Umweltbehörden fallweise dazu tendieren, die Einhaltung der Regulierungen seitens<br />
der MNUs schärfer zu kontrollieren als bei den lokalen, insbesondere den kleinen, lokalen<br />
Unternehmen.<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass es entscheidende Treiber für Öko-Effifzienz gibt, die die<br />
Performance der ADI beeinflusst. Globalisierung kann ein Treiber für Öko-Effifzienz im<br />
produzierenden Gewerbe sein. Zusätzliche externe Treiber sind: Marktchancen, strikte<br />
Überwachung von Umweltregulierungen, Energiepreise und Reputationsrisiken. Zusätzliche<br />
interne Treiber sind Kosteneinsparungen sowie ein Wertewandel im Management sowohl in<br />
den Konzernzentralen als auch in den Gastländern.<br />
Folgende Maßnahmen können als wichtige generelle “Best Practice” definiert werden:<br />
internationale Koordination der Umweltverantwortlichkeiten, Bestimmung von weltweiten<br />
Umwelt(management)standards, externe und interne Auditierungen, Verbreitung von “up-todate”<br />
öko-effizienten Technologien und guten Managementpraktiken entlang der Supply<br />
Chain sowie die Integration von ausländischen Aktivitäten in die Umweltberichterstattung.<br />
Die Diffusion von öko-effizienten Technologien hin zu den Wettbewerbern in den<br />
Gastländern kann ein wichtiger Nebeneffekt von ADI sein.<br />
4 Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Projekts<br />
Die Studie gibt keine Antwort auf die Frage, ob ADI generell ein Hebel für Öko-Effizienz ist<br />
oder zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt.<br />
Trotzdem gibt die Studie Hinweise auf viele wichtige Ansatzpunkte für die verstärkte<br />
Berücksichtigung von Umweltaspekten bein ADI. Zwei Handlungsfelder seien besonders<br />
33
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
hervorgehoben: die Umweltberichterstattung der Unternehmen sowie das “Greening” der<br />
Supply Chain.<br />
Die Verbesserung der globalen Umweltransparenz, inbesondere durch die globale<br />
Umweltberichterstattung der MNUs in den Gastländern, kann zur einer Verbreitung von<br />
umweltfreundlichen Managementpraktiken und Technologien in den Gastländern der ADI<br />
führen. Umwelttransparenz spielt eine große Rolle beim Zugang zu Technologien und<br />
Wissen und verstärkt die Umweltperformance und die Reputation der Unternehmen. Dies<br />
könnte andere Unternehmen dazu anregen, diesem Beispiel zu folgen.<br />
Darüber hinaus kann die Integration von Umweltaspekten und Perfomanceindikatoren in die<br />
Lieferbedingungen für die lokale Zulieferindustrie sowie weitere Maßnahmen des<br />
umweltorientierten Lieferantenmanagements erhebliche Beiträge zu einer positiven Wirkung<br />
von ADI haben.<br />
Ausblick – Im Vorfeld von <strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong> und darüber hinaus<br />
Im Jahr 2002 werden Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sich fragen bzw. gefragt werden,<br />
welche der Ziele der Agenda 21 umgesetzt wurden. Multinationale Unternehmen werden in<br />
besonderer Weise in der Pflicht sein, über Maßnahmen und Programme Bericht zu erstatten.<br />
Darüber hinaus wird geprüft werden, in welchem Ausmaß ADI und Handelsliberalisierung zur<br />
nachhaltigen Entwicklung beitragen bzw. beitragen können und in welchem Ausmaß dieser<br />
Beitrag die Implementierung von Multilateralen Umweltabkommen unterstützt.<br />
Es ist geplant ein Netzwerk von <strong>Institute</strong>n aufzubauen, um (empirische) Forschung im<br />
Bereich ADI, globales Supply Chain Management, Öko-Effizienz und nachhaltige<br />
Entwicklung durchzuführen.<br />
Dieses Netzwerk aus Forschungsinstituten wird u.a.<br />
- weitere Unternehmens- und Branchenfallstudien durchführen;<br />
- den Dialog zwischen den teilnehmenden Ländern und Institutionen unterstützen;<br />
- MNUs ermutigen, die Transparenz ihrer globalen Aktivitäten im Hinblick auf Ihre<br />
Umweltperformance und Nachhaltigkeit zu verbessern;<br />
- Best Practice und kritische Erfolgsfaktoren erarbeiten;<br />
- die Transparenz erhöhen;<br />
- den Transfer von Technologie und Know How entlang der Supply Chain beschleunigen;<br />
- die Effektivität von spezifischen Best Practice Leitlinien untersuchen und diese<br />
weiterentwickeln.<br />
Viele internationale Organisationen (z.B. UNCTAD, WTO, EU) betrachten die Erhöhung der<br />
Transparenz insbesondere entsprechende Unternehmens- und Branchenfallstudien als sehr<br />
wichtig, um den internationalen Dialog hinsichtlich Globalisierung und Nachhaltigkeit<br />
systematsich und ergebnisorientiert weiterzuführen.<br />
34
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Präsentation des Instituts für Ökologie und Unternehmensführung an der<br />
EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Foreign Direct Investment as a Lever<br />
for Eco-Efficiency<br />
Autor: Paschen von Flotow<br />
Geschäftsführender Vorsitzender<br />
Kontakt: Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Schloß Reichartshausen<br />
65375 Oestrich-Winkel<br />
Deutschland<br />
35
Project design<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Globalization and <strong>Sustainable</strong> Development -<br />
Starting-points for an improved integration of<br />
environmental requirements into foreign direct<br />
investment<br />
Free Trade Agreements / MAI / Environmental Agreements<br />
Sectors /<br />
Companies<br />
National Regulations Home Country / Host Country<br />
Results of<br />
previous studies<br />
FDI as a lever for eco-efficiency<br />
Motives for /<br />
Types of FDI<br />
Paschen von Flotow<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration<br />
at the EUROPEAN BUSINESS SCHOOL, Oestrich-Winkel, Germany<br />
13 November 2000<br />
Berlin<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 1<br />
Technologies<br />
Company level<br />
case studies<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 2<br />
36<br />
Environmental<br />
Impacts<br />
Recommendations<br />
Phase 1 Phase 2 Phase 3 t<br />
8/98 1/99 6/99 6/00
Objectives<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
The project aims at:<br />
➨ Starting-points for an improved integration of<br />
environmental requirements into foreign direct investment:<br />
• Best practices of environmental management concerning FDI.<br />
• Transfer and diffusion of eco-efficient technologies and<br />
management.<br />
• Integration of environmnetal aspects into international<br />
agreements on investment.<br />
• Implementation of international environmental agreements.<br />
➨ Company level case studies were conducted in<br />
India, China and Malaysia.<br />
➨ The project was organized as a joint learning project.<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 3<br />
Partners<br />
Ministries<br />
UNCTAD<br />
ASCI<br />
ADtranz<br />
German EPA Associations of<br />
German Industry<br />
<strong>Institute</strong> For For Environmental Management<br />
and and <strong>Business</strong> Administration<br />
CESTT<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 4<br />
37<br />
CETEC<br />
Burgmann<br />
Bosch-Siemens<br />
NGOs<br />
Environmental<br />
Area Area Managers<br />
Aventis/<br />
Hoechst-Marion-<br />
Roussel
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Basic assumption<br />
Foreign Direct<br />
Investment<br />
Diffusion of of eco-efficient<br />
technologies<br />
FDI can induce the diffusion of modern<br />
eco-efficient management know how,<br />
technologies and their spillovers and<br />
therefore contribute to sustainable development.<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 5<br />
Company level Case studies<br />
Suppliers Customers<br />
Company<br />
HQ HQ & FDI FDI<br />
Banks<br />
Regulation / /<br />
Administration<br />
Competitors<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 6<br />
38<br />
NGOs
Findings<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Key drivers:<br />
• Globalization is a driver for standardization.<br />
• External drivers:<br />
market opportunities,<br />
stringent enforcement of environmental regulations,<br />
energy prices and<br />
reputational risks.<br />
• Internal drivers:<br />
cost savings and<br />
change of management attitudes both in the headquarters and<br />
in the host countries.<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 7<br />
Findings<br />
Best-practices:<br />
• International co-ordination of environmental responsibilities.<br />
• Definition of worldwide environmental (management) standards.<br />
• External or internal audits.<br />
• Dissemination of up-to-date eco-efficient technologies and good<br />
management practices along the supply chains.<br />
• Integration of foreign activities into the environmental reporting.<br />
Side effects:<br />
• Diffusion of eco-efficient technologies to competitors in host<br />
countries.<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 8<br />
39
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Key trend: Global Transparency - Global Value Chain<br />
environmental social economical<br />
Commitment<br />
Raw Raw Materials<br />
Global Transparency<br />
TNCs<br />
Resources<br />
Production<br />
Distribution<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 9<br />
40<br />
Products &<br />
Services<br />
Sales Sales<br />
Global Value Chain<br />
Customer<br />
Satisfaction<br />
Use Use<br />
Disposal<br />
TNCs‘ Global Environmental Management Standard<br />
Worldwide Company Standard<br />
Acceptable<br />
Interpretation<br />
of TNCs‘<br />
Worldwide Standard<br />
SME Average<br />
Host<br />
Country B<br />
TNCs‘<br />
Reputational<br />
Risk<br />
Legal<br />
Standard<br />
Host<br />
Country B<br />
Legal<br />
Standard<br />
Host<br />
Country A<br />
Environmental Management Standard<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. <strong>10</strong>
Standards<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Management<br />
related<br />
Organization<br />
Reporting<br />
Indicators<br />
... ...<br />
Kinds of of Standards<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 11<br />
Technology Standards<br />
41<br />
Technology<br />
related<br />
Materials<br />
Emissions<br />
Disposal<br />
... ...<br />
Kinds of of technology standards<br />
Process related Product related<br />
End-of-pipe<br />
more flexible<br />
worldwide standards<br />
Integrated<br />
homogeneous<br />
worldwide standards<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 12
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Recommendations<br />
<strong>Rio</strong> <strong>plus</strong> <strong>10</strong>- <strong>10</strong>-<br />
Initiative<br />
Supply-Chain<br />
Access<br />
Transparency<br />
Competence<br />
Capacity<br />
Building<br />
<strong>Institute</strong> for Environmental Management and <strong>Business</strong> Administration at the ebs e.V. 13<br />
42<br />
(Inter)national<br />
Standards<br />
Education<br />
Public<br />
Funding
Präsentationen der Unternehmen<br />
Adtranz DaimlerChrysler Railsystems<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Transfer of Latest Railway-Technologies to India<br />
Autor: Åke Wennberg<br />
Executive Vice President, Chief Technical Officer<br />
Kontakt: Adtranz DaimlerChrysler Railsystems GmbH<br />
Saatwinklerdamm 43<br />
13627 Berlin<br />
Deutschland<br />
43
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Energy efficient transportation systems -<br />
Technology and environmental knowledge<br />
transfer to India<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 1<br />
Contents<br />
� Introduction: Adtranz<br />
� Relevance of EHS<br />
Åke Wennberg<br />
EVP, Chief Technical Officer<br />
Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems<br />
� Group level achievements/best practice<br />
� Adtranz India: technology transfer and EHS performance<br />
� Benefits/risks of company-wide common EHS standards<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 2<br />
44
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
DaimlerChrysler Rail Systems<br />
Relevance of EHS for Adtranz<br />
� Ensure legal compliance<br />
45<br />
The Adtranz Group<br />
Established 01/1996<br />
� Improve company image and create competitive advantage<br />
– Rail is in general considered as environmental friendly<br />
One of the largest manufacturers<br />
of rail systems<br />
24.000 employees<br />
3.3 billion Euro turnover<br />
4 business segments<br />
8 vehicle and 5 systems product units<br />
37 production sites in 15 countries<br />
– Adtranz holds particular credits in this respect both recognized by<br />
customers as well as by competitors<br />
� Growing customer environmental requirements<br />
� Improving business performance<br />
– Any waste of resources means financial loss -> need for increasing<br />
eco-efficiency and reducing accidents<br />
– Avoid risk (e.g., regarding workers‘ health or financial losses due to<br />
take-back obligation for old products)<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 4
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
EHS Management: Achievements (1)<br />
� EHS Management Systems<br />
� Company-wide implementation started in 1996<br />
� 1st combined EMAS/ISO 14001 certification in rail industry<br />
� Up to now : more than 90% of all sites certified according to<br />
ISO 14001, 5 German sites EMAS validation in addition<br />
� 1st certified health & safety management systems in rail industry<br />
(according to S.C.C., PN 18001)<br />
� Environmental performance reporting according to ISO 140031<br />
� Environmental awards<br />
� Energy efficiency prize for Adtranz Crewe (1998)<br />
� Environmental awards for Adtranz Derby, Adtranz Lodz (1999)<br />
� B.A.U.M. award for Dr. Michael Schemmer (2000)<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 5<br />
EHS Management: Achievements (2)<br />
� EHS Reporting<br />
� 1st corporate EHS report in rail industry (1997)<br />
46<br />
<strong>10</strong>0<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
1997 1998 1999 2000<br />
� IÖW/Capital EHS report rating 2000: No 14 out of 150 companies, No 3 in<br />
vehicle manufacturing<br />
� Implementing Design for Environment<br />
� Center of competence DfE established 1999<br />
� DfE implementation rated best practice by IMD in 1999<br />
� 1st Environmental Product Declaration in rail industry<br />
� BRITE/EURAM project RAVEL develops advanced DFE methods & tools<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 6<br />
% of sites<br />
% of employees
Adtranz India<br />
Adtranz India<br />
� Operations started in Delhi<br />
� Baroda factory built in 1996<br />
� Investment 50 million Euro<br />
� Products: tap chargers,<br />
circuit breakers, power<br />
converters<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 7<br />
EHS management at Adtranz India<br />
Adtranz India<br />
� EHS management system<br />
implementation started 1997<br />
� A senior manager (also<br />
responsible for TQM)<br />
assigned EHS coordination<br />
� ISO 14001 certification in<br />
07/1998, re-certified in 1999<br />
and 2000<br />
� EHS training, especially for<br />
new employees<br />
� EHS program includes<br />
planting of thousands of<br />
trees<br />
� Health & safety initiatives<br />
include families of workers<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 8<br />
47<br />
Suppliers<br />
� EHS information/education<br />
� Supplier EHS audits<br />
� Environmental evaluation
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Introduction of three-phase technology<br />
into the Indian market through IR<br />
WAP 5 (Passenger)<br />
� 11 locomotives imported<br />
from Switzerland (1995)<br />
Advantages of 3-phase propulsion:<br />
•improved efficiency in general<br />
•Enables braking energy recovery;<br />
typically 20%, in special cases up to 50%<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 9<br />
EHS management knowledge transfer<br />
48<br />
WAG 9 (Freight)<br />
� 6 locomotives imported from<br />
Switzerland (1996)<br />
� 16 kits imported from CH<br />
(1996)<br />
� <strong>10</strong> sets of noble parts from CH,<br />
the rest local manufacturing<br />
(1997)<br />
� First indigenously built<br />
Implementation of the EHS Management System in India was<br />
enabled by know - how transfer from other countries, in particular<br />
the UK and Germany.<br />
Adtranz India<br />
� EMS implementation process<br />
� Top management<br />
commitment<br />
� Supplier involvement<br />
locomotive ready end of 1998<br />
But: it also helped/still can help to stimulate EMS implementation/improvement<br />
in some European countries.<br />
Other Adtranz NTCs<br />
� EMS structure and<br />
documentation<br />
� Recommendations regarding<br />
EMS implementation<br />
� Tutorial material<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page <strong>10</strong>
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Results of EHS management in India:<br />
water consumption<br />
cbm water/year<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
Prod./San. Water Cons. per Employee<br />
Baroda (IN) Mannheim (DE) Trapaga (SP) Västeras (SE)<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 11<br />
49<br />
Site<br />
Results of EHS management in India:<br />
accident rates<br />
<strong>10</strong>0,00<br />
90,00<br />
80,00<br />
70,00<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
<strong>10</strong>,00<br />
0,00<br />
Accidents > 1 day absence per <strong>10</strong>00 employees<br />
Baroda (IN) Mannheim (DE) Trapaga (SP) Västeras (SE)<br />
Site<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 12<br />
1998<br />
1999<br />
1998<br />
1999
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Benefits/Risks with regard to common<br />
company-wide standards of operation<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 13<br />
Conclusion<br />
� In summary,<br />
� Benefits<br />
� Enable /support international cooperation/supply<br />
chains<br />
� Chance to influence customer requirements<br />
� Re-use of solutions<br />
� Company image<br />
� Risks<br />
� Less demanding customers may not accept or<br />
not be willing to pay<br />
� Need to qualify suppliers<br />
� Loss of competitive edge through co-operation<br />
� the Adtranz investment in India has been environmentally<br />
beneficial for two reasons – it contributed to environmentally sound<br />
transportation by the product focused technology transfer, but at<br />
the same time it initiated ecological improvements in production<br />
both at Adtranz and its local suppliers;<br />
� in addition, it created benefits for employees, in particular with<br />
regard to health care;<br />
� and it helped to demonstrate the usefulness and risks associated<br />
with common standards of operation the EHS field.<br />
� Also, it helped to speed up EMS implementation in other Adtranz<br />
NTCs.<br />
Adtranz - A Member of the DaimlerChrysler Group CTO Page 14<br />
50
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Launch of HC-Refrigerators in China<br />
Autor: Dr. Robert Kugler<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
Kontakt: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH<br />
Deutschland<br />
51
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
A strong position in the white goods market<br />
Germany Europe worldwide<br />
35% 21% ~7%<br />
Market leader Market leader<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
At home throughout the world<br />
Manufacturing Sites<br />
Vernon<br />
� Dishwashers<br />
� Heating appliances,<br />
air conditioning<br />
� Refrigeration appliances<br />
� Small appliances<br />
� Cooking appliances<br />
� Home laundry<br />
� Motors, pumps<br />
Headquarters<br />
Mexiko<br />
New Bern<br />
La Follette<br />
Lima<br />
Campinas<br />
São Paulo<br />
� Backed up by a worldwide sales and customer service<br />
network<br />
Tschernogolowka<br />
Berlin<br />
Nauen<br />
Lodz<br />
Bad Neustadt<br />
Bretten<br />
Dillingen<br />
LipsheimGiengen<br />
Michalovce<br />
München Traunreut<br />
Santander<br />
Nazarje<br />
Vitoria Pamplona<br />
Çerkezköy<br />
Estella<br />
Istanbul<br />
Zaragoza<br />
Athen<br />
Recife<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
52<br />
Third-largest<br />
manufacturer of<br />
home appliances<br />
Chuzhou<br />
Wuxi<br />
Folie 1<br />
Folie 2<br />
H<br />
2000/2001<br />
H<br />
2000/2001
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
The power of strong brands<br />
Our Main Brands<br />
deployed worldwide<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
Our Regional Brands<br />
main brands in their respective countries<br />
Greece<br />
Spain<br />
Turkey<br />
Latin<br />
America<br />
53<br />
Our Special Brands<br />
for clearly defined target groups<br />
Change in power consumption in % (1999 - 1970)<br />
Chest<br />
freezer<br />
1970 0,9 kWh/<br />
per <strong>10</strong>0l in 24h<br />
1999<br />
0,2 kWh<br />
- 78 %<br />
Refrigerator<br />
1,7 kWh/<br />
per <strong>10</strong>0l in 24h<br />
0,3 kWh<br />
- 82 %<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
Dishwasher<br />
2,8 kWh/<br />
per wash<br />
1,05 kWh<br />
- 63 %<br />
Washing<br />
machine<br />
2,5 kWh/<br />
per wash<br />
(cottons programme /<br />
coloureds<br />
for 60°C)<br />
0,95 kWh<br />
- 62 %<br />
Electric<br />
oven<br />
1,6 kWh/<br />
heat up to 200°-C<br />
+1 h continuous<br />
function<br />
(DIN 445 47)<br />
0,92 kWh<br />
- 43 %<br />
Folie 3<br />
Folie 4<br />
H<br />
2000/2001<br />
H<br />
2000/2001
200<br />
181<br />
150<br />
<strong>10</strong>0<br />
50<br />
166<br />
143<br />
115<br />
88<br />
74<br />
68 68<br />
Target<br />
0<br />
92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Environmental statistics relating to production<br />
(by BSH Group Germany)<br />
l / appliance<br />
Water consumption<br />
kWh / appliance<br />
75<br />
50<br />
25<br />
Energy consumption<br />
61 63<br />
55 5655,5<br />
50<br />
46 47<br />
Target<br />
0<br />
92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H Folie 5<br />
54<br />
1,5<br />
1,4<br />
kg / appliance<br />
1<br />
0,5<br />
Waste for disposal<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4 0,35<br />
0,5<br />
0<br />
92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Target<br />
Phase-out of the chlorofluorocarbons (CFCs)<br />
and hydrofluorocarbons (HFCs)<br />
The cooling and foaming agents used in the manufacturing<br />
of refrigerators have potential global environmental impacts<br />
on<br />
CFC:<br />
HFC:<br />
• ozone layer depletion<br />
• global climate change<br />
Replacement by ‚pure‘ hydrocarbons (HC)<br />
(e.g. pentane, isobutane)<br />
• Impact on the environment neglegible<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
Folie 6<br />
H<br />
2000/2001<br />
H<br />
2000/2001
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
BSH strategy for phasing-out the use of CFCs and<br />
HFCs in refrigerators and freezers<br />
1988: Halfing the CFC quantity in the insulation<br />
1993: Total phase-out of CFCs<br />
- using pentane in insulation - HFC (R134a) as refrigerant<br />
Project for developing compressors using HC technology<br />
1994: Switch to pure HC technology in Europe using pentane<br />
in insulation foam - isobutane as refrigerant<br />
2001: Worldwide switch to HC technology<br />
Investments in Germany: 20 Mio DM<br />
for the switch: in Europe, China, Brazil 20 Mio DM<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
BSH‘s engagement in China<br />
Production of cooling appliances in HC technology (1)<br />
In 1996 BSY was established as a joint venture (partner China Yangzi<br />
Group)<br />
1996 - 1998: Transferring advanced environmental technology,<br />
according to BSH „Worldwide Technical Standard“,<br />
especially preparing the phase-out of CFC and HFC<br />
- BSY installing an industrial waste water treatment<br />
plant<br />
- BSY forcing standards on the use of HCs as<br />
refrigerants<br />
- BSY pushing the energy labelling system<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
55<br />
Folie7<br />
Folie 8<br />
H<br />
2000/2001<br />
H<br />
2000/2001
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
BSH‘s engagement in China<br />
Production of cooling appliances in HC technology (2)<br />
Introduction of HC technology:<br />
Jan. 1998: Complete CFC free, using HFCs as refrigerants<br />
Jan. 1999: First manufacturer in China using pure HC<br />
technology<br />
Jan. 2000: Substitution of HFC completed<br />
B S H B O S C H U N D S I E M E N S H A U S G E R Ä T E G M B H<br />
56<br />
Folie 9<br />
H<br />
2000/2001
Burgmann Dichtungswerke<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Experiences in India, China and Malaysia<br />
Autor: Prof. Elmar F. Baur<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Kontakt: Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co. KG<br />
Äußere Sauerlacher Straße 6-<strong>10</strong><br />
82515 Wolfratshausen<br />
Deutschland<br />
57
Consulting<br />
Software<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Service Concept<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Maintenance<br />
Burgmann Service Concept<br />
Tailor-made seal care contracts<br />
Consulting<br />
• Standardization<br />
• Analysis of critical items<br />
• Current legislation for<br />
sealing technology<br />
Software<br />
Maintenance<br />
Recording and analyzing of:<br />
• Process and plant data<br />
• Reason for failure<br />
• Repair actions<br />
• Costs<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
• Repair<br />
• 24 h service on site<br />
• Increase of MTBF<br />
• Fixed expences for service<br />
61<br />
Training & Seminars<br />
for:<br />
• Technicians<br />
• Engineers<br />
Stock management<br />
Stock management<br />
Training & Seminars<br />
• Stockkeeping in BURGMANN<br />
service center or on site<br />
• Optimized spare part<br />
availability
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Sealing Technology<br />
Leakproof Leakproof<br />
for a<br />
clean clean<br />
environment<br />
environment<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann ISO 14001 certificated<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
64
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann ISO 9001 certificated<br />
- Basic for ISO 14001<br />
- 1990: certificated as the first seal manufactury world-wide<br />
- Today: all our production subsidaries world-wide are certificated<br />
according to ISO 9000 ff<br />
- The last one: Burgmann Cixi, China, is pre-certificated since Oct. 2000<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann Corporate Mission Statement<br />
!<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
65<br />
Since 1991<br />
„Leakproof for a clean environment“ - this motto<br />
characterizes our commitment to the active protection of our<br />
living space.
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Corporate Mission Statement<br />
!<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
66<br />
Since 1991<br />
Via the encouragement and qualification of our employees.<br />
In doing so, we respect their individuality, their efforts towards<br />
findings purpose in their work and their desire for a secure<br />
livelihood.<br />
Burgmann Product Quality<br />
„We see the high quality of our<br />
products as an important constribution<br />
towards the protection of our environment“<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
RIO+<strong>10</strong>: Why ?<br />
- logical consequence of our<br />
corporate philosophy<br />
- competitive advantage<br />
in the long term<br />
- to promote group-internal<br />
commitment to attaching equal<br />
priority to environmental matters<br />
and the quality of the company<br />
and its products<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann Environment Responsibility<br />
„In der hohen Qualität unserer<br />
Produkte sehn wir einen wichtigen<br />
Beitrag zum Schutz der Umwelt<br />
„ Throughout the world<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
we promote the concepts on<br />
67<br />
„<br />
the protection of the environment<br />
as defined by the EC eco-audit<br />
„
„<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Environment Responsibility<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
„We feel responsible<br />
for the perservation<br />
of our environment<br />
beyond the law“<br />
68
Locations<br />
Headquarters<br />
Plant I<br />
Wolfratshausen/<br />
Germany<br />
<strong>Rio</strong>+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann world-wide<br />
62<br />
Plant II<br />
Eurasburg/Germany<br />
More than 45 subsidiaries / joint ventures and<br />
associatied companies world-wide<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann in Asia & Australia<br />
Subsidiaries with sales offices<br />
and production facilities<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann Dichtungswerke<br />
63<br />
AUSTRALIA<br />
Sydney (38)<br />
Adelaide, Gladstone, Perth, Townsville + Auckland<br />
(New Zealand), Bisbane, Melbourne<br />
CHINA Shanghai, Dalian, Cixi (411)<br />
Lanzhou, Chengdu, Hangzhou, Guangzhou, Hong Kong,<br />
Beijing, Chengdu, Fuzhou, Harbin, Wuhan, Xian, Yueyang,<br />
Daqing, Taiyuan, Luoyang, HongKong<br />
INDIA Mumbay (161)<br />
Madras, Calcutta, Changdigarh, Dehli, Kota, Bangalore,<br />
Chennai, Cochin, Hyderabad, Mangalore, Panvel, Pune,<br />
Surat, Vadodara, Chittagong/Bangladesh,<br />
Kathmandu/Nepal, Lahore/Pakistan, Colombo/Sr Lanka<br />
INDONESIA Bekasi (113)<br />
+ 16 sales offices<br />
MALAYSIA Petaling Jaya (65)<br />
Johor Bahru, Penang<br />
SINGAPORE Singapore (5)<br />
KOREA Kyongki-di (25)<br />
Chunnam, Ulsan, Seoul<br />
Thailand Rayong (75)<br />
Bangkok, Khon Kaen, Surat Thani<br />
Japan Tokyo (1)<br />
Philippin Manila (40)<br />
. . . with more than<br />
45 subsidiaries, joint ventures,<br />
associated companies<br />
&<br />
2.800 engaged and motivated employees<br />
your partner<br />
in sealing technology<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann History<br />
1884 Foundation of the company in Dresden<br />
1947 New beginning at Wolfratshausen, Germany<br />
1977 Foundations of sales, service and production centers in the<br />
most important markets<br />
1981 Start of plant II at Eurasburg<br />
1988 Decease of Feodor Burgmann<br />
Company passed into possession of community of heirs<br />
1990 ISO 9001 certification<br />
1993 Takeover of KE-Safematic (exp. joints) (now KE-Burgmann)<br />
1994 Takeover of the product range marine seals from Sealol<br />
1996 Eco Audit Certificate (EMAS) for Wolfratshausen and Eurasburg<br />
1997 Takeover of BT-Teko, BT-Tenute (now BT-Burgmann)<br />
1998 Takeover of Espey, Duisburg<br />
1999 Takeover of STS Security, Hamburg<br />
1999 Recertification EMAS <strong>plus</strong> ISO 14001<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
58
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Product Range<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Mechanical Seals<br />
Magnetic Couplings<br />
Seal Supply Systems<br />
Automotive Seals<br />
Burgmann Organisation<br />
Sales &<br />
Operations<br />
Europe<br />
Sales &<br />
Operations<br />
Overseas<br />
Espey<br />
Executive Board<br />
59<br />
Stuffing Box Packings<br />
Static Seals<br />
Expansion Joints<br />
Group Staff Quality Management<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Mech. Seals<br />
Engineering<br />
& Sales<br />
Mech. Seals<br />
Production<br />
& Logistics<br />
BT Burgmann<br />
Packings &<br />
Static Seals<br />
Automotive<br />
KE -<br />
Burgmann<br />
Central<br />
Services
Turnover<br />
in Million DM<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
<strong>10</strong>0<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
'93 '94 '95 '96 '97 '98 '99 '00<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Employees<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
<strong>10</strong>00<br />
500<br />
0<br />
'87 '89 '91 '93 '95 '97 '99<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
60<br />
Consolidated<br />
Germany<br />
Abroad<br />
Abroad<br />
Germany<br />
Total
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Sealing Technology<br />
Leakproof Leakproof<br />
for a<br />
clean clean<br />
environment<br />
environment<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann ISO 14001 certificated<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
64
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann ISO 9001 certificated<br />
- Basic for ISO 14001<br />
- 1990: certificated as the first seal manufactury world-wide<br />
- Today: all our production subsidaries world-wide are certificated<br />
according to ISO 9000 ff<br />
- The last one: Burgmann Cixi, China, is pre-certificated since Oct. 2000<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann Corporate Mission Statement<br />
!<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
65<br />
Since 1991<br />
„Leakproof for a clean environment“ - this motto<br />
characterizes our commitment to the active protection of our<br />
living space.
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Corporate Mission Statement<br />
!<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
66<br />
Since 1991<br />
Via the encouragement and qualification of our employees.<br />
In doing so, we respect their individuality, their efforts towards<br />
findings purpose in their work and their desire for a secure<br />
livelihood.<br />
Burgmann Product Quality<br />
„We see the high quality of our<br />
products as an important constribution<br />
towards the protection of our environment“<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
RIO+<strong>10</strong>: Why ?<br />
- logical consequence of our<br />
corporate philosophy<br />
- competitive advantage<br />
in the long term<br />
- to promote group-internal<br />
commitment to attaching equal<br />
priority to environmental matters<br />
and the quality of the company<br />
and its products<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
Burgmann Environment Responsibility<br />
„In der hohen Qualität unserer<br />
Produkte sehn wir einen wichtigen<br />
Beitrag zum Schutz der Umwelt<br />
„ Throughout the world<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
we promote the concepts on<br />
67<br />
„<br />
the protection of the environment<br />
as defined by the EC eco-audit<br />
„
„<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Burgmann Environment Responsibility<br />
RIO+<strong>10</strong> Conference Berlin 13.11.2000<br />
„We feel responsible<br />
for the perservation<br />
of our environment<br />
beyond the law“<br />
68
Präsentationen der <strong>Institute</strong><br />
CESTT<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Policy Integration for Making FDI Work for<br />
Sustainabel Development in China<br />
Autor: Shi Han<br />
Kontakt: Centre for Environmentally Sound Technology Transfer (CESTT)<br />
<strong>10</strong>9 Wanquanhe Road<br />
Haidian District<br />
Peking<br />
Volksrepublik China<br />
69
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
FDI and China‘s <strong>Sustainable</strong> Development<br />
• Positive effects<br />
– New financial and technical resources<br />
– Increased efficiency of resource use<br />
– Job creation<br />
• Negative impacts<br />
– Pollution transfer<br />
– Direct use of land, other natural resources<br />
– Indirect increases in consumption<br />
• Not monolithic, examples of both<br />
TNCs and <strong>Sustainable</strong> Industry<br />
• Cutting edge environmental performance<br />
• Innovative ideas in industrial ecology, design<br />
for the environment<br />
• Willingness to shift advanced technology<br />
even core business to developing countries (if<br />
conditions are right)<br />
• Capacity to manage complexity, innovation<br />
• Willingness to share with others<br />
71<br />
3<br />
4
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
FDI - An Opportunity for Sustainability<br />
• To integrate economic and sustainability<br />
goals<br />
• To apply more private investment to<br />
sustainable development<br />
• To provide both “booners” and “baners”<br />
– A shared framework for action<br />
– That includes options for both<br />
Seeking Partnerships with TNCs<br />
• Formulate and implement coherent,<br />
comprehensive sustainable development<br />
policy and program<br />
• Seek input of TNCs on targets, technology<br />
prospects<br />
• Encourage TNCs to share managerial and<br />
technological expertise with local firms<br />
72<br />
5<br />
6
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Challenges for the Chinese government to<br />
integrate sustainability into FDI effectively<br />
• Set and implement a more transparent and<br />
coherent regulatory and policy framework<br />
• Respond quicker and more effectively to the<br />
rapid changes caused by globalization<br />
• Provide better protection of Intellectual<br />
Property Rights (IPRs)<br />
• Promote Public-Private Partnerships<br />
Conclusion<br />
Joint efforts by international<br />
organisations, national governments,<br />
TNCs and the society at large are<br />
essential to improve the integration of<br />
sustainability into foreign direct<br />
investment, to mitigate the negative<br />
impact and tap the benefit of<br />
globalisation<br />
73<br />
7<br />
8
ASCI<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Globalization and <strong>Sustainable</strong> Development:<br />
Integrating Environmental Requirements into FDI<br />
Autor: P.D. Jose<br />
Kontakt: Administrative Staff College India (ASCI)<br />
Bella Vista<br />
Hyderabad 500 082<br />
Indien<br />
74
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development:<br />
Integrating Environmental Requirements into FDI<br />
Million US Dollars<br />
18000<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
<strong>10</strong>000<br />
Indian Case Studies<br />
Jose PD<br />
Indian <strong>Institute</strong> of Management, Bangalore<br />
Administrative Staff College of India, Hyderabad<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
ASCI & IIMB<br />
FDI Inflows Into India<br />
Approved<br />
Actual<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998<br />
75<br />
Year<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies
6.20%<br />
4.63%<br />
0.44%<br />
6.34%<br />
ASCI & IIMB<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
1.94%<br />
6.19%<br />
FDI Inflows by Sector<br />
6.18%<br />
12.82% Metallurgical industries<br />
18.07%<br />
5.16%<br />
76<br />
32.04%<br />
Fuels<br />
Electrical Equipment<br />
Telecommunications<br />
Transportation<br />
Chemicals & Fertilisers<br />
Drugs & Pharmaceuticals<br />
Food Processing<br />
Service Sector<br />
Hotel & Tourism<br />
Others<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
Study Location - Gujarat<br />
CASE STUDY LOCATIONS<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies
Company<br />
Products<br />
Mfg.<br />
Location<br />
Market<br />
Customers<br />
Envtl.<br />
Issues<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Case Study Firms<br />
HMR<br />
Drugs & Pharma<br />
Ankaleshwar, Gujarat<br />
Highly Regulated &<br />
Competitive<br />
Direct selling &<br />
Co-marketing<br />
Air & Water Polln.<br />
Waste disposal<br />
Health & Safey<br />
Product Related Issues<br />
77<br />
Adtranz<br />
Rail Systems<br />
Baroda, Gujarat<br />
Limited competition in<br />
selected segments<br />
Intensive Marketing to<br />
Indian Railways<br />
Air Pollution<br />
Waste Disposal<br />
Health & Safety<br />
Product Related Issues<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
Summary of Findings<br />
Systemic Impacts<br />
� Bridged Technology Gaps<br />
– ^ access of affiliate to new technologies<br />
� TNC-Affiliate Knowledge Transfer<br />
– Systematic examination of envtl. issues<br />
– Diffusion of GMP practices from the<br />
parent<br />
� Intangibles:<br />
– improved work practices & mgmt systems<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Summary of Findings<br />
� Supply chain & industry level impacts<br />
– Supplier audits for quality & occasionally envtl.<br />
performance<br />
– Contracting down the supply chain<br />
� Spillover and Diffusion Effects<br />
– Limited bootstrapping of industry performance<br />
– Transfer of know-how to smaller firms<br />
– Catalytic role in adopting industry-wide initiatives<br />
– Experience sharing & role modeling<br />
ASCI & IIMB<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
Summary of Findings<br />
� Reporting Systems<br />
� Stakeholder Management<br />
� Role of Financial Institutions<br />
� Impact on Policy Formulation<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
78
Aspect<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Technology Transfer<br />
Envtl. Assessments<br />
Reporting Initiatives<br />
Supply Chain Mgmt.<br />
ASCI & IIMB<br />
Aspect<br />
Transfer of Parent EM Practices<br />
Transfer of Best Practices in EM<br />
Impact on Public Policy<br />
Stakeholder Interactions<br />
Public Openness & Partnership<br />
ASCI & IIMB<br />
Conclusions<br />
Affiliate<br />
79<br />
Level of Impact<br />
Vendors &<br />
Suppliers<br />
Extended<br />
Supply Chain<br />
high Medium Low<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
Conclusions<br />
Affiliate<br />
Level of Impact<br />
Vendors &<br />
Suppliers<br />
Extended<br />
Supply Chain<br />
high Medium Low<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Findings & Conclusions – Caveats<br />
� TNCs appear to have focused on price<br />
competitiveness rather than<br />
environmental leadership activities<br />
� Some evidence of environmental risk<br />
pass- on to suppliers<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
Learning Points for Future Interventions<br />
� Redefine Role of Financial Institutions<br />
� Reorient Parent-Affiliate Interactions<br />
� Re-evaluate Affiliate Performance<br />
� Promote Transparent Reporting Initiatives<br />
� Develop Facilitative Institutional Framework for<br />
Supply Chain<br />
� Develop Facilitative Infrastructure Framework<br />
� Harmonize Government & Industry Roles<br />
ASCI & IIMB<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
80
ASCI & IIMB<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Acknowledgements<br />
� Hoechst Marion Roussel<br />
� Daimler-Benz Transportation (India) Ltd<br />
� United Phosphorous limited<br />
� Lakshmi Engineering Works<br />
� Star Electroplaters<br />
� Elmex Controls Pvt. Limited<br />
� Dolf Industries<br />
� Vohra Engineering Works<br />
� HK Industries<br />
� DV Enterprises<br />
� Gujarat Narmada Valley Fertilisers Ltd<br />
� India Foils Limited<br />
� Modepro Industries<br />
� Yagnesh Printing Company<br />
� Aadarsh Printers<br />
� ICICI Limited<br />
� Export-Import Bank of India<br />
� Indo German Chamber of Commerce<br />
Globalization & <strong>Sustainable</strong> Development…Indian Case Studies<br />
81
CETEC<br />
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Learning Points and Recommendations for Further<br />
Research<br />
Autor: Ir. Goh Kiam Seng / Hari Ramalu Ragavan<br />
Kontakt: Centre for Environmental Technologies (CETEC)<br />
20A, Jalan SS2/72<br />
47300 Petaling Jaya<br />
Selangor Darul Ehsan<br />
Malaysia<br />
82
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Learning points and<br />
recommendations for further<br />
research<br />
MALAYSIA<br />
Center For Environmental Technologies<br />
(CETEC)<br />
13/11/2000<br />
<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong> Conference on Environment, <strong>Sustainable</strong> Development and<br />
Foreign Direct Investment<br />
13th - 14th, Berlin<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
Introduction<br />
The case study was conducted in Malaysia:<br />
✔ between August 1999 and November 1999<br />
✔ by Centre For Environmental Technologies (CETEC)<br />
✔ involved Burgmann Malaysia Sdn Bhd, a subsidiary<br />
✔ of Burgmann Dichtungswerke GmbH, Germany.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
83
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Stakeholders involved<br />
✔ Malaysian Industrial Development Authority<br />
✔ Department of Environment<br />
✔ Subang Jaya Municipal Council<br />
✔ Indah Water Konsortium Sdn Bhd, Petronas Bhd,<br />
Guinness Anchor Sdn Bhd, and Dutch Lady Sdn Bhd.<br />
✔ Employee – Burgmann Malaysia Sdn Bhd<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
Results achieved<br />
✔ This company case study was expected to provide<br />
information on the contribution of FDI:<br />
1 To disseminate environmental know how and<br />
environmental technology,<br />
2 To support the implementation of the multilateral<br />
environmental agreement, and<br />
3 To contribute towards the development of<br />
environmental policy in the host nation.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
84
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Results achieved<br />
✔ The first behaviour is evident through its contribution on<br />
environmentally friendly products.<br />
– The contribution of Burgmann Malaysia to spread<br />
environmental technology could be seen through its<br />
ability to supply quality and efficient seals and provide<br />
good maintenance services.<br />
– Burgmann appears to have an advantage in that its<br />
products (i.e. its seals) contribute significantly on the<br />
environmental performance of Burgmann Malaysia’<br />
customers.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
Results achieved<br />
✔ On the other hand, it is not possible to study the second<br />
and third behaviour because of the nature of Burgmann’s<br />
business and the size of its industrial operation.<br />
– It is found that the Burgmann Malaysia does not have<br />
an environmental management system although plans<br />
were afoot to implement ISO 9000.<br />
– Since Burgmann Malaysia’s operation does not involve<br />
the issues of ODS, hazardous wastes and greenhouse<br />
gases, evidence could not be gathered on its<br />
contribution to the Multilateral Environmental<br />
Agreement implementation.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
85
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Results achieved<br />
– Similarly it is difficult to say that the operation of<br />
Burgmann Malaysia has direct impact on the<br />
environmental policy changes in Malaysia, though it<br />
was felt by Department of Environment that the<br />
involvement of Multinational Corporations in the<br />
discussion and dialogue sessions with the<br />
environmental control authority has contributed to the<br />
formulation of effective environmental regulations in<br />
Malaysia.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
Constraints in conducting the<br />
case studies<br />
1 Not all stakeholders are relevant to the case study, at least<br />
not on the same level of importance. (e.g. NGO, banks,<br />
suppliers, insurance are not relevant in this case study)<br />
2 The Ministry of International Trade and Industry cautioned<br />
that the results of the case study should not be taken as<br />
representing the general situation of FDI operation in<br />
Malaysia as the case study is limited to the FDI from one<br />
country only.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir @cetec.po.my<br />
86
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Constraints in conducting the<br />
case studies<br />
3<br />
There were some difficulties in having meeting with<br />
Burgmann Malaysia due to the busy schedule of the<br />
Managing Director and the fact that he is the only person<br />
available.<br />
4 Many sections of the interview were deemed irrelevant<br />
because the company is not involved in such activities, for<br />
example the implementation of EMS and the<br />
implementation of Multilateral Environmental<br />
Agreements.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
Future recommendations<br />
1 For future studies of this nature, the investment and<br />
environmental authorities in Malaysia should be involved<br />
in the formulation of the case studies so that the results of<br />
the case studies can better reflect the actual situation with<br />
regard to government stakeholders.<br />
2 The case study should involve the practices of FDIs of<br />
more than one country in Malaysia so that a reasonable<br />
representative conclusion could be derived.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
87
Globalisierung und nachhaltige Entwicklung<br />
Future recommendations<br />
3 If it involves FDI of one country only, then more than one<br />
company should be involved and the companies should<br />
represent a few sub-sectors like electronics, automotive<br />
and chemicals.<br />
4 The case study should be launched with a national<br />
seminar/workshop to explain to the stakeholders the<br />
objectives of the case study and how they can benefit form<br />
or contribute to it.<br />
CETEC, 20A Jalan SS2/72, Petaling Jaya, 47300, Selangor, Malaysia. execdir@cetec.po.my<br />
88
Anhang<br />
Anhang A: Teilnehmerliste<br />
Anhang<br />
<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Konferenz<br />
Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Teilnehmerliste<br />
Institution Teilnehmer<br />
4U Solution Partner AG, Switzerland Dr. Johannes Stellmann<br />
ABB AG Dr. Heinrich Doppler<br />
ABB Management Support GmbH Dr. Udo Weis<br />
Administrative Staff College of India, India P. D. Jose<br />
Administrative Staff College of India, India Thilotham Reddy Kolanu<br />
Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems GmbH Dr. Michael Schemmer<br />
Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems GmbH Åke Wennberg<br />
Allianz – Zentrum für Technik GmbH Dr. Lutz Cleemann<br />
Atecs Mannesmann AG Béatrice Bracklo<br />
Auswärtiges Amt Dr. Koch<br />
Bankgesellschaft Berlin AG Johannes Graf Fugger<br />
Bayer AG Dr. Rainer Langenberg<br />
BMW AG Dr. Gunther C. Grabbe<br />
BMW AG Guido Prick<br />
Bosch und Siemens Haushaltsgeräte GmbH Dr. Robert Kugler<br />
Bosch und Siemens Haushaltsgeräte GmbH Dr. Herbert Mrotzek<br />
BUND / Friends of the Earth Germany Daniel Mittler<br />
BUND / Friends of the Earth Germany Dr. Gerhard Timm<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung Alexander Grablowitz<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Ulrich Bruchmann<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Stefan Contius<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Rdir. Peter Franz<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Diez Horneffer<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Dr. Ulf Jaeckel<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Barbara Schäfer<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Martin Schöpe<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Jürgen Trittin<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Cornelia Quennet-Thielen<br />
Reaktorsicherheit<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technik MDG Dr. Wolf Günther<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technik Christine Horn<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technik Dr. Hermann Pieper<br />
89
Anhang<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technik Zeno Reichenbecher<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
Petra Hippmann<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Dr. Thomas Becker<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Dr. Alexander Böhmer<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Dr. Hans-Olaf Henkel<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Dirk Manske<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Dr. Klaus Mittelbach<br />
Bündnis 90 / Die Grünen Helmut Breiderhoff<br />
Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co KG Prof. Elmar F. Baur<br />
Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co KG Dr. Peter Waidner<br />
Carl Duisberg Gesellschaft e.V. Dr. Bernd Gutterer<br />
Carl Duisberg Gesellschaft e.V. Michael Schwartzkopff<br />
Carl Zeiss AG Hartwig Stahn<br />
Centre for Environmental Technologies,<br />
Malaysien<br />
Harry R. Ragavan<br />
Centre of Environmentally Sound Technology<br />
Transfer, P.R. China<br />
Shi Han<br />
Clariant Verwaltungsgesellschaft mbH Dr. Günter Laubert<br />
Com&on GbR Günter Michalke<br />
Com&on GbR Andreas Riedel<br />
Com&on GbR Katrin Zieseniß<br />
DaimlerChrysler AG Dr. M. Reichert<br />
Degussa-Hüls AG Dr. Lutz-Dieter Naake<br />
Deutsche Bank AG Bettina Klump-Bickert<br />
Deutsche Investitions- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH<br />
Wolf-Dieter Melzer<br />
Deutsche Telekom AG Dr. Ralf Bündgen<br />
Deutsche Telekom AG Bernhard Hecke<br />
Deutscher Bundestag Harald Uphoff<br />
Deutscher Bundestag Dr. Karl-Heinz Stecher<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Susanne Droege<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Dr. Harald Trabold<br />
Deutsches Kompetenzzentrum für Nachhaltiges<br />
Wirtschaften<br />
Christian Geßner<br />
Dr. B. Lange GmbH & Co. KG Aloys Odenthal<br />
E.ON AG Dr. Guido Knott<br />
Elpro AG Lothar Schulz<br />
Embassy of Malaysia Nori Aini Abd. Hamid<br />
Embassy of the P.R. China Mingyi Ge<br />
FH für Technik und Wirtschaft Prof. Wolfgang Brösicke<br />
FH für Technik und Wirtschaft Prof. Peter Kolbe<br />
FH für Wirtschaft Berlin Prof. Birgit Mahnkopf<br />
Friends of the Earth, Ghana Theo Anderson<br />
Fundacio Forum Ambiental, Spain Feliu Álvaro<br />
future e.V. Dr. Sabine Braun<br />
Gesamttextil e.V. Claudia Saam<br />
Graf von Westphalen Fritze & Modest Katherina v. Aretin<br />
Graf von Westphalen Fritze & Modest Dr. Alexander v. Aretin<br />
Greenpeace Deutschland Kristina Steenbock<br />
Henkel KgaA Dr. Michael Bahn<br />
Humboldt-Universität Berlin Prof. Michael Kloepfer<br />
IG Metall Bodo Irrek<br />
90
Anhang<br />
Indian <strong>Institute</strong> of Management, India Prof. Priyadashi Ramprasad Shukla<br />
Indo-German Chamber of Commerce, India Dr. Ganesh Shankar<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Dr. Bernd Heins<br />
Institut für Energie- und Umweltforschung Grit Walther<br />
Institut für Innovations-und Nachhaltigkeits-<br />
Forschung<br />
Dr. Klaus Fichter<br />
Institut für Markt-Umwelt-Gesellschaft e.V. Michaela Raupach<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Dr. Paschen von Flotow<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Sixtus Jodlbauer<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Martin Payer<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Katja Rade<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Dr. Johannes Schmidt<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Achim Seitz<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Doris Wiederwald<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung<br />
an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V.<br />
Klaus Zimmermann<br />
Institut für Organisationskommunikation GmbH Dr. Jörg Mayer-Ries<br />
International Chamber of Commerce Angelika Pohlenz<br />
International <strong>Institute</strong> for Management<br />
Development, Switzerland<br />
Prof. Ulrich Steger<br />
Internationales Transferzentrum für<br />
Clemens Mostert<br />
Umwelttechnik GmbH<br />
Jilin Industry Technology University, P.R. China Chen Yuxiang<br />
KM Europa Metall AG Dr. Werner Harnischmacher<br />
König Kommunikation GmbH Anne-Kathrin Kirchhof<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau Prof. Werner Fassing<br />
MAN AG Franz von Redwitz<br />
Mineralölwirtschaftsverband e.V. Brigitte Manitz<br />
OECD, Germany Dr. Dieter Menke<br />
OECD, France Peter Börkey<br />
Öko-Institut e.V. Christian Hochfeld<br />
PWC Deutsche Revision AG Ulrich Pfitzner<br />
reson e.V. Dr. Gerhard Prätorius<br />
Rheinmetall DeTec AG Dorothee Müller-Lankow<br />
Schering AG Dr. Dieter Hübl<br />
Scoris GmbH Rolf-D. Häßler<br />
SET, Wirtschaftsverband Joachim Stancke<br />
Siemens AG Monika Bär<br />
Siemens AG Dr. Ralf Bodemann<br />
Solvay Management Support GmbH Dr. Hermann Krähling<br />
TFH Berlin Prof. Theodor Hoffjann<br />
TU Berlin Prof. Helmut Baumgarten<br />
TU Berlin Harald Ermel<br />
TU Berlin Conrad Gimpel<br />
TU Berlin Dietrich Haberland<br />
TU Berlin Thomas Hillig<br />
91
Anhang<br />
TU Berlin Carsten Intveen<br />
TU Berlin Christopher Kummer<br />
TU Berlin Alexander Oertl<br />
TU Berlin Susanne Richter<br />
TU Berlin Björn Tiemann<br />
TU Berlin Fabian Wagner<br />
TU Berlin Mareike Würz<br />
Umweltbundesamt Dr. Andreas Burger<br />
Umweltbundesamt Ingrid Hanhoff-Stemping<br />
UNCTAD, Switzerland Alexey Vikhlyaev<br />
UNCTAD, Switzerland René Vossenaar<br />
UNEP, Switzerland Anja Jänz<br />
VA Tech Deutschland GmbH Reinhardt Müller-Technau<br />
Verband der Chemischen Industie e.V. Marion Hitzeroth<br />
Verband der Chemischen Industie e.V. Roland Seeling<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Hermann D. Steib<br />
Vertretung Thüringens beim Bund Dr. Axel Hartmann<br />
Volkswagen AG Dr. Christiane v. Finckenstein-Wang<br />
Volkswagen AG Reinhold Kopp<br />
Warsaw School of Economics / oikos, Poland Adriana Baranska<br />
Warsaw School of Economics / oikos, Poland Kamila Belka<br />
Warsaw School of Economics / oikos, Poland Agate Dabrowska<br />
Warsaw School of Economics / oikos, Poland Agnieszka Dujka<br />
Warsaw School of Economics / oikos, Poland W. Laskowski<br />
WEED e.V. Peter Fuchs<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Dr. Gerlinde Dörr<br />
92
Anhang<br />
Anhang B: Tagesordnung 13. November 2000<br />
<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Konferenz<br />
Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Montag, 13. November 2000 – Konferenzraum Saal Döblin I / II, 3. Etage<br />
09.00 – 09.<strong>10</strong> Begrüßung, Prof. Dr. Ulrich Steger, IMD Lausanne<br />
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
09.<strong>10</strong> – 09.30 Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
09.30 – 09.50 Hans-Olaf Henkel, BDI-Präsident<br />
09.50 – <strong>10</strong>.<strong>10</strong> René Vossenaar, UNCTAD, Chief of the Trade, Environment and Development<br />
Section<br />
<strong>10</strong>.<strong>10</strong> – <strong>10</strong>.30 Kaffeepause in der Vorhalle des Konferenzraumes „Saal Döblin“ 1 und 2<br />
<strong>10</strong>.30 – 12.00 Podium: Know-how- und Technologietransfer für umweltorientierte<br />
Nachhaltigkeit<br />
Präsentation der Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />
TRANSFER NEUESTER ANTRIEBS-TECHNOLOGIEN NACH INDIEN<br />
Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems GmbH<br />
Åke Wennberg, Executive Vice President, Chief Technical Officer<br />
EINFÜHRUNG VON KOHLENWASSERSTOFF-KÜHLSCHRÄNKEN IN CHINA<br />
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH<br />
Dr. Robert Kugler, Mitglied der Geschäftsführung<br />
ERFAHRUNGEN IN CHINA, INDIEN UND MALAYSIA<br />
Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co. KG<br />
Prof. Elmar F. Baur, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
AUSLANDSDIREKTINVESTITIONEN ALS HEBEL FÜR ÖKOLOGISCHE EFFIZIENZ<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der ebs e.V.<br />
Dr. Paschen von Flotow, Geschäftsführender Vorsitzender<br />
12.00 – 14.00 Mittagessen im Restaurant Humboldt, 2. Etage<br />
14.00 – 14.45 Präsentationen: Erfahrungen und Perspektiven<br />
Shi Han, Centre for Environmentally Sound Technology Transfer (China)<br />
P.D. Jose, Administrative Staff College of India (Indien)<br />
Dr. Goh Kiam Seng, Centre for Environmental Technologies (Malaysia)<br />
BMU-VORHABEN „BEST-PRACTICE-LEITLINIEN FÜR AUSLANDSDIREKTINVESTITIONEN“<br />
Cornelia Quennet-Thielen, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Internationales Podium: „<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Best-practice“<br />
- Interessen und Erwartungen der Entwicklungsländer<br />
- Rolle von Unternehmen und Banken<br />
- Rolle der Politik<br />
- Maßnahmen zur Verbreitung von „Best-practice“ und globaler Transparenz<br />
Reinhold Kopp, Leiter Regierungsbeziehungen, Volkswagen AG<br />
Dr. Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer, BUND (Friends of the Earth Germany)<br />
Dr. Paschen von Flotow, Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V.<br />
15.45 – 16.15 Kaffeepause in der Vorhalle des Konferenzraumes „Saal Döblin“ 1 und 2<br />
16.15 – 17.30 Fortsetzung des internationalen Podiums<br />
ab 18.00 Empfang im Salon Panorama 37. Stock<br />
Nach 22.00 h besteht die Möglichkeit des Besuch der Bar in der Hotelhalle<br />
93
Anhang<br />
Anhang C: Tagesordnung 14. November 2000<br />
<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Konferenz<br />
Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung und Auslandsdirektinvestitionen<br />
Dienstag, 14. November 2000 – Konferenzraum Salon Virchow, 2. Etage<br />
09.00 – <strong>10</strong>.30 Start des Forschungs- und Dialogprogramms “<strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong>-Transparenz-<br />
Initiative“ – Konstituieredne Sitzung<br />
Diskussion<br />
mit Unternehmen und <strong>Institute</strong>n aus Schwellen- und Entwicklungsländern:<br />
- Start des Stakeholder Dialogs für <strong>Rio</strong>-<strong>plus</strong>-<strong>10</strong> Best-Practice-Leitlinien<br />
- Informations- und Dialog Plattform<br />
- Branchenberichte<br />
- Bestimmung der teilnehmenden Unternehmen und Institutionen<br />
- Fallstudien in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
- Bestimmung der weiteren Vorgehensweise<br />
<strong>10</strong>.30 – <strong>10</strong>.45 Kaffeepause in der Vorhalle des Konferenzraume “Salon Virchow”<br />
<strong>10</strong>.45 - 11.30 Forsetzung der konstituierenden Sitzung<br />
11.30 – 12.00 Abschlusspodium<br />
94